Funkstille zwischen Hendrickson und Bengals

Das erklärte Ziel der Cincinnati Bengals war es, den Vertrag von Edge Rusher Trey Hendrickson langfristig zu verlängern. Wie der Star-Pass-Rusher nun jedoch erklärte, läuft dieses Vorhaben alles andere als planmäßig.

Bereits Wochen vor dem Draft war herausgekommen, dass die Verhandlungen zwischen Trey Hendrickson und den Bengals eher schleppend verliefen und man weit von einander entfernt war, was die Gehaltsvorstellungen betrafen. Nun scheint sogar Funkstille zwischen beiden Seiten zu herrschen.

Das jedenfalls erklärte Hendrickson in einem Statement, dass er gegenüber Star-Reporter Adam Schefter von „ESPN“ am Montag abgegeben hat.

„Nach dem Draft fand keinerlei Kommunikation zwischen meinem Lager und der Organisation statt. Die Angebote vor dem Draft spiegelten nicht die Vision wider, die wir teilten und die mir in der letzten Offseason versprochen wurde, wenn ich weiterhin auf hohem Niveau spielen würde“, sagte Hendrickson.

Hendrickson betonte auch: „Die Coaches sind sich dieser früheren Gespräche bewusst. Anstatt durch Zusammenarbeit eine Situation herbeizuführen, die es mir ermöglicht, zum Team zurückzukehren, KOMMUNIZIEREN SIE nicht mehr. Ich habe sehnsüchtig auf eine Lösung dieser Situation gewartet, aber das ist schwer, wenn es keine Gespräche und ein offensichtliches Desinteresse am Erreichen gemeinsamer Ziele gibt.“

Hendrickson (30) geht Stand jetzt in sein letztes Vertragsjahr in Cincy und hat in der Tat auch 2024 auf sehr hohem Niveau gespielt. Er führte die Liga mit 17,5 Sacks an, hatte laut „PFF“ die viertmeisten Pressures (83) und wurde erstmals ins All-Pro First Team gewählt. Er erreichte ferner zum vierten Mal den Pro Bowl und landete bei der Wahl zum Defensive Player of the Year auf Rang 2 hinter Broncos-Cornerback Patrick Surtain.

Hendrickson, ein Drittrundenpick der Saints 2017, spielt seit 2021 in Cincinnati und würde derzeit mit einem Gehalt von 15,8 Millionen Dollar in die Saison gehen. Weit weniger als die Topverdiener auf dieser Position verdienen.

Zuvor hatten die Bengals jedoch bereits die Verträge der Wide Receiver Ja’Marr Chase und Tee Higgins langfristig verlängert und Chase mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 40,25 Millionen Dollar nun der höchstbezahlte Non-Quarterback der NFL. Ein Titel, den zuvor Edge Rusher Myles Garrett von den Cleveland Browns innehatte (40 Mio. im Schnitt) – ein Positionskollege von Hendrickson.

Ravens trennen sich von Skandal-Kicker Tucker

Nach längerem Zögern haben die Baltimore Ravens in der NFL am Montag eine Entscheidung getroffen und sich von ihrem umstrittenen langjährigen Kicker getrennt. Der Nachfolger ist bereits da.

Infolge seiner schlechtesten Saison in der NFL haben die Baltimore Ravens die Reißleine gezogen und sich von Kicker Justin Tucker getrennt. Neben seiner sportlichen Leistungen dürfte aber auch die Tatsache, dass ihm von 16 Masseurinnen sexuelles Fehlverhalten in Massagesitzungen vorgeworfen wird, eine Rolle gespielt haben.

Die Ravens allerdings haben Letzteres nun erneut abgestritten. In einem Statement von General Manager Eric DeCosta heißt es: „Manchmal sind Footballentscheidungen unglaublich schwierig, und dies ist einer dieser Fälle. Angesichts unseres aktuellen Kaders haben wir die schwere Entscheidung getroffen, Justin Tucker freizustellen.“

DeCosta sagte weiter: „Justin hat viele bedeutende und unvergessliche Momente in der Geschichte der Ravens geschaffen. Seine Zuverlässigkeit, sein Fokus, sein Antrieb, seine Widerstandsfähigkeit und sein außergewöhnliches Talent machten ihn über ein Jahrzehnt lang zu einem der besten Kicker der Liga. Wir sind dankbar für Justins viele Beiträge während seiner Zeit bei den Ravens. Wir wünschen ihm und seiner Familie von Herzen alles Gute für dieses nächste Kapitel in ihrem Leben.“

Die Ravens hatten zuvor mehrfach betont, dass sie keine Entscheidung in dieser Personalie bis zum Abschluss einer NFL-Untersuchung der Vorwürfe der 16 Frauen treffen würden. Die Untersuchung der Vorwürfe, die durch einen Bericht von „The Baltimore Banner“ ans Licht kamen, läuft weiter an. Dennoch zogen die Ravens im Draft 2025 mit Tyler Loop bereits früh in Runde 6 einen neuen Kicker, ein Schritt, der das Ende von Tucker in Baltimore bereits angedeutet hatte.

Mehrere Spas in der Region rundum Baltimore haben Tucker seit Bekanntwerden dieser Fälle Hausverbot erteilt und mehrere Masseurinnen weigern sich seither, ihn zu behandeln.

Tucker hat diese Vorwürfe nun bereits zweimal öffentlich zurückgewiesen.

Nicht nur sein angebliches Fehlverhalten gegenüber diesen Frauen sprach für einen Abschied, auch seine zuletzt schwache Leistung in der NFL war kein Bewerbungsschreiben. Tucker verwandelte nur 73,3 Prozent seiner Field-Goal-Versuche 2024, was der mit Abstand schlechteste Wert seiner Karriere ist, in der er insgesamt bei 89,1 Prozent liegt. Das wiederum ist NFL-Rekord.

Tucker kam 2012 als Undrafted Free Agent in die Liga und spielte 13 Saisons für die Ravens.

Derek Carr bestätigt Schulterverletzung

Derek Carr soll sich Medienberichten zufolge vor ein paar Wochen schwer an der Schulter verletzt haben. Der Quarterback der New Orleans Saints bestätigte dies am Wochenende und sprach zudem über eine Familientragödie.

Mitte April berichtete das „NFL Network“ über Carrs Blessur, die den Spielmacher womöglich daran hindert, in der kommenden Saison zu spielen. In der Folge hielten sich die New Orleans Saints in dieser Thematik wiederum bedeckt, was Zweifel an den Problemen des QBs nährten.

Während seiner Gastpredigt in der ChurchLV meldete sich Carr diesbezüglich nun erstmals selbst zu Wort und bestätigte seine Schulterverletzung, um die Leute zu widerlegen, die „über mich lügen“. Der 34-Jährige versicherte in Las Vegas: „Ich habe einen MRT-Bericht, der das beweist. Das Team weiß Bescheid, wir stehen in ständigem Kontakt. Es ist alles in Ordnung, wir untersuchen es und werden weitermachen.“

Über die Schwere der Verletzung schwieg Carr unterdessen. Fans der Saints dürfen also weiterhin auf zeitnahes Comeback ihres Signal Callers hoffen. Zumal General Manager Mickey Loomis nach dem diesjährigen NFL Draft und der Verpflichtung von  Quarterback-Talent Tyler Shough nichts von einer Degradierung des Routiniers wissen wollte.

„Ja, ich meine, Derek ist der Starter“, beharrte der GM am Samstagabend auf der gewohnten Konstellation.

Wie fit Carr zu Beginn der kommenden NFL-Saison wegen seiner Schulterverletzung tatsächlich ist, lässt sich aber natürlich noch nicht absehen. Darüber hinaus wurde der gebürtige Kalifornier seit dem Beginn des Offseason-Programms nicht mehr in der Anlage der Saints gesehen, was auf Social Media abermals zu negativen Reaktion führte.

Seine Abwesenheit begründete Carr am Wochenende indes unter anderem mit der Fehlgeburt, die seine Frau Heather kürzlich erlitten hat.

„Ich enthülle das alles, um zu sagen, dass wir Menschen sein sollten, die nicht urteilen und das Schlimmste denken, wenn wir nicht wissen, was die Leute durchmachen, Amen? Und so haben wir uns um unsere Familie gekümmert. Denn die Reihenfolge wird immer Glaube, Familie, Football sein, egal wie die Situation ist“,  teilte der Saints-QB mit.

Eagles halten Schlüsselspieler langfristig

Die Philadelphia Eagles haben sich mit einem ihrer wichtigsten Offensivspieler auf eine Verlängerung seines Vertrages bis 2029 verständigt.

Wie der Super-Bowl-Champion am Ostermontag verkündet hat, bleibt Center Cam Jurgens für weitere vier Jahre in der Stadt der brüderlichen Liebe.

Sein Agent Ryan Tollner lieferte schließlich die Eckdaten des Deals gegenüber Adam Schefter von „ESPN“. Demnach ist die Verlängerung über vier Jahre 68 Millionen Dollar wert, was einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 17 Millionen Dollar entspricht. Nur Chiefs-Center Creed Humphrey verdient auf dieser Posiition mehr.

Jurgens begann seine Karriere als Backup bei den Eagles und wurde 2023 zum Starter auf Guard, ehe er in der vergangenen Saison die Nachfolge von Teamikone Jason Kelce als Center antrat – mit dieser Absicht hatten ihn die Eagles einst auch gedraftet.

Jurgens spielte 2024 seine bislang beste Saison in der NFL und wurde erstmals in den Pro Bowl gewählt. Seine Pass Rush Win Rate von 95 Prozent war laut „ESPN“ die zehnbeste aller Interior Offensive Linemen in der NFL.

Die Offensive Line der Eagles war eine der besten überhaupt in der NFL und hatte großen Anteil daran, dass Offensive Player of the Year Saquon Barkley einer der besten Saisons überhaupt für einen Running Back hingelegt hat. Zudem ist Jurgens als Center ein elementar wichtiger Teil des überaus erfolgreichen Tush-Push-Plays, das die Eagles über die vergangenen Jahre perfektioniert haben.

Jurgens gilt zudem als Kämpfer und biss in den Playoffs trotz großer Rückenbeschwerden auf die Zähne. Diese Probleme waren so groß, das sie ihn vom Start im NFC Championship Game gegen die Washington Commanders abhielten. Nachdem jedoch sein Backup, Guard Landon Dickerson, mit einer Knieverletzung raus musste, sprang Dickerson doch ein und spielte die komplette zweite Hälfte auf dem Weg in den Super Bowl, den man schließlich deutlich gegen die Kansas City Chiefs gewann.

Dolphins-Star steht vor dem Abgang

Überraschende Entwicklung bei den Miami Dolphins. Ganz offenbar scheinen sich die Wege des Teams und NFL-Star Jalen Ramsey zu trennen. Der Cornerback soll getradet werden.

Wie Ian Rapoport vom „NFL Network“ berichtet, haben sich die Miami Dolphins und ihr Star-Cornerback Jalen Ramsey einvernehmlich darauf geeinigt, Trade-Optionen für den Passverteidiger zu prüfen und in Zukunft demnach wohl getrennte Wege zu gehen.

Wie Rapoport erklärte, ist ein Abgang des Verteidigers dementsprechend durchaus möglich. Ramsey stehen in der kommenden Spielzeit 25,1 Millionen Dollar voll garantiert zu, von denen die Dolphins bereits vier Millionen als Roster Bonus gezahlt haben. Ein neues Team müsste Ramsey dementsprechend noch knapp 21 Millionen Dollar bezahlen für die kommende Spielzeit.

Ein möglicher Trade wäre bereits der dritte Trade für Jalen Ramsey in dessen Karriere.

Seine Laufbahn begann Ramsey bei den Jacksonville Jaguars, die ihn 2016 mit dem fünften Pick im NFL Draft auswählten. Bei den Jaguars wurde er zu einem der besten Cornerbacks der Liga und stand direkt in seinem zweiten Jahr im All-Pro-Team.

2019 ging er für zwei Erstrundenpicks und einen Viertrundenpick zu den Los Angeles Rams, wo er seine Leistungen noch weiter steigerte. Vor Beginn der Saison 2019 machten ihn die Rams zum bestbezahlten Defensive Back der NFL. Der größte Erfolg der Liaison war der Super-Bowl-Sieg 2021.

2023 ging es dann zu den Miami Dolphins, die einen Drittrundenpick und Hunter Long an die Rams abgaben. Seither spielte Ramsey auch für die Dolphins auf hohem Niveau, auch wenn ihm im NFL-Vergleich die jüngere Konkurrenz wie Sauce Gardner oder Pat Surtain den Rang abgelaufen hat.

Vor diesem Hintergrund ist durchaus fraglich, ob ein Team bereit ist, 21 Millionen Dollar für den 30-Jährigen zu bezahlen, der es in seiner Laufbahn auf 24 Interceptions und 108 verteidigte Pässe bringt.

Jaguars treffen Entscheidung um Travon Walker

Travon Walker kam 2022 als erster Pick im NFL Draft zu den Jacksonville Jaguars. Das Team traf nun eine wenig überraschende Entscheidung für ihren Edge Rusher.

Wie die Jaguars am Montag bekannt gaben, zieht man für Travon Walker die 5th-Year Option. Diese hält Walker nach den ersten vier Jahren seines Rookie-Vertrags weiterhin in Jacksonville. Für das zusätzliche Jahr wird Walker 14,75 Millionen Dollar bekommen, die komplett garantiert sind.

Allerdings hätten es noch mehr sein können, nämlich dann, wenn Walker in seinen ersten Jahren in den Pro Bowl gekommen wäre. Weil dies nicht der Fall war, landet er in der Gehaltsbewertung im „Playtime Tier“ und verdient „nur“ 14,75 Millionen Dollar.

Bis Anfang Mai können die Teams für die Erstrundenpicks aus 2022 noch die Fifth-Year Option ziehen. Blickt man beispielsweise nach Detroit oder New York, könnte dort Aidan Hutchinson und Sauce Gardner eine größere Gehaltssumme erwarten, sollten die Lions und Jets die Option ziehen. Hutchinson und Gardner standen nämlich bereits im Pro Bowl.

Mit dem ersten Pick im gesamten Draft hatte Jacksonville Walker damals verpflichtet. Ein Investment, dass zu scheitern drohte. In der ersten Saison brachte es Walker nur auf 3,5 Sacks. Zu wenig für einen First-Overall Pick.

Anschließend entwickelte sich Walker aber immer mehr zum Leistungsträger. In den letzten beiden Saisons verbuchte er jeweils eine zweistellige Anzahl an Sacks. Im Vorjahr war er einer von nur vier Spielern, die über 60 Tackles und 10 Sacks schafften. Mit Leonard Williams, Andrew Van Ginkel und T.J. Watt hatte Walker gute Mitstreiter in dieser Statistik.

Gemeinsam mit Josh Hines-Allen lehrt Walker den Quarterbacks das Fürchten. In den letzten beiden Spielzeiten brachten die beiden zusammen 46 Mal den Quarterback zu Boden. Ein Wert, der keinem anderen Duo gelang.

Ex-Lions-Star gibt NFL-Rücktritt bekannt

John Cominsky ist zu Beginn des NFL-Jahres bei keinem neuen Team untergekommen. Der ehemalige Defensive End der Detroit Lions war wohl auch nicht aktiv auf der Suche, denn er erklärte zu Wochenbeginn seinen Rücktritt.

Via Instagram verkündete Cominsky seine Entscheidung, die ihm laut eigener Aussage von seinem lädierten Körper aufgezwungen wurde.

„Nach sechs Jahren in der NFL beende ich meine Karriere offiziell aus medizinischen Gründen“, schrieb der ehemalige Viertrundenpick der Atlanta Falcons. „Ich bin stolz auf meine Karriere, habe mir aber eine Reihe von Verletzungen zugezogen,  die meinen Wunsch, weiterzuspielen, überfordern.“

Nach seinen drei Jahren in Atlanta spielte Cominsky zuletzt bei den Detroit Lions. Das Team von Dan Campbell holte ihn 2022 von der Waiver-Liste und teilte ihm für die darauffolgende NFL-Saison eine Schlüsselrolle in der Defense zu. Der Neuzugang häufte damals in 14 Partien unter anderem 30 Tackles und vier Sacks an und zog mit Detroit ins NFC Championship Game ein.

Die Lions belohnten ihn für die starken Auftritte anschließend mit einem neuen Zweijahresvertrag über 8,5 Millionen Dollar. Die Saison 2023 beendete der Verteidiger dann mit elf Starts, 36 Tackles und zwei Sacks.

Die vorherige Spielzeit verpasste Cominsky wiederum komplett. Am zweiten Tag des Training Camps hatte er sich zuvor einen Innenbandriss im rechten Knie zugezogen. Trotz dieses unrühmlichen Endes blickt der 29-Jährige aber voller Demut auf seine NFL-Karriere.

„Ich habe in meiner Zeit als Footballspieler viel gelernt, was mir in Zukunft definitiv zugutekommen wird. Ich hatte das Privileg, viele große Spiele auf der großen Bühne zu bestreiten. Ich stand mit Spielern auf dem Feld, die ich als junger Sportler bewundert habe. Ich habe Hall of Famern die Hand geschüttelt und einige der besten Männer und Frauen der Welt getroffen“, schwelgte Cominsky in den Erinnerungen, die ihm auch nach dem Karriere-Ende niemand nehmen kann.

Cam Ward mit klarer Botschaft an die Titans

Cam Ward wird beim kommenden NFL Draft gewiss zu den Top-5-Picks der ersten Runde gehören. Der Quarterback selbst glaubt sogar, dass Commissioner Roger Goodell seinen Namen am 24. April (Ortszeit) als Erstes ausruft.

Die Tennessee Titans besitzen im nächsten Draft den allerersten Pick. Das Team aus Nashville ist zudem auf der Suche nach einem Franchise-QB. Nach dem Pro Day am Montag in Miami geht Ward indes davon aus, dass der AFC-South-Vertreter ihn an Position eins picken wird.

„Ich habe ihnen gesagt, dass ich es heute eintüten werde“, verkündete der 22-Jährige auf der Website der Titans. „Sie hatten endlich die Gelegenheit, mich persönlich werfen zu sehen und ich werde hoffentlich noch einmal die Chance bekommen, vor ihnen zu werfen. Sie haben in Tennessee ein tolles Gebäude und ein tolles Trainerteam. Ich war einfach glücklich, zum ersten Mal vor ihnen werfen zu können.“

Ward weiß allerdings auch, dass es keine Garantie dafür gibt, dass er tatsächlich in der „Music City“ landet. „Ich kann nur kontrollieren, was ich kontrollieren kann. Ich kann die Karte nicht selbst abgeben. Wenn Tennessee mich holt, bin ich auf jeden Fall froh, dabei zu sein. Aber am Ende bin ich einfach bereit zu sehen, wo ich lande, vielleicht in Tennessee, Cleveland oder New York“, sagte der gebürtige Texaner.

Die Titans ließen ihrerseits aber keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie großes Interesse an Ward haben. Laut Cam Wolfe von „NFL Network“ entsendete Tennessee das größte Aufgebot aller NFL-Teams zum Pro Day in Miami. Headcoach Brian Callahan unterhielt sich zwischendurch beispielsweise mit dem Signal Caller und war im Anschluss voll des Lobes.

„Mann muss ihn einfach mögen. Man merkt, dass er aus einer wirklich guten Familie stammt und gut erzogen wurde. Er hat einen tollen Charakter, man kann sich gut mit ihm unterhalten und es macht Spaß mit ihm zusammen zu sein“, berichtete der Titans-HC.

Ward habe zudem vor Ort bestätigt, was die Titans zuvor nur auf den Aufnahmen sahen. „Man sieht, wie der Ball aus seinen Händen kommt, man sieht seine Beinarbeit, seinen Körper, wie der Ball fliegt. Das sind alles Dinge, die man gerne live sieht“ ergänzte Callahan.

 

Nächster Deal der Vikings steht fest

Die Minnesota Vikings bleiben in der diesjährigen Free Agency sehr aktiv und nutzen ihren großen finanziellen Spielraum. Nach der Verpflichtung von Ryan Kelly am gestrigen Montag einigte man sich nun mit einem weiteren Ex-Colts-Lineman.

Offensive Guard Will Fries ist das neueste Puzzlestück dieser Vikings-Offseason. Ihn stattet sein neues Team mit einem Fünfjahresvertrag aus, der bis zu 88 Millionen Dollar wert sein kann.

Fries kam 2021 im NFL Draft zu den Indianapolis Colts und konnte sich im Laufe seiner zweiten Saison einen Platz als Starter sichern. Seither machte Fries immer wieder große Schritte.

Im Vorjahr spielte er eine extrem starke Saison.  Dabei überzeugte er vor allem im Run Blocking, er hat aber auch Qualität in Pass Protection. Der 26-Jährige wurde von „PFF“ mit dem viertbesten Ranking aller Guards bedacht, was seine guten Leistungen untermauert.

Die Verpflichtung von Will Fries passt derweil absolut in das Bild, dass die Minnesota Vikings bislang abgeben. Sie gehen die Free Agency aggressiv an und legen den Fokus auf die Line of Scrimmage und das auf beiden Seiten des Balles. Offensiv holte man mit Center Ryan Kelly bereits am Montag einen Offensive Lineman aus Indianapolis. Der Routinier soll ebenso wie Will Fries für mehr Stabilität und Schutz sorgen.

Auf der anderen Seite des Balles einigte man sich mit Defensive Tackle Jonathan Allen auf einen Dreijahresvertrag (bis zu 60 Mio. Dollar). Allen wurde erst letzte Woche von den Commanders entlassen.

Zudem meldet Tom Pelissero vom „NFL Network“, dass auch mit Javon Hargrave eine Einigung bevorsteht, sobald dieser wie angekündigt von den San Francisco 49ers entlassen wird. Hargrave würde der Defensive Line der Vikings ein weiteres Upgrade verpassen.

Zusätzlich einigte man sich in der Secondary mit Byron Murphy auf einen neuen Vertrag. Der Cornerback spielte eine sehr starke Vorsaison und war einer der großen Profiteure vom neuen Defense Coordinator Brian Flores.

Super-Bowl-Sieger setzte „seinen Körper aufs Spiel“

Cam Jurgens hat mit den Philadelphia Eagles im vergangenen Februar den Super Bowl gewonnen. Knapp einen Monat später verriet der Center, dass ihn dieser NFL-Sieg bis an seine Belastungsgrenze und darüber hinaus trieb.

Während der zurückliegenden NFL-Saison spielte Jurgens mit Nervenschmerzen in seinem Rücken. Wenige Tage nach dem Super-Bowl-Triumph ließ er sich deshalb operieren. In der neusten Ausgabe des „Takeoff“-Podcasts berichtete der Philadelphia Eagles-O-Liner, wie er in der gesamten Postseason von anhaltenden Beschwerden geplagt wurde.

„Es war einfach hart, die Playoffs zu überstehen und all diese Rückenschmerzen zu spüren. Ich meine, Nervenschmerzen im Rücken sind einfach anders. Es ist schwer, eine Rehabilitation durchzuführen oder etwas dagegen zu tun, wenn etwas auf den Nerv drückt. Es ist schwer, den Tag zu überstehen, wenn man diese Nervenschmerzen hat“, sagte Jurgens.

Dennoch verpasste der ehemalige Zweitrundenpick kein einziges Playoff-Spiel, weil ihm der sportliche Erfolg offensichtlich wichtiger war als seine eigene Gesundheit.

„Ich weiß wirklich nicht, wie ich es geschafft habe, dass ich spielen konnte, aber wenn man an den Super Bowl denkt, setzt man seinen Körper aufs Spiel, das spielt dann keine Rolle“, versicherte Jurgens. „Das ist es, was ich sagen will. Am Ende war es das alles wert.“

Auf den höchst umstrittenen Push Tush hätte der 25-Jährige aufgrund seiner Verletzung das ein oder andere Mal jedoch gerne verzichtet. „Alles war einfach beschissen. Aber wenn man einen verletzten Rücken und ein Nervenproblem hat, ist es schwierig, runterzugehen und immer und immer wieder einen Quarterback Sneak zu machen“, schilderte Jurgens, der in der Offseason einen neuen Vertrag mit den Eagles aushandeln will.

„Aber das ist es, was gecallt wird. Am Ende des Tages bin ich ein Soldat“, fügte der Center hinzu. „Ich setze einfach alles für das Team aufs Spiel und was auch immer gecallt wird oder was auch immer ich tun muss, werde ich tun.“