Draisaitl spielte mit schwerer Knöchelverstauchung

NHL-Star Leon Draisaitl spielte mit großen Schmerzen.Eishockey-Star Leon Draisaitl hat einen Großteil der NHL-Playoffspiele mit einer schweren Knöchelverstauchung absolviert. Das bestätigte General-Manager Ken Holland bei einer Pressekonferenz der Edmonton Oilers nach dem Aus im Halbfinale gegen die Colorado Avalanche.

„Er hat mit großen Schmerzen gespielt. Er konnte nicht trainieren und nur in den Spielen auflaufen“, sagte Holland. Draisaitls Niveau sei „unglaublich“ gewesen, „bei dem, was er durchgemacht hat“, sagte Holland.

Die Verletzung zog sich der 26 Jahre alte Kölner im sechsten Spiel des Achtelfinalduells gegen die Los Angeles Kings nach einem harten Foul zu. Somit spielte Draisaitl ab dem siebten Duell gegen die Kalifornier sowie alle Viertelfinal- und Halbfinalspiele mit der schweren Verletzung. Dennoch gelangen dem Ausnahmekönner in den Playoff-Spielen sieben Tore und 25 Vorlagen. Draisaitl selbst äußerte sich nie zu seiner Verletzung, auch viele andere Spieler hätten mit Verletzungen zu kämpfen.

Draisaitl avancierte trotz dieser massiven Beeinträchtigung zum erst zweiten Spieler in der Geschichte der NHL nach Wayne Gretzky, der mindestens sieben Drei-Punkte-Spiele in den Playoffs schaffte. Auch Draisaitls Teamkollegen Darnell Nurse (gerissener Hüftbeuger), Ryan Nugent-Hopkins (Schulter) und Jesse Puljujarvi (Schulter) spielten mit Verletzungen. Holland sagte, er glaube nicht, dass irgendjemand nach der Saison operiert werden müsse.

Moukoko fordert „Spitzengehalt“ vom BVB

Zwischen Youssoufa Moukoko und Borussia Dortmund stehen die Zeichen offenbar doch auf Trennung. Ein Grund sollen auch die Gehaltsforderungen des BVB-Juwels sein.

Zur Erfolgsgeschichte wurde die Beziehung zwischen Youssoufa Moukoko und Borussia Dortmund im Profi-Bereich bislang nicht. Zwar erzielte das 17 Jahre alte Wunderkind immerhin fünf Treffer in 37 Pflichtspielen für den BVB.

Von einem Stammplatz ist Moukoko nach vielen Verletzungen und überschaubaren Leistungen in den letzten Monaten aber meilenweit entfernt. Bereits seit Längerem halten sich hartnäckig Wechselgerüchte um den Youngster.

Das fordert Youssoufa Moukoko vom BVB.Nachdem zuletzt gemunkelt wurde, der Trainerwechsel des BVB von Marco Rose hin zu Edin Terzic mache einen Verbleib Moukokos wahrscheinlicher, hält die „WAZ“ nun dagegen und kocht die Abgangs-Spekulationen wieder hoch.

Demnach wisse sowohl der Angreifer selbst als auch die Dortmunder Vereinsführung, dass eine Trennung im Raum stehe. Moukoko verfolge Interessen, die sich schwer mit denen des Klubs vereinbaren ließen, heißt es.

Konkret soll die Moukoko-Seite nur zu einer Verlängerung seines 2023 auslaufenden Vertrags bereit sein, wenn damit eine deutliche Gehaltserhöhung einhergeht. Ein „Spitzengehalt“, von dem die „WAZ“ schreibt, wolle der BVB dem Nachwuchstalent aber nicht zahlen.

Ablösefreier BVB-Abgang im Sommer 2023?Ob ein Abgang von Moukoko aus Dortmund noch in diesem Sommer über die Bühne geht, ist dem Bericht zufolge allerdings eher unwahrscheinlich. Er und seine Berater schielen demnach stattdessen womöglich auf einen ablösefreien Wechsel 2023.

Während Moukoko selbst sich zuletzt am Rande der U21-Länderspiele nicht zu seiner Zukunft beim BVB äußern wollte, stellte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke klar, dass der Klub eine Verlängerung anpeilt.“Grundsätzlich“ habe der Verein aber „die Verpflichtung“, einen Spieler zu verkaufen, wenn dieser nicht zu einer weiteren Zusammenarbeit bereit sei.

Hält der FC Bayern doch an Tolisso fest?

Im Sommer 2017 überwies der FC Bayern 41,5 Millionen Euro an Olympique Lyon, machte Corentin Tolisso damit zum zu diesem Zeitpunkt teuersten Einkauf der Bundesliga-Geschichte – und sollte für diesen Mut nicht wirklich belohnt werden. Nach fünf eher ernüchternden Jahren endet der Vertrag des Franzosen bei den Münchnern Ende Juni. Plötzlich steht aber sogar ein Verbleib wieder im Raum.

Dass Corentin Tolisso über das Talent verfügt, dem FC Bayern eine echte Hilfe zu sein, steht eigentlich außer Frage. Zudem entspricht der 27-Jährige vom Spielertypen noch am ehesten den von Coach Julian Nagelsmann geforderten „Pressingmaschinen“. Eine größere Rolle im Kader der Münchner konnte der französische Nationalspieler dennoch eigentlich nie einnehmen. 

Der Grund dafür ist simpel: Seit er an der Säbener Straße anheuerte, verfolgt Tolisso das Verletzungspech in beinahe epischem Ausmaß. Über 90 Pflichtspiele verpasste der Mittelfeldspieler in den letzten fünf Jahren. Allein in der abgelaufenen Spielzeit verhinderten verschiedene Blessuren gleich 17 Mal, dass Tolisso für den Kader nominiert werden konnte.

Verlockende Option für den FC Bayern.Dass der Weltmeister von 2018 dennoch 22 Mal auf dem Platz stand (3 Tore/3 Vorlagen) zeigt, dass er bei Nagelsmann grundsätzlich keinen schlechten Stand hat. Nun soll man in München sogar darüber nachdenken, das bislang unbefriedigende Kapitel Tolisso zu verlängern.

Sollte Tolisso kein Angebot bekommen, das ihn zufriedenstellt, wird der FC Bayern seinen Spieler „nicht fallen lassen“, berichtet der „kicker“. Demnach kommt eine Weiterbeschäftigung jedoch nur zu einem „stark leistungsbezogenen“ Vertrag infrage.

Ein Szenario, das für beide Seiten durchaus seinen Reiz haben dürfte. Tolisso könnte in gewohnter Umgebung daran arbeiten, endlich wieder ohne größere körperliche Probleme durch die Saison zu kommen und seinen Marktwert wieder in die Höhe treiben, der FC Bayern würde einen verhältnismüßig günstigen Spieler im Kader halten, der das Team kennt und sein Können längst bewiesen hat. Da andernfalls ein ablösefreier Wechsel ansteht, eine sehr verlockende Option.

 

Medien: Einigung mit Barca! Lässt Bayern Lewy ziehen?

Robert Lewandowski will den FC Bayern noch in diesem Sommer vorzeitig verlassen. Allerdings stellt sich der deutsche Rekordmeister bislang quer. Bei einer gewissen Konstellation könnte das Münchner Transfer-Veto aber angeblich aufgehoben werden. Mit dem FC Barcelona gibt es derweil angeblich sogar schon eine mündliche Einigung.

Wie der für gewöhnlich gut informierte Transfer-Experte Fabrizio Romano erfahren haben will, hat sich Robert Lewandowski mit dem FC Barcelona auf einen Wechsel verständigt. Genauer: es gibt offenbar eine mündliche Abmachung über die Vertragsmodalitäten. Demnach soll der polnische Nationalspieler einen Dreijahresvertrag bis 2025 unterschreiben.

Die beiden Angreifer werden rund um den FC Bayern derzeit als heiße Kandidaten für eine mögliche Lewandowski-Nachfolge gehandelt. Kalajdzics Berater war in der vergangenen Woche sogar schon zu Gesprächen in München. Der VfB Stuttgart verlangt für seinen Mittelstürmer offenbar rund 20 bis 25 Millionen Euro. Allerdings wird Kalajdzic auch beim BVB gehandelt, möglicherweise sogar intensiver als beim FC Bayern.

Mané wäre derweil noch etwas kostspieliger als Kalajdzic. Der 30-Jährige könnte den FC Liverpool wohl für unter 50 Millionen Euro verlassen. Ein Transfer zum FC Bayern sei für den Senegalesen „eine ernsthafte Option“, heißt es.

Selbst im Falle einer Mané-Absage soll ein Lewandowski-Verkauf nicht komplett ausgeschlossen sein. Sollte dieses Szenario eintreten, würde sich der FC Bayern neben Kalajdzic angeblich noch nach einem weiteren Angreifer umsehen.

„Sky“ zufolge ist ein Verbleib von Lewandowski beim FC Bayern nicht in Stein gemeißelt. Neben der Meldung, dass sich der 33-Jährige bereits mit Barca grundsätzlich einig ist, gibt es ebenfalls Berichte, dass auch Real Madrid ein mögliches Ziel sein könnte.

In den vergangenen Wochen schoben die Verantwortlichen des FC Bayern einem Transfer jedoch immer wieder einen Riegel vor.

„Ich kenne beim FC Bayern aktuell niemanden, der Robert vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen wird“, äußerte sich nun auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß im RTL/ntv-Interview zur Debatte um den wechselwilligen Weltfußballer.

Den Entscheidungsträgern um Sportvorstand Hasan Salihamidzic steht in jedem Fall ein spannender Sommer bevor.

Real Madrid steigt angeblich in Lewandowski-Poker ein

Robert Lewandowski will seine Zelte in München nach acht Jahren abbrechen und den FC Bayern verlassen. Ein möglicher Abnehmer stünde mit dem FC Barcelona schon bereit. Doch die Katalanen sind offenbar nicht der einzige Spitzenklub, der den Polen im Sommer gerne unter Vertrag nehmen würde.

Spanischen Medien zufolge ist der FC Barcelona nur einer von vielen Klubs, die mit einer Verpflichtung von Robert Lewandowski liebäugeln. Ein weiterer Verein, der den Weltfußballer im Sommer gerne holen würde, ist demnach Real Madrid.

Nach der überraschenden Absage von Kylian Mbappé müssen die Königlichen in der Offensive eine Lücke füllen. Die „AS“ schreibt, dass Lewandowski als Ersatz-Kandidat infrage kommt.

Ob sich der Noch-Münchner einen Wechsel in die spanische Hauptstadt vorstellen kann, ist nicht bekannt. Er selbst soll klar zum FC Barcelona tendieren. Allerdings war Real eigentlich auch schon raus aus dem Rennen um den Weltfußballer – bis jetzt. Der geplatzte Mbappé-Transfer zwingt die Bosse der Königlichen nun doch wieder zum Handeln.

Real kann Millionen in Bayern-Star investieren

Am Geld würde ein Wechsel des Polen nach Madrid ganz sicher nicht scheitern. Der spanische Meister rechnete fest mit der Ankunft Mbappés, hat in seinem Budget schon viele Millionen für den Franzosen einkalkuliert. Diese Millionen kann Real nun in andere Spieler investieren.

Neben Lewandowski stehen angeblich noch andere prominente Namen auf der königlichen Ersatz-Liste. Mit Kai Havertz befindet sich auch ein deutscher Nationalspieler darunter. Das zumindest behauptet „OK Diario“, das mit Harry Kane, Heung-Min Son (beide Tottenham) und Dusan Vlahovic (Juventus) weitere Namen auflistet.

Laut „AS“ sind auch die beiden Liverpool-Stars Sadio Mané und Mo Salah sowie Benfica-Ass Darwin Nunez Spieler, die Real Madrid im Sommer ins Visier nehmen könnte.

HSV gewinnt in Berlin, Hertha nah am Abgrund

Die siegreichen HSV-Spieler bildeten geschlossen einen Kreis und ließen sich dann von ihrem großen Anhang feiern, die Berliner Profis standen dagegen verstreut und ratlos vor ihrer Bank. – Vorteil HSV!

Felix Magath und die Hertha müssen mächtig zittern. Mit einem couragierten Auftritt hat der Hamburger SV den nächsten Schritt zur Bundesliga-Rückkehr gemacht und Hertha BSC noch näher an den sportlichen Abgrund geschossen.

Ludovit Reis (57. Minute) sorgte mit einer eigentlich missglückten Flanke für den 1:0 (0:0)-Sieg der Hanseaten in einem hitzigen Relegationsspiel. Mit einem Remis im Heimspiel kann der HSV am Montag vier Jahre Zweitliga-Tristesse hinter sich lassen.

Den erneut zu harmlosen und im Abschluss nicht effektiven Berlinern droht ohne deutliche Leistungssteigerung im Volksparkstadion der siebte Gang in die Zweite Liga und ihrem als Rettungsexperten noch glücklosen Trainer Magath ausgerechnet gegen seinen Herzensclub eine bittere Abstiegspremiere aus der Fußball-Bundesliga.

Die Atmosphäre im Berliner Olympiastadion war erstligareif. 75.500 Zuschauer – darunter knapp 20.000 HSV-Fans – sorgten für eine prickelnde Stimmung. Auf dem Platz gab es keinen Klassenunterschied. Die Hamburger zeigten ihr nach fünf Zweitliga-Siegen in Serie großes Selbstbewusstsein. Das viel diskutierte Momentum wirkte. Die Hertha bekam nach den drei vergebenen Klassenerhalts-Matchbällen und dem Absturz auf Bundesliga-Platz 16 den nächsten Nackenschlag. Wie beim 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf vor zehn Jahren gab es eine Heimniederlage im Nervenspiel der Relegation. Damals gab es keine Rettung mehr.

Das Hamburger Siegtor war für Hertha-Keeper Oliver Christensen bei seinem Pflichtspiel-Debüt besonders bitter, machte er doch bei der verunglückten Reis-Flanke ins Tor keine gute Figur. Der Däne war zwischen die Pfosten gerückt, weil Marcel Lotka wegen seines Nasenbeinbruchs und einer leichten Gehirnerschütterung nicht zur Verfügung stand.

Alle Augen waren auf Magath gerichtet.Entsprechend engagiert trat Magath in der Coaching-Zone auf, das Sakko hatte er schnell beiseite gelegt. Selbstbewusstsein, das seine Mannschaft nicht auf den Platz brachte. Der Zweitliga-Dritte aus der Hansestadt übernahm in der ersten Halbzeit das Kommando, hatte Feldvorteile und ein Chancenplus.

Keller sieht 1. FC Köln in finanzieller Krise

Trotz der erfolgreichen Saison mit dem Erreichen der Play-offs der Conference League sieht Geschäftsführer Christian Keller den 1. FC Köln vor einer schwierigen Zukunft.

Er habe seinen Job mit einem „klaren Sanierungsauftrag“ angetreten, Köln werde aufgrund finanzieller Probleme „in den nächsten Jahren eher ein Entwicklungsklub sein“, sagte Keller dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Anders können wir nicht gesund werden. Immerhin: Viel kränker können wir auch nicht mehr werden.“

Die schwierige Lage zwinge den FC dazu, Spieler zu verpflichten, „die noch nicht zwingend Bundesliganiveau nachgewiesen, die aber das Potenzial dazu haben“.

Es sei dann die Aufgabe des Trainerteams um Steffen Baumgart, diese Spieler zu formen und weiterzuentwickeln.

  1. FC Köln braucht Transfererlöse

Auf der anderen Seite sei der Klub auf Transfererlöse angewiesen, ein Verkauf der Leistungsträger wie U21-Europameister Salih Özcan oder Ellyes Skhiri wäre lukrativ, würde aber die Mannschaft schwächen.

„Wir müssen unsere sportlichen Mindestziele erreichen und gleichzeitig gesunden. Das ist ein Spagat, und der Boden, auf dem wir diesen Spagat machen, ist sehr dünn“, führte Keller aus: „Wir müssen eine Leistungsorientierung schaffen und wegkommen vom reinen Ergebnisdenken. Wenn uns das gelingt, haben wir eine riesige Chance, die Wucht dieses Klubs in absehbarer Zeit zu entfalten.“

  1. FC Köln droht weiter der „Fahrstuhl“

Sollte das jedoch nicht gelingen, „wird hier in den nächsten 30 Jahren dasselbe passieren wie in den letzten 30: Dann sind wir weiterhin im Fahrstuhl“.

Das Ziel sei es, die „Spielidee zu verfestigen“ und „jeden einzelnen Spieler weiterzuentwickeln“ – „und wenn wir dann am Ende nur Zwölfter werden, kann das für die langfristige Entwicklung trotzdem sehr gut sein.“

SGE atmet auf! Star in Sevilla dabei

Eintracht Frankfurt kann im Finale der Europa League auf den zuletzt angeschlagenen Offensivspieler Jesper Lindström zurückgreifen.

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt kann im Finale der Europa League auf den zuletzt angeschlagenen Offensivspieler Jesper Lindström zurückgreifen.

„Jesper geht es sehr gut, er hat das Abschlusstraining ohne Probleme bestritten“, sagte Trainer Oliver Glasner: „Er ist einsatzbereit. Ich werde eine Nacht darüber schlafen, ob er von Beginn an spielt oder von der Bank kommt.“

Lindström war seit dem Halbfinal-Hinspiel bei West Ham United Ende April mit Oberschenkelproblemen ausgefallen, fehlen wird gegen die Glasgow Rangers am Mittwoch somit lediglich Abwehrchef Martin Hinteregger wegen seiner Oberschenkelverletzung.

Generell sei die Mannschaft „in einem guten Zustand“, betonte Glasner: „Die Mischung aus Konzentration, Fokus und Lockerheit passt.“

Die von vielen Seiten zugeschobene Favoritenrolle lehnt er ab. „Wenn du wie die Rangers gegen den Zweiten und Vierten der Bundesliga gewinnst, bist du der Favorit, wenn du gegen den Elften der Bundesliga spielst“, sagte der 47-Jährige. Ohnehin werde das im Finale nicht entscheidend sein, führte er aus. Vielmehr komme es darauf an, wer besser mit der besonderen Situation umgeht.

„Es stehen zwei Mannschaften gegenüber, die wohl mit die besten Auswärtsfans haben“, sagte Glasner: „Diese Stimmung ist ein nicht messbarer Faktor. Du kriegst Gänsehaut, es passiert etwas mit dir.“ Kapitän Sebastian Rode erwartet deshalb schlicht sein bisheriges „Karrierehighlight, das wird gigantisch.“

Lächerliche Feier? VfB-Boss kontert Hoeneß-Kommentar

Freudentaumel und Ausnahmezustand beim VfB Stuttgart

Alexander Wehrle, seit Kurzem Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart, hat sich wortgewandt gegen einen Angriff von Uli Hoeneß, den Ehrenpräsidenten des FC Bayern München, zur Wehr gesetzt und den Spieß umgedreht.

Es waren ganz unterschiedliche Welten an den letzten Wochenenden beim VfB Stuttgart und beim FC Bayern: Während die Schwaben im wilden Freudentaumel im eigenen Stadion den Nicht-Abstieg durch einen Last-Minute-Treffer feierten, als gäbe es kein Morgen mehr, ging es bei der Meisterparty der Münchner einen Spieltag zuvor in der Allianz Arena eher gemächlich zu.

Die Feier des zehnten Titels in Folge geriet beinahe zur Routine-Aufgabe. Gegenseitiges Abklatschen, ein wenig Jubel und laue Bierduschen standen dem Stuttgarter Wahnsinn in Bad Cannstatt gegenüber: Coach Pellegrino Matarazzo konnte sich nach Endos Tor in der zweiten Minute Nachspielzeit kaum noch halten, lief Richtung Jubeltraube, die sich an der Eckfahne gebildet hatte.

Das Stadion bebte. Kaum war der Abpfiff erklungen, wurde das Feld mit VfB-Fans geflutet. Freudentränen und Jubel über die unverhoffte direkte Rettung. Für Hoeneß eine beinahe lächerliche Aktion.

Wehrle kontert Hoeneß

„In Stuttgart denkt man ja, sie haben die Weltmeisterschaft gewonnen. Dabei sind sie nur nicht abgestiegen“, sagte der langjährige Bayern-Verantwortliche am Rande der offiziellen Meisterfeier im Münchner Rathaus. Worte, die bei den Schwaben nicht gut ankamen.

Vorstandsboss Alexander Wehrle, vor nicht einmal zwei Monaten als Nachfolger des ausgeschiedenen Thomas Hitzlsperger vorgestellt, wollte die Hoeneß-Aussagen keinesfalls unkommentiert lassen. „Wenn man die Emotionen bei den Feiern der Bayern sieht, denkt man, sie sind gerade Zehnter geworden – und nicht zum zehnten Mal Meister“, zitiert „Bild“ den 47-Jährigen.

FC Bayern: Die Gewinner und Verlierer der Saison 2021/2022

Der FC Bayern ist zum zehnten Mal in Folge und insgesamt zum 32. Mal Deutscher Meister, erlebte in den Pokal-Wettbewerben allerdings unerwartete Tiefschläge. Welche Stars überzeugten nichtsdestotrotz, wer enttäuschte hingegen? Die sechs Gewinner und Verlierer der Saison 2021/2022 im Überblick:

Gewinner: Manuel Neuer

Wegen einer Knie-OP und Corona gleich fünfmal nicht dabei, in den übrigen Partien aber der gewohnt sichere und souveräne Rückhalt. Auch mit 36 noch unangefochten.

Verlierer: Dayot Upamecano

Der Neuzugang erhielt sofort das Vertrauen, zahlte dies jedoch nur selten zurück. Muss sich noch an das Niveau und den Druck beim FC Bayern gewöhnen und vor allem die Anzahl seiner Fehler deutlich reduzieren. Gemessen an Ablöse und Erwartungshaltung ein Verlierer der Saison.

Gewinner: Niklas Süle

Der Nationalspieler präsentierte sich als Mr. Zuverlässig, wenn er nicht gerade wegen kleinerer Verletzungen fehlte. Bis auf das Kollektivversagen der Defensive beim 2:4 in Bochum mit etlichen überzeugenden Auftritten. Dass die Münchner ihn nach der Saison zum BVB ziehen lassen, könnte ein Fehler sein.

Verlierer: Tanguy Nianzou

Mehr Schatten als Licht beim Youngster. Der Abwehrspieler wirkt teils noch unbeholfen, ihm fehlt Souveränität und Ruhe. Auffällig: Coach Nagelsmann setzte selbst in Phasen personeller Engpässe nur selten auf Nianzou und forderte öffentlich eine Steigerung vom Franzosen.

Gewinner: Jamal Musiala

Der steile Aufstiegs des quirligen deutschen Nationalspielers geht weiter. Bewies in dieser Saison seine Vielseitigkeit und brillierte auf verschiedensten Positionen im Mittelfeld. Hat sich mit 19 Jahren schon zu einer festen Größe gemausert.

Verlierer: Bouna Sarr

Für mehr als ein paar Kurzeinsätze in der Schlussphase reichte es nicht. Verpasste zudem durch den Afrika-Cup und mehrere Verletzungen etliche Partien. Die Zeichen stehen auf Abschied im Sommer.

Gewinner: Serge Gnabry

Seine Tore und Vorlagen heben ihn entscheidend von den Mitbewerbern im Kader ab. Trotz einer Durststrecke im Frühjahr einer der Top-Scorer im Team und daher für Trainer Nagelsmann weiterhin kaum verzichtbar.