Das bedeutet der Mané-Ausfall für den FC Bayern

Am 8. November fegte der FC Bayern Werder Bremen mit 6:1 vom Rasen, bezahlte den deutlichen Erfolg allerdings teuer. Sadio Mané, der im Sommer für 32 Millionen Euro vom FC Liverpool an die Isar wechselte, verletzte sich schwer. Medienberichten zufolge könnte der 30-Jährige sogar bis in den Februar hinein ausfallen. Für die Münchner keine einfache Situation.

Bis zuletzt hoffte Sadio Mané darauf, die WM mit dem Senegal bestreiten zu können, auch der Verband ließ nichts unversucht und holte sogar so genannte „Hexendoktoren“ ins Boot – ohne Erfolg. Statt Spektakel in Katar heißt Manés Realität Reha in München. Das bestätigte der FC Bayern am Donnerstag. „Afrikas Fußballer des Jahres“ wurde im österreichischen Innsbruck bereits erfolgreich operiert, eine Sehne am rechten Wadenköpfchen refixiert.

Dass die Operation alternativlos war, lässt auch ein Bericht der „Bild“ erahnen. Demnach wird Mané dem FC Bayern „rund drei Monate“ nicht zur Verfügung stehen.

Auf der einen Seite könnte die Münchner eine solche Hiobsbotschaft zu einem ungünstigerem Zeitpunkt ereilen, immerhin ruht der offizielle Spielbetrieb für den FC Bayern aufgrund der ersten Winter-WM der Geschichte noch bis zum 20. Januar 2023.

Rollt der Ball wieder, warten in der Liga dann RB Leipzig (20.1.), der 1. FC Köln (24.1.) und Eintracht Frankfurt (28.1.) sowie im Achtelfinale des DFB-Pokals der 1. FSV Mainz 05. Gegner, gegen die sich die Münchner in der Vergangenheit zwar durchaus überraschend schwer getan haben, für die Gesamtsaison hat allerdings wohl nur das K.o.-Duell im Pokal richtungsweisenden Charakter.

Zahlen belegen Manés Bedeutung für den FC Bayern

Gerade auf den offensiven Flügeln, wo Mané nach einen Saisonstart im Sturmzentrum zuletzt ausschließlich zum Einsatz kam,  ist der Kader des FC Bayern zudem auch ohne Mané äußerst prominent und nicht gerade schmal besetzt.

Auf der anderen Seite beorderte Coach Julian Nagelsmann Mané in 21 von 23 möglichen Pflichtspielen in die Startelf – darunter alle Partien mit Topspiel-Charakter. Elf Treffer, garniert mit vier Vorlagen untermauern zudem Manés Einfluss auf das Spiel des FC Bayern.

„Es lief nicht“: Flüchtete Mané wegen Klopp zum FC Bayern?

Im Sommer verließ Sadio Mané den FC Liverpool nach erfolgreichen Jahren und schloss sich dem FC Bayern an. Ein Landsmann des Senegalesen, der selbst einst für die Reds spielte, sprach nun über die möglichen Hintergründe des spektakulären Transfers.

Als sich der Abgang von Robert Lewandowski vom FC Bayern konkretisierte, herrschte im Lager des Rekordmeisters erstaunliche Ruhe. Kein Wunder: In Sadio Mané glaubte man den perfekten Nachfolger für den Top-Torjäger bereits in den eigenen Reihen zu haben.

Und obwohl der Angreifer nach einem Raketenstart zuletzt mit einem Formtief zu kämpfen hatte, sind sie an der Säbener Straße weiterhin voll überzeugt von seinen Fähigkeiten. In der Tat sprechen Manés Errungenschaften vor seinem Wechsel nach München für sich.

In Liverpool wurde der Nationalspieler englischer Meister und Champions-League-Sieger, galt als einer der Musterschüler von Kult-Coach Jürgen Klopp.

Offenbar war der Draht zwischen Mané und dem früheren BVB-Trainer zuletzt aber nicht mehr der beste.

Trieb mangelnde Wertschätzung Mané zum FC Bayern?

„Ab einem Punkt hatte er, glaube ich, das Gefühl, nicht mehr die Liebe zu bekommen, die er eigentlich verdiente“, mutmaßte der frühere Reds-Profi Salif Diao nun im Gespräch mit dem „Liverpool Echo“.

Damit meine er ausdrücklich nicht die Fans, betonte der senegalesische Landsmann von Mané: „Ich glaube, es lag eher am Teammanager.“

Den Entschluss des Stürmers, der Merseyside den Rücken zu kehren, kann Diao jedenfalls nachvollziehen. „Es lief einfach nicht, wie es sollte. Deshalb entschied er sich, eine neue Herausforderung anzunehmen“, erklärte er.

Eine günstige Gelegenheit für den FC Bayern, der nach zähen Verhandlungen einen 32 Millionen Euro schweren Transfer eintüten konnte.

Diao befürwortet das: „Als Top-Spieler ist es immer gut, nach vier bis fünf Jahren bei einem Verein eine neue Herausforderung zu suchen.“

So bewertet Nagelsmann den ersten Mané-Durchhänger

Nachdem Star-Transfer Sadio Mané in seinen ersten Wochen beim FC Bayern mit herausragenden Leistungen aufgefallen war, tauchte der Neuzugang des FC Liverpool in den vergangenen drei Spielen merklich ab. Bei den jüngsten Partien der Münchner gegen Borussia Mönchengladbach (1:1), Union Berlin (1:1) und Inter Mailand (2:0) blieb der Stürmer gänzlich ohne Scorerpunkt. Anlass genug für Cheftrainer Julian Nagelsmann, an seinem Neuzugang zu zweifeln?

Statt den 30-Jährigen zu kritisieren, hob Nagelsmann nach dem wichtigen Auftaktsieg in der Champions League bei Inter Mailand die positiven Aktionen Manés hervor: „Sadio hat es als Zielspieler körperlich nicht leicht gegen so große, starke Spieler. Aber er hat zwei entscheidende Szenen gehabt bei beiden Toren. Beim 2:0 war er beteiligt, beim 1:0 durch seinen Laufweg, wo er den großen Spieler ein Stück begleitet und so der Raum entsteht“, zählte der Bayern-Trainer auf.

Mané blieb selbst ansonsten relativ blass, schoss im ersten Durchgang im San Siro kein einziges Mal auf das gegnerische Tor – sport.de-Note 4,0.

Trotzdem betonte Nagelsmann, keinerlei Zweifel am Millionen-Einkauf zu hegen, der in seinen ersten drei Bundesliga-Spielen drei Tore für die Münchner erzielt hatte. „Es geht nicht immer darum, selbst Aktionen zu haben, sondern auch durch eigene Laufwege Aktionen vorzubereiten und da hat er zwei entscheidende mitgemacht durch seine Laufwege. Von daher bin ich zufrieden“, hob der FCB-Coach am späten Mittwochabend erneut hervor.

Dennoch scheint es nicht ausgeschlossen, dass Mané am kommenden Samstag beim Bundesliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (ab 15:30 Uhr) erstmals eine Schaffenspause erwarten könnte.

Der Senegalese ist bisher der einzige Offensivspieler der Münchner, der in allen fünf Bundesliga-Partien in der Startformation stand. Nach den zuletzt schwächeren Leistungen könnte die Rotation dieses mal dann auch den Torjäger treffen.