Rad-Weltverband modifiziert Punktesystem

Der Radsport-Weltverband UCI hat das als sportliches Kriterium für den Auf- und Abstieg aus der WorldTour maßgebliche Punktesystem angepasst und bedeutende Rennen aufgewertet.

Wie die UCI mitteilte, werden Gesamt- und Etappensiege bei der Tour de France, dem Giro d’Italia und der Vuelta a España künftig höher bewertet. Zudem wurden die Punkte bei den fünf Monumenten des Radsports (Mailand-Sanremo, Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich, Lombardei-Rundfahrt) deutlich erhöht. Damit reagierte der Verband auf Kritik von Fahrern und Teams. Bisher war es möglich, bei einem zweit- oder drittklassigen Rennen mehr Punkte zu erzielen als bei einem Tour-Etappensieg.

Für einen Tageserfolg in Frankreich erhält man nun 210 statt 120 Punkte, für einen Sieg bei einem Monument 800 statt 500 Zähler. Bisher flossen nur die von den zehn besten Fahrern einer Mannschaft erkämpften Punkte in die Wertung ein. Künftig werden es 20 Profis sein. Die Punkte für einen Olympiasieg oder einen WM-Erfolg wurden ebenfalls erhöht.

Die Lizenzen für die WorldTour werden alle drei Jahre neu vergeben. Als Mitglied der Eliteklasse ist ein Team automatisch bei den wichtigsten Rennen dabei. Am Ende der vergangenen Saison endete ein Zyklus und das belgische Team Lotto-Soudal musste ebenso den Abstieg in die ProContinental-Division hinnehmen wie die Mannschaft Israel-Premier Tech mit dem viermaligen Tour-Sieger Chris Froome. Durch eine Sonderregelung wird Israel-Premier Tech dennoch automatische Einladungen zu allen Rennen außer den drei großen Landesrundfahrten erhalten.

Tour de France lockert Corona-Regeln

Trotz zahlreicher positiver Fälle in den vergangenen Wochen hat der Radsport-Weltverband UCI die Corona-Regeln kurz vor dem Start der 109. Tour de France gelockert.

Vor dem Beginn und an zwei Ruhetagen müssen nun bei allen Fahrern und Teammitgliedern nur noch Antigen-Schnelltests statt PCR-Tests durchgeführt werden. Zudem entfällt die Regel, dass eine Mannschaft aus dem Rennen genommen wird, sobald zwei Fahrer positiv getestet werden, teilte die UCI mit.

Die Mannschaften waren nach „dpa“-Informationen teilweise bereits zuvor informiert worden. Die Tour beginnt am 1. Juli in Kopenhagen.

Ein positiver Schnelltest muss durch einen PCR bestätigt werden, bedeutet jedoch nicht – auch dies ist neu – zwangsläufig das Aus für die Tour. In Ausnahmefällen können der Chefarzt der UCI sowie der Covid-Arzt des Tourveranstalter ASO beschließen, dass ein Fahrer weiterfahren darf. Dafür muss gegeben sein, dass die infizierte Person nicht ansteckend ist und das Coronavirus übertragen kann.

Neben den verpflichtenden Tests vor und während der Tour gab die UCI dringende Empfehlungen aus. Diese beinhalten, dass sich alle Fahrer und Teammitglieder möglichst täglich einem Schnelltest unterziehen sollen. Am 28. Juni war der Belgier Tim Declerq der erste nominierte Fahrer, der wegen eines positiven Corona-Tests auf einen Start verzichten musste.