Hat Gladbach den Itakura-Nachfolger schon gefunden

Nach dem Abgang von Abwehrchef Ko Itakura sucht Borussia Mönchengladbach weitere Verstärkung für die Defensive. Wird die Fohlenelf in Belgien fündig?

Seit wenigen Tagen steht fest: Ko Itakura verlässt Borussia Mönchengladbach. Der Japaner schließt sich Ajax Amsterdam an. Dafür erhält der Bundesligist über 10 Millionen Euro.

Mit dieser Summe muss der Klub nun auf Suche nach Verstärkungen in der Abwehr gehen, um die Itakura-Lücke wieder zu schließen.

Laut „Bild“ hat Borussia den belgischen U21-Nationalspieler Zeno Van den Bosch im Visier. Der Rechtsfuß könne beide Positionen in der Innenverteidigung einnehmen. Bei einem Transfer könnte Zugang Kevin Diks auf den Flügel weichen und den Konkurrenzdruck auf dieser Position erhöhen, heißt es weiter.

Van den Bosch hat bei Royal Antweren noch einen Vertrag bis 2026. Er soll seinem Klub signalisiert haben, dass er nicht verlängern möchte. Welche Ablösesumme Gladbach an die Belgier überweisen müsste, ist noch unklar.

„Wir haben einige Optionen und halten die Augen offen. Wir können jederzeit reagieren, wenn eine Tür aufgeht wie vor einem Jahr beispielsweise bei Tim Kleindienst“, sagte Sportchef Roland Virkus zuletzt der „Bild“ über die Suche nach dem Itakura-Nachfolger.

Der Transfermarkt sei in diesem Jahr „sehr schleppend in Gang“ gekommen, so Virkus. „Vielleicht auch durch die Klub-WM. Und wenn mal Geld in die Liga kommt wie durch den Verkauf von Florian Wirtz von Leverkusen nach Liverpool, dann wird es eher im Ausland reinvestiert.“

Itakura hatte am Freitag einen Vertrag bis Juni 2029 bei Ajax unterschrieben. Medienberichten zufolge erhält die Borussia für Itakura eine Ablösesumme von 10,5 Millionen Euro, die durch Boni um weitere 1,5 Millionen Euro anwachsen kann.

„Ko ist ein hervorragender Fußballer und ein hervorragender Mensch, der in seiner Zeit hier bei Borussia Fußstapfen hinterlassen hat“, sagte Gladbachs Sportgeschäftsführer Roland Virkus laut Vereinsmitteilung. „Er ist ein Qualitätsspieler, der sich immer in den Dienst der Sache gestellt hat. Daher respektieren wir seinen Wunsch, diese Qualitäten zukünftig auch in der Champions League zeigen zu dürfen.“

Sommer-Zukunft: Favre lockt, Virkus führt Gespräche

Bleibt Torhüter Yann Sommer bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach über den Sommer hinaus? Angesichts anhaltender Spekulationen, der Schweizer könnte zu Landsmann und Ex-Coach Lucien Favre nach Nizza wechseln, besteht durchaus ein Abschiedsrisiko. Gladbach-Manager Roland Virkus tut derzeit allerdings alles dafür, jenes Szenario noch abzuwenden.

Yann Sommer ist die aktuell in Gladbach am heißesten diskutierte Personalie. Der Vertrag des Schlussmannes ist bei den Fohlen nur noch bis 2023 datiert, ablösefrei will man den Leistungsträger im nächsten Jahr auf keinem Fall abgeben. Daher bahnt sich, sofern der 33-Jährige nicht verlängern will, ein Transfer in den kommenden Wochen an.

Aktuell weilt der Gladbacher Tross im Trainingslager in Rottach-Egern, wo auch Manager Roland Virkus seiner Arbeit nachgeht. Ganz oben auf der Tagesordnung: die Gespräche mit Sommer und weiteren Profis, die nur noch weniger als zwölf Monate unter Vertrag stehen.

„Natürlich haben wir schon mit den Spielern gesprochen“, zitiert „Bild“ den Eberl-Nachfolger: „Die Spieler wissen, was wir wollen. Wir wissen, was die Spieler wollen.“ Nur: Eine Einigung hat es noch immer nicht gegeben. „Sobald es was zu verkünden gibt, machen wir das“, versicherte Virkus und schob nach: „Die Gespräche fanden insgesamt in einer sehr guten Atmosphäre statt.“

Virkus stellt klar: Noch kein Angebot für Gladbach-Stars

Neben Yann Sommer muss Gladbach derzeit auch die Vertragssituation bei weiteren Leistungsträgern klären, darunter Nationalspieler Jonas Hofmann und das Angriffs-Trio Breel Embolo, Alassane Pléa und Marcus Thuram. Gerade die beiden Franzosen Pléa und Thuram gelten als Anwärter für einen Verkauf, das Duo soll wechselwillig sein, heißt es.

Klar ist aus Gladbacher Sicht: Ein interessierter Klub hat sich nach Angaben von Roland Virkus noch für keinen der Kandidaten gemeldet. „Wenn es was geben würde, würde ich das sagen. Es gibt aber nichts.“

Zudem werde der Klub vom Niederrhein nicht „grundsätzlich“ einen Spieler abgeben, nur weil dieser wechselt will. „Da muss es dann eine vernünftige Lösung geben, von der beide Seiten profitieren.“