Eisbären Berlin verlängern mit DEB-Trio

Der deutsche Eishockey-Meister Eisbären Berlin setzt auch in Zukunft auf die Dienste eines Nationalmannschafts-Trios.

Wie der Hauptstadtklub am Samstag im Rahmen der Saisoneröffnungsfeier bekannt gab, verlängerten Kapitän Kai Wissmann, Jonas Müller und Frederik Tiffels jeweils vorzeitig ihre Verträge bis 2029.

„Es ist immer unser Ziel, einen festen Stamm an deutschen Nationalspielern in unseren Reihen zu haben. Daher sind wir sehr glücklich, die Verträge von Kai, Jonas und Freddy vorzeitig verlängert zu haben“, sagte Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer über die drei WM-Silbermedaillengewinner von 2023: „Alle Drei sind Stützen unserer Mannschaft und gehören zu unseren Führungsspielern. Wir sind glücklich, auch in den kommenden Jahren auf sie bauen zu können.“

Wissmann absolvierte in insgesamt zehn Saisons in der Deutschen Eishockey Liga 459 Partien für die Berliner, nach seiner Rückkehr 2023 fungierte er in den vergangenen beiden Spielzeiten als Kapitän der Eisbären.

Verteidiger Müller stammt aus der Jugend des Klubs und schaffte in der Saison 2013/14 den Sprung in die DEL. Stürmer Tiffels war zur Saison 2023/23 vom Ligakonkurrenten EHC Red Bull München gekommen.

Berlin hatte sich in der vergangenen Saison durch ein 4:1 in der Finalserie gegen die Kölner Haie den elften Meistertitel in der DEL gesichert. Am 9. September eröffnen die Eisbären mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Dresden die neue Spielzeit.

Andreas Eder würdigt toten Bruder

Nach dem Tod seines Bruders Tobias empfindet Eishockey-Profi Andreas Eder eine tiefe Verbundenheit zu seinem neuen DEL-Klub Eisbären Berlin.

„Für mich fühlt es sich jetzt an, als würde ich nach Hause kommen. Weil hier so viel Zusammenhalt und Unterstützung im vergangenen Jahr war, über das Normale weit hinaus. Tobi und ich haben früher täglich miteinander telefoniert und er hat mir viel über den Verein erzählt“, sagte Eder dem „Tagesspiegel“.

Im Januar war Tobias Eder mit nur 26 Jahren an Speiseröhrenkrebs gestorben. Andreas Eder machte am 12. Juli seinen Wechsel aus München in die Hauptstadt öffentlich.

Genau der Tag, an dem sein Bruder geheiratet hätte. „Für uns alle war das natürlich ein schwieriger Tag, aber wir fanden es richtig, dass trotzdem etwas Gutes passiert“, sagte Eder rückblickend.

Mit seinem Bruder hatte er sich in den Vorjahren oft über den DEL-Champion aus Berlin unterhalten. „Bevor er krank geworden ist, war es auch unser Traum, noch mal zusammenzuspielen. Wo dieser Ort gewesen wäre, weiß natürlich niemand“, sagte Eder.

In der Eisbären-Kabine wird der 29-Jährige seinem toten Bruder ganz nah sein. „Ich sitze jetzt sogar auf seinem Platz. Das war die Idee unseres Teambetreuers, und ich habe dieses Angebot gerne angenommen“, berichtete der DEL-Stürmer.

Der Hauptstadt-Klub hatte Tobias Eder den Titelgewinn in der vergangenen Saison gewidmet. Die Erinnerung an den ehemaligen Mitspieler prägte die Feierlichkeiten.

Eders Verlobte nahm stellvertretend die Goldmedaille entgegen. Die Spieler posierten unter anderem mit einem Trikot von Eder. Eders Tod hatte bundesweit für Bestürzung gesorgt.

Oilers-Talent bereit „für großen Schritt“

Bereits viermal durfte Matt Savoie in der vergangenen NHL-Saison für die Edmonton Oilers ran. Mit seinen Fähigkeiten im Penalty Killing hofft der Stürmer darauf, zur kommenden Spielzeit den dauerhaften Sprung von der AHL zu packen. Die Oilers trauen dem 21-Jährigen dies offenbar auch zu.

„Was mich bei Savoie besonders optimistisch stimmt, ist sein Penalty Killing und wie gut er diese Rolle in Bakersfield ausgefüllt hat“, lobte Edmonton Oilers-Trainer Kris Knoblauch die Nachwuchshoffnung: „Er hatte keine Zeit, Penalty Killing zu trainieren, als er bei uns war, aber wir haben gesehen, dass er ein zuverlässiger Two-Way-Player im 5-gegen-5 ist.“

Seine Chance, in der neuen Saison den Durchbruch zu schaffen „liegt im Penalty Killing, nicht dass er nicht im Powerplay eingesetzt werden könnte, aber ich sehe ihn definitiv als wichtigen Teil unseres Penalty Killings.“ Nach dem Abgang von Connor Brown besteht hier noch Bedarf.

„Ich denke, Matt Savoie ist wahrscheinlich bereit, nächstes Jahr einen großen Schritt zu machen“, glaubt auch General Manager Stan Bowman. Der junge Offensivspieler wurde im Juli 2024 im Rahmen eines Transfers mit den Buffalo Sabres für Ryan McLeod und Tyler Tullio von Edmonton verpflichtet. In der vergangenen Saison erzielte er in 66 Spielen für AHL-Farmteam Bakersfield 54 Punkte (19 Tore, 35 Assists).

„Ich bin sehr motiviert, um einen Platz zu kämpfen und einen wichtigen Beitrag für das Team zu leisten. Sie sind so nah dran, den Stanley Cup zu gewinnen, und es gibt keine bessere Gelegenheit, sich zu beweisen“, blickt der neunte Pick des NHL Drafts 2022 optimistisch in die Zukunft.

Der aus St. Albert, Alberta, einem Vorort von Edmonton, stammende Savoie genoss es in der vergangenen Saison, erstmals für das NHL-Team seiner Heimatstadt zu spielen. „Das war wirklich aufregend“, sagte er. „Meine erste komplette Profisaison hat mir viel Spaß gemacht. Wie zu erwarten war, gab es viele Höhen und Tiefen, aber ich glaube, ich habe mich im Laufe der Saison einfach immer wohler gefühlt.“

 

Oilers-Youngster bejubelt „unglaubliche Chance“

Mit Isaac Howard haben die Edmonton Oilers ein vielversprechendes Talent von den Tampa Bay Lightning unter Vertrag genommen. Der 21-Jährige freut sich über seinen Wechsel nach Alberta und die „unglaubliche Chance“, gemeinsam mit Connor McDavid und Leon Draisaitl in der NHL spielen zu können.

Issac Howard, der in der vergangenen Saison als bester Eishockeyspieler der NCAA mit dem Hobey Baker Award ausgezeichnet wurde, hat nun die Chance, von der ersten Reihe der Michigan State University in die erste Sechs der Oilers neben McDavid oder Draisaitl aufzusteigen. Ein Ziel, das der 21-Jährige fest im Blick hat.

„Ich denke, das ist eine unglaubliche Chance. Besser geht es meiner Meinung nach nicht“, erklärte der Neuzugang: „Das sind zwei der besten Spieler der Welt, vielleicht sogar die beiden besten. Das ist ziemlich unglaublich. Ich kann es kaum erwarten, mit diesen Jungs auf dem Eis zu stehen und von ihnen zu lernen.“

Beide seien „so talentiert und gut“. Alleine die Möglichkeit zu haben, mit ihnen zu spielen, sei „ziemlich unglaublich“, jubelte der Stürmer. Im College führte der US-Amerikaner Michigan State an und belegte mit 52 Punkten (26 Tore, 26 Assists) in 37 Spielen den fünften Platz im Ligavergleich. Zudem gewann er mit der US-Auswahl Gold bei der Eishockey-WM 2025.

Für sein neues Abenteuer fühlt sich Howard gewappnet: „Ich habe viele Freunde, die in einer ähnlichen Situation waren und jetzt in der NHL spielen und den Sprung geschafft haben. Ich hatte dieses Jahr bei der Herren-Weltmeisterschaft die großartige Gelegenheit, in das System des Profi-Eishockeys einzutauchen, zu sehen, wie diese Jungs sich verhalten und so weiter, und ich denke, das war super wertvoll.“

In der NHL gehe es nun aber „schneller und härter zu. Es ist die Liga, in der jeder spielen will, also denke ich, dass viel von der Einstellung abhängt und davon, dass man an seine Fähigkeiten glaubt und sich der Herausforderung stellt.“

„Sind im Gespräch“: Bedard-Poker nimmt Fahrt auf

Im NHL Draft 2023 nahmen die Chicago Blackhawks den Center Connor Bedard mit dem ersten Pick vom Board. Bevor der 19-Jährige in die letzte Saison seines dreijährigen Einstiegsvertrages geht, will die Franchise aus Windy City bereits früh Nägel mit Köpfen machen.

„Ich möchte noch nicht zu sehr ins Detail gehen, aber wir sind im Gespräch. Ich denke, das ist ein Zeichen für die Bereitschaft zu Verhandlungen“, erklärte General Manager Kyle Davidson am Dienstag: „Er hat am Ende der Saison sehr deutlich gemacht, dass er sich Chicago verpflichtet fühlt und langfristig hier bleiben möchte und wir möchten ihn natürlich auch langfristig hier haben, sodass Einigkeit herrscht.“

Der einstige First-Overall-Pick geht ansonsten ist das letzte Vertragsjahr seines Kontrakts mit einem Gesamtvolumen von 2,85 Millionen Dollar (durchschnittlicher Jahreswert 950.000 Dollar), den er an seinem 18. Geburtstag – dem 17. Juli 2023 – unterzeichnet hatte.

Er war in seinen ersten beiden Spielzeiten in der NHL jeweils der beste Scorer der Blackhawks, erzielte in der abgelaufenen Spielzeit 67 Punkte (23 Tore, 44 Assists) in 82 Spielen. In der Saison 2023/24 gewann er die Calder Trophy als bester Rookie der Liga, als er in 68 Spielen 61 Punkte (22 Tore, 39 Assists) erzielte.

„Wir werden sehen, aber wenn wir (bald) etwas erreichen können, wäre das fantastisch. Wenn nicht, dann liegt das wahrscheinlich eher an der Unsicherheit darüber, wie sich die Liga und das System in Zukunft entwickeln oder verändern werden, als an irgendetwas, das mit den Spielern oder dem Team zu tun hat“, erklärte der GM weiter und spielt damit auf die Änderung der Gehaltsobergrenze an.

Diese ist durch die Verlängerung des Tarifvertrags zwischen Liga und NHL Players‘ Association deutlich angehoben worden. Für die neue Saison liegt sie bei 7,5 Millionen Dollar, für 2026/27 bei 8,5 Millionen Dollar und für 2027/28 bei 9,5 Millionen Dollar. „Ich denke, dass der neue Markt für Gehaltsobergrenzen einige (Vertragsverhandlungen) verzögern wird“, sagte Davidson.

Er erwarte, dass „dies einige dieser Verhandlungen etwas langwieriger machen wird“, legte aber nach: „Aber wir haben die Gespräche ja begonnen und werden sehen, ob etwas zustande kommt.“

 

Vier Deutsche am zweiten Tag ausgewählt

Vier deutsche Eishockey-Talente sind am zweiten Tag des NHL-Drafts gezogen worden – und einer von ihnen könnte in der kommenden Saison an der Seite von Leon Draisaitl bei den Edmonton Oilers spielen. Der 18-jährige David Lewandowski wurde im Peacock Theater in Los Angeles in der vierten Runde an insgesamt 117. Stelle vom unterlegenen Stanley-Cup-Finalisten ausgewählt. NHL-Torschützenkönig Draisaitl, selbst 2014 an Position drei gedraftet, gratulierte dem gebürtigen Düsseldorfer per Textnachricht.

Stürmer Lewandowski, Sohn des früheren Nationalspielers Eduard Lewandowski, hatte in der vergangenen Saison bei den Saskatoon Blades in der kanadischen Nachwuchsliga WHL gespielt, wo er in 52 Spielen 39 Scorerpunkte sammelte.

Am frühesten aus deutscher Sicht wurde der 18 alte Stürmer Maxim Schäfer von den Washington Capitals an 96. Stelle ausgewählt. Für die Eisbären Berlin bestritt er in der abgelaufenen Meistersaison in der DEL 31 Spiele.

An 98. Stelle sicherten sich die Chicago Blackhawks, bei denen Lukas Reichel unter Vertrag steht, die Rechte an Julius Sumpf (20). Der in München geborene Mittelstürmer war in den vergangenen zwei Spielzeiten in der ostkanadischen Juniorenliga QMJHL für die Moncton Wildcats (118 Spiele, 120 Punkte) aufs Eis gegangen.

In der sechsten Runde, an Position 177 im Draft, wurde Carlos Händel (18) von Rekordmeister Montréal Canadiens gezogen. Der Verteidiger aus Erlangen spielte zuletzt in der QMJHL bei den Halofax Mooseheads.

Top-Pick des diesjährigen Drafts ist der 17 Jahre alte Kanadier Matthew Schaefer. Die New York Islanders hatten den torgefährlichen Verteidiger zu Beginn der ersten Runde am Freitag (Ortszeit) ausgewählt.

Oilers-GM Bowman spricht über Goalie-Frage

Die Edmonton Oilers scheiterten wie bereits 2024 in der Finalserie um den Stanley Cup an den Florida Panthers. Einen nicht unerheblichen Anteil an der Pleite gegen den Titelverteidiger hatten die Goalies die Kanadier, die in den Finals nicht ihre Normalform erreichten. Kommt es daher zu Änderungen in der Offseason?

Diese Frage wurde auch General Manager Stan Bowman auf der obligatorischen Pressekonferenz zum Saisonabschluss der Edmonton Oilers gestellt. „Ich habe diese Frage irgendwie erwartet“, reagierte er wenig überrascht und merkte mit Blick auf eine Verbesserung der Goalie-Situation an, dass man „nicht an jeder Ecken einen Elitetorwart findet. Die warten doch nicht nur darauf, sich deinem Team anzuschließen, oder?“

Mit Calvin Pickard und Stuart Skinner verfügt Edmonton über zwei Keeper, die sich – gerade in den Finals – als Unsicherheitsfaktor herausstellten. Head Coach Kris Knoblauch tauschte die Nummer eins zwischen den Pfosten immer wieder aus, Beständigkeit in die Leistungen bekam allerdings keiner der beiden Schlussmänner.

Gegen die Panthers stand zunächst Skinner im Tor, wurde im Verlauf der Serie allerdings durch Pickard ersetzt. Im entscheidenden Spiel 6 stand dann plötzlich wieder Skinner zwischen den Pfosten. Um auch in der kommenden Spielzeit um den Titel in der NHL mitspielen zu können, bedarf es mehr Konstanz, das sieht auch Bowman so, der seine Spieler dennoch in Schutz nahm.

„In drei der vier Playoff-Runden hatten wir die besseren Torhüter als unser Gegner. Darc Kuemper (Kings), Adin Hill (Knights) und Jake Oettinger (Stars) – unsere Torhüter waren in jeder dieser Serien besser als sie“, erklärte der 51-Jährige, musste aber auch erkennen: „Aber im Finale hat sich das Blatt dann gewendet.“

„Selbst wenn man sich die Jungs ansieht, die meiner Meinung nach zur Elite gehören, haben einige von ihnen schwierige Playoffs hinter sich. Es gibt also keine Garantie in der Welt der Torhüter“, legte Bowman mit einem Blick über den Tellerrand hinaus und verwies auf die ebenfalls schwächelnden Connor Hellebuyck und Andrei Vasilevskiy.

„Das Torwartspiel ist ein seltsamer Teil des Spiels. Auf der einen Seite ist es das Wichtigste, aber auch das Schwierigste, was man wirklich verstehen kann“, stellte der GM heraus.

Marchand stiehlt allen die Show

Dass die Florida Panthers nach Spiel 5 der Serie gegen die Edmonton Oilers schon wieder eine Hand am Stanley Cup haben, liegt hauptsächlich an einem Mann: Brad Marchand.

Der 37 Jahre alte Routinier ist erst seit März bei den Panthers, fühlt sich im Team des Titelverteidigers jedoch derart wohl, dass er sich im Finale immer mehr zum Unterschiedsspieler mausert. Vor allem bei den zwei Siegen in Edmonton Oilers war Marchand jeweils der entscheidende Mann auf dem Eis.

Während er in Spiel 2 den Siegtreffer in der Overtime erzielte, waren es beim 5:2 am Samstag seine Treffer zum 1:0 und 3:0, die das Spiel bereits vor dem Schlusspfiff auf die Seite der Panthers kippen ließ. Beide Tore fielen nach überragenden Einzelleistungen. Vor allem der zweite Treffer aber brachte nun einen Teamkollegen ins Schwärmen.

NHL-Star Lundell: „Das war eines dieser Tore..“

„Das war eines dieser Tore, dass du als Kind bei Youtube siehst und dann draußen auf dem Eis versuchst, nachzustellen“, sagte Anton Lundell, der sechs der zehn Marchand-Treffer in dieser Postseason aufgelegt hat. „Wir sind alle ziemlich beeindruckt von ihm.“

Für Marchand selbst war es hingegen „Business as usual“, wie er selbst nach dem Spiel berichtete. „Ich habe einfach versucht, die Scheibe auf das Tor zu kriegen“, sagte der Stürmer: „Und sie hat den Weg reingefunden. Das ist ein gutes Gefühl.“

Es war bereits der sechste Treffer in dieser Final-Serie für Marchand, der als einziger Profi mit zwei verschiedenen Teams mindestens fünf Tore in einem Finale um den Stanley Cup erzielt hat. Im Jahr 2011 war ihm das Kunststück mit den Boston Bruins gelungen. Damals hatte er auch seinen bisher einzigen Pokal gewonnen.

In der Nacht auf Mittwoch könnte nun der zweite Triumph folgen. In der derzeitigen Form spricht wenig dagegen, dass Marchand auch in Spiel 6 zum Matchwinner werden könnte. Doch die Entscheidungsspiele sind bekanntlich die schwersten, wie auch Sam Bennett, mit fünf Treffern der zweitbeste Scorer dieser Finals, noch einmal betonte.

„Das ist eine großartige Gelegenheit“, sagte Bennett, „aber wir werden nicht zu weit vorausschauen. Es wird das schwerste Spiel – und das wissen wir auch“.

Draisaitls Oilers verlieren Final-Krimi dramatisch

Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers haben im Finale um den Stanley Cup eine dramatische Heimniederlage einstecken müssen. Die Kanadier verloren Spiel zwei der Serie gegen die Florida Panthers mit 4:5 nach doppelter Verlängerung.

Leon Draisaitl steuerte erneut zwei Scorerpunkte bei. Anders als beim Auftaktsieg in der Nacht auf Donnerstag, als ihm der Siegtreffer in der Verlängerung gelungen war, entschied dieses Mal jedoch ein Spieler des Gästeteams die Partie: Brad Marchand stellte nach acht Minuten in der zweiten Overtime den Ausgleich in der Best-of-Seven-Serie her.

Dass Edmonton es überhaupt bis in die Verlängerung geschafft hatte, war Corey Perry zu verdanken. Der 40 Jahre alte Stürmer traf 18 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit zum 4:4. Es war bereits der neunte Treffer für den Kanadier in einem Finalspiel.

Die Oilers handelten sich schon in der ersten Spielminute eine Strafe gegen Evander Kane ein, die Florida sofort in den ersten Treffer ummünzte. Sam Bennett, bereits beim Auftakt zweifacher Torschütze, brachte die Panthers in Führung. Doch nur gut fünf Minuten später machte Kane seinen Patzer wieder wett und glich für Edmonton aus, bevor Draisaitl und McDavid die erste Oilers-Führung durch Evan Bouchard auflegten.

Nach dem erneuten Ausgleich durch Seth Jones folgte noch im ersten Drittel ein echter Highlight-Treffer. McDavid ließ in Überzahl auf dem Weg zum Tor zwei Verteidiger stehen und legte mustergültig auf Draisaitl ab, der das tolle Solo mit einem Schuss ins rechte obere Eck vollendete.

Doch die Oilers konnten das Momentum nicht mit in den zweiten Abschnitt nehmen und verpassten einen eigenen Treffer, während Florida durch Dmitri Kulikow und ein Tor in Unterzahl von Marchand das Spiel drehte. Bis in die Schlusssekunden sah es nach einem Sieg der Panthers aus, dann kam Perry.

In der ersten Verlängerung zeichneten sich die Goalies auf beiden Seiten mit glänzenden Paraden aus und sorgten so dafür, dass das spannende Match auch noch einen zweiten Zuschlag bekam. Dort besorgte Marchand die Entscheidung zugunsten des Titelverteidigers.

Die Finalserie zieht nun erstmals nach Florida weiter, wo in der deutschen Nacht auf Dienstag in Sunrise das dritte Duell der Titelrivalen ansteht.

Große Emotionen nach historischem Triumph

Team USA hat sich bei der WM in Schweden und Dänemark erstmals nach 92 Jahren wieder den Titel geschnappt. Im Finale setzte sich die Mannschaft von Coach Ryan Warsofsky mit 1:0 nach Verlängerung gegen die Schweiz durch.

122 Sekunden waren in der Overtime gespielt, als Tage Thompson einfach mal draufhielt und den Puck nach einem verdeckten Schuss an Schweiz-Goalie Leonardo Genoni, der anschließend als WM-MVP ausgezeichnet wurde, vorbei in die Maschen knallte.

Der Center der Buffalo Sabres erzielte damit einen historischen Treffer. Erstmals seit 1933, als sich die USA in der Tschechoslowakei im Endspiel mit 2:1 nach Verlängerung gegen Kanada durchgesetzt hatten, krönten sich die Amerikaner wieder zum Weltmeister.

Hierbei muss erwähnt werden, dass die USA offiziell auch als Weltmeister 1960 gelistet werden. Damals wurde allerdings der Olympiasieger automatisch auch zum Weltmeister ernannt. Eine WM fand in diesem Jahr nicht statt.

„Wir haben es geschafft, das Warten hat ein Ende“, sagte USA-Goalie Jeremy Swayman (Boston Bruins), der mit 25 Saves seinen Kasten über 62 Minuten lang sauber hielt.

Nach der Partie in der Avicii Arena in Stockholm wurde es auch aus einem weiteren Grund äußerst emotional. Beim Siegerfoto hielten die US-Boys das Trikot mit der Nummer 13 von Johnny Gaudreau vor den Pokal.

Der Nationalspieler wurde im August 2024 von einem offenbar betrunkenen Autofahrer vom Fahrrad gefahren und starb im Alter von nur 31 Jahren.

„Johnny war verdammt nochmal hier mit dabei. Er war da oben und hat sich das angeschaut“, sagte Coach Warsofsky.