Keller sieht 1. FC Köln in finanzieller Krise

Trotz der erfolgreichen Saison mit dem Erreichen der Play-offs der Conference League sieht Geschäftsführer Christian Keller den 1. FC Köln vor einer schwierigen Zukunft.

Er habe seinen Job mit einem „klaren Sanierungsauftrag“ angetreten, Köln werde aufgrund finanzieller Probleme „in den nächsten Jahren eher ein Entwicklungsklub sein“, sagte Keller dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Anders können wir nicht gesund werden. Immerhin: Viel kränker können wir auch nicht mehr werden.“

Die schwierige Lage zwinge den FC dazu, Spieler zu verpflichten, „die noch nicht zwingend Bundesliganiveau nachgewiesen, die aber das Potenzial dazu haben“.

Es sei dann die Aufgabe des Trainerteams um Steffen Baumgart, diese Spieler zu formen und weiterzuentwickeln.

  1. FC Köln braucht Transfererlöse

Auf der anderen Seite sei der Klub auf Transfererlöse angewiesen, ein Verkauf der Leistungsträger wie U21-Europameister Salih Özcan oder Ellyes Skhiri wäre lukrativ, würde aber die Mannschaft schwächen.

„Wir müssen unsere sportlichen Mindestziele erreichen und gleichzeitig gesunden. Das ist ein Spagat, und der Boden, auf dem wir diesen Spagat machen, ist sehr dünn“, führte Keller aus: „Wir müssen eine Leistungsorientierung schaffen und wegkommen vom reinen Ergebnisdenken. Wenn uns das gelingt, haben wir eine riesige Chance, die Wucht dieses Klubs in absehbarer Zeit zu entfalten.“

  1. FC Köln droht weiter der „Fahrstuhl“

Sollte das jedoch nicht gelingen, „wird hier in den nächsten 30 Jahren dasselbe passieren wie in den letzten 30: Dann sind wir weiterhin im Fahrstuhl“.

Das Ziel sei es, die „Spielidee zu verfestigen“ und „jeden einzelnen Spieler weiterzuentwickeln“ – „und wenn wir dann am Ende nur Zwölfter werden, kann das für die langfristige Entwicklung trotzdem sehr gut sein.“

SGE atmet auf! Star in Sevilla dabei

Eintracht Frankfurt kann im Finale der Europa League auf den zuletzt angeschlagenen Offensivspieler Jesper Lindström zurückgreifen.

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt kann im Finale der Europa League auf den zuletzt angeschlagenen Offensivspieler Jesper Lindström zurückgreifen.

„Jesper geht es sehr gut, er hat das Abschlusstraining ohne Probleme bestritten“, sagte Trainer Oliver Glasner: „Er ist einsatzbereit. Ich werde eine Nacht darüber schlafen, ob er von Beginn an spielt oder von der Bank kommt.“

Lindström war seit dem Halbfinal-Hinspiel bei West Ham United Ende April mit Oberschenkelproblemen ausgefallen, fehlen wird gegen die Glasgow Rangers am Mittwoch somit lediglich Abwehrchef Martin Hinteregger wegen seiner Oberschenkelverletzung.

Generell sei die Mannschaft „in einem guten Zustand“, betonte Glasner: „Die Mischung aus Konzentration, Fokus und Lockerheit passt.“

Die von vielen Seiten zugeschobene Favoritenrolle lehnt er ab. „Wenn du wie die Rangers gegen den Zweiten und Vierten der Bundesliga gewinnst, bist du der Favorit, wenn du gegen den Elften der Bundesliga spielst“, sagte der 47-Jährige. Ohnehin werde das im Finale nicht entscheidend sein, führte er aus. Vielmehr komme es darauf an, wer besser mit der besonderen Situation umgeht.

„Es stehen zwei Mannschaften gegenüber, die wohl mit die besten Auswärtsfans haben“, sagte Glasner: „Diese Stimmung ist ein nicht messbarer Faktor. Du kriegst Gänsehaut, es passiert etwas mit dir.“ Kapitän Sebastian Rode erwartet deshalb schlicht sein bisheriges „Karrierehighlight, das wird gigantisch.“

Lächerliche Feier? VfB-Boss kontert Hoeneß-Kommentar

Freudentaumel und Ausnahmezustand beim VfB Stuttgart

Alexander Wehrle, seit Kurzem Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart, hat sich wortgewandt gegen einen Angriff von Uli Hoeneß, den Ehrenpräsidenten des FC Bayern München, zur Wehr gesetzt und den Spieß umgedreht.

Es waren ganz unterschiedliche Welten an den letzten Wochenenden beim VfB Stuttgart und beim FC Bayern: Während die Schwaben im wilden Freudentaumel im eigenen Stadion den Nicht-Abstieg durch einen Last-Minute-Treffer feierten, als gäbe es kein Morgen mehr, ging es bei der Meisterparty der Münchner einen Spieltag zuvor in der Allianz Arena eher gemächlich zu.

Die Feier des zehnten Titels in Folge geriet beinahe zur Routine-Aufgabe. Gegenseitiges Abklatschen, ein wenig Jubel und laue Bierduschen standen dem Stuttgarter Wahnsinn in Bad Cannstatt gegenüber: Coach Pellegrino Matarazzo konnte sich nach Endos Tor in der zweiten Minute Nachspielzeit kaum noch halten, lief Richtung Jubeltraube, die sich an der Eckfahne gebildet hatte.

Das Stadion bebte. Kaum war der Abpfiff erklungen, wurde das Feld mit VfB-Fans geflutet. Freudentränen und Jubel über die unverhoffte direkte Rettung. Für Hoeneß eine beinahe lächerliche Aktion.

Wehrle kontert Hoeneß

„In Stuttgart denkt man ja, sie haben die Weltmeisterschaft gewonnen. Dabei sind sie nur nicht abgestiegen“, sagte der langjährige Bayern-Verantwortliche am Rande der offiziellen Meisterfeier im Münchner Rathaus. Worte, die bei den Schwaben nicht gut ankamen.

Vorstandsboss Alexander Wehrle, vor nicht einmal zwei Monaten als Nachfolger des ausgeschiedenen Thomas Hitzlsperger vorgestellt, wollte die Hoeneß-Aussagen keinesfalls unkommentiert lassen. „Wenn man die Emotionen bei den Feiern der Bayern sieht, denkt man, sie sind gerade Zehnter geworden – und nicht zum zehnten Mal Meister“, zitiert „Bild“ den 47-Jährigen.

FC Bayern: Die Gewinner und Verlierer der Saison 2021/2022

Der FC Bayern ist zum zehnten Mal in Folge und insgesamt zum 32. Mal Deutscher Meister, erlebte in den Pokal-Wettbewerben allerdings unerwartete Tiefschläge. Welche Stars überzeugten nichtsdestotrotz, wer enttäuschte hingegen? Die sechs Gewinner und Verlierer der Saison 2021/2022 im Überblick:

Gewinner: Manuel Neuer

Wegen einer Knie-OP und Corona gleich fünfmal nicht dabei, in den übrigen Partien aber der gewohnt sichere und souveräne Rückhalt. Auch mit 36 noch unangefochten.

Verlierer: Dayot Upamecano

Der Neuzugang erhielt sofort das Vertrauen, zahlte dies jedoch nur selten zurück. Muss sich noch an das Niveau und den Druck beim FC Bayern gewöhnen und vor allem die Anzahl seiner Fehler deutlich reduzieren. Gemessen an Ablöse und Erwartungshaltung ein Verlierer der Saison.

Gewinner: Niklas Süle

Der Nationalspieler präsentierte sich als Mr. Zuverlässig, wenn er nicht gerade wegen kleinerer Verletzungen fehlte. Bis auf das Kollektivversagen der Defensive beim 2:4 in Bochum mit etlichen überzeugenden Auftritten. Dass die Münchner ihn nach der Saison zum BVB ziehen lassen, könnte ein Fehler sein.

Verlierer: Tanguy Nianzou

Mehr Schatten als Licht beim Youngster. Der Abwehrspieler wirkt teils noch unbeholfen, ihm fehlt Souveränität und Ruhe. Auffällig: Coach Nagelsmann setzte selbst in Phasen personeller Engpässe nur selten auf Nianzou und forderte öffentlich eine Steigerung vom Franzosen.

Gewinner: Jamal Musiala

Der steile Aufstiegs des quirligen deutschen Nationalspielers geht weiter. Bewies in dieser Saison seine Vielseitigkeit und brillierte auf verschiedensten Positionen im Mittelfeld. Hat sich mit 19 Jahren schon zu einer festen Größe gemausert.

Verlierer: Bouna Sarr

Für mehr als ein paar Kurzeinsätze in der Schlussphase reichte es nicht. Verpasste zudem durch den Afrika-Cup und mehrere Verletzungen etliche Partien. Die Zeichen stehen auf Abschied im Sommer.

Gewinner: Serge Gnabry

Seine Tore und Vorlagen heben ihn entscheidend von den Mitbewerbern im Kader ab. Trotz einer Durststrecke im Frühjahr einer der Top-Scorer im Team und daher für Trainer Nagelsmann weiterhin kaum verzichtbar.

Mané und Co.: Neue (alte) Gerüchte um Lewy-Nachfolger

Weil der Verbleib von Robert Lewandowski beim FC Bayern über den Sommer hinaus derzeit in Frage gestellt ist, sprießen seit Tagen Gerüchte um mögliche Nachfolger aus dem Boden. Einer der Kandidaten: Sadio Mané. Der Offensivmann des FC Liverpool war bereits vor Kurzem Thema an der Säbener Straße und ist es nun wieder. Aber Mané ist bei Weitem nicht die einzige heiße Spur!

Noch ist völlig unklar, ob Robert Lewandowski auch in der Saison 2022/23 für den FC Bayern spielen wird. Der Stürmer will laut übereinstimmenden Medienberichten zum FC Barcelona wechseln, am liebsten schon zeitnah. Zwar legte FCB-Präsident Herbert Hainer erst jüngst und nicht zum ersten Mal ein Veto gegen einen vorzeitigen Abschied ein, doch offenbar sind die Münchner im Hintergrund bereits darum bemüht, die Nachfolge für den Weltfußballer vorzubereiten.

Laut dem TV-Sender gab es bereits erste Gespräche, Trainer Julian Nagelsmann sei eingeweiht, Sportchef Hasan Salihamidzic soll Mané als Top–Transferziel ausgemacht haben.

Der Vertrag des Senegalesen in Liverpool läuft – wie Lewandowskis in München – Mitte 2023 aus. Bislang ist noch unklar, wie es mit einer möglichen Verlängerung aussieht, weil sich die Reds priorisiert um die Zukunft von Mohamed Salah kümmern. Bleibt diese aus, müssten die Reds den Offensivmann, der sowohl auf den Außen als auch als hängende Spitze spielen kann, im Sommer abgeben, um noch eine Ablöse zu kassieren.

Beide Klubs wollen den großgewachsenen Stürmer von Ajax Amsterdam, der die Bundesliga bestens aus seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt kennt.

Das Portal „90 Football“ behauptet, der FC Bayern befinde sich im Werben um Hugo Ekitike „im Vorteil“. Stade Reims fordert allerdings 40 Millionen Euro Ablöse. Und Ekitike steht laut „Ruhr Nachrichten“ wie Haller auch beim BVB auf dem Zettel.

Nicht zuletzt bleibt auch Sasa Kalajdzic vom VfB Stuttgart ein Thema in München. Der Österreicher ist nicht das erste Mal beim FC Bayern im Gespräch. Laut „Bild“ haben die Münchner Verantwortlichen den Stürmer der Schwaben kürzlich kontaktiert. Der Vertrag des 24-Jährigen läuft ebenfalls in 13 Monaten aus.

Kehl: BVB sucht „Wucht und Körperlichkeit“

Mit Erling Haaland verliert Borussia Dortmund im Sommer den gefährlichsten Angreifer. Zwar hat der BVB bereits Karim Adeyemi als Nachfolger verpflichtet, dennoch soll noch ein weiterer Stürmer her. Das bestätigte der designierte Sportdirektor Sebastian Kehl. Für die Dortmunder werde es „wahnsinnig schwer“, Haaland zu ersetzten, „weil wir diese Qualität auf diesem Niveau nun mal auch nicht einkaufen können“.

Dennoch habe der BVB es in der Vergangenheit immer geschafft, „gute Lösungen zu finden, auch einen Robert Lewandowski zu ersetzen“. Daher ist Kehl „sehr zuversichtlich, dass wir das im Sommer auch hinbekommen“.

Mit Karim Adeyemi, der für 30 Millionen Euro von RB Salzburg kommt, haben die Schwarz-Gelben bereits einen neuen Stürmer unter Vertrag genommen. Abgeschlossen sind die Transfer-Planungen für den Angriff aber noch nicht.

„Das ist eine Idee, die wir haben, gewisse Facetten unseres Sturms unterschiedlich zu besetzen. Karim ist mit seinen Qualitäten einer, der uns deutlich bereichern wird“, betonte Kehl und ergänzte: „Aber die Wucht und die Körperlichkeit, die wir durch Erling Haaland verlieren werden – da machen wir uns gerade Gedanken, ob wir das auch auf einem anderen Weg kompensieren können.“

Zuletzt wurde vor allem der ehemalige Eintracht-Frankfurt-Profi Sébastien Haller von Ajax Amsterdam mit dem BVB in Verbindung gebracht, Gespräche sollen bereits laufen.

Auch Rose bestätigte die Dortmunder Transferplanungen am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. „Ich glaube schon, dass wir hier und da noch nachjustieren sollten. Da sind wir auch in Gesprächen, sagte er und ergänzte: „Im Bereich Mittelstürmer wollen wir was machen. Die Spieler, die dazu kommen, sollen uns in Mentalitäts- und Zweikampf-Fragen nach vorne bringen.“

Bayern bestätigt: Mazraoui-Deal „in den letzten Zügen“

Der FC Bayern hat seine Baustelle auf der rechten Abwehrseite beinahe geschlossen: Noussair Mazraoui wechselt wohl von Ajax Amsterdam nach München – und das zum Nulltarif.

„Wir sind in den letzten Zügen. Es sieht sehr gut aus“, sagte bestätigte Bayerns-Sportvorstand Hasan Salihamidzic dem „Münchner Merkur“ bzw. der „tz“: „Er ist der Typ Spieler, der von ganz Europa gesucht wurde. Wir sind sehr glücklich, dass er sich dazu entschieden hat, mit uns in die nächsten Jahre zu gehen. Es sind noch ein paar Sachen zu erledigen. Aber er ist ein Spieler, der uns helfen und unsere Mannschaft verstärken wird.“

Demnach unterschreibt Mazraoui einen Vertrag über vier Jahre bis zum 30. Juni 2026 beim FC Bayern.

Eine Ablösesumme wird für den marokkanischen Nationalspieler nicht fällig, da sein Vertrag bei Ajax im Sommer ausläuft. Allerdings soll Mazraoui in München ein durchaus ansehnliches Gehalt kassieren: Von acht bis neun Millionen Euro war zuletzt in übereinstimmenden Medienberichten die Rede.

Mazraoui soll der Wunschspieler von Julian Nagelsmann für die Problemposition rechts hinten gewesen sein. Dort agiert seit längerem mit Benjamin Pavard ein gelernter Innenverteidiger – aus Sicht des Bayern-Trainers offensichtlich keine Ideallösung.

Pavard ist dank des Mazraoui-Transfers nun zudem frei, die durch den Abgang von Niklas Süle gerissene Lücke im Abwehrzentrum zu schließen. Einen weiteren Innenverteidiger wird der FC Bayern somit nun wahrscheinlich nicht verpflichten.

Nach Mazraoui könnte sich in Kürze auch dessen Noch-Teamkollege Ryan Gravenberch dem deutschen Rekordmeister anschließen. Das 19 Jahre alte Mittelfeld-Juwel steht bei Ajax allerdings noch bis 2023 unter Vertrag.

Gravenberch selbst soll sich einen Wechsel in die Bundesliga und zum FC Bayern gut vorstellen können, der Deal nur noch eine Frage der Zeit sein.

Mega-Deal perfekt: BVB und City verkünden Haaland-Wechsel

Erling Haaland verlässt Borussia Dortmund im Sommer – das ist keine Überraschung und doch ein Verlust. Nicht nur für den BVB, der für seinen Goalgetter wohl deutlich weniger Ablöse als gedacht erzielt.

Borussia Dortmund verliert das nächste Hypertalent, die Bundesliga ihre wildeste Attraktion. Torphänomen Erling Haaland ist dem BVB über den Kopf gewachsen und zieht nach zwei spektakulär eindrucksvollen Jahren weiter in die Premier League.

Der 21-Jährige, das große Sturmversprechen für den Weltfußball des kommenden Jahrzehnts, wechselt zu Manchester City, beide Klubs gaben am Dienstag die grundsätzliche Einigung bekannt. Laut BVB sind nun noch die „vertraglichen Details abzustimmen und zu dokumentieren“.

So oder so ist der Deal mehrere hundert Millionen Euro schwer. Dortmund hatte mit der Mannschaft und allen Verantwortlichen um den Norweger gekämpft – letztlich vergeblich.

Spätestens mit dem Aus in der Champions-League-Gruppenphase war das Tauziehen verloren: Erling Haaland in der Europa League, das passte weder zur Extraklasse des Spielers noch zu den Plänen des kürzlich verstorbenen Beraters Mino Raiola, der im Ruf einer stählernen Zitronenpresse für Vereinsfinanzen stand. Zuletzt wurde berichtet, für Haaland müssten 30 Millionen Euro Jahresgehalt gezahlt werden.

Dafür bekommen ManCity und Teammanager Pep Guardiola aber eine nahezu perfekte Mischung aus Statur, Explosivität, Wille, Torriecher und Ballgefühl – und einen Spieler, der mangels konkurrenzfähiger Nationalmannschaft nicht bei Turnieren bis zum Ende dabei ist, sondern sich auf den Klub konzentriert.

Die Bundesliga hat Haaland mit neun Toren in den ersten sechs Spielen (darunter ein Joker-Hattrick beim Debüt) sensationell im Sturm erobert, er erzielte 41 Tore in 41 Pflichtspielen und wurde auf Anhieb bester Torschütze der Champions League. Die Fußballwelt sah staunend zu.

Haaland brachte dem BVB eine vermisste Qualität, die in der Mentalitätsdebatte immer wieder gefordert worden war. Unbeugsam, brandgefährlich – er verkörpert, was anderen Dortmunder Spielern abgesprochen wird.

Angesichts der Interessentenliste mit Real Madrid, dem FC Barcelona oder eben Manchester City, dem einstigen Klub seines Vaters Alf-Inge, und allen anderen, die sich für die Creme de la creme Europas halten, ist sein Abschied keine Überraschung.

Der BVB kann Haaland auf die Liste derer schreiben, denen er als Sprungbrett dienen durfte, zu jenen Pulisics, Aubameyangs, Sanchos, Dembeles. Der nächste könnte Nationalspieler Karim Adeyemi werden, dessen Wechsel von RB Salzburg der BVB am späten Nachmittag bekanntgab. Der 20-Jährige absolvierte seinen Medizincheck und unterschrieb einen Vertrag bis 2027.

Dortmund ist längst eine fantastisch beleumundete Adresse für Supertalente – sie dann auch zu halten, gelingt (noch) nicht. „Es stimmt schon, wenn wir den Felsbrocken mal den Berg hoch geschafft haben, rollt er mitunter auch wieder runter“, sagte Watzke, aber: „Dazu gibt es keine Alternative.“

Dabei ist die Ausbildung ein kurioses Selbsterhaltungskarussell geworden. Der Verkauf verengt regelmäßig die finanzielle Lücke zu Bayern München, die dann aber wieder sportlich klafft. Der Status als Nummer zwei wird dadurch nach oben wie unten mehr und mehr gefestigt.

BVB stellt Erling Haaland frei – Medizincheck in Brüssel?

Erling Haalands Wechsel von Borussia Dortmund zu Manchester City nimmt immer konkretere Züge an. Der BVB hat dem Torjäger mittlerweile ermöglicht, seinen Abschied vorzubereiten.

Wie der Revierklub am Montagnachmittag verlauten ließ, befindet sich Erling Haaland mit seinem neuen Arbeitgeber in finalen Gesprächen. „Die Spieler haben heute trainingsfrei, und wir haben Erling erlaubt, persönliche Angelegenheiten zu regeln“, bestätigte der BVB auf „dpa“-Anfrage. Das nächste Training findet wie üblich am Dienstag statt.

Haaland darf also noch vor dem letzten Bundesliga-Spieltag der Saison seinen Medizincheck bei Manchester City absolvieren.

Die belgische Boulevardzeitung „La Derniere Heure“ berichtete, Haaland habe am Montag im Erasmus-Krankenhaus in Brüssel im Beisein des Mannschaftsarztes von ManCity den Medizincheck absolviert.

Mit Bezug auf „Quellen aus Deutschland“ hatte zuvor der für gewöhnlich gut informierte Sportjournalist David Ornstein von „The Athletic“ gemeldet, dass Haalands Wechsel vom BVB zu Manchester City mittlerweile beschlossene Sache sei.

Der englische Meister soll den Fußball-Bundesligisten bereits in der Vorwoche darüber in Kenntnis gesetzt haben, dass die vertraglich festgelegte Ausstiegsklausel gezogen wird. Somit muss Manchester City rund 75 Millionen Euro Ablöse an die Borussia zahlen. Die Engländer haben sich Ornstein zufolge mit Haaland bereits im vergangenen Monat über einen Vertrag geeinigt.

Fünfjahresvertrag für Erling Haaland bei Manchester City?

Angeblich unterschreibt der Norweger im Nordwesten Englands einen Fünfjahresvertrag. Dort soll er angeblich zum neuen Top-Verdiener im Kader aufsteigen.

Erling Haalands Vertrag bei den Schwarz-Gelben ist zwar eigentlich noch bis Ende Juni 2024 datiert. Aufgrund der vereinbarten Ausstiegsklausel darf der 21-Jährige aber schon im Sommer 2022 wechseln. Wegen seiner überragenden Quote von 85 Toren und 23 Vorlagen in 88 Pflichtspielen für den BVB standen zahlreiche europäische Klubs Schlange.

Letzten Endes soll Manchester City den Zuschlag erhalten haben – jener Klub, für den einst schon sein Vater Alf Inge zwischen 2000 und 2003 gespielt hat.

Am kommenden Samstag, am 34. Bundesliga-Spieltag, kann sich Erling Haaland vor heimischen Publikum im Spiel gegen Hertha BSC (15:30 Uhr) von den schwarz-gelben Fans verabschieden.

„Werde weg sein“: Guardiola mit Ansage

Pep Guardiola steht vor einer ungewissen Zukunft. Der Trainer von Manchester City hat seinen Bossen aber gesagt, dass er sofort weg ist, wenn er angelogen worden sein sollte.

Pep Guardiola durchlebt bei Manchester City turbulente Tage. Der Vertrag des Spaniers läuft noch bis 2023. Zuletzt gab es Berichte zu einer Verlängerung, bestätigt ist nichts.

Nun hat der 51-Jährige mit klaren Worten überrascht. Bei einer Medienrunde verriet er, unter welchen Umständen er den Verein sofort verlassen würde.

Der City-Coach erzählt von einer Ansage, die er den Klub-Bossen gemacht habe. „Wann man ihnen (den Verantwortlichen, Anm.) etwas vorwirft, sage ich ihnen: ‚Erklärt mir das.‘ Sie erklären es und ich glaube es. Ich habe ihnen gesagt: ‚Wenn ihr mich anlügt, bin ich am nächsten Tag nicht hier. Ich werde weg sein und wir werden keine Freunde mehr sein.“

Die UEFA hatte Manchester City 2020 wegen Missachtung der finanziellen Spielregeln im europäischen Fußball aus ihren Wettbewerben ausgeschlossen, die Entscheidung war vom internationalen Gerichtshof CAS aber wieder gekippt worden. Weil die Vergehen entweder nicht ausreichend belegbar oder aber verjährt waren.Guardiola hatte die Klub-Bosse damals verteidigt. Warum er das getan habe? „Weil ich mit ihnen arbeite.“ Er habe sein hundertprozentiges Vertrauen in die Verantwortlichen gesetzt. Er sei ein großer Fan des Unternehmens. Guardiola will für sauberen Klub arbeiten

Er selbst sei 2012, 2013 (der Zeitraum, in dem die vermeintlichen Vergehen begangen worden sollen sein) noch in Barcelona. Dies treffe auch auf diverse Entscheidungsträger zu.

„Was ich mag, ist, einen Klub zu repräsentieren, der die Dinge sauber und gut macht. Es geht nicht um die Champions League oder die Premier League, wir wollen es für unsere Leute und unsere Fans gut machen.“