NHL-Klub verpflichtet Söderholm-Assistentin

Der Abstecher nach Deutschland hat sich für Jessica Campbell gelohnt: Die ehemalige kanadische Eishockey-Nationalspielerin macht jetzt Karriere in Nordamerika. Der NHL-Klub Seattle Kraken verpflichtete die 30-Jährige als Co-Trainerin für sein neues Farmteam Coachella Valley Firebirds in der AHL.

Dort wird Campbell, die bei den Nürnberg Ice Tigers in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und bei der deutschen Nationalmannschaft bei der WM im Mai in Finnland zum Trainerteam gehörte, in der kommenden Saison als erste Frau an einer AHL-Bande Assistentin des früheren Stanley-Cup-Siegers Dan Bylsma.

„Jessicas Stärke sind ihre Fähigkeit und ihre Gabe, Spieler zu entwickeln, die alle Aspekte des Spiels verstehen und wissen, was es braucht, um erfolgreich auf und neben dem Eis zu sein“, sagte Bylsma, der mit den Pittsburgh Penguins 2009 den NHL-Titel gewann.

Die Erfahrungen in Deutschland hätten ihr geholfen, betonte Campbell: „Ich fühle mich selbstbewusst und bereit. Es gab keine Nervosität oder Angst.“ Bei der WM gab es „einen Moment, als ich gemerkt habe, dass ich NHL-Spieler coache und gegen NHL-Spieler antrete. Meine Worte waren willkommen, und ich wurde respektiert. Ich habe gemerkt, ich kann das.“ Zur deutschen WM-Mannschaft gehörten auch die NHL-Profis Philipp Grubauer, Moritz Seider und Tim Stützle.

Erstmals wird Campbell beim Trainingslager für die Talente der Seattle Kraken vom 11. bis 14. Juli auf dem Eis stehen. Die Farmteams in der AHL dienen vor allem der Vorbereitung der jungen Spieler auf die NHL.

Söderholm glaubt an Sturm-Debüt

NHL-Profi Nico Sturm könnte nach seinem Stanley-Cup-Triumph mit der Colorado Avalanche künftig für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft (DEB) auflaufen. „Wenn die Möglichkeit besteht, dann will er auch für uns spielen. Er will das erleben“, sagte Bundestrainer Toni Söderholm im Interview mit „Sport1“.

Söderholm bedauerte zugleich, dass es Sturm bislang nicht möglich gewesen sei, für das DEB-Team zu spielen. Der Finne gab sich allerdings zuversichtlich, dass der 27-Jährige in Zukunft für den Olympia-Zweiten von 2018 auflaufe.

Um sich noch weiterzuentwickeln, solle Sturm aber mehr Spielzeit bekommen – ob in Colorado oder anderswo. „Ich glaube, du bist immer richtig, wenn du so einen Erfolg feierst. Für seine eigene Entwicklung wäre Eiszeit wahrscheinlich wichtig. Jeder Spieler will ja auch scoren“, so der 44-Jährige.

Zunächst soll Sturm aber den Finalerfolg genießen. „Es ist so einmalig, dass man den Pokal mit seinen Fingern berührt. Das Gefühl kennen nur ganz wenige“, sagte der Bundestrainer. Der Sieg sei zudem „für Eishockey-Deutschland super wichtig“.

Sturm und Colorado nach Kantersieg auf Titelkurs

Nico Sturm ist mit den Colorado Avalanche auf Titelkurs.Der deutsche Eishockey-Profi Nico Sturm und die Colorado Avalanche haben in den Stanley-Cup-Finals mit einem Kantersieg einen weiteren Schritt in Richtung Titel gemacht. In Spiel zwei der Best-Of-Seven-Serie bezwang das NHL-Team aus Denver den Titelverteidiger Tampa Bay Lightning eindrucksvoll mit 7:0 und führt damit 2:0.

Sturm zeigte dabei eine solide Leistung, konnte in knapp elf Minuten Eiszeit aber keine Scorerpunkte sammeln. Der 27-Jährige, der erst vor drei Monaten nach Denver gewechselt war, hat gute Chancen als fünfter Deutscher den Stanley Cup zu gewinnen.

Drei Tage nach dem 4:3-Erfolg nach Verlängerung im ersten Duell ließen die Avalanche dem Team aus Florida diesmal keine Chance. Bereits in der dritten Minute ging Colorado in Führung, nach dem ersten Drittel stand es 3:0. Im zweiten und dritten Abschnitt ließ der Hauptrundenprimus der Western Conference je zwei weitere Treffer folgen. Waleri Nitschuschkin (2), Josh Manson, Andre Burakovsky, Darren Helm und Cale Makar (2) erzielten die Tore.

„Wir haben uns einfach an unseren Plan gehalten“, analysierte Makar das Schützenfest nüchtern: „Wir haben gut gearbeitet und einfach unser System gespielt.“

Die Avalanche können in Spiel drei in der Nacht auf Dienstag mit einem Auswärtssieg nun einen weiteren großen Schritt in Richtung Titel machen. „Das nächste Spiel ist immer das schwierigste. Wir wollen sie früh überrumpeln“, sagte Makar. Für Tampa Bay, das sowohl 2020 als auch 2021 den Titel geholt hatte, hat die Partie dagegen fast schon Endspiel-Charakter.

Stanley-Cup-Finalist Sturm genießt „diesen Run“

Nico Sturm steht im Stanley-Cup-Finale.Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Eishockey-Profi Nico Sturm hat beim Wechsel-Lotto in der NHL das große Los gezogen.

„Dass ich in Colorado gelandet bin, war natürlich mein Glück“, sagte der Augsburger dem „SID“. Ein Trade in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga ist nicht immer ein Vergnügen, weil der Spieler in der Regel keinen Einfluss darauf hat.

„Es hätte ja auch zu 30 anderen Teams gehen können“, meinte Sturm, der vor drei Monaten von Minnesota Wild zur Colorado Avalanche transferiert wurde. Jetzt steht der 27-Jährige als achter Deutscher im Finale um den Stanley Cup. „Ich genieße diesen Run und bin happy, dass ich Teil dieser Mannschaft sein kann“, sagte er.

Angetan ist der Stürmer vor allem von der hohen Qualität im Team des Stanley-Cup-Siegers von 1996 und 2001. „Ich denke, dass ich von Spielern wie Nathan oder auch Cale eine Unmenge lernen kann“, meinte Sturm mit Blick auf Stürmerstar Nathan MacKinnon und Offensivverteidiger Cale Makar: „Der Fokus hier ist so unglaublich hoch.“

Die Finalserie gegen Titelverteidiger Tampa Bay Lightning beginnt in der Nacht zu Donnerstag (2:00 Uhr MESZ/Sky). „Unsere Stärken sind sicherlich die Tiefe im Kader, dass wir gut in die Serien gestartet sind und unsere Spiele auswärts bisher so unglaublich solide waren.“

Colorado, das zweitbeste Team der Hauptrunde, setzte sich in den Playoffs gegen die Nashville Predators (4:0), die St. Louis Blues (4:2) und die Edmonton Oilers mit Leon Draisaitl (4:0) durch.

Draisaitl spielte mit schwerer Knöchelverstauchung

NHL-Star Leon Draisaitl spielte mit großen Schmerzen.Eishockey-Star Leon Draisaitl hat einen Großteil der NHL-Playoffspiele mit einer schweren Knöchelverstauchung absolviert. Das bestätigte General-Manager Ken Holland bei einer Pressekonferenz der Edmonton Oilers nach dem Aus im Halbfinale gegen die Colorado Avalanche.

„Er hat mit großen Schmerzen gespielt. Er konnte nicht trainieren und nur in den Spielen auflaufen“, sagte Holland. Draisaitls Niveau sei „unglaublich“ gewesen, „bei dem, was er durchgemacht hat“, sagte Holland.

Die Verletzung zog sich der 26 Jahre alte Kölner im sechsten Spiel des Achtelfinalduells gegen die Los Angeles Kings nach einem harten Foul zu. Somit spielte Draisaitl ab dem siebten Duell gegen die Kalifornier sowie alle Viertelfinal- und Halbfinalspiele mit der schweren Verletzung. Dennoch gelangen dem Ausnahmekönner in den Playoff-Spielen sieben Tore und 25 Vorlagen. Draisaitl selbst äußerte sich nie zu seiner Verletzung, auch viele andere Spieler hätten mit Verletzungen zu kämpfen.

Draisaitl avancierte trotz dieser massiven Beeinträchtigung zum erst zweiten Spieler in der Geschichte der NHL nach Wayne Gretzky, der mindestens sieben Drei-Punkte-Spiele in den Playoffs schaffte. Auch Draisaitls Teamkollegen Darnell Nurse (gerissener Hüftbeuger), Ryan Nugent-Hopkins (Schulter) und Jesse Puljujarvi (Schulter) spielten mit Verletzungen. Holland sagte, er glaube nicht, dass irgendjemand nach der Saison operiert werden müsse.

Tampa Bay verkürzt dank Last-Minute-Sieg

Tampa Bay verkürzt in den NHL-Playoffs gegen die Rangers.Titelverteidiger Tampa Bay Lightning hat in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL seine Chancen auf eine erneute Teilnahme am Finale um den Stanley Cup gewahrt.

Dank einer späten Aufholjagd gewann das Team von Coach Jon Cooper gegen die New York Rangers 3:2 und verkürzte damit in der „best of seven“-Finalserie auf 1:2.

Mika Zibanejad und Chris Kreider mit ihrem jeweils zehnten Playoff-Tor hatten New York zunächst in Führung gebracht, Tampa Bays Stürmerstar Nikita Kucherov gelang der Anschlusstreffer. Nach dem Ausgleich durch Steven Stamkos war es erneut Kucherov, der mit seinem Assist auf Ondrej Palat 42 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit den Sieg einleitete.

Die Rangers um Coach Gerard Gallant hatten sich zuvor mit zwei Siegen im Madison Square Garden eine gute Ausgangslage für den Finaleinzug verschafft und ihre Ambitionen auf den ersten Titel seit 1994 untermauert. In der Nacht zu Mittwoch (2:00 Uhr MESZ) hat Tampa Bay, Meister der vergangenen beiden Jahre, erneut Heimrecht.

Im West Final liegt der deutsche Topstürmer Leon Draisaitl mit den Edmonton Oilers gegen Colorado Avalanche bereits nahezu aussichtslos 0:3 zurück.

Im vierten Spiel in der Nacht zum Dienstag (2:00 Uhr) ist ein Sieg zu Hause Pflicht, um das schnelle Aus zu vermeiden.

Söderholm verneigt sich vor den Finnen

Toni Söderholm gratuliert Finnland zum Sieg der Eishockey-WM.Auch Bundestrainer Toni Söderholm hat den WM-Sieg des finnischen Eishockey-Teams mit Begeisterung verfolgt.

„Wenn Finnland in einem Jahr Olympia und die Weltmeisterschaft gewinnt, muss man den Hut ziehen. Es ist unglaublich“, sagte der Finne der Deutschen Presse-Agentur. „Sie haben es vor den heimischen Fans gemeistert, wo viele sagen, dass viel Druck da ist. Das ist eine gute Bestätigung für die Reise, auf der sie sind.“

Als Eishockey-Fan habe er sich Zuhause das dramatische 4:3 nach Verlängerung des Olympiasiegers im Endspiel von Tampere am Sonntagabend gegen Rekordchampion Kanada angeschaut. Natürlich habe sein Herz mehr für die Finnen geschlagen, sagte der 44-Jährige. Wie 2019 triumphierten die Finnen in ihrer Nationalsportart und kürten sich zum vierten Mal zum Weltmeister.

Söderholm: „Unspektakulär, aber effizient“

„Im Großen und Ganzen haben sie 2019 mit einer von den Namen her schlechteren Mannschaft die Weltmeisterschaft gewonnen. Dass sie da die WM gewonnen haben, hat einen Riesenpush gegeben“, erklärte Söderholm den Erfolg seines Heimatlandes und hob die Zusammenarbeit im finnischen Eishockey hervor. „Es gibt diese Aussage vom Verband, dass du egal, in welche Halle du gehst, die gleichen Sachen trainiert werden. Es ist eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen“, sagte Söderholm: „Darum ist Finnland in der Weltrangliste oben und spielt um die Weltmeisterschaften. Es ist ein Kollektiv. Es ist unspektakulär, aber es ist effizient, wie gearbeitet wurde.“

Unter Söderholm hatte das deutsche Nationalteam die Vorrunde in Helsinki als starker Zweiter abgeschlossen, war dann aber im Viertelfinale gegen Tschechien mit 1:4 ausgeschieden. Die WM beendete Deutschland als Siebter.

 

DEB-Team müht sich zum knappen Sieg gegen Kasachstan

Nach dem fünften Sieg in Folge kämpft die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Finnland zum Abschluss der Vorrunde im Showdown gegen die Schweiz um den Gruppensieg. Das bereits vorzeitig für die K.o.-Runde qualifizierte Team von Bundestrainer Toni Söderholm besiegte am Sonntag in Helsinki Schlusslicht Kasachstan mit viel Mühe 5:4 (3:2, 1:1, 1:1).

Im letzten Vorrundenspiel am Dienstag (11.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) müsste Deutschland die Eidgenossen voraussichtlich mit drei Toren Unterschied schlagen, um zum ersten Mal in der WM-Geschichte als Erster in die Runde der letzten Acht einzuziehen.

Fünf Siege in der Vorrunde hatte Deutschland bislang nur 2019 in Kosice/Slowakei geholt. 2011 und 1933 war die DEB-Auswahl in deutlich kleineren Gruppen Vorrundensieger geworden, im Anschluss hatte es vor dem Viertelfinale aber weitere Punkterunden gegeben, die nie als Erster beendet wurden.

Bereits am Sonntagvormittag hatte der DEB die Abreise von Tim Stützle wegen einer Knieverletzung bekannt gegeben. Das vorzeitige WM-Aus des NHL-Youngsters, der sich am vergangenen Montag gegen Frankreich bei einem Check verletzt hatte und in der Folge nicht mehr aufgelaufen war, war nach Absprache mit der medizinischen Abteilung und dessen NHL-Klub Ottawa Senators beschlossen worden.

Debütant Strahlmeier wurde eiskalt erwischt: Der erste Torschuss von Startschenko schlug direkt in der kurzen Ecke ein. Davon wachgerüttelt kam die DEB-Auswahl besser ins Spiel rein. Müller setzte eine Handgelenkschuss von der blauen Linie ins Eck. In der Folge riss Deutschland die Partie an sich, vergab aber einige gute Möglichkeiten.

Das bestrafte Petuchow, ehe Pföderl, der nach der Pause gegen Italien wieder auf dem Eis stand, sehenswert im direkten Gegenzug zurückschlug. Vor der Pause legte Fischbuch mit seinem bereits vierten Turniertor eiskalt aus dem Slot nach. Danach spielte das DEB-Team nach der ersten Pause nur kurzzeitig souverän weiter.

AHL-Profi Reichel traf in doppelter Überzahl. Danach musste sich Deutschland aber den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus den zahlreichen Chancen gemacht zu haben, was Kasachstan bestrafte.

Auch der erneute Führungstreffer verlieh dem DEB-Team nicht wirklich mehr Schwung.

Die NHL hat ihre Beziehungen zu Geschäftspartnern in Russland ausgesetzt

Die NHL hat als Reaktion auf den Angriff Russlands auf die Ukraine die Geschäftsverbindungen in das Land gekappt.Wir wollen eine friedliche Welt, in der Krieg ein Ergebnis ist, das die Menschen auf der ganzen Welt nicht wollen. Es wird vielen unschuldigen Zivilisten ein normales Leben unmöglich machen. Wir hoffen auf eine friedliche Welt.

Alle Beziehungen zu Geschäftspartnern in Russland seien ausgesetzt, zudem sollen auch die russischsprachigen Seiten der NHL und in den sozialen Netzwerken pausieren. Überlegungen, Russland in Zukunft als Ort für Wettkämpfe mit NHL-Verbindung zu nutzen, gebe es nun nicht mehr.

Russland hat am 24. Februar einen Krieg gegen die Ukraine begonnen und wird deswegen zunehmend auch im Weltsport isoliert. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte dazu aufgerufen, Athleten und Athletinnen aus Russland und de