Julian Nagelsmann sendete zur Sicherheit noch einmal ein paar klärende Worte an die nordirischen Gegner. Niemals habe er sich mit seinen Äußerungen zu den vielen langen Bällen despektierlich über den Fußball des Kontrahenten in der WM-Qualifikation äußern wollen.
„Da wurde mir ein bisschen nachgesagt, ich hätte den nordirischen Fußball schlechtgeredet, das habe ich nicht. Ich habe deutlich gesagt, dass diese langen Bälle, die sie spielen, super eklig zu verteidigen sind“, erklärte der Bundestrainer.
Für die Nordiren spielen die Aussagen auch keine große Rolle mehr. Nach dem 2:0 gegen die Slowakei herrscht aktuell ein Hochgefühl. „Wir wollen drei Punkte“, sagte Verteidiger Trai Hume ganz trocken, auf die Frage, ob er ein Unentschieden gegen den vierfachen Weltmeister akzeptieren würde, wenn es ihm garantiert werde. Angst vor Deutschland haben sie nicht in Belfast.
„Stress“ hätte das Team von Trainer Michael O’Neill mit seiner Spielweise beim mühevollen deutschen 3:1-Sieg im September in Köln erzeugt. 20 Standardsituationen habe man verteidigen müssen, erinnerte sich Nagelsmann vor der Partie am Montag (20:45 Uhr/Live bei RTL) im Windsor Park.
„Man kann sagen, dass das eine unsere besten Leistungen war, aber ich glaube, da ist noch mehr möglich“, sagte O’Neill, der gegen Deutschland zum 100. Mal für sein Land an der Seitenlinie steht, über den Sieg gegen die Slowakei.
Heftiger Husten plagte den Coach bei der Pressekonferenz vor der Partie. „Ich war die ganze Woche krank“, erzählte der 56-Jährige. Doch das ist zweitrangig. Sie spüren die WM-Chance in Belfast. Mit sechs Punkten ist man in der Gruppe A gleichauf nach Zählern mit Deutschland und der Slowakei.
Im unglaublich stimmungsvollen Windsor Park sind die Nordiren seit sieben Spielen ungeschlagen, seit 2023 gab es dort fünf Pflichtspielsiege mit 13:0-Toren in Serie. Deutschland kann kommen, so ist die allgemeine Stimmung.