„Harry Houdini“ rettet „unverschämt schwache“ Engländer

Nach einer über weite Strecken desolaten Vorstellung hat die englische Nationalmannschaft eine Blamage im Achtelfinale der EM gegen die Slowakei gerade noch verhindert. Die internationale Presse geht mit den Three Lions dennoch hart ins Gericht:

ntv: „Bellingham zaubert ‚unerträgliches‘ England in Ekstase! Englands wankendes Milliardenteam hat sich dank seiner Topstars gerade noch vor einem blamablen EM-Aus im Achtelfinale gerettet. Aber kann dieser Pragmatismus nah am Abgrund wirklich reichen, um den großen Traum zu erfüllen?“

kicker: „Gefühlsexplosion und ganz viel Schminke: England setzte gegen die Slowakei den schwachen Trend fort, war schon mit einem Bein am Flughafen. Zwei Weltklassespieler machten den Unterschied, mehr nicht.“

Bild: „Bellingham und Kane retten Grusel-England! Da habt ihr aber gaaanz viel Glück gehabt, liebe Engländer! Die ‚Three Lions‘ stehen dank eines schmeichelhaften 2:1 nach Verlängerung gegen die Slowakei im EM-Viertelfinale. Fast wäre die Superstar-Truppe von einem Fußball-Zwerg gezähmt worden. Doch kann kommt Jude Bellingham.“

Spiegel: „Der englische Fußball findet Gelsenkirchen hässlich. Was soll Gelsenkirchen sagen? Der Favorit spielte gegen die Slowakei unverschämt schwach, bis Jude Bellingham auf Schalke ein Geniestreich gelang.“

Daily Mail: „The Great Escape! Die englischen Fans atmeten erleichtert auf, nachdem es die Three Lions erst spät geschafft hatten, die Slowakei bei der EM zu schlagen.“

Mirror: „Harry Houdini! Kane trifft in der Verlängerung und schickt die Three Lions ins EM-Viertelfinale, nachdem Bellinghams Fallrückzieher England auf den letzten Drücker rettet.“

The Sun: „Zurück von den Toten: Bellinghams Treffer rettet die Three Lions vor einem Desaster, ehe Kanes Kopfball für das Duell mit der Schweiz sorgt.“

Telegraph: „England entkommt aus den Klauen der Niederlage und erreicht das Viertelfinale der EM 2024.“

Guardian: „England nach dramatischem Comeback-Sieg gegen Slowakei im Viertelfinale.“

Mundo Deportivo: „England vermeidet Versagen nach Geniestreich von Bellingham.“

Marca: „Gott schütze Bellingham!“

Gazzetta dello Sport: „England mit sensationellem Comeback: Bellingham mit einer Perle, dann eliminiert Kane die Slowakei.“

Tuttosport: „Super-Bellingham rettet England: Slowakei in der Verlängerung ausgeknockt.“

Entscheidung zeitnah? Bellingham-Deadline durchgesickert

Borussia Dortmund wird offenbar schon zeitnah Klarheit in der Personalie Jude Bellingham haben. Der von zahlreichen Top-Klubs umworbene BVB-Profi soll sich selbst eine Deadline für seine Zukunfts-Entscheidung gesetzt haben.

Das berichtete die Online-Ausgabe des britischen Radiosenders „Talksport“. Demnach wird Bellingham nach der Ende März anstehenden Länderspielpause darüber befinden, ob er dem BVB treu bleibt oder trotz seines bis 2025 laufenden Vertrags bereits im kommenden Sommer einen Wechsel anstrebt.

Den Dortmundern würde in diesem Fall eine exorbitante Ablösesumme winken. Bellinghams Kontrakt enthält keine Ausstiegsklausel. 120 bis 150 Millionen Euro würden für den 19 Jahre alten Engländer wohl den Besitzer wechseln – ein möglicher Rekord-Verkauf für den BVB.

„Talksport“ zufolge ist der Poker um Bellingham weiter offen. Auch der FC Liverpool habe trotz seiner holprigen Saison noch Chancen auf eine Verpflichtung – sogar dann, wenn die Qualifikation für die Champions League nicht gelingt, heißt es.

Zuletzt führte die heißeste Spur in der seit Monaten andauernden Transfer-Saga jedoch nach Spanien zu Real Madrid. Bellinghams Vater Mark soll sich sowohl in Madrid als auch rund um das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Chelsea in London mit Vertretern der Königlichen getroffen haben.

BVB? FC Liverpool? Real Madrid? Tauziehen um Jude Bellingham

Neben Liverpool und Real wird Manchester City als heißester Kandidat im Rennen um Bellingham gehandelt. Auch Manchester United soll Interesse haben.

Finanziell dürften die Premier-League-Vereine gegenüber Real die Nase vorn haben. Der spanische Rekordmeister ist allerdings weltweit nach wie vor der Klub mit der meisten Strahlkraft.

Auch der BVB hat die Hoffnung auf einen Bellingham-Verbleib noch nicht aufgegeben. „50:50“ stünden die Chancen, dass der Leistungsträger auch in der kommenden Spielzeit das schwarz-gelbe Trikot überstreift, berichtete zuletzt „Bild“ unter Berufung auf Vereinskreise.

Um Bellingham zum Bleiben zu bewegen, soll der BVB ihm ein Rekord-Jahresgehalt von 15 Millionen Euro offeriert haben. Denkbar ist zudem, dass er ein neues Arbeitspapier unterzeichnet, das eine Ausstiegklausel enthält.

FC Bayern verkündet Davies-Diagnose

Nachdem ihn Jude Bellingham von Borussia Dortmund am Samstagabend beim Bundesliga-Klassiker zwischen dem BVB und dem FC Bayern unglücklich mit der Fußspitze im Gesicht traf, musste Münchens Alphonso Davies in der Pause in der Kabine bleiben. Der Kanadier wurde zur Sicherheit ins Krankenhaus gebracht. Nun verkündete Bayern die Diagnose.

Der Außenverteidiger des FC Bayern hat bei der viel diskutierten Aktion eine Schädelprellung erlitten. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung auf „fcbayern.com“ hervor.

Dem 21-Jährigen gehe es „den Umständen entsprechend gut“, am Sonntag musste er dennoch beim Training pausieren, heißt es weiter. Ob der Flügelflitzer Pflichtspiele verpassen wird, lässt die Meldung offen.

Im Nachgang sorgt der Tritt von Bellingham für reichlich Diskussionsstoff. Schiedsrichter Deniz Aytekin verzichtete darauf, dem bereits mit einer Gelben Karte verwarnten BVB-Star eine weitere Verwarnung zu zeigen. Aus Sicht des FC Bayern eine klare Fehlentscheidung.

„Wir hatten vor vier Monaten eine Schulung. Wenn du einen Spieler mit rohem Fuß ins Gesicht triffst, ist es glatt Rot. Das haben sie uns erzählt. Da gibt es nicht viel zu diskutieren. Er tritt ihm volle Kanne ins Gesicht. Das ist nicht Gelb, das ist eine Rote Karte“, echauffierte sich Bayern-Coach Julian Nagelsmann nach dem 2:2 (1:0) beim TV-Sender „Sky“.

Aytekin erklärt: „Gab minimalen Restspielraum“

Keeper Manuel Neuer erklärte gemäßigter. „Meiner Meinung nach ist der Kopf nicht zu tief. Anfang der Saison wurde uns von den Schiedsrichtern erklärt, dass Kopftreffer eher geahndet werden mit einer Roten Karte. Das muss der Schiedsrichter abwägen.“

„Es gab den Kontakt, aber mir hat die letzte Überzeugung gefehlt, dort auf Gelb-Rot zu gehen und so ein Spiel letztendlich zu entscheiden“, konterte Aytekin zu seiner Verteidigung, ließ bei „Sky“ aber auch andere Meinungen zu: „Ich kann jeden verstehen, der es anders auslegt.“

Einzeln betrachtet, hätte man eine Gelbe Karte geben müssen, gestand Aytekin am Sonntag dann bei „Sport1“. „Aber vom Schiedsrichter wird auch Gefühl für das Spiel erwartet. Und da gab es diesen minimalen Restspielraum.“