Früherer Tour-Sieger Thomas hört am Saisonende auf

Der 26 Jahre alte Pogacar hatte die UAE Tour 2021 und 2022 gewonnen, in den vergangenen beiden Jahren war er nicht am Start.

Nach seinem sensationell erfolgreichen Jahr 2024 variiert Pogacar diesmal sein Rennprogramm, plant im Frühjahr eine sehr ausgiebige Klassiker-Saison und konzentriert sich dann ohne Start beim Giro d’Italia auf den Angriff auf seinen vierten Erfolg bei der Tour der France.

Der frühere Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas hört am Saisonende auf. Das gab der 38-jährige Waliser am Montag in den Sozialen Medien bekannt.

„Ich dachte, es wäre an der Zeit, es offiziell zu machen. Ja, dies wird mein letztes Jahr im Peloton sein“, schrieb Thomas. Sein Vertrag bei Ineos Grenadiers läuft nach der Saison aus, bereits bei seiner letzten Verlängerung hatte Thomas angedeutet, sich Ende 2025 zurückziehen zu wollen.

„Es war kein schlechter Lauf, oder? Nicht einmal in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir vorgestellt, 19 Jahre lang Profi zu sein. Ich werde noch viel Zeit zum Nachdenken haben, aber vorher muss ich mich auf einige große Rennen vorbereiten“, erklärte der Tour-Sieger von 2018 weiter.

Für sein Team Ineos-Grenadiers wolle er bei der diesjährigen Großen Schleife eine „unterstützende Rolle“ spielen und „vielleicht versuchen, eine Etappe zu gewinnen“, sagte er der „BBC“. Vor allem aber wolle er „das Rennen einfach genießen“.

Thomas feierte seine ersten Erfolge auf der Bahn, 2008 und 2012 gewann er jeweils Olympiagold in der Mannschaftsverfolgung.

Auf der Straße gewann er neben der Tour de France unter anderem je einmal die Tour de Suisse, das Critérium du Dauphiné, die Tour de Romandie und Paris-Nizza. Beim Giro d’Italia war Thomas 2023 Zweiter und im vergangenen Jahr Dritter. Bei der Tour erreichte er 2019 als Titelverteidiger den zweiten Rang, 2022 wurde er Dritter.

Pogacar jagt historisches Giro-Tour-Double

Kurz nach der Ankündigung seines Debüts beim Giro d’Italia (4. bis 26. Mai) gab der slowenische Radstar für das kommende Jahr auch einen erneuten Anlauf zu seinem dritten Triumph bei der anschließenden Frankreich-Rundfahrt (29. Juni bis 21. Juli) bekannt.

Im Idealfall will Pogacar danach auch bei den Olympischen Spielen in Paris sowie im Herbst bei der Straßen-WM in Zürich an den Start gehen.

Den Giro nahm der 25-Jährige für ein seltenes Kunststück in seine Saisonplanung neben der Tour auf: Pogacar wäre der erste Profi seit dem Italiener Marco Pantani im Jahr 1998 und der insgesamt erst achte Profi der Nachkriegsgeschichte, der die beiden großen Rundfahrten im selben Jahr für sich entscheidet.

„Ich bin jetzt älter, und ich denke, dass ich zwei große Touren bewältigen kann“, sagte Pogacar auf einer Pressekonferenz seines UAE-Teams während des Trainingslagers im südspanischen La Nucia und fügte hinzu: „Ich bin für diese neue Herausforderung bereit.“

Für das Double muss Pogacar nach einem Erfolg auf dem Apennin auch den Tour-Thron zurückerobern. Nach seinen Erfolgen 2020 und 2021 hatte sich Pogacar bei den zwei anschließenden Auflagen jeweils dem dänischen „Dominator“ Jonas Vingegaard geschlagen geben müssen.

Seit Pantani haben sich nur noch wenige Topstars am prestigeträchtigen Double versucht. Experten sehen im langen Zeitraum ohne einen neuen Gesamtsieger beider Etappenrennen in einem Jahr eine Folge der gestiegenen Ansprüche an die Radprofis der Gegenwart.

Eine Wiederholung der bislang einmaligen Leistung der belgischen Ikone Eddy Merckx von drei Doppel-Erfolgen bei den wichtigsten Rundfahrten der Welt innerhalb einer Saison (1970, 1972 und 1974) erscheint denn auch nahezu undenkbar.

Ein Novum wäre Pogacars angestrebtes Quadruple mit weiteren Erfolgen auch bei Olympia und der WM nach Triumphen in Italien und bei der Grand Boucle.

Ehrgeiz genug dürfte vorhanden sein: Sowohl bei den Sommerspielen 2021 in Japans Hauptstadt Tokio als auch bei den diesjährigen Welttitelkämpfen im vergangenen August im schottischen Glasgow hatte sich Pogacar als Dritter mit Bronze begnügen müssen.