Liane Lippert schaute immer wieder zurück, doch Mieke Kröger war auf dem Marine Drive mit ihren Kräften am Ende. Auf den letzten Metern platzte für das deutsche Team im Mixed-Zeitfahren der Traum von einer erneuten Medaille.
Rund sieben Sekunden fehlten nach 28,2 Kilometern zum australischen Team auf dem Bronzerang. „Wir haben das Beste daraus gemacht, aber im letzten Teil haben wir uns weh getan“, sagte Bahnrad-Weltmeisterin Kröger.
Nach Gold im vergangenen Jahr war es dieses Mal der undankbare vierte Platz für Miguel Heidemann, Jannik Steimle, Nikias Arndt, Lippert, Kröger und Romy Kasper. Den Titel holte sich die Schweiz. Silber und Bronze gingen an Italien (2,92 Sekunden zurück) und Australien (38,4).
Kröger: „Können Tony und Lisa nicht ersetzen“
Mit einer Medaille war aus deutscher Sicht aber nicht unbedingt zu rechnen. Schließlich ist vom Gold-Team aus dem Vorjahr nicht mehr viel übrig geblieben. Die früheren Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin und Lisa Brennauer haben inzwischen ihre Karriere beendet. Auch Max Walscheid und Lisa Klein fehlten dieses Mal im Team. Lediglich Arndt und Kröger standen wieder am Start. Und es sah zwischenzeitlich sogar gut aus. Bei der vorletzten Zwischenzeit lagen Australien und Deutschland gleichauf. Doch im Finish fehlte die Kraft, zumal auch Kasper vorher abreißen lassen musste. „Mein Herz blutet. Ich habe so mitgefiebert“, sagte Brennauer als Eurosport-Kommentatorin.
Nachdem die drei deutschen Männer auf Platz sechs zum Wechsel gekommen waren, starteten Lippert und Co. ihre Aufholjagd. Dabei erwies sich vor allem Kröger auf den flachen Abschnitten wieder als Tempomacherin. Das sollte sich am Ende rächen. „Wir hätten das besser einteilen können. Es war sehr knapp. Ich hatte am Ende ein bisschen zu viel Energie, was Unruhe in die Gruppe gebracht hat. Mieke hat davor einen Riesenjob gemacht und konnte meiner Spritzigkeit nicht mehr folgen. Da haben wir am Ende verloren“, erklärte Lippert.
Damit blieb der Bund Deutscher Radfahrer bei den Eliterennen im Zeitfahren ohne Medaille. Podestplatzierungen gab es bislang nur in den Nachwuchsklassen durch Ricarda Bauernfeind als Dritte bei den U23-Frauen sowie durch die zweitplatzierte Justyna Czapla und dem Dritten Emil Herzog im Juniorenbereich.