Pogacar-Chef verrät: Das machte uns am meisten Angst

Auffallend locker und souverän fuhr Radsport-Gigant Tadej Pogacar in diesem Jahr seinen vierten Sieg bei der Tour de France ein. Hinter den Kulissen waren sie in seinem Team aber längst nicht immer entspannt. Vor allem die ersten zehn Tage bereiteten den Verantwortlichen Kopfzerbrechen.

UAE-Manager Joxean Matxin verriet im Interview mit der spanischen Sportzeitung „AS“, dass er und die anderen Team-Verantwortlichen durchaus mit Sorgen auf die ersten Tour-Etappen geblickt haben.

„Wir hatten großen Respekt vor den ersten zehn Tagen, weil wir die Angst hatten, die Dinge nicht kontrollieren zu können. Wir mussten Verantwortung übernehmen, ohne in vielen Fällen die Führenden zu sein“, beschrieb er das Dilemma seines Teams.

Dass die Tour-Verantwortlichen das Peloton schon auf den ersten zehn Etappen durch einige gefährliche Streckenabschnitte lotste, gefällt Matxin auch mit einigen Tagen Abstand überhaupt nicht.

„Ich verstehe nicht, warum so etwas in die Tour de France mit aufgenommen wurde, bei all dem Druck, der da ist. Das ist keine Frage der Sicherheit, sondern eine Frage des Platzes. Es gibt 23 Teams. Manchmal passen sie alle nicht mal auf eine breite Straße, jetzt stellt euch eine schmale vor“, kritisierte er die Bedingungen in der Anfangsphase der Tour, die für gewöhnlich die hektischste ist.

Letztlich lief für Pogacar und UAE aber (fast) alles nach Plan. Das gab auch Matxin zu, der einzig und allein mit dem Ausfall von João Almeida auf der 9. Etappe haderte. „Ihn nach einem Sturz zu verlieren, war hart, weil ich überzeugt bin, dass er es auf das Podium geschafft oder mindestens darum gekämpft hätte.“

Mit Almeidas Ausfall, so der Manager weiter, habe sein Team nicht nur einen Podestplatz in Paris verloren, sondern auch Platz eins in der Mannschaftswertung, der letztlich an Visma ging.

Personal-Überraschung bei Pogacar-Team

UAE Team Emirates, Arbeitgeber von Radsport-Superstar Tadej Pogacar, hat eine überraschende Verpflichtung verkündet.

Wie das Team am Montag bekannt gab, wird Julius Johansen ab 2025 für UAE Team Emirates fahren. Demnach unterschreibt der Däne einen Einjahresvertrag.

Die Planungen für die kommende Radsport-Saison seien damit abgeschlossen, heißt es in einer Mitteilung. Insgesamt 29 Fahrer gehen 2025 für die Mannschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an den Start.

„Ich bin unglaublich dankbar für das Vertrauen, das das UAE Team Emirates in mich setzt und mir diese großartige Chance gibt“, sagte Johansen und führte weiter aus: „Das ist ein wahr gewordener Traum. Teil einer solchen Erfolgskultur zu sein, ist wirklich inspirierend. Ich freue mich darauf, dem Team zu vielen Siegen zu verhelfen. Ich kann es kaum erwarten, loszulegen und alle kennenzulernen – ich bin bereit, alles zu geben.“

Auch UAE-CEO Mauro Gianetti kam in der Pressemitteilung zu Wort. „Wir freuen uns sehr, Julius im Team begrüßen zu dürfen“, sagte der Schweizer. Johansen habe bereits „viel Erfahrung“ auf der UCI WorldTour gesammelt. „Wir glauben, dass sein Profil das Team und unsere Anführer stärken kann“, betonte der Teamboss.

Die Verpflichtung von Julius Johansen kommt durchaus überraschend. „Der schockierende Wechsel ist Realität“, schrieb zum Beispiel der dänische Sender „TV2“.

Die größten Erfolge feierte der 25-Jährige bislang im Juniorenbereich. 2017 krönte er sich zum Juniorenweltmeister, 2018 und 2020 wurde er dänischer U23-Meister. Gute Ergebnisse bei den Profis konnte er noch nicht vorweisen.

2022 war Johansen bei der Vuelta a Espana auf Platz 129 in der Gesamtwertung gelandet, ein Jahr später kletterte er auf Rang 98.

Bis 2020 war Johansen noch erfolgreich auf der Bahn unterwegs. 2020 krönte er sich in der Mannschaftsverfolgung zum Weltmeister.

Der Däne stand zuletzt beim portugiesischen Team Sabgal/Anicolor unter Vertrag.