Steinhauser beim Giro noch auf Formsuche

Radprofi Georg Steinhauser setzt seine Hoffnung beim Giro d’Italia vor allem in die letzte Rennwoche.

„Ich habe im letzten Jahr die Erfahrung gesammelt, dass sich die Form und die Beine noch verändern können“, sagte der 23-Jährige vom Team EF Education-EasyPost dem „SID“.

Zum Auftakt der dreiwöchigen Rundfahrt in Albanien hatte Steinhauser, der im vergangenen Jahr bei der Italien-Rundfahrt eine schwere Etappe gewonnen hatte, Probleme mit seiner Form gehabt – nach einer von Knieproblemen ausgebremsten Vorbereitung.

„Ich fände es cool, wenn ich noch eine Rolle im Rennen spielen kann, die die Leute und die Fahrer mitbekommen. Für mich wäre es schön, wenn ich ein Erlebnis habe, das mir zeigt, dass sich die Arbeit ausgezahlt hat“, sagte Steinhauser: „Vor der Knieverletzung wurde ganz klar gesagt, dass ich meine eigenen Chancen bekomme, da ich einfach auf einem richtig guten Weg war. Jetzt, wo ich hier bin, muss ich sagen, dass es erstmal mehr Sinn macht, reiner Helfer zu sein und den anderen Teamkollegen die Chancen in Fluchtgruppen zu geben.“

Insgesamt fühlt sich der Kletterspezialist auf den großen dreiwöchigen Landesrundfahrten aber pudelwohl, wie er betonte. „Ich glaube, dass mir die Grand Tours liegen. Das macht mir am meisten Spaß und motiviert mich am meisten, ob es nur auf Etappen geht oder in Zukunft vielleicht auch mal als Gesamtklassement-Fahrer“, sagte Steinhauser, der in Zukunft auch einen Start bei der Tour de France anpeilt.

„Die Tour de France ist etwas, das ich unbedingt mal erleben will. Aber das rennt mir nicht davon, das wird schon irgendwann mal klappen. Ich lasse das auf mich zukommen“, sagte er.

Ex-Profi warnt Tour-Titelverteidiger Pogacar

Titelverteidiger Tadej Pogacar wird als klarer Favorit bei der Tour de France 2025 an den Start gehen. Ein ehemaliger Fahrer sieht den Slowenen im Duell gegen Jonas Vingegaard jedoch nicht so weit vorne, wie die meisten Fans, Experten und Insider.

Niemand zweifelt daran, dass Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard den Sieg bei der Tour de France 2025 unter sich ausmachen werden. Nur wenige zweifeln an einem erneuten Erfolg des Slowenen, der dem Radsport-Frühjahr auf beeindruckendste Art und Weise seinen Stempel aufgedrückt hat.

Der ehemalige britische Profi Adam Blythe ist von einem erneuten Tour-Triumph Pogacars allerdings noch nicht überzeugt. Er sagt: Die Menschen vergessen, wie gut ein Vingegaard in Top-Form wirklich ist.

Der Däne habe Pogacar vor zwei Jahren viel Zeit in einem Einzelzeitfahren abgenommen. „Und es gab einen Tag, an dem er ihm sechs Minuten an einem Berg abgenommen hat. Ich denke, das wird angesichts des letzten Jahres und Jonas‘ Verletzung vergessen“, sagte Blythe im „TNT“-Interview.

„Ich glaube nicht, dass Vingegaard unterschätzt wird. Aber wenn man sich anschaut, was Jonas letztes Jahr gemacht hat, als er eine Tour-Etappe gewonnen hat nachdem er vor der Tour sechs Wochen auf seinem Rücken gelegen hat … Er war immer noch in der Lage, den besten Tadej zu schlagen, den wir bis zu diesem Jahr je gesehen haben. Und jetzt hat er eine viel bessere Vorbereitung als letztes Jahr“, brach Blythe eine Lanze für den Dänen.

Wenn er anstelle des UAE-Teams wäre, „würde er [Vingegaard] mich nervös machen. Wenn Jonas in Top-Form war, hat Tadej ihn nie geschlagen“, verwies der frühere Fahrer auf die Tour-Jahre 2022 und 2023, in denen Vingegaard die Frankreich-Rundfahrt mit 2:43 bzw. 7:29 Minuten Vorsprung auf seinen großen Rivalen aus Slowenien gewann.

Teamkollege über Pogacar: „Für ihn ist alles leichter“

Als Teamkollege von Tadej Pogacar weiß Juan Ayuso ganz genau, was nötig ist, um der beste Radsportler der Welt zu werden. Das genau ist auch das Ziel des 22-Jährigen. Im Moment ist das für ihn jedoch unerreichbar, wie er offen zugibt – weil Pogacar einfach nicht zu schlagen ist.

Schon in jungen Jahren hat Juan Ayuso bewiesen, dass er das Zeug dazu hat, ein überaus erfolgreicher Radsportler zu werden. Bei der Vuelta 2022 wurde der UAE-Fahrer Dritter, ein Jahr später holte er bei der Spanien-Rundfahrt Platz vier. Trotz dieser bemerkenswerten Resultate weiß er, dass er sich noch in vielen Bereichen verbessern muss, wie der Spanier in einem Beitrag für „Wieler Revue“ schrieb.

„Ich will ein besserer Kletterer werden, um die Lücke zu Fahrern wie Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel und Primož Roglič zu schließen. Und nein, ich werde hier nicht Pogacar erwähnen. Wenn ich sage, dass ich besser als er sein will, wird sich die Presse darauf stürzen“, scherzte der Spanier.

Natürlich sei es sein Ziel, irgendwann der beste Fahrer der Welt zu werden. Eines Tages so gut sein, wie es Pogacar „jetzt ist. Aber damit wir uns nicht missverstehen: Ich betrachte ihn nicht als Rivalen. Er ist der Mensch, der den Maßstab setzt, wo du als Fahrer hin willst“, verneigte sich Ayuso vor seinem alles dominierenden Teamkollegen, zu dem er laut eigener Aussage ein „gutes Verhältnis“ hat.

Der Slowene sei aber der „absolute Leader“ seines Teams. „Für ihn ist alles etwas leichter als für uns. Er ist ganz einfach der beste Fahrer der Welt und lässt alles einfacher aussehen, als es wirklich ist“, schwärmte der junge Spanier von seinem sportlichen Vorbild.

Manchmal werde er von Leuten in seinem Bekanntenkreis gefragt, ob es normal sei, dass Pogacar so gut ist, schrieb Ayuso, der die Antwort direkt mitlieferte: „Ist es nicht. Was er zeigt, erinnert an [Lionel] Messi, wenn er den Ball hat und einfach um jeden herumdribbelt, als ob sie gar nicht da wären. Messi lässt es auch einfach aussehen. Im Radsport ist Tadej wie Messi.“

Überragender Pocagar nimmt Merckx-Rekorde ins Visier

Tadej Pogacar ist der dominierende Radsport-Held dieser Tage. Seine überragende Verfassung und Ausnahmestellung stellte der 26-Jährige erst am Sonntag wieder unter Beweis, als er zum bereits dritten Mal in seiner Karriere beim Radsport-Monument Lüttich-Bastogne-Lüttich triumphierte. Längst hat Pogacar die Rekorde eines gewissen Eddy Merckx ins Visier genommen.

Findet der Tour-de-France-Sieger des vergangenen Jahres zu seiner besten Tagesform, ist er derzeit auf dem Rennrad nicht zu bezwingen. Tadej Pogacar war am Sonntag in den belgischen Ardennen nicht zu bändigen und siegte beim Eintages-Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich mit über einer Minute Vorsprung auf den Zweitplatzierten Giulio Ciccone (Lidl-Trek) und den Dritten Ben Healy (Education-EasyPost).

Der slowenische Radstar triumphierte zum dritten Mal bei einem der großen Frühjahrs-Klassiker und feierte seinen neunten Sieg bei einem der fünf Radsport-Monumente.

In der ewigen Liste der Rennfahrer mit den meisten Siegen bei den fünf Klassikern rangiert Tadej Pocagar mittlerweile schon auf dem geteilten dritten Platz.

Nur der legendäre Eddy Merckx, der sagenhafte 19 Erfolge feiern konnte sowie Roger De Vlaeminck (elf Siege), belgisches Radsport-Idol vor allem aus den 1970er-Jahren, haben noch mehr Siege vorzuweisen.

„Es fühlt sich einfach großartig an, ein Frühjahr so abzuschließen“, sagte Pogacar nach seinem dritten Sieg in Lüttich nach 2021 und 2024.

Dabei hat er in diesem Frühjahr zwei seiner Sieglücken nicht füllen können: Bei Mailand-Sanremo wurde der Weltmeister Dritter, bei Paris-Roubaix Zweiter.

Die drei weiteren Monumente hat er jeweils mindestens zweimal gewonnen: Neben den „LBL“-Siegen gewann er auch viermal bei der Lombardei-Rundfahrt sowie bislang zweimal bei der Flandern-Rundfahrt.

Nur drei Radsportler, übrigens allesamt Belgier, haben in der Historie sämtliche fünf Monumente mindestens einmal gewonnen, allerdings in den 50ern bis 70ern: Merckx siegte sogar mindestens zweimal bei jedem Rennen, De Vlaeminck und Rik Van Looy gehören zudem zum kleinen Klub.

Sieg bei Klassiker: Pogacar überwindet Durststrecke

Weltmeister Tadej Pogacar hat seine kleine Durststrecke überwunden und den Klassiker Flèche Wallonne souverän gewonnen.

Der slowenische Radsport-Star setzte sich am Schlussanstieg, der bis zu 19 Prozent steilen Mauer von Huy, vor dem Franzosen Kevin Vauquelin und dem Briten Thomas Pidcock durch. Nach 205,1 Kilometern spielten deutsche Fahrer bei der Entscheidung erwartungsgemäß keine Rolle.

Die Entscheidung fiel wie üblich in Huy, allerdings wartete Pogacar nicht bis kurz vor dem Ziel mit seiner Attacke. An der steilsten Stelle, kurz nach der Hälfte des 1,3 Kilometer langen Hügels trat der 26-Jährige an – kein Konkurrent war der Intensität gewachsen.

Beim Amstel Gold Race hatte sich Pogacar zum Auftakt der Ardennen-Klassiker noch Überraschungssieger Mattias Skjelmose geschlagen geben müssen. Damit war auch der Gewinn des seltenen Triples mit weiteren Siegen beim Flèche und Lüttich-Bastogne-Lüttich geplatzt. Skjelmose konnte Pogacar heute allerdings nicht wieder in die Quere kommen. Der Däne stürzte 40 Kilometer vor dem Ziel auf regennasser Fahrbahn und gab das Rennen auf.

Schon eine Woche zuvor bei Paris-Roubaix hatte sich Pogacar mit dem für ihn ungewohnten zweiten Platz zufriedengeben müssen. In Lüttich wird der Slowene am Sonntag als Top-Favorit auf die anspruchsvolle Strecke gehen. Beim ältesten der fünf Radsport-Monumente siegte Pogacar 2021 und 2024.

Boss packt über Wechselgerüchte um van der Poel aus

Mathieu van der Poel ist vertraglich noch bis 2028 an Alpecin-Deceuninck gebunden. In der Vergangenheit streckten aber immer wieder andere Teams die Fühler nach dem Radsport-Superstar aus.

„Wir haben manchmal Druck verspürt“, sagte Sportdirektor Christoph Roodhooft mit Blick auf Abwerbeversuche anderer Teams für Mathieu van der Poel im Interview mit „Het Nieuwsblad“.

Der Belgier ergänzte: „Ich sehe noch immer Ineos-Chef Dave Brailsford (mittlerweile nicht mehr bei Inoes; Anm. d. Red.) am Morgen des Amstel Gold Race 2019 auf uns zukommen. Wenige Stunden bevor Mathieu die Amstel gewinnen sollte. Ineos war damals noch Klassenprimus bei den Grand Tours. Aber Brailsford sagte: ‚Bei den Klassikern ist mein Team Scheiße‘. Er wollte nicht nur Mathieu übernehmen, sondern das ganze Team.“

Außerdem habe Lidl-Trek vor zwei Jahren versucht, Mathieu van der Poel anzulocken. Doch das US-Team habe eine Absage kassiert.

„Wir haben mit Mathieu ein Gespräch unter Erwachsenen geführt. Wollte er gehen? Als wir das Gefühl hatten, dass das nicht unbedingt der Fall war, haben wir uns etwas ausgedacht“, eräuterte Roodhooft und führte weiter aus: „Wir haben seinen Vertrag nie auslaufen lassen. Wir haben immer vorgesorgt. Wenn nötig, indem wir ihn kurz vor dem Rennen in unserem Truck einen Multi-Millionenvertrag unterschreiben ließen.“

Dass sich van der Poel immer wieder für einen Verbleib entschied, freut auch Teammanager Philip Roodhooft. „Das wird mit seinem Charakter zu tun haben. Es gibt Menschen, die, selbst wenn es ihnen gut geht, aus reiner Neugierde trotzdem etwas verändern wollen. Und es gibt diejenigen, die bleiben, wo sie sind. Mathieu gehört wahrscheinlich zu Letzteren“, so der Bruder von Christoph Roodhooft.

Mathieu van der Poel steht seit 2014 beim heutigen Alpecin-Deceuninck unter Vertrag.

 

Sieg bei Paris-Roubaix? So denkt Politt vor dem Rad-Klassiker

Nils Politt schrammte bei Paris-Roubaix einst selbst nur hauchdünn am Sieg vorbei. Diesmal stellt er sich in den Dienst von Topstar Tadej Pogacar, der seinem großen Traum hinterherjagt.

Sechs Jahre ist es her, da war Nils Politt ganz nah dran am Triumph bei der Königin der Klassiker. 14 Kilometer vor dem Ziel von Paris-Roubaix fasste sich der Hüne mit den starken Beinen ein Herz, attackierte die großen Namen des Radsports und rauschte auf dem staubigen Kopfsteinpflaster von Nordfrankreich fast allen davon. Lediglich der Belgier Philippe Gilbert konnte folgen – und schnappte Politt den größten Titel seiner Karriere im Sprint vor der Nase weg.

Seither hat er an seiner Zähigkeit bei den langen Eintagesrennen nichts eingebüßt, die Bilder von damals aber werden sich am Sonntag (ab 11:10 Uhr/Eurosport) wohl trotzdem nicht wiederholen.

Im Team UAE Emirates-XRG, für das der 31 Jahre alte Kölner seit der vergangenen Saison fährt, hat Politt eine andere Rolle. Als menschgewordene Lokomotive soll er den größten Star des Radsports bei seinem Angriff auf den Klassiker-Thron unterstützen: Tadej Pogacar.

„Wir sind eine Mannschaft und wir wollen als Mannschaft Siege einfahren“, erklärte Politt zuletzt im Gespräch mit dem „Cycling Magazine“. Die eigenen Ambitionen, sie müssen hinten anstehen; weil der Alleskönner Pogacar, der Weltmeister, der dreimalige Sieger der Tour de France, nun auch in der Hölle des Nordens triumphieren will.

„Mir persönlich macht das wirklich überhaupt nichts aus. Wenn man seinen besten Stürmer, wie beim Fußball, bringen kann, dann bringt man den.

Gerade bei den ganz großen Rennen“, erklärte Politt – ganz Teamplayer, wie man ihn kennt. Und doch dürften es die deutschen Radsportfans durchaus nerven, dass ein potenzieller Siegfahrer wie Politt in die Entscheidung kaum eingreifen kann. Zumindest in diesem Jahr.

Ganz aufgegeben hat der Kölner seine eigenen Ambitionen aber noch nicht. „Ich hinke irgendwie immer dem Sieg so ein bisschen hinterher“, sagte er über die Klassiker – „war oft nah dran, aber der letzte Kick hat halt gefehlt“. In den nächsten Jahren, das ließ Politt durchscheinen, erhofft er sich schon noch die ein oder andere Chance.

Politt im Aufgebot für Flandern-Rundfahrt

Als führungsstarker „Bodyguard“ soll der deutsche Radprofi Nils Politt Superstar Tadej Pogacar bei der traditionellen Flandern-Rundfahrt zum Sieg im Gigantenduell mit Mathieu van der Poel verhelfen. Wie das Team UAE Emirates-XRG am Dienstag bekannt gab, steht der Kölner gemeinsam mit dem Slowenen im Aufgebot für das mit Spannung erwartete Eintagesrennen in Belgien am Sonntag.

Beim zweiten von fünf Monumenten des Jahres peilt das Emirates-Team seinen 24. Saisonsieg an – und vor allem einen Triumph seines Kapitäns über van der Poel. Der Niederländer vom Team Alpecin–Deceuninck hatte Pogacar zuletzt in einem hochdramatischen Duell bei Mailand-Sanremo geschlagen. Nun will der Weltmeister die Revanche.

„Wir hatten ein großartiges Rennen und einen guten Kampf zwischen den Rivalen. Ich freue mich darauf, das Ganze am Sonntag noch einmal zu erleben, wenn auch unter anderen Umständen“, sagte der 26-Jährige.

2023 hatte er die Flandern-Rundfahrt erstmals gewonnen. Der Triumph zähle zu den „wichtigsten Siegen“ seiner Karriere, sagte Pogacar: „Die Energie des Rennens und die Leidenschaft für den Radsport in dieser Region sind etwas Besonderes.“ Im vergangenen Jahr siegte van der Poel.

Gerade die erfahrenen Politt und Tim Wellens (Belgien) wird er im harten Rennen am Sonntag auf Kopfsteinpflaster brauchen. Gemeinsam kommen beide auf 15 Teilnahmen in Flandern. Politt wurde im vergangenen Jahr Dritter, bei Paris-Roubaix kam er 2019 als Zweiter ins Ziel. „Das Team ist sehr stark und ich denke, wir können eine wirklich gute Leistung zeigen und versuchen, um den Sieg zu fahren“, sagte der 26-Jährige.

Neben Politt und Wellens stehen auch Jhonatan Narvaez (Ecuador), Mikkel Bjerg (Dänemark), Rui Oliveira und Antonio Morgado (beide Portugal) im Aufgebot des Team Emirates.

Contador warnt Pogacar vor „signifikantem Risiko“

Superstar Tadej Pogacar geht in wenigen Tagen zum ersten Mal in seiner Karriere beim Klassiker Paris-Roubaix an den Start. Eine Entscheidung, die viele begrüßen, nicht wenige aber auch hinterfragen. Ex-Profi Alberto Contador zählt den Leuten, die den Slowenen zumindest vor dem Rennen warnen.

Der legendäre Radsport-Klassiker Paris-Roubaix findet in diesem Jahr mit Tadej Pogacar statt. Der Slowene und derzeit beste Fahrer der Welt will sich in der „Hölle des Nordens“ beweisen und zeigen, dass er auch auf den gefürchteten Kopfsteinpflastern eine Klasse für sich ist.

Ex-Profi Alberto Contador freut sich drauf, den 26-Jährigen beim wichtigsten Ein-Tages-Rennen der Saison zu sehen. Gleichzeitig sieht der Spanier aber auch kaum kalkulierbare Risiken auf Pogacar zukommen.

„Es ist ein guter Zeitpunkt für ihn, um bei einem Rennen zu starten, das eine Riesenherausforderung ist“, sagte Contador im „Eurosport“-Interview. Er glaube, der Slowenen habe sich bewusst für einen Start in diesem Jahr entschieden, „weil er in Top-Form“ ist.

„Aber“, warnte der Spanier den Dominator, „es gibt ein signifikantes Sturz-Risiko. Und ein Sturz auf Kopfsteinpflaster ist völlig anders als einer auf geradem Asphalt“. Vor eben jenem Risiko warnten Pogacar auch schon andere Experten. Vor allem, weil ein schwerer Sturz und eine mögliche Verletzung die Tour-de-France-Pläne des Ausnahmefahrers gefährden könnten.

Unklar ist zudem, ob der Slowene seine Qualitäten auf diesem außergewöhnlichen Kurs in Frankreichs Norden überhaupt ausspielen kann. Contador glaubt zumindest, dass Fahrer wie Mathieu van der Poel oder Wout van Aert besser geeinigt und „stärker auf dem Kopfsteinpflaster“ sind.

Nichtsdestotrotz würde er Pogacar als Sieger „nicht ausschließen. Er wird ganz sicher zu den Favoriten gehören“, sagte der frühere Radprofi.

 

Pogacar startet 2025 erstmals bei Paris-Roubaix

Wochenlang rankten sich Gerüchte um eine mögliche Teilnahme vom dreimaligen Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar beim Rad-Klassiker Paris-Roubaix. Obwohl sein Team einen Start zunächst dementierte, gibt es jetzt das offizielle Statement: Pogacar startet erstmals in der „Hölle des Nordens“ und trifft dort auf Weltmeister Mathieu van der Poel.

Fünf sogenannte Monumente gibt es im Radsport – an vier der großen Klassiker hat Radstar Tadej Pogacar bereits teilgenommen. 2025 macht er diese Liste nun voll mit seinem Debüt bei Paris-Roubaix.

Im Februar heizte der dreimalige Sieger der Tour de France die Gerüchteküche an, indem er bei Instagram ein Bild einer Trainingssession postete. Nicht irgendwo, sondern im Wald von Arenberg – einer Schlüsselstelle des Klassikers, der für seine berüchtigten Kopfsteinpflaster-Abschnitte bekannt ist.

Womöglich waren diese auch der Grund, warum bei Pogacars Team UAE wenig Begeisterung über die Pläne des Slowenen herrschte. „Paris-Roubaix steht momentan überhaupt nicht in den Plänen, die wir mit ihm haben“, stellte Marco Marcato, Sportlicher Leiter von UAE Emirates, am Rande der Tour of Oman gegenüber dem niederländischen Portal „wielerflits.nl“ klar.

Doch Pogacar hat sich wohl durchgesetzt. Denn UAE Emirates-XRG gab am Mittwoch die Teilnahme Pogacars bei Paris-Roubaix am 13. April bekannt.

Damit wird es 2025 gleich drei Monument-Duelle zwischen Pogacar und dem amtierenden Weltmeister Mathieu van der Poel geben. Der Niederländer setzte sich gegen Pogacar bei Mailand-Sanremo durch, Pogacar landete als Dritter auf dem Treppchen. Eine gute Woche vor der „Hölle des Nordens“ treffen die beiden Rad-Giganten bei der Flandern-Rundfahrt am 06. April aufeinander.

Pogacar sammelte in seiner Karriere bisher sieben Siege bei den Monumenten des Radsports: Vier Siege bei der Lombardei-Rundfahrt, zwei bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und einen bei der Flandern-Rundfahrt. Bei Paris-Roubaix könnte der Slowene also seiner eh schon gewaltigen Sammlung einen weiteren Sieg hinzufügen.

Van der Poel wird es ihm aber nicht leicht machen. Denn der Niederländer schlug Pogacar nicht nur in San Remo, sondern ist auch in den letzten beiden Ausgaben in Roubaix ungeschlagen.

Für den Start beim Klassiker musste Pogacar seinen Rennkalender etwas umstellen. Das E3 Saxo Classic und Gent-Wevelgem, die beide Ende März ausgetragen werden, sind im Gegensatz zur ursprünglichen Planungen nicht mehr im Programm des Slowenen dabei.