Undav in der Krise: VfB-Boss spricht Klartext

Im Top-Spiel gegen Eintracht Frankfurt hat der VfB Stuttgart am Samstag den nächsten Rückschlag kassiert. Torjäger Deniz Undav stand dort einmal mehr sinnbildlich für die Krise der Schwaben. Von Sportvorstand Fabian Wohlgemuth kamen nach der Partie klare Worte.

Hinter Deniz Undav liegen schwierige Wochen. Seit dem 18. Januar hat der Königstransfer des Sommers in der Bundesliga nicht mehr für den VfB Stuttgart getroffen.

Und je länger die Formkrise des Nationalspielers anhält, desto tiefer fällt die Elf von Sebastian Hoeneß aktuell in der Tabelle. Seit Januar sind die Schwaben vom vierten bis auf den zehnten Tabellenplatz abgerutscht.

Im Spiel gegen Eintracht Frankfurt griff Hoeneß nun durch und setzte Undav zum zweiten Mal in Folge auf die Bank. Sport-Boss Fabian Wohlgemuth begründete die Entscheidung gegenüber der „Bild“ danach mit einer klaren Spitze gegen den Stürmer.

Undav habe sich „im Training in den letzten Tagen nicht für die erste Elf angeboten“, urteilte der 45-Jährige. Gleichzeitig war der Sportvorstand bemüht, dem kriselnden Angreifer Mut zuzusprechen.

„Natürlich definiert sich ein Stürmer im Schwerpunkt über Tore und Vorlagen. Wir sind froh, dass wir Deniz im Team haben und wissen, dass er aktuell auf keiner Welle schwimmt. Trotzdem sind wir felsenfest davon überzeugt, dass er bald wieder seine gewohnten Leistungen zeigen wird“, so Wohlgemuth.

Schon vor der Partie gegen die SGE hatte Hoeneß für Undav einen Weg aus dem Formtief skizziert. Doch gelingen könnte der nur mit harter Arbeit.

„Jede Karriere besteht aus Wellen. Jetzt hat er gerade eine Phase, wo die Dinge nicht so leicht von der Hand gehen. Damit muss man umgehen“, betonte der Übungsleiter.

Undav müsse nun dagegenhalten, in dem er „noch fokussierter ans Werk geht, noch intensiver trainiert und noch bewusster für den Umschwung lebt“, forderte Hoeneß.

Beim Kurzeinsatz gegen Frankfurt war von einem neuen Fokus noch wenig zu sehen. Im Pokal-Halbfinale am Mittwoch gegen RB Leipzig (20:45 Uhr) bietet sich nun die nächsten Chance für eine Trendwende – für Undav und den VfB insgesamt.

Darum kommt der VfB beim Wunschtransfer nicht weiter

Der VfB Stuttgart will den Spieler und der Spieler will zum VfB Stuttgart. Trotzdem konnte der Transfer von Woo-yeong Jeong ins Ländle noch nicht realisiert werden. Bisher hat sich der Fußball-Bundesligist nämlich noch nicht mit dem SC Freiburg in der Personalfrage einigen können.

Dass der 23-Jährige zu den Wunschspielern von Stuttgarts Cheftrainer Sebastian Hoeneß zählt, ist längst kein Geheimnis mehr. Nachdem die beiden schon zweimal erfolgreich beim FC Bayern in der U19 und in der zweiten Mannschaft zusammengearbeitet hatten, will Hoeneß den Südkoreaner nun wieder unter seine Fittiche bekommen.

Jeong selbst soll dem Wechsel vom Breisgau an den Neckar ebenfalls sehr wohlwollend gegenüber stehen, nachdem er in der abgelaufenen Spielzeit nicht mehr über die Rolle des Jokers unter Christian Streich hinausgekommen war.

Das große Problem besteht aktuell in der zu zahlenden Ablösesumme für Jeong, der vor drei Jahren vom FC Bayern in Richtung Freiburg gewechselt war.

Wie die „Bild“ berichtete, wird der SC Freiburg seinen Flügelspieler nicht für weniger als vier Millionen Euro ziehen lassen. Jeong steht noch bis 2025 beim Sport-Club unter Vertrag, unbedingt angewiesen auf den Verkauf und die entsprechenden Transfererlöse ist der Europapokal-Teilnehmer nicht.

Stuttgart hingegen hat bis zuletzt nur drei Millionen Euro geboten und bis zuletzt keine Erhöhung der Offerte in Aussicht gestellt. Entsprechend festgefahren ist die derzeitige Verhandlungssituation zwischen den Freiburgern und dem VfB.

Aufgegeben haben die Schwaben dem Zeitungsbericht zufolge noch nicht. Zunächst muss aber eine der beiden Parteien von ihren Forderungen abrücken und der anderen Seite entgegen kommen, soll es tatsächlich noch in diesem Sommer etwas werden mit dem Transfergeschäft.

Schalke-Keeper Fährmann: Nicht mehr als ein „Okay-Torwart“?

Durch den 2:1-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart hat der FC Schalke 04 im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga neuen Mut geschöpft. Einziger Wermutstropfen war am Samstagabend der schwere Patzer von Keeper Ralf Fährmann beim Anschlusstreffer, der dem Routinier postwendend harsche Kritik von Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg einbrachte. Ist das Torwart-Problem der Knappen etwa doch noch nicht gelöst?

Totgesagte leben länger: Der erste Bundesliga-Sieg seit 109 Tagen mit den ersten eigenen Treffern nach 403 Minuten hat den Tabellenletzten Schalke 04 zurück in den Abstiegskampf gehievt. Entsprechend groß ist das königsblaue Selbstvertrauen vor dem brisanten Straßenbahnderby beim aktuell schwächelnden Vorletzten VfL Bochum.

Ein Gesicht des jüngsten Aufschwungs ist zweifelsohne Stehaufmännchen Ralf Fährmann, mit Unterbrechungen seit 2003 im Verein und seit dem 18. Spieltag wieder die Nummer eins beim Aufsteiger.

Der Befreiungsschlag vor den eigenen Fans ging dem 34-Jährigen sichtlich nahe. „Das ist Schalke, das geht unter die Haut und gibt dir Kraft, Tiefen zu überstehen. Ich glaube, jeder stand mit Gänsepelle auf der Tribüne“, erklärte der Schlussmann, der die Partie mit einem heftigen Blackout bei Borna Sosas Anschlusstor (63.) nochmal unnötig spannend gemacht hatte, mit Tränen in den Augen.

Vorwürfe machen wollte dem Routinier nach Spielschluss keiner, zu groß war die Erleichterung nach dem überlebenswichtigen Dreier gegen den VfB Stuttgart. Außerhalb Gelsenkirchens wurde Fährmanns Fauxpas allerdings deutlich kritischer bewertet – und der Debatte um die S04-Misere zwischen den Pfosten neues Futter gegeben.

Am Tag nach dem Spiel stimmte kein Geringerer als Stefan Effenberg in der Talksendung „Doppelpass“ bei „Sport1“ einen Abgesang auf Pechvogel Fährmann an.

„Er ist kein sonderlich guter Torwart, aber das ist ein anderes Thema“, fällte der ehemalige deutsche Nationalspieler ein vernichtendes Urteil.

Damit war Effenberg jedoch noch lange nicht fertig. „Ich verfolge ihn schon lange Zeit. Ich sage, dass Ralf Fährmann kein guter Torwart ist. Da sind sie dort auch nicht gut aufgestellt“, nahm der 54-Jährige die Kaderplaner mit ins Visier und ergänzte: „Ein guter Torwart ist nicht nur oben in der Tabelle wichtig, sondern auch im Abstiegskampf.“