Für NBA-Star Schröder ist EM-Bronze nur der „Start“

Basketball-Nationalspieler Dennis Schröder plant in den kommenden Jahren weitere große Erfolge mit dem DBB-Team. Sein NBA-Comeback im Trikot der Los Angeles Lakers kann der 29-Jährige kaum erwarten.

„Die EM-Bronzemedaille war zum Start nicht schlecht“, sagte der Guard der Los Angeles Lakers im Interview mit „SPOX“. Mit Blick auf das Potential der Mannschaft müsse aber das Ziel sein, „in den nächsten Jahren noch mehr Medaillen zu holen“, so Schröder.

Zunächst steht für Schröder, der nach Daumen-OP wieder vollständig genesen ist, aber erst mal die eigene Karriere im Fokus: „Mein Ziel ist es, noch mal einen großen Vertrag zu unterschreiben. Dafür will ich jetzt in dieser Saison bei den Lakers allen noch mal zeigen, wer ich bin – als Spieler und als Mensch.“

NBA-Star Dennis Schröder sieht sich in einer „wichtigen Rolle“ bei den LA Lakers

Das anstehende Comeback des DBB-Kapitäns könnte dem kriselnden 17-fachen NBA-Champion gerade recht kommen. „Der Coach hat mir gesagt, dass ich eine sehr wichtige Rolle haben werde“, sagte Schröder über Cheftrainerdebütant Darwin Ham, den er bereits seit seinem ersten Jahr in der NBA kennt. Der steht mit nur drei Siegen aus den ersten 13 Spielen bereits gehörig unter Druck.

Schröder jedenfalls fühle sich gut und sei „bereit, eine starke Saison zu spielen“ – auch als „Leader für das Team“.

Das wäre ihm auch im Hinblick auf die Nationalmannschaft zu wünschen, denn dann wäre bei den nächsten Turnieren „vielleicht ja auch mehr als Bronze“ möglich.

 

Superstar-Trio führt Lakers zu erstem Saisonsieg

Dank eines starken Schlussviertels der Dallas Mavericks und einem erneut überragenden Luka Doncic hat Basketball-Nationalspieler Maxi Kleber das deutsche NBA-Duell mit Franz Wagner gewonnen.

Die Orlando Magic führten zwar über weite Strecken der ersten drei Viertel, gaben die Partie dann aber doch noch aus der Hand und verloren in Dallas 105:114.

Die Los Angeles Lakers holten im sechsten Anlauf den ersten Saisonsieg und gewannen gegen die Denver Nuggets 121:110.

Mavericks-Anführer Doncic kam auf 44 Punkte und hat damit in dieser Saison noch kein Spiel mit weniger als 32 Zählern gehabt. In der Liga ist er mit im Schnitt 36,7 Punkten pro Partie Spitzenreiter.

Kleber kam auf zwei Punkte, zwei Rebounds und zwei Vorlagen. Wagner verbuchte für die Magic, die weiter auf den zweiten Saisonsieg warten müssen, elf Zähler, vier Rebounds und zwei Assists.

Lakers mit Verbesserung bei der Dreier-Qoute

Bei den Lakers sicherte ein starkes Schlussviertel den sehnlichst erhofften ersten Sieg der Spielzeit. Das Team des weiterhin am Daumen verletzten Nationalmannschafts-Kapitäns Dennis Schröder profitierte insgesamt von einer verbesserten Dreier-Quote.

LeBron James war mit 26 Zählern bester Werfer der Partie, Anthony Davis kam auf 23 und Russell Westbrook verbuchte 18 Punkte.

Isaiah Hartenstein verbuchte für die New York Knicks zwölf Punkte, neun Rebounds und eine Vorlage, konnte die 108:121-Niederlage gegen die Cleveland Cavaliers aber nicht verhindern.

Schröder: Mit Billigtarif zur zweiten Chance?

Dennis Schröder hat nach der rauschenden EM seinen Dienst in Los Angeles angetreten. Zum Billigtarif spielt Schröder auch um seinen NBA-Ruf.

Nur sieben Monate lang war das berühmteste Basketball-Team der Welt die Heimat von Dennis Schröder. Sieben Monate, nach denen Deutschlands bester Basketballer die Los Angeles Lakers im Sommer 2021 mit dem Ruf eines unverbesserlichen Raffzahns und einer sportlichen Enttäuschung verließ. Und deshalb will Schröder seine unverhoffte zweite Chance mit einer Extraportion Ehrgeiz nutzen.

„Ich werde alles dafür tun, um Siege zu holen und unerledigte Dinge zu erledigen“, sagte Schröder nach seiner ersten Trainingseinheit am Montag.

Nach der rauschenden Bronze-EM und einem nervigen Visums-Hickhack stieg Schröder mit Verspätung bei den Lakers ein. Ungut, denn mit 29 Jahren kämpft er auch um seinen Stellenwert in der NBA. Zum Billigtarif hat Schröder bei den Lakers unterschrieben, ein Jahr, zwei Millionen Dollar – Landsmann Isaiah Hartenstein kassiert in New York Knicks das Vierfache.

„Die Situation mit den Lakers war ziemlich eigenartig. Deshalb habe ich gesagt, dass ich auch kostenlos hier spielen würde – nur um alles in die richtige Richtung zu lenken“, meint Schröder.

Diese Sache aus dem Frühjahr 2021 hängt ihm immer noch nach. Damals sollen ihm die Lakers 84 Millionen Dollar für weitere vier Jahre geboten und Schröder abgelehnt haben, um seinen Marktwert auszuloten.

Schröder aber enttäuschte in den folgenden Playoffs, kam schließlich mit einem Jahresvertrag über 5,9 Millionen in Boston unter, das ihn schließlich zu Trümmerteam Houston weiterreichte.

Lakers in Sinn- und Gewinn-Krise

Es habe „keinen Vertrag“ bei den Lakers gegeben, sagte Schröder nun, er habe deshalb „nichts abgelehnt“, was der US-Sportkanal „ESPN“ sogleich als Wortklauberei abtat – zumal Schröder damals selbst über den verpassten Geldsegen gewitzelt hatte.

Nun kehrt er zu einem Lakers-Team zurück, das tief in der Sinn- und Gewinn-Krise steckt. In der Vorsaison verpasste der Rekordmeister um den bald 38-jährigen LeBron James die Play-offs, Co-Star Anthony Davis ist regelmäßig verletzt, Russell Westbrook ein sündhaft teures Missverständnis.

Für eine Verpflichtung des einstigen James-Komparsen Kyrie Irving fehlten Geld und Trade-Material – und so soll es nun „Discount Dennis“ zum kleinen Preis richten. Und Schröder will in der NBA endlich wieder sesshaft werden, nachdem seine Verweildauer mit jeder Station – Atlanta (vier Saisons), Oklahoma City (zwei), Lakers (eine), Boston (fünf Monate), Houston (drei) – abgenommen hat.

„Natürlich wäre es großartig, einen großen, langen Vertrag zu unterschreiben“, sagt Schröder: „Das bleibt mein Ziel.“