Pogacar startet 2025 erstmals bei Paris-Roubaix

Wochenlang rankten sich Gerüchte um eine mögliche Teilnahme vom dreimaligen Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar beim Rad-Klassiker Paris-Roubaix. Obwohl sein Team einen Start zunächst dementierte, gibt es jetzt das offizielle Statement: Pogacar startet erstmals in der „Hölle des Nordens“ und trifft dort auf Weltmeister Mathieu van der Poel.

Fünf sogenannte Monumente gibt es im Radsport – an vier der großen Klassiker hat Radstar Tadej Pogacar bereits teilgenommen. 2025 macht er diese Liste nun voll mit seinem Debüt bei Paris-Roubaix.

Im Februar heizte der dreimalige Sieger der Tour de France die Gerüchteküche an, indem er bei Instagram ein Bild einer Trainingssession postete. Nicht irgendwo, sondern im Wald von Arenberg – einer Schlüsselstelle des Klassikers, der für seine berüchtigten Kopfsteinpflaster-Abschnitte bekannt ist.

Womöglich waren diese auch der Grund, warum bei Pogacars Team UAE wenig Begeisterung über die Pläne des Slowenen herrschte. „Paris-Roubaix steht momentan überhaupt nicht in den Plänen, die wir mit ihm haben“, stellte Marco Marcato, Sportlicher Leiter von UAE Emirates, am Rande der Tour of Oman gegenüber dem niederländischen Portal „wielerflits.nl“ klar.

Doch Pogacar hat sich wohl durchgesetzt. Denn UAE Emirates-XRG gab am Mittwoch die Teilnahme Pogacars bei Paris-Roubaix am 13. April bekannt.

Damit wird es 2025 gleich drei Monument-Duelle zwischen Pogacar und dem amtierenden Weltmeister Mathieu van der Poel geben. Der Niederländer setzte sich gegen Pogacar bei Mailand-Sanremo durch, Pogacar landete als Dritter auf dem Treppchen. Eine gute Woche vor der „Hölle des Nordens“ treffen die beiden Rad-Giganten bei der Flandern-Rundfahrt am 06. April aufeinander.

Pogacar sammelte in seiner Karriere bisher sieben Siege bei den Monumenten des Radsports: Vier Siege bei der Lombardei-Rundfahrt, zwei bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und einen bei der Flandern-Rundfahrt. Bei Paris-Roubaix könnte der Slowene also seiner eh schon gewaltigen Sammlung einen weiteren Sieg hinzufügen.

Van der Poel wird es ihm aber nicht leicht machen. Denn der Niederländer schlug Pogacar nicht nur in San Remo, sondern ist auch in den letzten beiden Ausgaben in Roubaix ungeschlagen.

Für den Start beim Klassiker musste Pogacar seinen Rennkalender etwas umstellen. Das E3 Saxo Classic und Gent-Wevelgem, die beide Ende März ausgetragen werden, sind im Gegensatz zur ursprünglichen Planungen nicht mehr im Programm des Slowenen dabei.

 

Radsport-Legende warnt Pogacar vor Paris-Roubaix-Start

Radsport-Superstar Tadej Pogacar könnte in wenigen Wochen bei Paris-Roubaix starten. Die irische Legende Sean Kelly hält das für eine katastrophal Idee und rät dem Dominator dringend von einem Start beim Kopfstein-Klassiker ab.

Schon in wenigen Wochen könnten die Radsport-Fans Zeugen einer echten Premiere werden. Nämlich dann, wenn Tadej Pogacar zum ersten Mal in seiner Karriere beim Klassiker Paris-Roubaix (13. April) an den Start gehen würde. Ob der Slowene dies tut, steht allerdings immer noch nicht fest.

Gerüchte über einen Pogacar-Start im Norden Frankreichs halten sich weiter hartnäckig. Bisher wurden sie weder final bestätigt noch dementiert. Die irische Radsport-Legende Sean Kelly veranlasste dies nun dazu, den Superstar eindringlich vor einer Teilnahme zu warnen.

„Es wäre verrückt von Tadej Pogacar, in diesem Jahr bei Paris-Roubaix zu fahren“, schrieb Kelly in seiner Kolumne für das Portal „CyclingNews“. Als er von den Plänen des Teams UAE Emirates erfahren hat, habe er sich gefragt: „Über was reden die hier überhaupt?“

In seinen Augen ist ein Start beim Kopfsteinpflaster-Klassiker mit zu vielen unkalkulierbaren Risiken verbunden, erklärte der frühere Profi und langjährige TV-Kommentator. „Für einen Fahrer, der in seiner besten Phase ist, um noch eine Tour de France zu gewinnen und zu beweisen, dass letztes Jahr nach dem Unfall von Jonas Vingegaard kein Zufall war, ist es keine gute Idee, Roubaix zu fahren“, urteilte Kelly.

Auch Pogacars Teilnahme bei Gent-Wevelgem sei „verrückt“, weil man auch dort große Risiken eingehen müsse, um an der Spitze mitzufahren.

Das generelle Programm des Slowenen, der in diesem Jahr verstärkt auf Eintagesrennen setzt, sei zwar gut, ein Start bei Paris-Roubaix aber „geht einen Schritt zu weit“, schrieb Kelly.

Bruyneel stellt Tour-Vorbereitung von Pogacar infrage

Der frühere Teamchef Johann Bruyneel hat den Vorbereitungsplan von Radsport-Superstar Tadej Pogacar auf die Tour de France 2025 infrage gestellt. Seiner Meinung nach fehlt ein ganz entscheidendes Detail in den Plänen des Slowenen. 

Radsport-Superstar Tadej Pogacar geht in der Vorbereitung auf die Tour de France in diesem Jahr einen anderen Weg als noch 2024. Auslassen wird der Slowene nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch andere Etappen-Rennen. Der frühere Teamchef Johann Bruyneel hält das für einen Fehler. 

„Pogacars Hauptziel ist in diesem Jahr wieder die Tour. Was ich seltsam finde, ist, dass er vor der Dauphiné im Juni nicht noch mehr Etappen-Rennen fahren wird. Ich würde sagen, dass man seinen Körper für so ein langes und hartes Rennen wie die Tour am besten vorbereitet, indem man Etappen-Rennen fährt“, erklärte Bruyneel im Podcast „The Move“ von Lance Armstrong. 

Das Fahren von kleineren oder auch größeren Rundfahrten habe den Vorteil, dass sich der Körper nicht nur an die tägliche Belastung gewöhnt, sondern auch die Erholungsphase nach jedem einzelnen Tag simuliert wird. „Aber offenbar ist das heutzutage nicht mehr länger nötig“, meinte Bruyneel, der seine Hochzeit im Radsport in den 90er und frühen 2000er-Jahren hatte, bevor auch er im Zuge des großen Doping-Skandals lebenslang gesperrt wurde. 

Verwundert zeigte sich Bruyneel zudem noch über eine weitere Entwicklung im modernen Radsport. In der Ära von Lance Armstrong seien er und das Team überhaupt nicht daran interessiert gewesen, bei anderen Rennen auf den Sieg zu fahren. „Wenn man da gewonnen hat, hieß das, dass man zu früh in Form war“, erklärte der Belgier. 

Er sei „nicht davon überzeugt“, dass Pogacar, der erstvor wenigen Tagen seinen ersten Saisonsieg eintütete, auch hier den richtigen Weg einschlägt. „Aber er ist etwas Besonderes und in der Lage, alles zu gewinnen“, verbeugte sich der ehemalige Teamchef vor dem Potenzial des alles dominierenden Slowenen. 

Rad-Star Vingegaard nimmt Saisonstart ins Visier

Der zweimalige Tour-Sieger Jonas Vingegaard wird bei der Algarve-Rundfahrt in Portugal ab dem 19. Februar in die Saison starten. Dies gab das Team Visma-Lease a Bike des 28 Jahre alten Dänen bekannt.

Weitere Starts im Frühjahr hat Vingegaard bei Paris-Nizza (ab 9. März) und der Katalonien-Rundfahrt (ab 24. März) geplant. Vor der Tour de France (ab 5. Juli), die er zum dritten Mal gewinnen will, wird Vingegaard Mitte Juni noch das Critérium du Dauphiné als Generalprobe bestreiten.

Im Gegensatz zu seinem großen Rivalen Tadej Pogacar (Slowenien) fährt Vingegaard nicht die klassischen Eintagesrennen.

Tour-Titelverteidiger Pogacar wird bei der UAE-Tour in der Heimat seines Teamsponsors ab dem 17. Februar sein Saisondebüt feiern. Vor der Tour trifft er wohl nur bei der Dauphiné auf Vingegaard.

Der dänische Radprofi Jonas Vingegaard unternimmt in der kommenden Saison einen erneuten Angriff auf das Gelbe Trikot der Tour de France und Titelverteidiger Tadej Pogacar.

Der zweimalige Gewinner der Frankreich-Rundfahrt bestätigte am Dienstag seinen Start bei der 112. Großen Schleife im Sommer (5. bis 27. Juli).

„Ich kann es kaum erwarten, wieder bei der Tour an den Start zu gehen. Es ist das Rennen, das mir am meisten bedeutet. Ich will es zum dritten Mal gewinnen“, sagte Vingegaard.

Unterstützt wird der 28-Jährige vom Team Visma – Lease a bike unter anderem von starken Bergfahrern wie Ex-Vuelta-Champion Sepp Kuss, Matteo Jorgenson, Simon Yates und Wout van Aert.

„Wir werden uns in den kommenden Monaten optimal vorbereiten und alles dafür tun, um die Tour zu gewinnen“, sagte Vingegaard.

Im Vorjahr hatte er nach einer komplizierten Vorbereitung den zweiten Platz hinter Pogacar belegt. Im Nachgang an die diesjährige Tour de France plant Vingegaard zudem einen Einsatz bei der Vuelta in Spanien (23. August bis 14. September).

„Wir werden unsere konkreten Ziele später in der Saison definieren. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass man nicht alles planen kann. Aber ich gehe nie ohne Ambitionen in ein Rennen“, sagte Vingegaard.

 

Nach Traumsaison: Pogacar plant nächsten Großangriff

Der Siegeshunger des slowenischen Radsportstars Tadej Pogacar ist längst nicht gestillt – auch nicht nach seiner unglaublich erfolgreichen Saison 2024.

Im kommenden Jahr plant der Dominator neben der Verteidigung seines Weltmeistertitels erneut den Angriff auf den Sieg bei zwei der drei großen Landesrundfahrten.

„Die Tour ist die Tour, und sie wird auch nächstes Jahr meine Priorität sein, zusammen mit der Weltmeisterschaft“, sagte Pogacar bei einer Medienrunde seines UAE-Teams in Spanien am Dienstag. Neben dem wichtigsten Radrennen der Welt (5. bis 27. Juli) wolle er zudem entweder den Giro d’Italia (9. Mai bis 1. Juni) oder die Spanien-Rundfahrt (23. August bis 14. September) bestreiten. Eine Entscheidung soll fallen, sobald die jeweiligen Strecken bekannt gegeben wurden.

„Ich würde gerne einmal alle drei Touren fahren, aber wir haben 30 Fahrer im Team, und ich kann nicht alles fahren“, sagte Pogacar, der im September in Ruanda sein Regenbogentrikot des Weltmeisters verteidigen will.

Beginnen soll Pogacars Saison bei der UAE Tour Ende Februar, anschließend greift er bei einer Reihe von Frühjahrsklassikern an – auf den berühmtesten von ihnen, Paris-Roubaix, verzichtet er allerdings.

Das vergangene Jahr sei für den 26-Jährigen ein „außergewöhnliches“ gewesen, betonte Pogacar: „Ich hatte eine tolle Zeit. Alles lief super, ich war bei jedem Rennen in Topform.“

Als erstem Fahrer seit Marco Pantani 1998 gelang ihm 2024 das Double aus Giro- und Tour-Sieg, anschließend krönte er seine Saison mit seinem ersten Triumph bei der Straßen-Weltmeisterschaft.

Personal-Überraschung bei Pogacar-Team

UAE Team Emirates, Arbeitgeber von Radsport-Superstar Tadej Pogacar, hat eine überraschende Verpflichtung verkündet.

Wie das Team am Montag bekannt gab, wird Julius Johansen ab 2025 für UAE Team Emirates fahren. Demnach unterschreibt der Däne einen Einjahresvertrag.

Die Planungen für die kommende Radsport-Saison seien damit abgeschlossen, heißt es in einer Mitteilung. Insgesamt 29 Fahrer gehen 2025 für die Mannschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an den Start.

„Ich bin unglaublich dankbar für das Vertrauen, das das UAE Team Emirates in mich setzt und mir diese großartige Chance gibt“, sagte Johansen und führte weiter aus: „Das ist ein wahr gewordener Traum. Teil einer solchen Erfolgskultur zu sein, ist wirklich inspirierend. Ich freue mich darauf, dem Team zu vielen Siegen zu verhelfen. Ich kann es kaum erwarten, loszulegen und alle kennenzulernen – ich bin bereit, alles zu geben.“

Auch UAE-CEO Mauro Gianetti kam in der Pressemitteilung zu Wort. „Wir freuen uns sehr, Julius im Team begrüßen zu dürfen“, sagte der Schweizer. Johansen habe bereits „viel Erfahrung“ auf der UCI WorldTour gesammelt. „Wir glauben, dass sein Profil das Team und unsere Anführer stärken kann“, betonte der Teamboss.

Die Verpflichtung von Julius Johansen kommt durchaus überraschend. „Der schockierende Wechsel ist Realität“, schrieb zum Beispiel der dänische Sender „TV2“.

Die größten Erfolge feierte der 25-Jährige bislang im Juniorenbereich. 2017 krönte er sich zum Juniorenweltmeister, 2018 und 2020 wurde er dänischer U23-Meister. Gute Ergebnisse bei den Profis konnte er noch nicht vorweisen.

2022 war Johansen bei der Vuelta a Espana auf Platz 129 in der Gesamtwertung gelandet, ein Jahr später kletterte er auf Rang 98.

Bis 2020 war Johansen noch erfolgreich auf der Bahn unterwegs. 2020 krönte er sich in der Mannschaftsverfolgung zum Weltmeister.

Der Däne stand zuletzt beim portugiesischen Team Sabgal/Anicolor unter Vertrag.

Pogacar kann „alle Rekorde brechen“

Die Tour-de-France-Rekorde von Doping-König Lance Armstrong sind längst aus den Büchern gestrichen, vier Fahrer gelten mit je fünf Siegen als erfolgreichste Teilnehmer der Geschichte. Der Franzose Bernard Hinault ist einer von ihnen. Er fürchtet allerdings, dass es schon bald einen neuen Rekordhalter geben könnte: Tadej Pogacar.

Noch hat Tadej Pogacar einen weiten Weg vor sich, um in der Siegerliste der Tour de France alleiniger Spitzenreiter zu werden. Der Slowene gewann die Frankreich-Rundfahrt in den Jahren 2020, 2021 und 2024, vor ihm rangieren in der Bestenliste noch Chris Froome (4), Miguel Indurain, Eddy Merckx, Jacques Anquetil und Bernard Hinault (je 5). Letzterer traut Pogacar aber durchaus zu, dass hinter seinem Namen irgendwann eine 6 steht.

„Pogacar wird in der Lage sein, alle möglichen Rekorde zu brechen. Wer soll in der Lage sein, ihn zu stoppen?“, sagte Hinault im Interview mit der italienischen Sportzeitung „Gazzetta dello Sport“. Sollte es keine „unvorhergesehenen Umstände“ geben, werde Pogacar dies gar „ohne Probleme“ schaffen, prophezeite die französische Radsport-Legende.

„Was mich an ihm mehr als alles andere beeindruckt, ist, dass er die Tour im Alter von 26 Jahren schon drei Mal gewonnen hat. Und bei den Tours, die er nicht gewonnen hat, war er Zweiter. Es steht völlig außer Frage, dass er mindestens sechs Tours de France gewinnen kann“, glaubt Hinault.

Der Franzose ist zudem davon überzeugt, dass Pogacar mehr als „nur“ Tour-Geschichte schreiben kann. Laut Hinault ist der Slowene auch in der Lage, als erster Radsportler überhaupt in einem Jahr den Giro, die Tour und die Vuelta zu gewinnen. Dies gelang bisher keinem Fahrer – auch, weil nur wenige die brutal harte Trilogie überhaupt in Angriff nahmen.

Pogacar hat zumindest das Double aus Giro und Tour im Jahr 2024 direkt in seinem ersten Versuch eingetütet. Die Vuelta fuhr der UAE-Emirates-Fahrer dann aber nicht mehr. An der Spanien-Rundfahrt nahm er erst ein Mal teil. In der Saison 2019 fuhr er hier als Dritter direkt aufs Podest.

Vingegaard-Coach: So wollen wir Pogacar 2025 schlagen

Selten hat ein Fahrer eine Radsportsaison dermaßen dominiert, wie Tadej Pogacar im Jahr 2024. Jonas Vingegaard war einer der Leidtragenden. Der Däne will in der kommenden Saison wieder neu angreifen. Das ist allerdings einfach gesagt als getan, glaubt sein Coach.

Was ist nötig, um einen der vielleicht besten Radsportler aller Zeiten zu bezwingen? Diese Frage stellen sich allen voran Jonas Vingegaard und sein Team, die in diesem Jahr bei der Tour de France vom Slowenen die Grenzen aufgezeigt bekommen haben.

„Was Pogacar in diesem Jahr gemacht hat, ist mehr als beeindruckend. Er scheint fast keine Schwäche zu haben“, zog Vingegaards Coach Tim Heemskerk im „Velo“-Gespräch den Hut vor dem größten Rivalen. „Pogacar hat die Latte in diesem Jahr angehoben. Jetzt müssen wir diese Lücke schließen.“

Die große Frage ist: Wie? Heemskerk dazu: „Mit einer vernünftigen Vorbereitung und einigen Änderungen im Training und der Ernährung kann Jonas die Tour natürlich wieder gewinnen. Aber es gibt keine Zweifel, dass wir uns in allen Bereichen verbessern müssen, um das zu schaffen.“

Zu besagten Bereichen gehört nicht nur die Ausdauer, sondern auch die Kraft. „Wir haben die Zahlen gesehen, die Pogacar und auch Evenepoel am Plateau de Beilles und am St. Luca getreten haben. Pogacar war bei jeder Art der Belastung top. Darauf müssen auch wir hinarbeiten.“

Zudem müsse er mit dem Dänen auch an der Explosivität arbeiten, betonte der Visma-Trainer. Dieser Bereich sei jedoch sehr schwer zu trainieren und benötige viel Zeit, schilderte Heemskerk.

Außer Frage steht für den Trainer, dass Vingegaard seinen großen Rivalen bei der Tour de France 2025 nur schlagen kann, wenn er mehr oder minder sein ganzes Leben darauf ausrichtet.

„Wir müssen uns alle Bereiche anschauen, um Jonas‘ Leben so zu gestalten, dass er in der Lage ist, die Lücke zu schließen. Wir müssen zusehen, dass wir es so organisieren, dass er Zeit mit seiner Familie hat und trotzdem noch etwas mehr aus dem Training herausbekommen kann. […] Jonas muss glücklich und bei seiner Familie sein, aber er braucht auch die richtige Umgebung, um Leistung zeigen zu können“, sagte Heemskerk.

 

Pogacar: Attacke auf Vingegaard war anders geplant

Bei der Tour de France 2024 setzte der spätere Sieger Tadej Pogacar auf der 4. Etappe das erste Ausrufzeichen. Der Slowene attackierte die Konkurrenz am Col du Galibier, setzte sich leicht ab und vergrößerte seinen Vorsprung in der Abfahrt entscheidend. Plan A sah eigentlich anders aus.

Wie Tadej Pogacar im Interview mit seinem Sponsor „MyWhoosh“ zugab, verlief die vierte Etappe der diesjährigen Tour de France nicht so, wie er es sich im Vorfeld vorgestellt hatte. Vor allem den Anstieg am Col du Galibier hatte der Superstar anders geplant.

„Mein ursprünglicher Plan sah vor, dass ich früher am Anstieg attackiere. Aber dann bin ich erst einen Kilometer vor dem Gipfel angetreten“, blickte der Slowene auf das vierte Teilstück zurück. Die Folge seiner (zu) späten Attacke: Pogacar hatte beim Überqueren der Bergwertung nur einen Vorsprung von wenigen Sekunden. „Die Lücke war nicht so groß, wie ich gehofft hatte.“

Diese kleine Lücke baute er auf dem Weg ins Tal aber konsequent aus. In der Abfahrt riskierte der UAE-Emirates-Fahrer enorm viel. „Selbst, um nur ein Polster von zehn oder 20 Sekunden zu haben, wusste ich, dass ich [in der Abfahrt] alles geben muss“, erinnerte sich Pogacar, der letztlich mit einem Vorsprung von 35 Sekunden vor seinem ersten Verfolger ins Ziel kam.

Geholfen hat ihm an jenem Tag besonders seine Streckenkenntnis, schilderte der Slowene: „Ich wusste, dass die Jungs hinter mir gute Abfahrer sind. Jonas [Vingegaard] kann sehr gut abfahren. Deswegen stand ich schon ein bisschen unter Druck, die Lücke zu vergrößern. Aber ich kannte die Abfahrt, deswegen habe ich mich etwas wohler gefühlt.“

Dennoch war die Abfahrt vom Galibier an jenem 2. Juli eine „der härtesten, die ich je gefahren bin“, sagte Pogacar: „Weil es so viel Serpentinen gibt und ich im Grunde aus jeder heraus voll gesprintet bin. Der Aufwand für 20 Minuten Abfahrt war schon ziemlich groß, weil es nicht nur den technischen Teil gab, sondern auch viele Sprints.“

 

Tadej Pogacar unschlagbar? Jens Voigt glaubt nicht dran

Tadej Pogacar hat die Radsportsaison 2024 beinahe nach Belieben dominiert. Jens Voigt traut dem Slowenen einen ähnlichen Lauf auch 2025 zu. Derart absurde Zahlen wie in den letzten Monaten wird der Giro- und Tour-Sieger in den Augen des ehemaligen deutschen Profis allerdings wohl kaum produzieren.

Die Radsportsaison 2024 stand ganz im Zeichen von Tadej Pogacar. Der Slowene gewann nicht nur den Giro und die Tour, sondern auch den Straßen-WM-Titel sowie einige bedeutende Klassiker wie Lüttich-Bastogne-Lüttich. Jens Voigt traut dem UAE-Emirates-Fahrer auch 2025 viel zu, ein weiteres rekordverdächtiges Jahr sieht er aber eher nicht.

„Nach diesem Jahr, in dem alles für ihn gelaufen ist und er mit dem Grand Slam aus Giro, Tour und WM Geschichte geschrieben hat, ist es fast unmöglich, das noch einmal zu wiederholen und noch einmal 25 Siege zu feiern“, sagte Voigt im „Odd Tandem“-Podcast mit seinem früheren Teamkollegen Bobby Julich.

Was traut Voigt dem slowenischen Dominator zu? „Er wird ganz sicher zwischen zehn und 15 Rennen gewinnen, aber nochmal 25? Ich wünsche ihm nur das Beste, aber noch einmal so eine Saison zu haben, wäre fast schon einmalig. Aber ich bin mir sicher, dass er spektakulär und großartig sein wird und locker zehn bis 15 Rennen nächstes Jahr gewinnt.“

Auch Julich zweifelt an einem weiteren denkwürdigen Pogacar-Jahr. „Im Radsport ändern sich die Dinge schnell. Man kann eine Saison wie er haben und im nächsten Jahr nicht annähernd so gut sein“, sagte der US-Amerikaner.

Was für Julich jedoch außer Frage steht, ist, dass Pogacar aktuell die klare Nummer eins der Welt ist. „Es gibt im Moment keinen Weg, ihn davon abzuhalten, mindestens ein Viertel aller Rennen zu gewinnen, an denen er teilnimmt. Er fährt sein Rad einfach auf einem komplett anderen Level“, schwärmte der frühere Profi.