Shutout gegen Toronto: Panthers gleichen aus

Die Florida Panthers haben mit einem Shutout in Spiel 4 der Playoff-Serie gegen die Toronto Maple Leafs den Ausgleich hergestellt. Überragender Mann beim Titelverteidiger war Goalie Sergei Bobrovsky.

Der Russe hielt beim 2:0 alle 22 Schüsse der Maple Leafs auf sein Tor, darunter einige Hochkaräter durch Superstar Auston Matthews. Es war der insgesamt fünfte Playoff-Shutout für Sergei Bobrovsky und der zweite in dieser Saison. Florida hat beide Heimspiele gewonnen.

Während Bobrovsky für die Panthers hinten dicht hielt, sorgte Carter Verhaeghe im ersten Drittel für die Führung, bevor Sam Bennett im Schlussabschnitt den Endstand herstellte. Torontos Ersatz-Goalie Joseph Woll machte mit 35 Paraden bei 37 Schüssen dennoch einen ausgezeichneten Job.

Verhaeghes Tor fiel während des vierten Powerplays alleine im ersten Drittel. Matthew Tkachuk legte den Puck an zwei Verteidigern vorbei auf Verhaeghes wartenden Schläger, der mit einem One-Timer erfolgreich war. Die Panthers gaben 21 der ersten 26 Torschüsse ab, kontrollierten das Spiel über weite Strecken und hielten das gesamte Geschehen vor Woll. Der hielt hielt Toronto dennoch lange im Spiel – bis Bennett genug hatte und den Goalie im Alleingang überwand.

Nico Sturm stand erneut nicht im Kader. Der Nationalspieler hatte bereits den Sieg im ersten Heimspiel gegen die Maple Leafs verpasst. Spiel 5 steigt in der Nacht auf Donnerstag in Toronto.

„Captain Canada“ verstärkt den WM-Rekordsieger

Eishockey-Star Sidney Crosby nimmt erstmals seit zehn Jahren wieder an einer Weltmeisterschaft teil. Der 37 Jahre alte Stürmer wird die kanadische Nationalmannschaft bei der WM in Schweden und Dänemark (9. bis 25. Mai) anführen. Das gaben die Pittsburgh Penguins, Crosbys Klub aus der nordamerikanischen Profiliga NHL, am Sonntagabend bekannt.

„Captain Canada“ hatte den Rekordsieger bei seiner letzten WM-Teilnahme im Jahr 2015 zum Titel geführt. Außerdem gewann Crosby mit der Nationalmannschaft zwei Olympische Goldmedaillen sowie drei Stanley-Cup-Siege mit Pittsburgh.

Kurz nach Crosby sagte mit Nathan MacKinnon ein weiterer Superstar der Szene seine Teilnahme zu, wie dessen Agent dem Portal „The Athletic“ bestätigte. Der 29-Jährige war erst am Samstag mit den Colorado Avalanche aus den Playoffs ausgeschieden. MacKinnon war drittbester Scorer der abgelaufenen Saison.

Bei der letzten Ausgabe der Welttitelkämpfe erreichte Kanada lediglich Platz vier, insgesamt haben die Nordamerikaner 28 WM-Titel eingefahren. So auch im Jahr 2023, als sie im Finale gegen die deutsche Nationalmannschaft triumphierten.

In diesem Jahr könnten beide frühestens im Viertelfinale aufeinandertreffen. Während es die Kanadier in Gruppe A unter anderem mit Olympiasieger Finnland zu tun bekommen, trifft das DEB-Team in Gruppe B unter anderem auf Titelverteidiger Tschechien.

Crosby hatte die Kanadier bereits beim 4 Nations Face-off im Februar als Kapitän zum Titel geführt. Das Viererturnier war von der NHL in diesem Jahr statt eines All-Star-Spiels abgehalten worden. Zusätzlich angeheizt von den Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump, Kanada zu einem US-Bundesstaat machen zu wollen, hatten sich die Nachbarländer zwei heftige Duelle geliefert, in denen es mehrfach zu Schlägereien gekommen war.

In der NHL hatte Crosby in dieser Saison mit den Penguins die Playoffs klar verpasst. In der Nacht auf Dienstag startet dort die zweite Runde mit dem Duell zwischen den Florida Panthers und den Toronto Maple Leafs. Mit Nico Sturm ist bei Titelverteidiger Florida auch ein deutscher Profi dabei.

Als letztes Team erreichten die Winnipeg Jets das Viertelfinale. Der Hauptrundensieger setzte sich in einem dramatischen Entscheidungsspiel 4:3 nach zweimaliger Verlängerung gegen die St. Louis Blues durch.

Deutsche Auswahl mit NHL-Verstärkung zur Eishockey-WM

Die Eishockey-Nationalmannschaft kann sich vor der Weltmeisterschaft in Dänemark und Schweden auf Verstärkungen aus der nordamerikanischen NHL freuen. Torhüter Philipp Grubauer von den Seattle Kraken wird bereits ab Dienstag zum Kader von Bundestrainer Harold Kreis stoßen.

Dazu werden Weltklasse-Verteidiger Moritz Seider von den Detroit Red Wings und Lukas Reichel von den Chicago Blackhawks in der kommenden Woche erwartet. Die WM beginnt für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes mit dem Spiel gegen Ungarn am 10. Mai im dänischen Herning.

„Uns liegen die Freigaben von Lukas Reichel und Moritz Seider vor, mit ihren NHL-Clubs gab es einen positiven Austausch, sodass die Beiden voraussichtlich in Phase vier zu uns stoßen werden“, erklärte DEB-Sportdirektor Christian Künast.

Die weiteren NHL-Profis wie Superstar Leon Draisaitl (Edmonton Oilers), Tom Stützle (Ottawa Senators) und Nico Sturm (Florida Panthers) spielen derzeit in Nordamerika in den Playoffs. „Vorerst rechnen wir mit keinen weiteren Zugängen“, sagte Künast.

Für die dritte WM-Vorbereitungsphase mit den beiden Testspielen gegen Österreich am 24. und 26. April sind Torhüter Arno Tiefensee sowie Stürmer Marc Michaelis (beide Adler Mannheim), Leon Hüttl, Fabio Wagner, Philipp Krauß, Wojciech Stachowiak (alle ERC Ingolstadt) sowie Philip Sinn (Red Bull Salzburg) und Yasin Ehliz (Red Bull München) zum Kader. „Wir freuen uns auf die Integration der Nationalspieler, die jetzt zur Mannschaft kommen und mit uns die beiden Länderspiele gegen Österreich bestreiten, die für uns die nächste wichtige Standortbestimmung darstellen“, sagte Coach Kreis.

In der vierten Phase kommen neben den NHL-Spielern Seider und Reichel noch wichtige Leistungsträger der beiden Playoff-Finalisten Eisbären Berlin und der Kölner Haie dazu. Die WM-Generalprobe steigt am 4. Mai mit der Partie in Düsseldorf gegen die USA.

Oilers feiern ohne Draisaitl dritten Sieg in Folge

Die Edmonton Oilers haben in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL ihre Chance auf den Heimvorteil in der ersten Play-off-Runde gewahrt.

Auch ohne den zurzeit verletzten deutschen Star Leon Draisaitl gewann das Team mit 4:1 bei den Winnipeg Jets. Sein Mitspieler Connor McDavid führte Edmonton mit zwei Vorlagen an.

Derzeit stehen die Kanadier in der Pacific Division auf Rang drei, mit einem Sieg im direkten Duell mit den Los Angeles Kings könnten sie jedoch noch an den Kaliforniern vorbeiziehen.

Gastgeber Winnipeg schloss die Hauptrunde trotz der Pleite gegen die Oilers als bestes Team ab, da die Washington Capitals ebenfalls 1:4 gegen die Columbus Blue Jackets verloren.

Das einzige Tor der Capitals erzielte Alexander Ovechkin, der damit seinen Karriere-Rekord auf 896 Treffer ausbaute. Der Russe hatte die Bestmarke von Eishockey-Legende Wayne Gretzky (894) vergangene Woche übernommen.

Nationalspieler J.J. Peterka holte derweil beim sportlich unbedeutenden 4:7 seiner Buffalo Sabres bei den Tampa Bay Lightning seinen 40. Assist in dieser Saison. Insgesamt kommt der Vizeweltmeister auf 66 Scorerpunkte.

Mit den Detroit Red Wings, Boston Bruins, Chicago Blackhawks und New York Rangers haben erstmals in der NHL-Geschichte alle vier US-Teams der „Original Six“ die Playoffs verpasst.

Als die „Original Six“ bezeichnet man die sechs Teams, die zwischen 1943 und 1966 unverändert die NHL bildeten. Dazu zählen noch die Montreal Canadiens, die ihren Playoff-Platz ebenfalls noch nicht ganz sicher haben und die bereits für die Postseason qualifizierten Toronto Maple Leafs.

Während sich Detroit und New York auf den Plätzen elf und zwölf der Eastern Conference zumindest noch zeitweise einigermaßen ernsthafte Hoffnungen auf eine Playoff-Teilnahme machen durften, erlebten Chicago und Boston eine äußerst maue Spielzeit.

Die Bruins sind im Osten Tabellenschlusslicht, die Blackhawks sind mit 57 Punkten das zweitschlechteste Team der gesamten NHL hinter den San Jose Sharks (51).

 

Stützles Senators weiter auf NHL-Playoff-Kurs

Der deutsche Eishockey-Nationalspieler Tim Stützle hat mit den Ottawa Senators in der NHL einen weiteren Schritt Richtung Play-offs gemacht. Die Kanadier sprangen durch einen 4:0-Erfolg gegen die Columbus Blue Jackets auf den sechsten Platz in der Eastern Conference. Seit 2017 warten die Senators auf eine Teilnahme an der Postseason.

Stützle blieb in 17 Minuten Eiszeit ohne Scorerpunkt. Es war der dritte Sieg in Serie für die Senators.

Moritz Seider hielt mit den Detroit Red Wings die Chancen auf die Play-offs derweil am Leben. Durch das 2:1 gegen Stanley-Cup-Champion Florida Panthers hat Detroit im Kampf um den zweiten Wild-Card-Platz in der Eastern Conference noch sechs Punkte Rückstand auf die Montreal Canadiens und dazu eine Partie weniger absolviert.

Sein DEB-Kollege Nico Sturm fehlte bei den Panthers weiterhin aufgrund einer Verletzung.

John-Jason Peterka hat mit den Buffalo Sabres kaum noch Chancen auf die Postseason, der deutsche Angreifer steuerte einen Assist zum 6:3-Heimsieg gegen die Boston Bruins bei. Lukas Reichel sammelte keinen Scorerpunkt, gewann mit den Chicago Blackhawks aber 3:1 gegen die Pittsburgh Penguins. Chicago hat keine Chance mehr auf die Play-offs.

Ohne die verletzten Stars Leon Draisaitl und Connor McDavid haben die Edmonton Oilers gegen den Divisions-Rivalen Los Angeles Kings verloren. Durch das 0:3 in Los Angeles haben die Oilers nur noch theoretische Chancen, auf Rang zwei in der Pacific Division zu rücken und sich für die erste Runde der Playoffs das Heimrecht zu sichern.

Beide Teams treffen in der ersten Runde absehbar aufeinander. Die Kings machten durch den eigenen Sieg und die Niederlage der Calgary Flames gegen die Vegas Golden Knights die Playoff-Qualifikation perfekt.

Draisaitl hatte sich am Donnerstag gegen die San José Sharks am Unterkörper verletzt. Genauere Angaben gibt es nicht. Laut US- und kanadischen Medien soll es aber nicht die gleiche Verletzung sein, die ihn zuletzt zu vier Spielen Pause zwang.

Oilers-Trainer Kris Knoblauch hatte sich optimistisch geäußert. „Ich bin nicht allzu besorgt“, sagte er vor dem Spiel in Los Angeles über seinen Star: „Er sollte lange vor den Playoffs wieder zurück sein.“ Einen genauen Termin für die Rückkehr des 29 Jahre alten Kölners gab der Trainer jedoch nicht.

Hauptrundensieger Ingolstadt wackelt bedenklich

Der ERC Ingolstadt hat das Momentum im Kampf um den Einzug ins Halbfinale der DEL-Playoffs endgültig verloren und eine bittere Pleite in der Overtime kassiert.

Der Hauptrundensieger verlor gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 2:3 (1:0, 1:1, 0:1, 0:1) und musste durch die zweite Niederlage in Folge den 2:2-Ausgleich in der Best-of-seven-Viertelfinalserie hinnehmen.

Jeremy McKenna traf nach 64 Minuten entscheidend für Nürnberg, am Mittwochabend (19.30 Uhr/MagentaSport) kommt es zum möglicherweise richtungsweisenden fünften Spiel in Ingolstadt. Zuvor war der ERC dank der Überzahltreffer von Wayne Simpson (17.) und Ken Agostino (38.) zweimal in Führung gegangen, Will Graber (22.) und Constantin Braun (52.) glichen jeweils aus.

Das klar favorisierte Ingolstadt ist somit früh in der heißen Saisonphase der Deutschen Eishockey Liga unter Druck. Nürnberg, das die Hauptrunde auf Rang acht beendet hatte, rettete sich erst über die Pre-Play-offs ins Viertelfinale – und schnuppert dank McKenna nun an der Sensation.

Ähnlich schwer wie Ingolstadt taten sich die Eisbären Berlin beim Overtime-Krimi gegen die Straubing Tigers, doch der Meister steht nach einem 4:3 (2:0, 1:2, 0:1, 0:0, 1:0) kurz vor dem Einzug ins Halbfinale. Der Mannschaft von Trainer Serge Aubin gelang in der zweiten Verlängerung nach 83 gespielten Minuten der dritte Sieg im vierten Spiel der Serie gegen Straubing.

Nach der 1:2-Niederlage in Spiel drei erlöste Korbinian Geibel den zehnmaligen Meister am Sonntagabend mit seinem spielentscheidenden Treffer. Damit kann der Titelverteidiger am Dienstagabend (19.00 Uhr/MagentaSport) die Serie vor heimischer Kulisse für sich entscheiden.

Welches Team in einem möglichen Halbfinale auf wen treffen könnte, ist noch offen. Die Paarungen ergeben sich aus den Hauptrundenplatzierungen der verbliebenen Teams.

Straubing und Nürnberg gehen in Führung

Die Straubing Tigers und die Nürnberg Ice Tigers haben ihren Heimvorteil in einen Erfolg umgemünzt und benötigen jeweils nur noch einen weiteren Sieg zum Einzug ins Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga.

Im ersten Spiel der Best-of-three-Serie besiegte Straubing, der Siebte der DEL-Hauptrunde, den Zehnten, die Löwen Frankfurt, mit 2:1 (1:1, 1:0, 0:0). Am Sonntagabend setzte sich Nürnberg in einem nicht minder umkämpften Play-off-Spiel mit 4:3 (2:1, 2:2, 0:0) gegen die Schwenninger Wild Wings durch.

Damit haben beide siegreichen Klubs beim Wiedersehen in Frankfurt beziehungsweise Schwenningen am Dienstagabend Matchball.

Mutige Frankfurter gingen im Eisstadion am Pulverturm durch Reid McNeill (7.) in Führung, doch Josh Melnick (9.) antwortete fast postwendend. Joshua Samanski (33.) besorgte schließlich den Siegtreffer für die Tigers, die im Falle des Weiterkommens im Viertelfinale auf Titelverteidiger Eisbären Berlin treffen würden.

In Nürnberg ging ebenfalls zunächst der Gast in Führung, Brett Ritchie traf im Powerplay in der siebten Spielminute. Doch Nürnberg zeigte sich unbeeindruckt und zog bis Mitte des zweiten Drittels auf 4:2 davon.

Hauptrundensieger ERC Ingolstadt, Berlin, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, die Adler Mannheim, Red Bull München und die Kölner Haie hatten sich direkt für die Runde der letzten acht qualifiziert. Ab dem Viertelfinale gilt der Modus „best of seven“. Wer zuerst vier Spiele gewonnen hat, kommt eine Runde weiter bzw. gewinnt den Titel.

 

Augsburg gewinnt Abstiegs-Showdown gegen DEG

Die Augsburger Panther haben den Abstiegskrimi gegen die Düsseldorfer EG gewonnen und bleiben in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im Rennen um den Klassenerhalt.

Nach dem umjubelten 5:1 (1:1, 1:0, 3:0)-Sieg in eigener Halle gab das Team von Trainer Larry Mitchell die Rote Laterne an den Gegner ab, beim Hauptrundenfinale am Freitag kann sich der AEV aus eigener Kraft retten.

„Wenn wir unser Spiel 60 Minuten durchziehen, sind wir eine gute Mannschaft. Wir waren sehr diszipliniert“, sagte Augsburgs Stürmer Luca Tosto bei MagentaSport. Es sei eine „überragende Teamleistung“ gewesen. „Für solche Spiele macht man das Ganze.“

Düsseldorf und Augsburg stehen bei 48 Punkten, die Gäste rutschten wegen der klar schlechteren Tordifferenz (-65:-51) auf den letzten Platz ab. Die DEG trifft am 52. Spieltag zu Hause auf die Grizzlys Wolfsburg, die Augsburger treten bei den Iserlohn Roosters an.

Die Panther, denen Kapitän Denis Reul kurzfristig wegen einer Oberkörperverletzung fehlte, mussten am vorletzten Hauptrundenspieltag bei drei Punkten Rückstand gegen Düsseldorf unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf die Rettung zu haben. Tyler Gaudet brachte die Gäste zwar früh nach vorn (7.), Thomas Schemitsch (16.) und Florian Elias (24.) drehten aber das Spiel.

„Wir haben zu viele dumme Fehler gemacht. Sie haben das Momentum“, sagte DEG-Angreifer Alexander Blank vor den letzten 20 Minuten, „wir müssen jetzt Gas geben.“ Doch das gelang nicht. Jason Bast (45.) und Anthony Louis (46.) legten nach, Christian Hanke setzte den Schlusspunkt (59.).

Augsburg hatte die vergangenen beiden Spielzeiten als Schlusslicht abgeschlossen. 2022/23 und 2023/24 war das DEL-Gründungsmitglied nur deshalb nicht abgestiegen, weil mit Ravensburg und Regensburg zwei Klubs DEL2-Meister wurden, die keinen Lizenzantrag für das Oberhaus gestellt hatten. Diesmal dürfte es das DEL-Schlusslicht aber erwischen, gleich fünf Zweitligisten sind in dieser Spielzeit aufstiegsberechtigt, alle nehmen an den Play-offs teil. Dem achtmaligen Meister Düsseldorf droht damit der Super-Gau.

Im Dreikampf um die letzten beiden Plätze für die Pre-Play-offs schob sich Wolfsburg mit einem 5:2 (1:0, 1:0, 3:2)-Sieg über die Straubing Tigers an den Löwen Frankfurt vorbei und ist Zehnter.

Abstiegsbedrohte DEG fährt Big Points ein

Der Abstiegskampf in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) spitzt sich zu – und wird zu einem Zweikampf.

Die Düsseldorfer EG besiegte am drittletzten Spieltag die Nürnberg Ice Tigers mit 4:3 (1:1, 2:0, 0:2, 1:0) nach Verlängerung, verspielte aber einen Dreier in der regulären Spielzeit. Dennoch vergrößerte der Altmeister den Abstand zu den Augsburger Panther auf drei Punkte, weil der Tabellenletzte beim 3:4 (1:0, 2:0, 0:4) gegen die Kölner Haie sogar ein 3:0 aus der Hand gab.

Die Entscheidung könnte bereits am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) im direkten Duell fallen: Mit einem Sieg in Augsburg wäre die Düsseldorfer EG gerettet. Bereits den Klassenerhalt gesichert haben die Iserlohn Roosters, die sich durch das 4:3 (2:0, 1:1, 1:2) gegen die Schwenninger Wild Wings acht Punkte vom Tabellenende absetzten.

Topscorer Brendan O’Donnell schoss die DEG, die im Schlussdrittel eine 3:1-Führung verspielte, in der Overtime zum Sieg. Augsburg ging zwar durch Chris Collins schon nach 72 Sekunden in Front, verlor trotz eines 3:0-Vorsprungs aber noch im letzten Drittel. Brady Austin besiegelte vier Minuten vor Schluss die Niederlage der Panther.

Die Eisbären Berlin sind nach dem 6:3 (3:1, 1:1, 2:1) gegen die Grizzlys Wolfsburg nicht mehr vom zweiten Platz zu verdrängen, damit sicherte sich der Meister auch das Heimspielrecht bis mindestens zur Halbfinalserie.

Nach sechs Siegen in Folge kassierte Spitzenreiter ERC Ingolstadt beim 2:3 (1:0, 1:1, 0:2) bei den Löwen Frankfurt wieder eine Niederlage. Den Hauptrundensieg hatten sich die Panthers aber bereits zuvor gesichert.

Red Bull München kehrte nach drei Niederlagen in vier Spielen mit einem 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) gegen die Adler Mannheim wieder auf Rang vier zurück. Für die Mannheimer war es die dritte Pleite in Folge.

 

DEG droht bitterer Ausfall im Abstiegskampf

Selbst der Hoffnungsschimmer am Wochenende hatte einen bitteren Beigeschmack. Durch das furiose 8:4 am Sonntag bei den Löwen Frankfurt ist die Düsseldorfer EG fünf Spiele vor dem Ende der Hauptrunde nicht mehr Letzter in der Deutschen Eishockey Liga.

Doch es droht nun der Ausfall von Top-Stürmer Tyler Gaudet, der nach einem Check in die Bande mit schmerzverzerrtem Gesicht früher vom Eis musste. Der Ausfall des zweitbesten Scorers im Team, der allein in Frankfurt zwei Tore und drei Vorlagen sammelte, wäre im Endspurt besonders bitter für die Düsseldorfer.

Der stolzen DEG – achtmal deutscher Meister – droht erstmals überhaupt der sportliche Abstieg aus der DEL. Sollte der Großclub am Ende der Hauptrunde am 7. März Letzter sein, würde wohl auch die Liga hoffen, dass einige Wochen später die Ravensburg Towerstars die Playoffs in der DEL 2 gewinnen.

Dies ist der einzige Club der Top-6-Teams der zweiten Liga, der die wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen Aufstieg nicht erfüllt.

Nur in dem Fall würde der DEL-Letzte also erstklassig bleiben. Dieses Glück hatten die Augsburger Panther 2023 und 2024. Die Schwaben kämpfen nun mit Iserlohn und eben der DEG wieder darum, nicht Letzter zu werden.

„Wir wissen auch, um was es hier geht“, sagte der frühere Nationalspieler Philip Gogulla, dem die Situation als gebürtigem Düsseldorfer nach eigenem Bekunden besonders an die Nieren geht. „Mir bedeutet das emotional vielleicht nochmal mehr. Weil ich nun mal Düsseldorfer bin und weil ich das nie erleben möchte, dass der Worst Case eintrifft“, sagte der DEG-Kapitän.

Auch im DEL-Ligabüro wird gezittert. Offizielle Statements sind nicht überliefert, doch ein Abstieg einer ihrer größten Marken würde die Liga treffen. Das in ganz Sport-Deutschland bekannteste Eishockey-Duell zwischen Düsseldorf und Köln würde wegfallen.

Düsseldorf ist ein Publikumsmagnet und polarisiert in der Szene wegen vieler früherer Erfolge. Entweder man liebt oder verachtet den Serienmeister der 90er Jahre, als Stars wie Dieter Hegen, Gerd Truntschka, Peter-John Lee, Uli Hiemer und sogar ein damaliger Weltklasse-Akteur wie Brendan Shanahan seine Schlittschuhe für den Kultclub schnürten.