Brock Purdy überrascht mit Brady-Mindset

In Jahr eins führte Brock Purdy die San Francisco 49ers in das NFC Championship Game, im zweiten Jahr dann in den Super Bowl. Der logische nächste Schritt wäre nun der Titelgewinn, doch bevor der NFL-Star davon redet, hat er zunächst noch andere sportliche Ziele.

Im Gespräch mit Michael Silver vom „San Francisco Chronicle“ erhofft sich der Quarterback deutlich mehr Dominanz in den Spielen. „Bei einem so guten Team, wie wir es haben, möchte ich den Punkt erreichen, an dem wir das dritte Viertel erreichen, es gibt ein paar entscheidende Drives, ich habe alles im Griff, wir verwandeln Third Downs und erzielen Touchdowns“, so Brock Purdy.

Der Spielmacher zieht direkt einen Vergleich zu einem der größten seiner Zunft. „Es ist ein Gefühl wie bei Tom Brady. Gegen Ende des Spiels hatte ich immer das Gefühl, dass Tom Brady die Führung übernehmen und das Spiel nicht mehr aus der Hand geben würde. Ich habe das Gefühl, dass ich das erreichen kann.“

Für Purdy geht es dabei ganz offenbar darum, Spiele nicht einfach nur mit einem Sieg abzuschließen, koste es was es wolle. „Ich will dominant sein“, sagte Purdy. „Ich will nicht nur Spiele gewinnen (…) Ich will dominant sein, mit konsequenten Entscheidungen und dem Gefühl, dass wir jeden Tag die besten Spieler sind.“

„Letztes Jahr gab es Momente in Spielen, in denen ich einfach – ich weiß nicht, was es in der jeweiligen Situation war – aber wir lagen vorne und es hieß: ‚Okay, sei clever mit dem Ball‘ oder ‚Lass uns einfach sicherstellen, dass wir es nicht vermasseln‘. Ich will das durchbrechen und zu dem Punkt kommen, an dem ich einfach dominant bin, vier Viertel lang, Mann. Das ist mein Mindset“, zeigt sich der Quarterback hochmotiviert.

Der fromme Wunsch des Brock Purdy zeigt, wie hoch die Ansprüche an sich selbst sind, denn viel Grund zu klagen hat der Quarterback kaum. Schließlich spielte er mit 4.280 Yards, 31 Touchdowns bei elf Interceptions und einem starken Quarterback-Rating von 113,0 eine richtig gute Saison und auch die 12-5-Bilanz, der Top Seed in der NFC und der Einzug in den Super Bowl lässt für das Team wenig Luft nach oben.

Doch Purdy will nach den Sternen greifen und ist dafür besser vorbereitet denn je. Nachdem er seine erste Preseason als QB3 bestritt und im Vorjahr verletzungsbedingt erst kurz vor Saisonstart wieder auf dem Platz stand, bestreitet Purdy nun seine erste echte NFL-Vorbereitung.

49ers-Star hält Jets-Fehde am Leben

Die San Francisco 49ers werden es in der neuen NFL-Saison gleich zum Auftakt mit den New York Jets zu tun bekommen. Charvarius Ward ließ sich diesbezüglich sogar schon zu einer Spitze hinreißen.

Wie aus dem frisch veröffentlichten NFL-Spielplan hervorgeht, empfangen die 49ers zum Abschluss von Woche 1 die New York Jets vor heimischem Publikum. Obwohl sich die Teams erst in fast vier Monaten begegnen, weiß Charvarius Ward indes bereits, wen er während des Spiels ins Visier nehmen muss – auch wenn es beim Namen seines Kontrahenten noch etwas hakt.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Garrett Wilson überall hin folgen werde“, sagte der 49ers-Cornerback jüngst in der „Up & Adams Show“ und ergänzte schließlich: „So heißt er doch, oder?“

Diese Spitze dürfte die Jets keineswegs unvorbereitet treffen. Ward geriet immerhin erst im Februar mit Sauce Gardner aneinander. Der Verteidiger der Gang Green machte sich damals auf Social Media über die 49ers lustig, die gerade erst im Super Bowl gegen die Kansas City Chiefs (22:25) verloren hatten.

„Junge, du Arsch, du hast die Playoffs noch nie erlebt. Du siehst von der Couch aus zu“, schoss Ward daraufhin gegen Gardner. „Mach dir Sorgen um die verdammten JETS. Jeder hat etwas über das Team aus dem Super Bowl zu sagen. Aber deine Meinung muss nicht gehört werden, Kid.“

Obwohl er sich nach dem Match gegen die Chiefs zweifellos zahlreiche spöttische Kommentare gefallen lassen musste, kann Ward der SB-Pleite im Übrigen auch etwas Positives abgewinnen.

„Es macht dich ein bisschen hungriger. Ich denke, dass die Niederlagen einen stärker machen, sie zwingen dich dazu, dich mehr anzustrengen, sie fordern dich dazu auf, besser zu werden“, berichtete der 28-Jährige, der die Champions im nächsten Jahr „entthronen“ will.

Zuvor sollten die 49ers jedoch noch an einigen Stellschrauben drehen. „Natürlich musst du etwas ändern, weil du den Super Bowl nicht gewonnen hast. Du kannst nicht da raus gehen und genau das gleiche Team sein und genau das Gleiche machen und erwarten, in der nächsten Saison den Super Bowl zu gewinnen“, gab Ward zu bedenken.

„Schmutziges Play“ – schwere Vorwürfe gegen Jags-Guard

Die San Francisco 49ers sind in Woche 10 der laufenden NFL-Saison mit 34:3 über die Jacksonville Jaguars drüber gerollt. Arik Armstead musste bei diesem Kantersieg aber selbst ordentlich einstecken und stellte seinen Gegenspieler dafür im Anschluss an den Pranger.

Gleich im ersten Viertel ging Armstead nach einem Hit von Jacksonville Jaguars-Guard Brandon Scherff zu Boden und blieb dort für mehrere Minuten. Trotz der Schmerzen im rechten Knie konnte der Defensive End später wieder aufs Feld zurückkehren. Scherffs Attacke hätte in seinen Augen aber dennoch geahndet werden müssen.

„Er brachte mich zum Stolpern, hat mir gegen das Knie getreten und mir so den Tag versaut“, wetterte der sonst so friedfertige Armstead nach dem NFL-Match bei „NBC Sports Bay Area“.

Der gebürtige Kalifornier unterstellte Scherff indirekt sogar Böswilligkeit bei seiner Attacke. „Ich habe großen Respekt vor ihm, aber als er mir ein Bein gestellt und mir gegen das Knie getreten hat, hätte ich mich ernsthaft verletzten können. Das war einfach nur ein schmutziges Play.“

Nach seiner Rückkehr erholte sich Armstead indes schnell von Scherffs Angriff. Der DE beendete das Spiel mit drei Tackles, einem Pressure, einem Quarterback-Hit und einem halben Sack. Trotz der Behandlungspause stand er zudem in 34 der 57 Defensiv-Snaps seinen Mann.

Armsteads Performance darf ferner als exemplarisch für das starke Defensivspiel der 49ers im Match gegen Jaguars angesehen werden. 16 Pressures, sechs Hurries, fünf Sacks, vier QB-Hits, zwei Interceptions und zwei Forces Fumbles und Recoveries  der Niners sprechen schließlich eine eindeutige Sprache.

Dass San Francisco am Sonntag so selbstbewusst auftreten würde, war vorher im Übrigen nicht unbedingt erwartbar. Der Spitzenreiter der NFC West startete mit 5-0 in die aktuelle NFL-Saison, kassierte danach aber drei Niederlagen am Stück. Mit dem Triumph über Jacksonville hoffen die Beteiligten gewiss, den Bock umgestoßen zu haben.

Holdout könnte für Nick Bosa ein teurer Spaß werden

Nick Bosa von den San Francisco 49ers ist ohne Zweifel einer der besten Defense-Spieler in der NFL. Natürlich hat diese Qualität auch seinen Preis. Wo dieser liegt, das werden die Vertragsverhandlungen am Ende vielleicht zeigen. Bis es soweit ist, scheint Bosa im Holdout zu bleiben – ein teurer Spaß für den NFL-Superstar.

Wie Mike Florio von „ProFootballTalk berichtet, werden die Strafen für Nick Bosa weiterhin ansteigen, sollte sich der Defensive End nicht aus seinem Holdout bewegen.

Bosa bekommt für seine Nicht-Anwesenheit im Training Camp eine Strafe von 40.000 Dollar pro Tag. So richtig empfindlich wird es allerdings für das Nicht-Erscheinen bei den Preseason Games. Hier muss Bosa 922.166 Dollar Strafe hinnehmen.

So geschehen am Wochenende, als er gegen die Raiders nicht zur Verfügung stand. Bosa hat also mittlerweile schon Strafzahlungen von über einer Mio. Dollar angehäuft.

Zahlen muss er diese aber wohl nur, sollte er sich schlussendlich mit den 49ers nicht auf einen neuen Vertrag einigen können. Die Niners ließen nämlich bereits durchblicken, dass man im Falle einer Einigung auf die Strafen verzichten würde. Dieses Prozedere ist im Übrigen nur möglich, weil Bosa aktuell noch auf seinem Rookie-Vertrag spielt, oder eben nicht spielt.

Knapp drei Wochen vor dem Start der Saison ist in San Francisco eine der wichtigsten Personalentscheidung noch unklar. Allerdings zeigte sich General Manager John Lynch zuletzt sehr zuversichtlich:

„Ich sage, dass wir die richtige Mischung aus Dringlichkeit und Geduld aufbringen müssen“, so Lynch. „Ich mag es nicht, einen unser besten Spieler nicht hier zu haben. (…) Ich verstehe auch, dass wir etwas Geduld aufbringen müssen, damit sich die Sache letztendlich klären wird“, erklärt der General Manager weiter.

„Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass wir zu einer Einigung kommen und die Dinge Ordnung bringen werden, damit wir einen unserer besten Spieler, einen der besten Mannschaftskameraden, der jeden Samstag zu unserem Team spricht, wiederhaben können. Wir vermissen ihn und freuen uns auf den Tag, an dem er zurückkommt“, so der ehemalige NFL-Linebacker.

Comeback von Brock Purdy verzögert sich wohl

Die Fans der San Francisco 49ers müssen sich noch etwas gedulden. Die Rückkehr von Quarterback Brock Purdy verzögert sich offenbar noch.

Der 23-Jährige wird aller Voraussicht nach nicht beim ersten Preseason Game der San Francisco 49ers am Sonntag gegen die Las Vegas Raiders auflaufen. Das bestätigte Head Coach Kyle Shanahan.

„Ich bezweifle, dass Brock spielt“, sagte der Coach vor Medienvertretern. „Wir haben es aber noch nicht ganz entschieden. Bei Tests gegen andere Teams lassen wir selten die Starter spielen. Wir sind mehr auf die Trainings als die Spiele fokussiert, aber ich habe mich auch schon öfter umentschieden je nachdem, wie die Trainingssessions laufen. Normalerweise ist das unser Plan, aber lasst uns sehen, wie die Trainings laufen.“

Am Donnerstag und Freitag gehen die Niners in ein gemeinsames Training mit den Las Vegas Raiders. Bei Purdy gilt zudem: höchste Vorsicht. Der Spielmacher war im März am Seitenband seines rechten Ellbogens operiert worden, befand sich anschließend in der Reha und wurde danach langsam ans Team herangeführt. Der Plan ist: nichts überstürzen und Purdy als Starter zum Saisonauftakt gegen die Pittsburgh Steelers (10 September) zurück im Team zu haben.

Brock Purdy: Trainingslimit soll aufgehoben werden

Seit dem Start des Training Camps am 25. Juli trainiert Purdy zwei Tage am Stück, um dann je einen Tag Auszeit zu bekommen. Diese Einschränkung soll bald schon aufgehoben werden. „Das steht bevor“, sagte Shanahan. „Ich denke, in der kommenden Woche ist es soweit. Es hat sich seit dem Start nicht geändert, also ja, es wird so kommen.“ Der nächste Schritt zum Comeback. Es gilt als wahrscheinlich, dass er beim letzten Preseason Spiel am 20. August gegen die Denver Broncos ein paar Snaps spielen könnte.

Hinter Purdy sollte im Training Camp eigentlich Trey Lance die Bühne nutzen, um sich im Quarterback-Battle zu präsentieren. Bislang konnte er aber noch nicht überzeugen. Im Moment sieht es demnach nicht so aus, als würde Purdy seinen Platz als Starter verlieren. Lance könnte sogar hinter Sam Darnold an dritter Stelle im QB-Ranking zurückfallen.

Regeländerung! NFL erlaubt Notfall-Quarterback

Die NFL-Teams haben am Montag eine Regelung abgesegnet, die es den Teams erlaubt, am Spieltag einen Notfall-Quarterback zu benennen. Damit reagierte die Liga auf die Geschehnisse im NFC Championship Game der San Francisco 49ers und der Philadelphia Eagles.

Dass die NFL diese Regel nun wieder beherzigt, hat den Ursprung im diesjährigen NFC Championship Game. Dort hatten die San Francisco 49ers die zweite Halbzeit quasi ohne Quarterback antreten müssen.

Nachdem sich Brock Purdy schon früh am Ellbogen verletzte, fiel auch Ersatzmann Josh Johnson mit einer Gehirnerschütterung aus. Die 49ers waren gezwungen, Purdy wieder auf das Feld zu schicken, der allerdings mit seiner schweren Verletzung nicht mehr werfen konnte.

So waren die 49ers chancenlos und gingen gegen die Eagles mit 31:7 unter. Ein unwürdiges Ende eines mit Spannung erwarteten Top-Spiels um den Einzug in den Super Bowl. Wiederholen soll sich ein solcher Umstand so schnell nicht mehr.

Die Notfall-Regel betrifft ausschließlich Quarterbacks und auch nur die Spielmacher, die zum 53-Mann-Kader gehören. Allerdings können die Quarterbacks auch auf der Inactive-Liste stehen. Dementsprechend nehmen sie keinen Kaderplatz weg. Spieler des Practice Squads sind nicht als Notfall-Quarterbacks zugelassen, auch dann nicht, wenn sie für das Spiel in der entsprechenden Woche hochgezogen werden.

Ein Einsatz des dritten Quarterbacks ist allerdings nur bei einer Disqualifikation oder einer Verletzung möglich, nicht etwa aus taktischen Gründen. Auch wenn einer der beiden ersten Playcaller zunächst verletzt aus dem Spiel muss, dann aber wieder, beispielsweise nach einer Behandlung zurückkehrt, darf der Notfall-Quarterback vorerst nicht mehr spielen.

Die XFL und USFL haben im Frühjahr eine ähnliche Regel angewendet und auch die NFL selbst hat sie von 1991 bis 2010 verwendet. Während der Tarifverhandlungen von 2011 mit der NFL Players Association entschieden sich die Parteien dafür, die Gesamtzahl der am Spieltag aktiven Spieler zu erhöhen, anstatt sie auf eine bestimmte Position zu beschränken.