Alba-Stars lassen Zukunft nach Playoff-Aus offen

Irgendwie war es symptomatisch, dass der letzte Wurf der Alba-Saison Maodo Lo misslang. Im vergangenen Sommer noch einer der umjubelten Basketball-Helden nach EM-Bronze beim Heimturnier fand der Berliner Point Guard in dieser Saison nie richtig zu seiner Form.

Und er stand damit sinnbildlich für eine Alba-Saison, die überraschend früh mit der dritten Niederlage im vierten Spiel der Viertelfinalserie gegen ratiopharm Ulm endete.

Nach drei Meisterschaften und fünf Finalteilnahmen in Serie stehen die Berliner vor einer sehr langen Sommerpause – und wahrscheinlich vor einem großen Umbruch. Lo, Johannes Thiemann und Luke Sikma – sie alle sind Symbol für eine goldene Ära und den ganz besonderen Alba-Stil beim elfmaligen deutschen Meister. Und bei allen dreien ist es unklar, ob sie auch in der kommenden Saison das Trikot von Alba Berlin tragen werden.

„Es ist jetzt nicht die Zeit, etwas in diese Richtung zu entscheiden“, sagte Sikma nach dem 81:83 völlig konsterniert. Erschöpft, enttäuscht und auch geschockt verließen die Alba-Stars die ratiopharm Arena, während um sie herum die große Ulmer Partie ihren Lauf nahm.

Das Team von Trainer Anton Gavel trifft jetzt im Halbfinale auf Bayern München. Im zweiten Halbfinale duellieren sich die Telekom Baskets Bonn und die MHP Riesen Ludwigsburg.

„Wir sind natürlich erst einmal sehr traurig und das ist sehr schmerzhaft. Das ist wahrscheinlich einer der bittersten Momente, seitdem ich bei Alba bin“, sagte Sportdirektor Himar Ojeda. Seit Wochen suchten die Berliner ihren Rhythmus. Weil sie in der Bundesliga als Tabellenzweiter hinter Bonn weitgehend problemlos von Sieg zu Sieg eilten und das Aus in der Euroleague schon wochenlang fest stand, fehlte den Berlinern offenbar die nötige Anspannung.

Hinzu kamen immer wieder Verletzungen. Stars wie Lo, Thiemann oder Jaleen Smith hatten wegen der EM im vergangenen Sommer kaum Urlaub und gingen müde und überspielt in die neue Spielzeit. 74 Pflichtspiele hätten ihre Spuren hinterlassen, sagte Albas Trainer.

Bei den Berlinern hoffte man bis zuletzt, dass die Schwierigkeiten bis zum Beginn der Playoffs verschwinden würden. Doch das war nicht der Fall. Völlig verdient schied der Titelverteidiger vorzeitig aus.

Buschmanns Einsatz war „eine Ehre“ für EM-Helden

Die deutschen Basketball-EM-Helden Maodo Lô und Andreas Obst haben sich vor dem Saisonstart in der BBL begeistert über den Einsatz von RTL-Kommentator Frank Buschmann beim erfolgreichen Heimturnier geäußert.

„Er hat einen großen Namen“, sagte Lô im Doppel-Interview mit seinem Nationalmannschaftskollegen Obst in der „Sport Bild“ und betonte: „Es war eine Ehre, dass er zu unseren Spielen kam.“

Für den 29-Jährige vom deutschen Basketball-Meister Alba Berlin war mit Buschmanns Engagement als Kommentator klar, dass das Turnier größere Dimensionen angenommen hat. „Als bekannt wurde, dass er unsere Spiele kommentiert, dachte ich: Wow! Wir sind gerade dabei, etwas Bedeutendes zu erreichen. Es wird alles aufgefahren, was Rang und Namen hat“, führte Lô aus.

Auch Obst outete sich als Buschmann-Fan. „Aktuell habe ich ihn natürlich nicht gehört, weil ich auf dem Feld stand. Aber ich fand cool, dass er kommentiert hat“, erklärte der 26-Jährige vom FC Bayern München: „Früher habe ich ihn immer sehr genossen. Das war beste Unterhaltung.“

Maodo Lô über den Hype: Gute Vermarktung ist jetzt gefragt

Geht es nach Lô und Obst, soll der neue Hype nach der gewonnenen EM-Bronzemedaille aber nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleiben. Hierfür sieht Lô auch die BBL in der Pflicht. „Wir haben neue Fans gewonnen. Aber die Liga muss das weiter ausbauen. Eine gute Vermarktung ist gefragt. Man sollte den Wind mitnehmen“, meinte der Nationalspieler.

DBB-Teamkollege Obst stimmte Lô zu. „Ich denke, dass sich etwas von dem Hype auf die Liga überträgt“, äußerte sich der Bayern-Spieler zuversichtlich: „Viele Leute sind jetzt zum ersten Mal mit Basketball in Verbindung gekommen – die muss man bei der Stange halten. Basketball muss in der Öffentlichkeit bleiben.“

Dazu gehört für Obst auch, dass das WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Finnland nicht am selben Tag stattfindet wie das Duell zwischen Alba gegen Bayern in der Euroleague, wie es aktuell vorgesehen ist.