Rad-Star über Depressionen: „Ich war ein Albtraum“

Rad-Star Mark Cavendish hat lange Zeit schwer unter Depressionen gelitten. Der 38-Jährige spricht in einer neuen Dokumentation offen über seine Krankheit und die Folgen.

Mark Cavendish öffnet sich in der Netflix-Dokumentation „Mark Cavendish: Never Enough“, die im August erscheint. Er spricht darin intensiv über gesundheitliche Probleme, die beinahe seine Karriere beendeten.

Vor seinem Tour-Comeback 2021 kämpfte Mark Cavendish lange Zeit gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber und Depressionen. 2017 diagnostizierten Ärzte erstmals Pfeiffersches Drüsenfieber (Epstein-Barr-Virus). Eine Erkrankung, die auch das chronische Erschöpfungssymptom auslösen kann. Danach sei er nicht mehr der alte gewesen. Erfolge auf dem Rad blieben aus. Der Brite crashte bei der 4. Etappe der Tour schwer, musste die Frankreich-Rundfahrt auch 2018 vorzeitig beenden, 2019 wurde er nicht ins Team berufen.

Harte Zeiten für den Sprinter. „Man entwickelt sich nicht einfach vom Besten der Welt zu total unfähig. Wie? Wie? Wie ist das geschehen?“, sagt Cavendish in der Doku. „Es hat sich in Stress gewandelt zuhause. Ich war ein Albtraum als Partner.“

Freunde machten sich zunehmend Sorgen um die Gesundheit und Wohlbefinden des Rad-Profis. „Du bist einfach nur leer, dieses Gefühl, sich wertlos zu fühlen.“

Seine Frau Peta erklärte, er sei nicht „wirklich er selbst gewesen“. „Wir haben über nichts mehr gestritten. Er war verloren in alles, was passierte.“

Nach der Tour 2018 stellte Teamarzt Helge Riepenhof fest, dass das Pfeiffersche Drüsenfieber immer noch im Körper war und Cavendish an einer klinischen Depression litt. „Ich war mir nicht sicher, ob er aus der Depression kommen würde, ohne mit Radfahren aufzuhören.“

Einbrecher drohten Rad-Star mit Ermordung

Ende 2021 wurden Radsport-Star Mark Cavendish und seine Familie Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Drei der Verdächtigen wurden gefasst und müssen sich nun vor Gericht verantworten, wo in dieser Woche einige der schockierenden Details des Überfalls preisgegeben wurden.

Die Gruppe der Einbrecher wäre wohl ungeschoren davongekommen, hätte sie nicht einen folgenschweren Fehler begangen. Zu den geklauten Gegenständen gehörte auch das Telefon von Cavendishs Frau Peta. Dieses ließ einer der Verdächtigen jedoch am Tatort zurück. Die Polizei stellte das Gerät sicher, fand Fingerabdrücke und kam den Kriminellen so auf die Schliche.

Insgesamt soll es sich um „vier oder fünf“ Einbrecher gehandelt haben, gaben Mark Cavendish und seine Frau später zu Protokoll. Drei von ihnen wurden bisher gefasst. Gegen sie wurde nun das Verfahren vor dem Chelmsford Crown Court eröffnet.

Im Rahmen der ersten Anhörung schilderte Staatsanwalt Edward Renvoize, was sich in den dramatischen Stunden in dem Haus in South Essex zugetragen hat. Demnach lag das Paar im Bett, als Peta Cavendish Geräusche im Erdgeschoss hörte. Zunächst vermutete sie, ihr ältester Sohn sei wach geworden und hätte etwas umgestoßen, doch als sie die Treppe runterging, stürmte ihr plötzlich ein Mann mit Sturmhaube entgegen.

„Sie rannte dann die Treppe hoch und rief ihrem Mann zu, er soll wieder ins Schlafzimmer gehen. Mr. Cavendish hat versucht, den Panik-Knopf zu finden. Doch als er ihn hatte, saßen zwei der Angreifer schon auf ihm und haben auf ihn eingeprügelt und ihn aufgefordert, den Alarm wieder auszuschalten“, schilderte Staatsanwalt Edward Renvoize die ersten Augenblicke des Überfalls.

„Das war kein gewöhnlicher Überfall“

Anschließend hielt einer der Einbrecher dem Radsport-Star ein Messer an den Hals und drohte, ihn vor seiner Familie zu erstechen. Die Angreifer forderten von Cavendish, dass er seine Luxus-Uhr rausrückt und zudem den Safe öffnet. Danach sei Mark Cavendish „Opfer von weiterer Gewalt“ geworden, sagte Renvoize.

Am Ende flohen die Einbrecher mit zwei Luxus-Uhren der Marke Richard Mille, einem leeren Safe, drei Telefonen und einer Louis-Vitton-Tasche.

„Das war kein gewöhnlicher Überfall von Gelegenheits-Dieben. Das war eine gut geplante und gut ausgeführte Invasion eines Hauses einer berühmten Person mit der Absicht, hochwertige Gegenstände zu stehlen“, stellte der Staatsanwalt fest.