Darum handeln die New York Jets fahrlässig

Haason Reddick fordert einen Trade von den New York Jets, doch das NFL-Team blockt das Gesuch ab. Einer Lösung des Problems sind beide Seiten damit nicht nähergekommen. Und die Wahrheit ist, dass diese Situation absolut zu vermeiden war und sich die Jets das selbst zuzuschreiben haben. Ein Kommentar.

Kann man noch von Pech oder Zufall reden, wenn den New York Jets etwas schlechtes oder peinliches – oder beides – widerfährt? Nach all den Jahren vermutlich nicht. Der neueste Fall, der die Jets in ein selbstverschuldet schlechtes Licht rückt, ist die Personalie Haason Reddick. Der Edge Rusher, den die Jets per Trade aus Philadelphia geholt hatten.

Als dieser Deal damals über die Bühne ging, dachten wir uns sicherlich alle, dass dies ein kluger Schachzug der Jets war. Sie nutzten eine Misslage eines Konkurrenten aus und schlugen zur rechten Zeit zu. Die Eagles waren damals nicht bereit mit dem 29-Jährigen zu verlängern und waren nicht gewillt, mit einem Spieler ins letzte Vertragsjahr zu gehen, der offenkundig unzufrieden war und eben einen neuen Vertrag wollte. Die Jets erkannten dies und fädelten einen Trade ein.

Besonders pikant war damals, dass ihr eigener Edge Rusher Bryce Huff zuvor als Free Agent zu den Eagles gewechselt war. Im Grunde tauschte man hier einen vermeintlich schlechteren gegen einen besseren Spieler aus – zum durchaus beträchtlichen Preis eines Drittrundenpicks im Draft 2026, der im Idealfall sogar ein Zweitrundenpick werden kann.

Von außen betrachtet aber immer noch ein guter Deal für die Jets, schließlich wähnen diese sich mit der anstehenden Rückkehr von Quarterback Aaron Rodgers und Upgrades auf mehreren Problemfeldern im Titelfenster. Ein Upgrade im Pass Rush kam da genau zur rechten Zeit. Was wir alle damals aber nicht in Erwägung zogen, war, was die Jets da wirklich gemacht hatten.

Red Bull-Bora-hansgrohe verpflichtet Pithie

Der deutsche Radrennstall Red Bull-Bora-hansgrohe arbeitet weiter am Team für die Zukunft.

Wie die Equipe am Montag mitteilte, fährt das 22 Jahre alte Klassikertalent Laurence Pithie ab 2025 für Bora.

Der Neuseeländer steht noch bis zum Saisonende bei Groupama-FDJ unter Vertrag, sein bislang größter Erfolg war der Triumph beim Cadel Evans Great Oceans Road Race im Januar 2024 in Australien.

„Es ist ein beeindruckendes Team mit einem großartigen Projekt für die Zukunft. Ich kann es kaum erwarten, loszulegen und mich als Fahrer in den neuen Farben weiterzuentwickeln“, sagte Pithie.

Dem Team von CEO Ralph Denk steht zum Jahreswechsel ein großer Umbruch bevor. Die Abgänge des ehemaligen Kapitäns Emanuel Buchmann und des Bergspezialisten Lennard Kämna stehen bereits fest. Maximilian Schachmann, der bei den Olympischen Spielen in Paris im Zeitfahren einen starken neunten Platz belegt hatte, kehrt zu Soudal Quick-Step zurück.

 

Keine heiße Transfer-Spur bei Coman?

Verlässt Kingsley Coman den FC Bayern im Sommer? Rund um den Flügelspieler ranken sich aktuell viele Gerüchte. Eine wirklich heiße Spur soll es aber noch nicht geben.

Laut „Sky“ ist Paris Saint-Germain derzeit noch die konkreteste Option für Coman. Doch noch soll nichts fortgeschritten sein. Der TV-Sender schreibt lediglich von „formellen Gesprächen“ zwischen dem FC Bayern und PSG.

Coman darf den FC Bayern wohl im Sommer verlassen. Im Raum steht eine mögliche Leihe mit anschließender Kaufoption oder Kaufpflicht.

„Bild“ brachte zuletzt auch Manchester City ins Spiel. Teammanager Pep Guardiola kennt Coman noch aus gemeinsamen Zeiten an der Säbener Straße und beobachte ihn schon länger, so der Tenor. „Sky“ zufolge gibt es noch „kein konkretes Interesse“ der Skyblues an Coman.

Der 28-Jährige spielt bereits seit 2015 beim FC Bayern. Coman ist vertraglich noch bis 2027 an den deutschen Rekordmeister gebunden.

Die Münchner haben auf den offensiven Außenbahnen mit Coman, Serge Gnabry, Leroy Sané, Mathys Tel und Michael Olise aktuell ein Überangebot. Dahinter hoffen Talente wie Arijon Ibrahimovic oder Nestory Irankunda auf ihre Chance.

Der FC Bayern ist zudem noch an Désiré Doué von Stade Rennes interessiert. Der 19-Jährige weilte zuletzt mit der französischen Auswahl bei den Olympischen Spielen in Paris, wo er die Silbermedaille gewann. „Ich habe mich voll auf die Olympischen Spiele konzentriert. Jetzt sind die Olympischen Spiele vorbei – ich muss eine Entscheidung treffen, und die wird in ein paar Tagen fallen“, kündigte Doué nach dem verlorenen Finale gegen Spanien an.

Für den französischen Youngster sollen je nach Medienbericht rund 50 bis 60 Millionen Euro fällig werden. Der FC Bayern könnte Transfer-Einnahmen folgerichtig gut gebrauchen.

 

Spanien zu stark: Frankreichs Gold-Traum platzt im Finale

Der Traum vom Olympiagold vor dem Bundesligastart ist geplatzt: Michael Olise kommt nach einem Finalkrimi ohne Happy End als Silbermedaillengewinner zum FC Bayern.

Der 53-Millionen-Einkauf der Münchner verlor mit Frankreich das Fußballendspiel im Pariser Prinzenpark trotz einer spektakulären Aufholjagd gegen Spanien mit 3:5 (3:3, 1:3) nach Verlängerung.

Bayerns Sportvorstand Max Eberl gratulierte Olise noch am Abend via X „zum Gewinn von olympischem Silber! Im gesamten Turnier hat er mit starken Leistungen bewiesen, dass er auch für den FC Bayern Gold wert sein kann.“

Das Team von Trainer Thierry Henry, mit vier weiteren Bundesligaprofis auf dem Feld, drehte im ersten Olympiafinale für Frankreich seit Gold 1984 nach klarem Rückstand erst in der Schlussphase auf.

Olise, dem zunächst wenig gelang, bereitete den Anschlusstreffer vor. Die spielstarken Spanier um Europameister Fermín López, der doppelt traf, wiederholten den Erfolg von 1992, als unter anderem Pep Guardiola und Luis Enrique in Barcelona triumphiert hatten. Für die Entscheidung sorgte der eingewechselte Sergio Camello mit einem Doppelpack in der Verlängerung (100./120.+1).

Der Stuttgarter Enzo Millot brachte die Gastgeber vor 49.000 Zuschauern früh in Führung – weil Spaniens Torhüter Arnau Tenas kräftig mithalf (11.).

López glich nach einer sehenswerten Kombination aus (18.) und drehte das Spiel im Nachschuss (25.). Alex Baena erhöhte mit einem direkt verwandelten Freistoß (28.).

Olise und Co. übernahmen nach der Pause wieder mehr die Initiative, der Mönchengladbacher Manu Koné traf mit einem Kopfball die Latte (57.).

Nach Olise-Vorlage verkürzte der eingewechselte Maghnes Akliouche (79.), der Ex-Mainzer Jean-Philippe Mateta erzwang in der Nachspielzeit per Foulelfmeter nach Videobeweis die Verlängerung (90.+2). Neben Millot und Kone vertraten auch der Leipziger Castello Lukeba und der Freiburger Kiliann Sildillia die Bundesliga.

Deutsche Olympia-Sensation? Basketball-Legende reagiert

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft greift bei Olympia 2024 nach einer Medaille. Rekord-Nationalspieler Patrick Femerling will sogar den Gewinn von Gold nicht ausschließen.

Das DBB-Team trifft nach dem 76:63-Sieg gegen Griechenland im Halbfinale auf Gastgeber Frankreich (Donnerstag, 17:30 Uhr). Beide Mannschaften spielten bereits am letzten Gruppenspieltag gegeneinander. Die deutschen Basketballer behielten dank einer 85:71-Gala die Oberhand. Allerdings hat Frankreich durch den Viertelfinal-Erfolg gegen Mitfavorit Kanada (82:73) neues Selbstvertrauen getankt.

„Das ist eine Mannschaft mit einer Menge Athletik. Wenn die mit Geschwindigkeit kommen und dann auch mal ein paar von außen treffen, dann ist das ein Team, das wehtun kann. Auch wenn wir gegen sie gewonnen und stark gespielt haben, kann ein guter Tag alles ändern“, warnte Patrick Femerling im Interview mit „ran.de“ vor dem kommenden Gegner.

Der 49-Jährige machte aber gleichzeitig Mut: „Wir müssen uns vor ihnen nicht verstecken, müssen keine Angst haben. Das ist der falsche Ansatz. Aber das wird ein harter Weg. Ich bin mir trotzdem sicher, dass wir uns überhaupt keine Sorgen machen müssen, dass wir da nicht mithalten können. Ich habe keinerlei Bauchschmerzen.“

Sollte die deutsche Basketball-Nationalmannschaft gewinnen, wäre nicht nur die ersehnte Olympia-Medaille sicher, sondern es könnte gleichzeitig zum Traum-Finale gegen die USA kommen. Der Top-Favorit trifft im zweiten Halbfinale auf Serbien.

„Die spielen ja nicht wirklich oft zusammen“, blickte Femerling auf das US-Team rund um die NBA-Superstars LeBron James, Stephen Curry und Kevin Durant: „Man sieht, dass die individuelle Klasse exorbitant hoch ist, aber dass das Team- und Spielverständnis hier und da nicht so harmonisch ist.“

Die Athletik sei „auf einem hohen Level, die Spiel-Intelligenz auch. Das ist schon eine Offensivmannschaft der Extraklasse, die auch defensiv stark ist. Um da am Ende zu gewinnen, muss das deutsche Team sehr viel investieren“, ergänzte der Basketball-Experte.

Femerling attestierte der DBB-Auswahl „eine gute Chance“ auf eine Medaille.

„Es wäre natürlich unfassbar, wenn das eine goldene wird. Das wäre unglaublich und der größte Erfolg, der im Männer-Basketball passieren kann. Das wird unfassbar schwer, aber im letzten Jahr haben wir bei der WM gesehen, dass nichts unmöglich ist und manchmal braucht man einfach einen guten Tag. Und ja, das ist nicht dieselbe US-Mannschaft wie im Vorjahr, aber hin und wieder passieren auch Sachen, die man vielleicht nicht geplant hat“, so der 221-fache Nationalspieler.

Keine Medaille für Frauen-Vierer – Sprinterinnen souverän

Der deutsche Frauen-Vierer ist ohne die unersetzliche Lisa Brennauer bei den Olympischen Spielen in Paris an einer Medaille vorbeigefahren.

Drei Jahre nach der Goldfahrt von Tokio in Weltrekordzeit verpassten Franziska Brauße, Lisa Klein, Laura Süßemilch und Mieke Kröger am Mittwoch das kleine Finale um Bronze.

Die Uhr stoppte für das deutsche Quartett nach 4:07,908 Minuten. Am Abend fahren Brauße und Co. um den fünften Platz gegen Frankreich.

Für das Rennen um Bronze fehlte dem BDR-Gespann etwa eine halbe Sekunde auf Italien (4:07,491). Angesichts der Zeit der ebenfalls um Platz drei fahrenden Britinnen (4:04,908) wäre eine Medaille aber ohnehin unrealistisch gewesen.

„Das Ziel war eine Medaille oder zumindest das kleine Finale. Daran sind wir gescheitert“, sagte Bundestrainer André Korff: „Die ersten Mannschaften sind doch schon ein Stück weg. Dieses Potenzial kriegen wir momentan nicht auf die Kette.“

In Tokio war der Frauen-Vierer sensationell zum Sieg gerast. Das Rennen in 4:04,242 Minuten war aus deutscher Sicht eines der Highlights der Spiele in Japan. In Paris war Brennauer nicht mehr Teil des Teams, sie hat ihre Karriere inzwischen beendet. Süßemilch hat ihren Platz eingenommen.

Der Verlust Brennauers wiegt schwer. „Aktuell haben wir keinen Ersatz für sie gefunden. Ich hoffe, dass wir es in Zukunft hinkriegen. Sie war eine Bank, nicht nur physisch, sondern auch mental für alle anderen“, sagte Korff. Klein war derselben Meinung: „Es war in Ordnung, aber es fehlt halt eine Fahrerin. Es hat jeder sein Bestes gegeben.“

In Paris hatte ein Coronafall in der vorletzten Woche Braußes Vorbereitung gestört. Süßemilch klagte akut über Magen-Darm-Probleme. „Darauf möchte ich aber nichts schieben“, sagte Korff.

Die deutschen Sprinterinnen Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich starteten derweil erfolgreich ins Keirin-Turnier. Das Duo, das am Montag Bronze im Teamsprint gewonnen hatte, zog souverän ins Viertelfinale ein und kämpft dort am Donnerstag um das Weiterkommen.

 

Verletzung vergrößert Defense-Notstand der Browns

Der Defense Coordinator der Cleveland Browns ist in diesem Jahr wahrlich nicht zu beneiden. Während der Vorbereitung auf die kommende NFL-Saison hat sich am Montag schließlich der nächste Verteidiger verletzt.

Diesmal erwischte es Za’Darius Smith. Der Edge Rusher ging bei einer Übung in der Red Zone zu Boden und musste mithilfe eines Wagens vom Trainingsgelände gefahren werden. Wie „ESPN“ erfuhr, wurde beim dreimaligen Pro Bowler später eine Prellung des linken Knies diagnostiziert. Eine weitere Untersuchung soll am Dienstag erfolgen.

Sollte Smith unerwartet doch länger ausfallen, wäre dies indes ein harter Schlag für die Cleveland Browns. Und das nicht nur, weil der AFC-North-Vertreter den 31-Jährigen im vergangenen März mit einem neuen Zweijahresvertrag (Grundgehalt: 23,5 Millionen Dollar) ausgestattet hat.

Der frühere Viertrundenpick der Baltimore Ravens wusste nach seiner Ankunft im Vorjahr schließlich auf Anhieb mit starken Leistungen zu überzeugen.

In einer sowieso schon starken Defense stach Smith durchaus heraus. Er kam in der letzten NFL Season etwa auf 5,5 Sacks und wurde damit intern nur von Myles Garrett, dem amtierenden Defensive Player of the Year, übertrumpft.

Smiths Ausfall zu kompensieren, käme somit einer Herkulesaufgabe gleich. Zumal Cleveland in der D-Line ohnehin über personelle Probleme klagt. Der frisch genesene Garrett (Oberschenkel) stieg nach seiner OTA-Verletzung beispielsweise erst am Montag wieder ins Training ein.

Doch trotz dieser erfreulichen Nachricht ist das Lazarett der Browns prall gefüllt. Cornerback Greg Newsome (Oberschenkel) und Defensive Lineman Dalvin Tomlinson (Knie) haben nach ihren Operationen bekanntlich nicht am Camp teilnehmen können.

Zuletzt mussten obendrein noch die beiden Linebacker Jeremiah Owusu-Koramoah und Jordan Hicks ebenso wie Defensive Lineman Shelby Harris und Defensive End Sam Kamara verletzt passen.

Teamsprint-Trio: Nur Olympia-Gold fehlt noch

Am Wochenende vergnügten sich Emma Hinze und Co. in Campingstühlen am Straßenrand und feuerten die deutschen Kollegen beim Radrennen an.

Ein letztes Mal runterkommen, bevor es ernst wird bei den Olympischen Spielen. Gleich zum Auftakt der Bahnrad-Wettbewerbe in Saint-Quentin-en-Yvelines wartet heute das große Highlight im Teamsprint. „Wir wissen, dass wir die Weltmeisterschaften immer gewonnen haben. Das ist noch unser Ziel, was wir erreichen wollen“, sagt Hinze.

Viermal in Serie haben Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch zuletzt den WM-Titel im Teamsprint gewonnen und die Konkurrenz dominiert. Nur bei den Sommerspielen in Tokio vor drei Jahren waren die Chinesinnen schneller. „Im ersten Moment dachten wir, wir haben Gold verloren. Da waren wir auch enttäuscht“, erinnert sich Hinze und betont: „Jetzt sagen wir, dass wir Silber gewonnen haben.“

Dieses Mal soll es nach ganz oben gehen, ein Selbstläufer wird es nicht. „Das Niveau ist auf jeden Fall größer geworden. In der Quali fahren wir so nah beieinander. Die Abstände sind nur ein Augenzwinkern“, sagt Friedrich, was die jüngsten Nachrichten aus China nur unterlegen.

Ende Juni rauschten die größten Konkurrentinnen bei der China Track League in Luoyang zu einem neuen Weltrekord. Mit einer Zeit von 45,478 Sekunden waren Yufang Guo, Shanju Bao und Liying Yuan fast vier Zehntelsekunden schneller als das deutsche Trio bei ihrem WM-Triumph 2023 in Glasgow. Das dürfte auch die Richtmarke im Velodrome für Gold sein. „Man muss fast jedes Mal Weltrekord fahren, um wieder vorne zu liegen“, sagt Hinze.

Nach dem Teamsprint werden aus dem deutschen Erfolgstrio dann wieder Gegnerinnen. Hinze und Friedrich zählen auch in den Einzeldisziplinen Sprint und Keirin zum Favoritenkreis. „Es gibt bei uns auch Reibereien. Das ist auch normal. Wir finden uns aber auch wieder richtig gut zusammen“, sagt Friedrich. Im Teamsprint sollte alles harmonieren für den Traum von Gold.

Fortuna startet erfolgreich in die Aufstiegsmission

Aufstiegsaspirant Fortuna Düsseldorf ist rund zwei Monate nach dem Relegations-Drama mit einem Erfolg in die Zweitliga-Saison gestartet. Die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune gewann beim Absteiger Darmstadt 98 auch dank eines Eigentores mit 2:0 (0:0) und untermauerte ihre Ambitionen.

Darmstadts Innenverteidiger Aleksandar Vukotic (55.) lenkte einen Freistoß von Shinta Appelkamp mit dem Kopf ins eigene Tor und sorgte so für einen gelungenen Auftakt der Rheinländer, die in der Vorsaison den Aufstieg in der Relegation gegen den VfL Bochum trotz eines 3:0-Hinspielsieges dramatisch verpasst hatten. Tim Rossmann (86.) erzielte den zweiten Treffer. Für die Darmstädter, die das Spiel nach einer Roten Karte gegen Othmane El Idrissi (84., nach Videobeweis) zu zehnt beendeten, klappte es auch im sechsten Anlauf in Folge nicht mit einem Sieg zum Saisonstart.

Vor stimmungsvoller Kulisse kam die Fortuna, die mit einem Trauerflor für den kürzlich bei einem Badeunfall verstorbenen Nachwuchsspieler Newton Opoku-Mensah auflief, besser ins Spiel. Felix Klaus (8.) scheiterte mit seinem Abschluss am Darmstädter Torhüter Marcel Schuhen. Es entwickelte sich eine chancenarme Partie, in der die Darmstädter gegen Ende der ersten Halbzeit aktiver wurden. Nach dem Eigentor von Vukotic verhinderte Düsseldorfs Florian Kastenmeier mit einer starken Doppelparade den Ausgleich (68.) – in Überzahl sorgte Rossmann für das 2:0.

 

Politt und Schachmann mit Außenseiterchancen ins Straßenrennen

Nils Politt hat nach den Strapazen der erfolgreichen Tour de France wieder frische Beine, Maximilian Schachmann ist dem Olympia-Fieber erlegen und voller Vorfreude. Als Zweiergespann mit Außenseiterchancen hoffen die deutschen Radprofis im Straßenrennen der Olympischen Spiele in Paris am Samstag auf eine Überraschung.

„Das Rennen hat einen großen Stellenwert“, sagte Schachmann dem „SID“: „Es hat nicht die Tradition eines jährlich wiederkehrenden Rennens. Aber man ist Olympiasieger, das hat eine Strahlkraft über die einzelne Sportart hinaus.“ Das olympische Straßenrennen sei etwas ganz Besonderes: „Egal, wen man auf der Welt fragt: Mit dem Titel Olympiasieger kann jeder etwas anfangen.“

Favoriten auf dem 272,1 km langen Kurs mit Klassiker-Charakter, der im Finale drei Mal über den Montmartre führt, sind andere. Weltmeister Mathieu van der Poel (Niederlande) träumt von der Goldmedaille.

Zu den größten Rivalen zählen Zeitfahr-Olympiasieger Remco Evenepoel (Belgien) oder Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Dänemark). Frankreich hofft auf einen Coup durch Julian Alaphilippe oder Christophe Laporte. Tour-Champion Tadej Pogacar hatte seine Teilnahme abgesagt.

Politt hatte den Slowenen im Juli als Edelhelfer beim Team UAE Emirates zu dessen dritten Triumph im Gelben Trikot verholfen. Nun kann der Kölner wieder eigene Ambitionen verfolgen. „Ich fühle mich ganz gut, habe mich gut erholt“, sagte Politt. Teile des Kurses seien von Paris-Nizza bekannt, „gerade die Strecke außerhalb von Paris. Die Anstiege sind nicht besonders steil, aber nach der Distanz anspruchsvoll.“

Taktisch wird das Rennen mit nur 89 Fahrern über die große Distanz eine Herausforderung für das deutsche Duo. Andere Nationen wie Großbritannien, Frankreich oder Dänemark sind als Quartett stärker aufgestellt.

„Das Rennen ist sehr schwer vorherzusehen. Man muss sich umstellen“, sagte Schachmann, der das Einzelzeitfahren als Neunter beendet hatte: „Wir können das Rennen nicht bestimmen und müssen uns den Gegebenheiten anpassen.“