Hat der FC Bayern genug vom Woltemade-Poker

Das Interesse des FC Bayern an Nick Woltemade vom VfB Stuttgart sorgt seit Wochen für Schlagzeilen. Glaubt man einem neuen Bericht, könnte sich dies allerdings bald ändern.

Mit Offerten über 40 Millionen Euro sowie 50 Millionen Euro, jeweils mit möglichen Bonuszahlungen in Höhe von weiteren fünf Millionen Euro ergänzt, soll der FC Bayern sein Glück bei Nick Woltemade in diesem Transfersommer bereits versucht haben, allerdings krachend am Veto des VfB Stuttgart gescheitert sein.

Die „Bild“ will nun erfahren haben, dass man an der Säbener Straße zumindest vorerst nicht noch einmal nachbessern wird.

Ein drittes Angebot sei derzeit nicht geplant, stattdessen lege man in München den Fokus voll auf eine Verpflichtung von Luis Díaz vom FC Liverpool, heißt es.

Der Kolumbianer habe den Bayern persönlich bereits zugesagt, man sich auf ein Gehalt in Höhe von 14 Millionen Euro pro Saison und einen Vertrag über vier Jahre geeinigt.

Mit Díaz‘ aktuellen Arbeitgeber FC Liverpool hat man dem Bericht zufolge hingegen noch keine Übereinkunft bezüglich der zu zahlenden Ablösesumme erzielt, die Führung des deutschen Fußball-Rekordmeisters sei allerdings „intern positiv gestimmt“.

Dass die Verhandlungen allerdings keine leichten werden dürften, ist bereits deutlich geworden: Bayern-Angebote über 52 Millionen Euro und 67 Millionen Euro sollen bereits auf taube Ohren gestoßen sein.

Um den Deal dennoch einzutüten, soll nun das komplette Augenmerk auf einen Kauf von Díaz gelegt werden – mit Auswirkungen auf Woltemade.

Ehe das Ergebnis der Verhandlungen um Díaz nicht klar ist, wird Woltemade angeblich auf die lange Bank geschoben, es sei sogar aktuell unklar, ob es überhaupt noch ein neues Kapitel im Austausch mit dem VfB geben wird, stellt die „Bild“ in den Raum. Ohnehin sollen sich Bayern-Sportvorstand Max Eberl und Co. nur weiter um Woltemade bemühen wollen, wenn ihre Pendants im Schwabenland zu einem persönlichen Treffen bereit sind.

Reschke wollte Woltemade zu Schalke holen

Nick Woltemade im königsblauen Trikot? Das wäre durchaus möglich gewesen. Wie Michael Reschke im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de verraten hat, wollte er den Shootingstar vom VfB Stuttgart einst verpflichten wollte, als er für den FC Schalke 04 als Technischer Direktor tätig war.

„Ich kann ein kleines Geheimnis verraten“, beginnt Michael Reschke im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de, als er auf die steile Entwicklung von Nick Woltemade angesprochen wird: „Zu meiner Schalke-Zeit haben wir versucht, Nick Woltemade zu verpflichten.“

Reschke übernahm zur Bundesliga-Saison 2019/20 beim FC Schalke 04 den damals neu geschaffenen Posten des Technischen Direktors. Damals war er für die Neuausrichtung der Scoutingabteilung sowie für die Kaderplanung verantwortlich. Woltemade kickte da noch in den Nachwuchsmannschaften des SV Werder Bremen.

Reschke habe kürzlich erst die Eltern des 23-Jährigen wiedergetroffen. „Wir haben über die Gespräche damals noch einmal ein bisschen nachdiskutiert.“ Woltemade blieb damals den Grün-Weißen treu, gab wenig später auch sein Pflichtspieldebüt.

Stuttgart-Star Woltemade hat bereits „internationale Klasse“

Nachdem er auch in der Spielzeit 2021/22 über Kurzeinsätze nicht hinaus kam, wurde er für eine Saison an den damaligen Drittligisten SV Elversberg verliehen. Nach einer Bundesliga-Saison mit Werder entschied sich Woltemade im vergangenen Sommer für einen ablösefreien Wechsel zum VfB Stuttgart. Dort startete er nach Startschwierigkeiten durch, überzeugte vor allem in der Rückrunde. Am Ende verbuchte er in seiner ersten VfB-Saison 17 Tore, die ihm jüngst auch eine erste Einladung von Bundestrainer Julian Nagelsmann einbrachten.

Woltemades Entwicklung sei „außergewöhnlich“, so Reschke nun: „Das technische Rüstzeug, das Gespür fürs Spiel – das ist absolute Klasse.“

Der Angreifer besitze bereits „internationale Klasse“, wenngleich man in den beiden Länderspielen in der Nations League gegen Portugal und Frankreich habe erkennen können, dass die „A-Nationalmannschaft oder das absolute Spitzenniveau schon noch einmal sehr herausfordernd für ihn ist“.