Tadej Pogacar unschlagbar? Jens Voigt glaubt nicht dran

Tadej Pogacar hat die Radsportsaison 2024 beinahe nach Belieben dominiert. Jens Voigt traut dem Slowenen einen ähnlichen Lauf auch 2025 zu. Derart absurde Zahlen wie in den letzten Monaten wird der Giro- und Tour-Sieger in den Augen des ehemaligen deutschen Profis allerdings wohl kaum produzieren.

Die Radsportsaison 2024 stand ganz im Zeichen von Tadej Pogacar. Der Slowene gewann nicht nur den Giro und die Tour, sondern auch den Straßen-WM-Titel sowie einige bedeutende Klassiker wie Lüttich-Bastogne-Lüttich. Jens Voigt traut dem UAE-Emirates-Fahrer auch 2025 viel zu, ein weiteres rekordverdächtiges Jahr sieht er aber eher nicht.

„Nach diesem Jahr, in dem alles für ihn gelaufen ist und er mit dem Grand Slam aus Giro, Tour und WM Geschichte geschrieben hat, ist es fast unmöglich, das noch einmal zu wiederholen und noch einmal 25 Siege zu feiern“, sagte Voigt im „Odd Tandem“-Podcast mit seinem früheren Teamkollegen Bobby Julich.

Was traut Voigt dem slowenischen Dominator zu? „Er wird ganz sicher zwischen zehn und 15 Rennen gewinnen, aber nochmal 25? Ich wünsche ihm nur das Beste, aber noch einmal so eine Saison zu haben, wäre fast schon einmalig. Aber ich bin mir sicher, dass er spektakulär und großartig sein wird und locker zehn bis 15 Rennen nächstes Jahr gewinnt.“

Auch Julich zweifelt an einem weiteren denkwürdigen Pogacar-Jahr. „Im Radsport ändern sich die Dinge schnell. Man kann eine Saison wie er haben und im nächsten Jahr nicht annähernd so gut sein“, sagte der US-Amerikaner.

Was für Julich jedoch außer Frage steht, ist, dass Pogacar aktuell die klare Nummer eins der Welt ist. „Es gibt im Moment keinen Weg, ihn davon abzuhalten, mindestens ein Viertel aller Rennen zu gewinnen, an denen er teilnimmt. Er fährt sein Rad einfach auf einem komplett anderen Level“, schwärmte der frühere Profi.

„Könnte es schaffen“: Pogačar plant historischen Coup

Den Traum von Siegen bei allen drei großen Landesrundfahrten in einem Jahr hegt Tadej Pogačar weiterhin.

„Ich könnte das vielleicht in einer Saison schaffen, wenn ich etwas älter bin“, sagte der Straßenrad-Weltmeister. Siege beim Giro d’Italia, der Tour de France und der Vuelta a España sind in einem Jahr noch niemandem gelungen. Der 26-Jährige gewann in diesem Jahr in Italien und Frankreich, siegte dann bei der WM.

Dass Pogačar in diesem Jahr nicht auch den Gesamtsieg bei der Vuelta anging, hatte unter anderem in seiner Heimat Slowenien für Unverständnis gesorgt. Der Ausnahme-Radprofi verteidigt sich nun, er wollte anderen Profis aus seiner Mannschaft eine Siegchance einräumen. „Ich respektiere meine Teamkollegen. Es gibt keinen Grund, in meinem Team gierig zu sein und mir Feinde zu machen, wo ich zu Hause bin“, sagte Pogačar.

Zudem lag der Fokus ganz auf dem Gewinn der WM in Zürich – auch aus modischen Gründen. „Die Rosa Trikot (Giro) und das Gelbe Trikot (Tour) sind schön, aber man kann sie nur drei Wochen tragen. Das Regenbogen-Trikot trägt man in allen Rennen, es sticht immer heraus. Die Leute sehen immer gleich, da ist der Weltmeister“, sagte Pogačar.

Im kommenden Jahr werde er erneut an zwei großen Landesrundfahrten teilnehmen. Die Tour im Juli gilt als gesetzt, im August und September wird er dann wohl den ersten Sieg bei der Vuelta anstreben. In Spanien war er 2019 auf Platz drei gefahren. Im Frühjahr wird er vermutlich außerdem versuchen, den Klassiker Mailand-Sanremo zu gewinnen. Bei „La Primavera“ war bisher nicht mehr als der dritte Platz drin.

Pogacar bei Matthews-Sieg in Quebec Siebter

Radsport-Superstar Tadej Pogacar hat bei der Rückkehr ins Renngeschehen nach rund acht Wochen Ruhepause einen weiteren großen Sieg verpasst. Beim World-Tour-Rennen um den Großen Preis von Quebec in Kanada musste sich der dreimalige Tour-Champion aus Slowenien nach 201,6 km beim Sieg des Australiers Michael Matthews mit Rang sieben begnügen.

Pogacar (UAE Team Emirates) hatte auf der letzten Runde des selektiven Kurses mit knackigen Anstiegen angegriffen, sich aber nicht entscheidend absetzen können. Somit kam es zum Sprint einer großen Gruppe, den Michael Matthews (Jayco-AlUla) für sich entschied. Der 33-Jährige gewann bei der 13. Auflage des Rennens zum nach 2018 und 2019 dritten Mal.

Zweiter wurde Biniam Girmay (Eritrea), der bei der Tour de France das Grüne Trikot gewonnen hatte, vor dem Franzosen Rudy Mollard. Bester Deutscher war der Berliner Maximilian Schachmann vom Team Red Bull-Bora-hansgrohe auf Platz 27.

Pogacar hatte nach seinem überlegenen Sieg bei der Tour de France auf einen Start bei den Olympischen Spielen von Paris verzichtet. Der Slowene hatte dies neben der körperlichen Erschöpfung auch mit dem Ärger über die Nicht-Nominierung seiner Freundin Urska Zigart begründet.

Pogacar fährt am Sonntag noch das Quebec-„Schwesterrennen“ in Montreal, danach geht es zurück nach Europa. In Zürich will Pogacar am 29. September erstmals Weltmeister werden, im Straßenrennen dürfte es zum großen Duell um Gold mit Belgiens Olympiasieger Remco Evenepoel kommen.

Auch das letzte Radsport-Monument des Jahres hat Pogacar wieder ins Visier genommen: Die Lombardei-Rundfahrt will er am 12. Oktober nach dem legendären Fausto Coppi als zweiter Fahrer zum vierten Mal in Serie gewinnen.

Vingegaard „hat gezockt und verloren“

Die 15. Etappe der Tour de France brachte im Kampf um das Gelbe Trikot eine kleine Vorentscheidung. Großer Sieger war wieder einmal Rekord-Kletterer Tadej Pogacar, der die wohlüberlegte Taktik von Jonas Vingegaard und Co. erfolgreich torpedierte.

Der Plan von Vingegaards Team auf der 15. Etappe war denkbar einfach: früh attackieren, Tempo hochhalten, Gegner müde fahren und Jonas den Rest machen lassen. Die Idee war auf dem Papier gut, nur gab es mit Pogacar am Sonntag erneut einen Fahrer im Peloton, der schlicht und ergreifend stärker als der Visma-Plan war.

„Tadej und Jonas haben gezeigt, dass sie über den anderen stehen. Aber Tadej steht noch weiter oben. Er ist auf einem anderen Planeten“, zollte Remco Evenepoel dem Slowenen im „Vélo Club“-Interview Respekt für dessen Konter hinauf nach Plateau de Beille.

Pogacar war den Anstieg regelrecht hochgeflogen, distanzierte Vingegaard um mehr als eine Minute und stellte ganz nebenbei noch einen neuen Kletter-Rekord auf.

Das Team Visma konnte sich im Gegenzug nur wenig vorwerfen. Würde da auf der anderen Seite kein „Außerirdischer“ sitzen, wäre der Angriff wohl erfolgreich gewesen. „Sie haben den gleichen Plan in den letzten Jahren mehrfach erfolgreich angewandt. Sie haben alles getan, was sie tun mussten. Aber sie sind einfach in jemanden gerannt, der stärker war“, analysierte der belgische Ex-Profi und heutige Kommentator José De Cauwer bei „Sporza“.

In der Vergangenheit habe Pogacar in so einer Situation auch mal Fehler gemacht, ergänzte De Cauwer. Nicht so am Sonntag. „Visma hat gezockt und verloren. Wenn man in einen Kampf geht, gibt es immer einen Verlierer“, sagte der Experte, in dessen Augen die Tour jetzt entschieden ist. „Wir sehen nicht viele Schwächen bei Pogacar. […] Er scheint der beste Fahrer in diesem Feld zu sein.“

„Absolute Topform“: Pogacar würdigt Vingegaards Leistung

Tadej Pogacar hat nach dem beeindruckenden Comeback-Sieg seines Rivalen Jonas Vingegaard keinerlei Zweifel an der Leistungsfähigkeit des amtierenden Tour-Champions.

„Chapeau an ihn, ein toller und verdienter Sieg. Jeder konnte sehen, dass er in absoluter Topform ist“, sagte der Slowene: „Es wird jetzt ein fairer Kampf.“

98 Tage nach seinem Horrorsturz bei der Baskenland-Rundfahrt hatte sich Jonas Vingegaard nach einem packenden Zweikampf im Zentralmassiv überraschend im Sprint in einer Millimeter-Entscheidung gegen Pogacar durchgesetzt.

Der erste Etappensieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt war hoch emotional für den zweimaligen Tour-Sieger aus Dänemark.

„Dieser Sieg bewegt mich zutiefst“, sagte Vingegaard, der nach der Zieldurchfahrt schnell seine Frau Trine anrief und viele Tränen vergoss: „Sie hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich zurückkam“, sagte Vingegaard. Er habe „niemals gedacht“, dass er zurück „auf diesem Level“ sei: „Ich hatte viele Selbstzweifel.“

Im April hatte sich Vingegaard mehrere Knochen gebrochen, er verletzte sich schwer an der Lunge und fürchtete sogar um sein Leben.

Bei der Tour schien es zunächst so, als könne Vingegaard nicht sein volles Potenzial abrufen – die Aufholjagd nach Pogacars Attacke 30 km vor dem Ziel und der beeindruckende Kraftakt im Finale in Le Lioran wecken nun aber Hoffnung auf ein packendes Duell in der zweiten Hälfte der 111. Großen Schleife. Am Wochenende wird in den Pyrenäen der nächste Showdown erwartet.

Pogacar gab sich nach der Niederlage äußerlich cool. „Mal sehen, was bei den größeren Anstiegen in den Pyrenäen passiert“, sagte der Anführer vom UAE Team Emirates und ergänzte: „Ich bin wirklich zuversichtlich.“ Nach der elften Etappe beträgt sein Vorsprung auf den drittplatzierten Vingegaard 1:14 Minuten.

Zwischen den beiden Dominatoren der vergangenen Jahre liegt noch Remco Evenepoel, der wie Primoz Roglic (Slowenien) vom deutschen Team Red Bull-Bora-hansgrohe im Gigantenduell an der Spitze aber anscheinend nicht mithalten kann.

„Jonas und Tadej sind in einer eigenen Liga, auf einem anderen Level“, räumte der belgische Shootingstar von Soudal Quick-Step ein.

Pogacar erwartet formstarken Vingegaard bei der Tour

Tadej Pogacar rechnet bei der nahenden Tour de France mit einem starken Jonas Vingegaard.  „Er konnte nach der Entlassung aus dem Krankenhaus recht schnell wieder Rad fahren“, sagte der slowenische Topstar im Podcast „Watts Occurring“ von Geraint Thomas und Luke Rowe über seinen Kontrahenten: „Wenn er sich wieder wohl auf dem Rad fühlt, denke ich, dass er in guter Verfassung starten kann.“

Vingegaard, der die Tour 2022 und 2023 jeweils vor Pogacar gewonnen hat, war bei der Baskenland-Rundfahrt im April schwer gestürzt und hatte dabei Knochenbrüche sowie eine Lungenquetschung erlitten.  Erst Anfang Mai konnte der 27 Jahre alte Titelverteidiger wieder aufs Rad steigen, eine Teilnahme an der Tour ist weiter offen.

„Er muss sein Renngewicht erreichen, aber ich glaube nicht, dass das ein Problem darstellt“, sagte Pogacar, der in diesem Jahr das Giro/Tour-Double anpeilt, weiter.  Neben Vingegaard sieht Pogacar vom Team UAE Emirates auch in Primoz Roglic (Bora-hansgrohe) und Zeitfahrweltmeister Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) große Konkurrenz um den Gesamtsieg.

Beide bereiten sich beim traditionellen Härtetest Criterium du Dauphine auf die Frankreich-Rundfahrt (ab 29.  Juni) vor, während Pogacar seit dieser Woche im Höhentrainingslager in Isola 2000 schuftet.  Ein Rennen fährt der 25-Jährige nach seinem triumphalen Giro-Sieg vor der Grand Boucle nicht mehr.

In Frankreich kann Pogacar diesmal auf ein starkes Team setzen, zu dem auch der Kölner Nils Politt gehören wird.  „(Adam) Yates ist meine rechte Hand, (Juan) Ayuso und (Joao) Almeida werden Edelhelfer in den Bergen sein.  (Marc) Soler und (Pavel) Sivakov sind die großen Jungs für die Berge, die auch im Flachen etwas drauf haben.  Und dann gibt es noch (Tim) Wellens und Politt“, erklärte Pogacar.

Angesichts seiner hochkarätigen Helfer ergänzte der zweimalige Tour-Sieger lachend: „Es macht mir selbst ein bisschen Angst.“

Pogacar trotzt Wetter-Chaos beim Giro

Dominator Tadej Pogacar hat den von chaotischen Wetterbedingungen geprägten Auftakt in die Schlusswoche des 107. Giro d’Italia gewonnen.

Der Gesamtführende aus Slowenien siegte auf dem Monte Pana bei Gröden als Solist und verwies auf der verkürzten 16. Etappe den Italiener Giulio Pellizzari auf Rang zwei. Für Pogacar war es im laufenden Giro bereits der fünfte Tageserfolg. Insgesamt war es der 75. Sieg seiner Karriere.

In der Gesamtwertung baute Favorit Pogacar seine souveräne Führung weiter aus. Der 25-Jährige liegt über sieben Minuten vor dem Kolumbianer Daniel Martinez. Der Kapitän des deutschen Teams Bora-hansgrohe belegte Platz drei und überholte im Gesamtklassement damit den Waliser Geraint Thomas.

Der Tag hatte zunächst chaotisch begonnen. Da am Umbrail-Pass Temperaturen von zwei Grad und eine Schneewahrscheinlichkeit von 95 Prozent prognostiziert wurden, verweigerten die Radprofis ihren Start. „Solche Bedingungen bergen erhebliche Gesundheitsrisiken“, teilte die Fahrer-Gewerkschaft CPA mit. Sie stünden nicht im Einklang mit den Regularien des Weltverbandes UCI bei extremen Witterungsbedingungen.

Der Veranstalter RCS entschied schließlich, die Etappe mit einigen Stunden Verspätung in Laas zu starten. Insgesamt waren für die Fahrer bei Regen und kalten Temperaturen noch 118,7 Kilometer zurückzulegen. „Es ist wirklich schlechtes Wetter“, sagte Pogacar. „In unserem Hotel, das in 1900 Metern Höhe liegt, habe ich bereits Schneeflocken gesehen. 600 Meter höher ist es sicher voller Schnee. Es ist gefährlich, dort abzufahren.“

Nach der Abfahrt in Livigno sollte am Dienstag eigentlich der 2498 Meter hohe Umbrail-Pass überquert werden, ehe es weiter in Richtung Zielort Gröden geht. Ursprünglich hatte der Veranstalter RCS vorgesehen, auf der Spitze des Passes eine Haltezone einzurichten, wo die Fahrer bei einer dreiminütigen Pause die Möglichkeit gehabt hätten, sich umzuziehen.

„Wir schreiben das Jahr 2024. Es ist inakzeptabel, Rennen unter solchen Umständen abzubrechen und wieder aufzunehmen“, schrieb die CPA weiter. Der Umbrail-Pass war erst in der vergangenen Woche anstelle des 2758 Meter hohen Stilfser Jochs in die Route aufgenommen worden, da dort Lawinengefahr herrschte.

Pogacar fliegt nach Sturzdrama ins Rosa Trikot

Trotz eines Sturzes hat Rad-Superstar Tadej Pogacar bei der ersten Bergankunft des 107. Giro d’Italia das begehrte Rosa Trikot des Gesamtführenden übernommen.

Nach dem knapp verpassten Tagessieg am Vortag gewann der Slowene die zweite Etappe, obwohl er elf Kilometer vor dem Ziel einen Platten hatte und gestürzt war. Am Ende aber zog Pogacar seinen Konkurrenten unwiderstehlich davon und kam als Erster nach 161 Kilometern auf Höhe der Wallfahrtskirche von Oropa an.

Zweiter wurde der Kolumbianer Daniel Felipe Martínez vom Bora-hansgrohe-Team vor dem Briten Geraint Thomas. Bester Deutscher war Bora-Fahrer Florian Lipowitz als Fünfter.

In der Gesamtwertung liegt Pogacar jetzt mit komfortablem Vorsprung vorn. Das Multitalent plant in diesem Jahr den Sieg beim Giro und im Sommer bei der Tour de France. Der Gesamtsieg in Italien gilt fast schon als Formsache, sofern er auf der Rundfahrt nicht stürzt oder erkrankt.

Das Etappenrennen endet am 26. Mai in Rom. Beim dritten Giro-Tag am Montag zwischen Novara und Fossano dürfen die Sprinter zum ersten Mal auf ihre Chancen hoffen.

Nach den größtenteils flachen 166 Kilometern könnte der Deutsche Phil Bauhaus seinen ersten Etappensieg bei einem Grand-Tour-Rennen holen. Im vergangenen Jahr war er bei der Tour de France mehrmals knapp am Tagessieg gescheitert.

Pogacar siegt und übernimmt Führung bei Katalonien-Rundfahrt

Favorit Tadej Pogacar hat die zweite Etappe der 103. Ausgabe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen.

Der slowenische Topstar vom UAE Team Emirates kam mit 1:22 Minuten Vorsprung auf die ersten Verfolger Mikel Landa (Spanien/Soudal Quick-Step) und Alexander Wlasow vom deutschen Team Bora-hansgrohe ins Ziel.

Der zweite Abschnitt der Rundfahrt zog sich über 186,5 km von Mataro hoch nach Vallter 2000, in dem Skigebiet in den Pyrenäen wartete die erste Bergankunft der diesjährigen Rundfahrt.

Durch seine starke Leistung auf dem 11,2 km langen Schlussanstieg mit im Schnitt 7,4 Prozent Steigung und Regen sicherte sich Pogacar auch die Führung in der Gesamtwertung.

Zum Auftakt war er zwei Sekunden hinter dem Australier Nick Schultz auf Platz zwei gefahren. Der zweimalige Tour-Sieger peilt in diesem Jahr seinen ersten Triumph in Katalonien an.

Den Fahrern stehen bis Sonntag fünf weitere Etappen bevor.

Im vergangenen Jahr hatte Pogacars Landsmann Primoz Roglic mit Jumbo-Visma (heute Visma-Lease a bike) gewonnen. Seit Anfang des Jahres fährt der 34-Jährige für das deutsche Team Bora-hansgrohe, er ist in diesem Jahr in Katalonien nicht am Start.

Warum es Rad-Star Pogacar immer wieder nach Italien zieht

Klassiker, Giro, Tour, Olympia und die WM: Die Gier nach Erfolg ist bei Rad-Star Tadej Pogacar groß. Viele Wege führen ihn nach Italien, nächster Zwischenstopp ist Sanremo.

Nicht einmal der italienische Regen konnte Tadej Pogacar abschrecken. Die Trainingsfahrten führten den Radstar zuletzt aus seiner monegassischen Wahlheimat rüber über die Grenze, um die Schlüsselstellen des Frühjahrsklassikers Mailand-Sanremo wie den Poggio oder die Cipressa zu inspizieren.

Auf seiner Jagd nach dem vierten von fünf Radsport-Monumenten überlässt der Slowene nichts dem Zufall, am Samstag soll nach den Erfolgen in Lüttich (2021), Flandern (2023) und bei der Lombardei-Rundfahrt (2021 bis 2023) endlich auch die Classicissima in seiner beeindruckenden Erfolgsbilanz auftauchen. Dann wäre nur noch die Kopfsteinpflaster-Tortur Paris-Roubaix offen.

Italien steht ohnehin bei Pogacar in diesem Jahr ganz oben auf der Agenda. Dort, wo er beim Schotterrennen Strade Bianche jüngst mit einem beeindruckenden 81-Kilometer-Solo die Konkurrenz schockte und majestätisch seine Saison begann.

Und eben auch dort, wo er in diesem Jahr erstmals den Giro gewinnen will, und dort, wo am 29. Juni in Florenz die Tour de France startet. Läuft alles nach Plan, peilt Pogacar das Double aus Giro und Tour an, das letztmals vor 26 Jahren dem 2004 gestorbenen Kletterkönig Marco Pantani gelang.

„Eine Karriere auf höchstem Level dauert nicht so lange. Du musst zu 100 Prozent fokussiert bleiben. Danach habe ich immer noch Zeit, Dinge zu genießen“, beschreibt Pogacar seine unbändige Gier nach Erfolg, die an den Radsport-Kannibalen Eddy Merckx erinnert. 64 Profisiege hat der 25-Jährige schon eingefahren. Vom Frühjahr bis zum Spätherbst gibt Pogacar immer Vollgas.