Deutsche Auswahl mit NHL-Verstärkung zur Eishockey-WM

Die Eishockey-Nationalmannschaft kann sich vor der Weltmeisterschaft in Dänemark und Schweden auf Verstärkungen aus der nordamerikanischen NHL freuen. Torhüter Philipp Grubauer von den Seattle Kraken wird bereits ab Dienstag zum Kader von Bundestrainer Harold Kreis stoßen.

Dazu werden Weltklasse-Verteidiger Moritz Seider von den Detroit Red Wings und Lukas Reichel von den Chicago Blackhawks in der kommenden Woche erwartet. Die WM beginnt für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes mit dem Spiel gegen Ungarn am 10. Mai im dänischen Herning.

„Uns liegen die Freigaben von Lukas Reichel und Moritz Seider vor, mit ihren NHL-Clubs gab es einen positiven Austausch, sodass die Beiden voraussichtlich in Phase vier zu uns stoßen werden“, erklärte DEB-Sportdirektor Christian Künast.

Die weiteren NHL-Profis wie Superstar Leon Draisaitl (Edmonton Oilers), Tom Stützle (Ottawa Senators) und Nico Sturm (Florida Panthers) spielen derzeit in Nordamerika in den Playoffs. „Vorerst rechnen wir mit keinen weiteren Zugängen“, sagte Künast.

Für die dritte WM-Vorbereitungsphase mit den beiden Testspielen gegen Österreich am 24. und 26. April sind Torhüter Arno Tiefensee sowie Stürmer Marc Michaelis (beide Adler Mannheim), Leon Hüttl, Fabio Wagner, Philipp Krauß, Wojciech Stachowiak (alle ERC Ingolstadt) sowie Philip Sinn (Red Bull Salzburg) und Yasin Ehliz (Red Bull München) zum Kader. „Wir freuen uns auf die Integration der Nationalspieler, die jetzt zur Mannschaft kommen und mit uns die beiden Länderspiele gegen Österreich bestreiten, die für uns die nächste wichtige Standortbestimmung darstellen“, sagte Coach Kreis.

In der vierten Phase kommen neben den NHL-Spielern Seider und Reichel noch wichtige Leistungsträger der beiden Playoff-Finalisten Eisbären Berlin und der Kölner Haie dazu. Die WM-Generalprobe steigt am 4. Mai mit der Partie in Düsseldorf gegen die USA.

Gegen alle Zweifel: Die Bayern senden ein Zeichen

Ein Sieg als Statement. Das Signal, das der FC Bayern mit dem auch in der Höhe verdienten 4:0 (3:0) beim 1. FC Heidenheim an die Konkurrenz sendete, war klar: Zumindest national sind wir wieder die Nummer eins. Den Glauben daran, dass sich das im Endspurt der Fußball-Bundesliga nicht mehr ändert, führen die Münchner auch auf eine neue Geschlossenheit zurück.

Ein „großes Kompliment“ machte Trainer Vincent Kompany seiner Mannschaft für die bemerkenswerte Reaktion, die sie auf ihren Königsklassen-K.o. gezeigt hatte. Nur drei Tage nach dem schmerzhaften Champions-League-Aus bei Inter Mailand – dieser „Riesenenttäuschung“, wie Sportvorstand Max Eberl es nannte – ließen die Bayern auf der Ostalb keinen Zweifel daran, dass sie die Saison wenigstens mit einem Titel beenden wollen. „Stolz“ war Mittelfeldspieler Joshua Kimmich auf diesen Auftritt. Der so nicht unbedingt zu erwarten war.

So mancher Heidenheimer und vermutlich auch Verfolger Bayer Leverkusen dürfte gehofft haben, dass die personell gebeutelten Münchner nach dem bitteren Abend in Mailand auch mental angeschlagen daherkommen würden. Kamen sie aber nicht. „Ich hatte das Gefühl, dass wir gefestigter sind“, sagte Kimmich. In seinen Augen ein entscheidender Unterschied im Vergleich zu den Jahren davor. Am Ende auch der entscheidende im Fernduell um die Schale?

In den vergangenen Jahren habe er nach einem Champions-League-Aus oft das Gefühl gehabt, „dass wir wieder bei null starten, dass wir anfangen, uns selbst zu hinterfragen“, erklärte Kimmich. Da habe man gegenseitig mit dem Finger auf sich gezeigt. Diesmal sei das anders gewesen.

„Wir haben eine andere Basis miteinander, gerade innerhalb der Kabine“, sagte der 30-Jährige. Man habe nicht versucht, die Schuld bei irgendwem zu suchen, sondern sich nur darauf konzentriert, die Zukunft zu beeinflussen.

Probleme des FC Bayern beginnen im Rückwärtsgang

Die Defensive gewinnt schon lange keine Meisterschaften mehr beim FC Bayern. Halbwegs gefürchtet sind beim Deutschen Rekordmeister nur noch die Offensivqualitäten, im Rückwärtsgang fehlt den Bayern nicht erst unter Vincent Kompany die europäische Spitzenklasse.

„Es ist zu oft der Fall, dass wir nicht als Sieger vom Platz gehen, obwohl wir das Gefühl haben, die bessere Mannschaft gewesen zu sein“, monierte Joshua Kimmich nach dem bitteren Ausscheiden im Viertelfinale der Champions League gegen Inter Mailand.

Das mit dem Gefühl ist bekanntlich so eine Sache. Die Tatsache, dass der FC Bayern zu viele Gegentore bekommt, ist dabei schwerwiegender als die von Kimmich diagnostizierte Effizienz vor dem Tor. Denn die Defensivschwäche wird langsam zu einem chronischen Zustand.

Satte 18 Gegentore kassierte der FC Bayern in der Königsklasse – eindeutig zu viel, um das „Finale dahoam“ zu erreichen. Bereits in der Ligaphase wurden die Defizite bei den Niederlagen in Barcelona (1:4) und bei Feyenoord (0:3) gnadenlos aufgedeckt. Betrachtet man die Expected Goals – also die zu erwartenden Gegentreffer anhand der Chancenqualität – der Bayern-Gegner in dieser Saison, kommt man summa summarum auf einen Wert von 14,8.

Der Rekordmeister kassierte also über drei Gegentore mehr. Wie es auch geht, zeigte ausgerechnet Viertelfinal-Schreck Inter: 13 Gegentore wären zu erwarten gewesen, in der Realität waren es lediglich fünf.

Doch was sind die Gründe dafür? Einerseits sicherlich das Pech mit den schweren Verletzungen von Dayot Upamecano oder Alphonso Davies. Andererseits ist das schlechte Umschaltverhalten des Rekordmeisters nicht erst seit dieser Saison eine bekannte Bayern-Baustelle. Ein schneller Gegenstoß oder ein langer Ball reichen oftmals, um die Hintermannschaft auszuhebeln. Dazu scheint die individuelle Klasse im defensiven Zentrum nicht mehr auszureichen, um europäische Schwergewichte zu eliminieren.

Rockets bleiben bei Adams-Sengun-Lineup

Ime Udoka will in der Playoff-Serie seiner Houston Rockets gegen die Golden State Warriors an der Formation mit Steven Adams und Alperen Sengun festhalten. Er trotzt den Bedenken rund um die defensive Anfälligkeit der beiden Big Men.

„Wir haben ein paar Gelegenheiten, um gewisse Matchups in der Defensive zu verstecken“, erklärte Udoka gegenüber Reportern in der Nacht auf Donnerstag. „Die Dinge, die Golden State abseits des Balles machen, sind ziemlich einzigartig. Es kann einem in vielen unterschiedlichen Bereichen wehtun. Nicht nur unserer großen Lineup.“

Udoka sprach ferner davon, die Warriors zu einer Entscheidung zu zwingen: „Wir wollen unser Ding durchziehen, insbesondere im Rebounding. Das haben wir in der Vergangenheit schon getan und ist gegen sie nicht anders.“ Die Rockets waren in der regulären Saison das beste Team der Liga in puncto Rebounding.

Speziell im Hinblick auf die Offensivrebounds hat die Mannschaft von Udoka eine große Stärke. Allerdings beendeten die Warriors die Regular Season ebenso in der Top-10 im Rebounding (7.). Das letzte Spiel der Rockets bei den Warriors (106:96-Sieg) beendete Sengun mit 19 Punkten sowie 14 Rebounds (7 Offensivrebounds).

Immer wieder steht er mit einem weiteren physischen Center in Adams auf dem Parkett. Häufig vertraut Steve Kerr bei den Warriors auf eine kleinere Aufstellung, etwa mit Draymond Green oder Kevon Looney als einzigem Big Man auf dem Platz.

Stattdessen baut der Meister von 2022 auf die Agilität von Spielern wie Jimmy Butler, Moses Moody oder Gary Payton II. Ob Udoka auch über das erste Spiel der Serie hinaus auf seine große Aufstellung vertraut, hängt davon ab, inwiefern Stephen Curry und Co. die mangelnde Geschwindigkeit von Sengun und Adams bestrafen können. Beim letzten Aufeinandertreffen sorgte allen voran Amen Thompson dafür, dass Curry den Abend mit nur drei Punkten beendete.

Boss packt über Wechselgerüchte um van der Poel aus

Mathieu van der Poel ist vertraglich noch bis 2028 an Alpecin-Deceuninck gebunden. In der Vergangenheit streckten aber immer wieder andere Teams die Fühler nach dem Radsport-Superstar aus.

„Wir haben manchmal Druck verspürt“, sagte Sportdirektor Christoph Roodhooft mit Blick auf Abwerbeversuche anderer Teams für Mathieu van der Poel im Interview mit „Het Nieuwsblad“.

Der Belgier ergänzte: „Ich sehe noch immer Ineos-Chef Dave Brailsford (mittlerweile nicht mehr bei Inoes; Anm. d. Red.) am Morgen des Amstel Gold Race 2019 auf uns zukommen. Wenige Stunden bevor Mathieu die Amstel gewinnen sollte. Ineos war damals noch Klassenprimus bei den Grand Tours. Aber Brailsford sagte: ‚Bei den Klassikern ist mein Team Scheiße‘. Er wollte nicht nur Mathieu übernehmen, sondern das ganze Team.“

Außerdem habe Lidl-Trek vor zwei Jahren versucht, Mathieu van der Poel anzulocken. Doch das US-Team habe eine Absage kassiert.

„Wir haben mit Mathieu ein Gespräch unter Erwachsenen geführt. Wollte er gehen? Als wir das Gefühl hatten, dass das nicht unbedingt der Fall war, haben wir uns etwas ausgedacht“, eräuterte Roodhooft und führte weiter aus: „Wir haben seinen Vertrag nie auslaufen lassen. Wir haben immer vorgesorgt. Wenn nötig, indem wir ihn kurz vor dem Rennen in unserem Truck einen Multi-Millionenvertrag unterschreiben ließen.“

Dass sich van der Poel immer wieder für einen Verbleib entschied, freut auch Teammanager Philip Roodhooft. „Das wird mit seinem Charakter zu tun haben. Es gibt Menschen, die, selbst wenn es ihnen gut geht, aus reiner Neugierde trotzdem etwas verändern wollen. Und es gibt diejenigen, die bleiben, wo sie sind. Mathieu gehört wahrscheinlich zu Letzteren“, so der Bruder von Christoph Roodhooft.

Mathieu van der Poel steht seit 2014 beim heutigen Alpecin-Deceuninck unter Vertrag.

 

Dolphins-Star steht vor dem Abgang

Überraschende Entwicklung bei den Miami Dolphins. Ganz offenbar scheinen sich die Wege des Teams und NFL-Star Jalen Ramsey zu trennen. Der Cornerback soll getradet werden.

Wie Ian Rapoport vom „NFL Network“ berichtet, haben sich die Miami Dolphins und ihr Star-Cornerback Jalen Ramsey einvernehmlich darauf geeinigt, Trade-Optionen für den Passverteidiger zu prüfen und in Zukunft demnach wohl getrennte Wege zu gehen.

Wie Rapoport erklärte, ist ein Abgang des Verteidigers dementsprechend durchaus möglich. Ramsey stehen in der kommenden Spielzeit 25,1 Millionen Dollar voll garantiert zu, von denen die Dolphins bereits vier Millionen als Roster Bonus gezahlt haben. Ein neues Team müsste Ramsey dementsprechend noch knapp 21 Millionen Dollar bezahlen für die kommende Spielzeit.

Ein möglicher Trade wäre bereits der dritte Trade für Jalen Ramsey in dessen Karriere.

Seine Laufbahn begann Ramsey bei den Jacksonville Jaguars, die ihn 2016 mit dem fünften Pick im NFL Draft auswählten. Bei den Jaguars wurde er zu einem der besten Cornerbacks der Liga und stand direkt in seinem zweiten Jahr im All-Pro-Team.

2019 ging er für zwei Erstrundenpicks und einen Viertrundenpick zu den Los Angeles Rams, wo er seine Leistungen noch weiter steigerte. Vor Beginn der Saison 2019 machten ihn die Rams zum bestbezahlten Defensive Back der NFL. Der größte Erfolg der Liaison war der Super-Bowl-Sieg 2021.

2023 ging es dann zu den Miami Dolphins, die einen Drittrundenpick und Hunter Long an die Rams abgaben. Seither spielte Ramsey auch für die Dolphins auf hohem Niveau, auch wenn ihm im NFL-Vergleich die jüngere Konkurrenz wie Sauce Gardner oder Pat Surtain den Rang abgelaufen hat.

Vor diesem Hintergrund ist durchaus fraglich, ob ein Team bereit ist, 21 Millionen Dollar für den 30-Jährigen zu bezahlen, der es in seiner Laufbahn auf 24 Interceptions und 108 verteidigte Pässe bringt.

Oilers feiern ohne Draisaitl dritten Sieg in Folge

Die Edmonton Oilers haben in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL ihre Chance auf den Heimvorteil in der ersten Play-off-Runde gewahrt.

Auch ohne den zurzeit verletzten deutschen Star Leon Draisaitl gewann das Team mit 4:1 bei den Winnipeg Jets. Sein Mitspieler Connor McDavid führte Edmonton mit zwei Vorlagen an.

Derzeit stehen die Kanadier in der Pacific Division auf Rang drei, mit einem Sieg im direkten Duell mit den Los Angeles Kings könnten sie jedoch noch an den Kaliforniern vorbeiziehen.

Gastgeber Winnipeg schloss die Hauptrunde trotz der Pleite gegen die Oilers als bestes Team ab, da die Washington Capitals ebenfalls 1:4 gegen die Columbus Blue Jackets verloren.

Das einzige Tor der Capitals erzielte Alexander Ovechkin, der damit seinen Karriere-Rekord auf 896 Treffer ausbaute. Der Russe hatte die Bestmarke von Eishockey-Legende Wayne Gretzky (894) vergangene Woche übernommen.

Nationalspieler J.J. Peterka holte derweil beim sportlich unbedeutenden 4:7 seiner Buffalo Sabres bei den Tampa Bay Lightning seinen 40. Assist in dieser Saison. Insgesamt kommt der Vizeweltmeister auf 66 Scorerpunkte.

Mit den Detroit Red Wings, Boston Bruins, Chicago Blackhawks und New York Rangers haben erstmals in der NHL-Geschichte alle vier US-Teams der „Original Six“ die Playoffs verpasst.

Als die „Original Six“ bezeichnet man die sechs Teams, die zwischen 1943 und 1966 unverändert die NHL bildeten. Dazu zählen noch die Montreal Canadiens, die ihren Playoff-Platz ebenfalls noch nicht ganz sicher haben und die bereits für die Postseason qualifizierten Toronto Maple Leafs.

Während sich Detroit und New York auf den Plätzen elf und zwölf der Eastern Conference zumindest noch zeitweise einigermaßen ernsthafte Hoffnungen auf eine Playoff-Teilnahme machen durften, erlebten Chicago und Boston eine äußerst maue Spielzeit.

Die Bruins sind im Osten Tabellenschlusslicht, die Blackhawks sind mit 57 Punkten das zweitschlechteste Team der gesamten NHL hinter den San Jose Sharks (51).

 

Müller reagiert auf Hoeneß-Aussagen

Thomas Müller wird den FC Bayern im Sommer verlassen. Nachdem Ehrenpräsident Uli Hoeneß kürzlich neue Details rund um die kontroverse Entscheidung verriet, hat die Klub-Legende nun reagiert.

Wurde Thomas Müller von seiner Ausbootung beim FC Bayern kalt erwischt? Das legten jüngst Aussagen von Uli Hoeneß gegenüber der „Welt“ nahe.

Der Routinier sei „überrascht“ gewesen, als ihm Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund mitgeteilt hatten, dass der Rekordmeister den auslaufenden Vertrag nicht noch einmal verlängern will, plauderte Hoeneß aus.

Die Entscheidungsträger hätten „da die geschlossene Haltung des FC Bayern vertreten. Darauf war Thomas nicht vorbereitet“, legte Hoeneß nach.

Am Samstagabend nach dem Klassiker zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund (2:2) hatte Müller nun die Möglichkeit, die Aussagen zu korrigieren.

Darauf verzichtete der 35-Jährige allerdings. „Ich kann das weder bestätigen noch dementieren“, sagte Müller in der Mixed Zone. „Manchmal glaubst du dem Uli, manchmal nicht“, legte der Weltmeister von 2014 nach.

Insgesamt schien der Ur-Bayern die ständigen Diskussionen rund um sein Bayern-Aus langsam leid zu sein. „Wir schauen doch nach vorn, das habe ich doch jetzt schon dreimal gesagt“, grätschte Müller nach einer erneuten Nachfrage eines Reporters dazwischen.

Der FC Bayern hatte vergangene Woche offiziell verkündet, dass der Publikumsliebling an der Säbener Straße keinen neuen Vertrag mehr bekommt. Damit trennen sich die Wege zum Saisonende.

Wie es für Müller weitergeht, ist noch unklar. Ein Karriereende ist denkbar, ebenfalls möglich scheint ein Abenteuer im Ausland. Zumindest zum BVB wird es ihn nicht verschlagen. So viel machte Müller am Samstag deutlich.

Mit Blick auf einen Wechsel zum ewigen Rivalen scherzte der Führungsspieler: „Da würde die gelbe Wand aber Augen machen. Die würden nicht wissen, ob sie Bier oder Rosen schmeißen sollen.“

 

Emotionaler Doncic glänzt bei Sieg gegen die Mavs

Die Tränen liefen bei Luka Doncic schon, bevor das Wiedersehen mit seiner alten Liebe so richtig Fahrt aufnahm: Auf den Rängen trugen Fans T-Shirts, auf denen auf slowenisch „Danke für alles“ zu lesen war, in der Halle wurde ein Film über Doncics Zeit in Dallas eingespielt.

Dann schüttelte der Basketball-Superstar all die Gefühlsduseleien ab und avancierte vor den Augen der deutschen Mavs-Legende Dirk Nowitzki beim 112:97-Sieg der Los Angeles Lakers über die Dallas Mavericks mit 45 Punkten zum besten Werfer.

„Ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe“, sagte ein aufgewühlter Doncic nach dem Sieg, mit dem sein Team den Einzug in die Play-offs perfekt machte, bei „ESPN“.

„Als ich das Video gesehen habe, dachte ich: Keine Chance, dass ich dieses Spiel spiele.“ Er sei schlicht überwältigt gewesen von seinen Gefühlen, „es hat mich zu Tränen gerührt. Ich kam als junges Kind, gerade mal 18, und sie haben mich wie zu Hause fühlen lassen.“

Der 26-Jährige Doncic hatte seine Karriere in der nordamerikanischen Basketballliga NBA 2018 bei den Mavericks gestartet; Anfang Februar war er jedoch völlig überraschend zu den Lakers getradet worden.

Die Partie in der Nacht auf Donnerstag war sein erstes Spiel mit seinem neuen Klub in der alten Heimat. „Ich liebe diese Fans, ich liebe die Stadt, aber es ist Zeit, weiterzuziehen“, sagte der Slowene, der gegen Dallas zudem auf acht Rebounds und sechs Assists kam. 31 seiner 45 Punkte erzielte Doncic bereits in der ersten Halbzeit.

Eine überzeugende Vorstellung lieferte auch Teamkollege LeBron James, mit 27 Punkten zweitbester Werfer seiner Mannschaft. Durch den Sieg festigten die Lakers Rang drei in der Western Conference, die Play-offs sind dem Team nicht mehr zu nehmen.

Die Mavericks hingegen drohen weiterhin, aus dem Titelkampf frühzeitig auszuscheiden: Derzeit steht das Team im Westen auf Rang zehn, der gerade noch so zur Teilnahme am Play-in-Turnier berechtigen würde.

Sieg bei Paris-Roubaix? So denkt Politt vor dem Rad-Klassiker

Nils Politt schrammte bei Paris-Roubaix einst selbst nur hauchdünn am Sieg vorbei. Diesmal stellt er sich in den Dienst von Topstar Tadej Pogacar, der seinem großen Traum hinterherjagt.

Sechs Jahre ist es her, da war Nils Politt ganz nah dran am Triumph bei der Königin der Klassiker. 14 Kilometer vor dem Ziel von Paris-Roubaix fasste sich der Hüne mit den starken Beinen ein Herz, attackierte die großen Namen des Radsports und rauschte auf dem staubigen Kopfsteinpflaster von Nordfrankreich fast allen davon. Lediglich der Belgier Philippe Gilbert konnte folgen – und schnappte Politt den größten Titel seiner Karriere im Sprint vor der Nase weg.

Seither hat er an seiner Zähigkeit bei den langen Eintagesrennen nichts eingebüßt, die Bilder von damals aber werden sich am Sonntag (ab 11:10 Uhr/Eurosport) wohl trotzdem nicht wiederholen.

Im Team UAE Emirates-XRG, für das der 31 Jahre alte Kölner seit der vergangenen Saison fährt, hat Politt eine andere Rolle. Als menschgewordene Lokomotive soll er den größten Star des Radsports bei seinem Angriff auf den Klassiker-Thron unterstützen: Tadej Pogacar.

„Wir sind eine Mannschaft und wir wollen als Mannschaft Siege einfahren“, erklärte Politt zuletzt im Gespräch mit dem „Cycling Magazine“. Die eigenen Ambitionen, sie müssen hinten anstehen; weil der Alleskönner Pogacar, der Weltmeister, der dreimalige Sieger der Tour de France, nun auch in der Hölle des Nordens triumphieren will.

„Mir persönlich macht das wirklich überhaupt nichts aus. Wenn man seinen besten Stürmer, wie beim Fußball, bringen kann, dann bringt man den.

Gerade bei den ganz großen Rennen“, erklärte Politt – ganz Teamplayer, wie man ihn kennt. Und doch dürften es die deutschen Radsportfans durchaus nerven, dass ein potenzieller Siegfahrer wie Politt in die Entscheidung kaum eingreifen kann. Zumindest in diesem Jahr.

Ganz aufgegeben hat der Kölner seine eigenen Ambitionen aber noch nicht. „Ich hinke irgendwie immer dem Sieg so ein bisschen hinterher“, sagte er über die Klassiker – „war oft nah dran, aber der letzte Kick hat halt gefehlt“. In den nächsten Jahren, das ließ Politt durchscheinen, erhofft er sich schon noch die ein oder andere Chance.