Kroatien hat einen neuen Wunder-Torwart. Nach seinen Heldentaten im WM-Achtelfinale soll Dominik Livakovic nun auch Brasiliens Weltstar Neymar aufhalten.
Selbst der große Luka Modric wollte nach dem Elfer-Krimi von Al-Wakrah unbedingt ein Foto mit Kroatiens neuem Wunder-Torwart. Sofort schnappte sich der Star-Spielmacher die dauergrinsende WM-Entdeckung Dominik Livakovic und posierte für die Kameras mit einer karierten Landesflagge, die den Namen ihrer gemeinsamen Geburtsstadt Zadar trug.
Diesmal war es nicht Modric, der berühmteste Sohn der Hafenstadt an der Adria, über den die Fußball-Welt staunte. Nein, im WM-Achtelfinale gegen Japan (3:1 i.E.) schwang sich Livakovic, die Krake von Zadar, mit drei gehaltenen Strafstößen zum Helden auf.
Auch Modric nannte es „ein Wunder“, das sich nun im Viertelfinale am Freitag (16:00 Uhr MEZ) gegen Neymar und die brutal starken Brasilianer wiederholen soll.
„Gebt uns auch diese schrecklichen Brasilianer, es gibt keine Angst, wenn jemand aus Zadar in unserem Tor steht“, schrieb die Boulevardzeitung „24 sata“. Am Dienstag bezeichnete Nationaltrainer Zlatko Dalic die Selecao als „das stärkste Team bei der Weltmeisterschaft“. Vielleicht, so Dalic, wäre es besser, „wenn es das Finale wäre“. Dennoch hätten er und seine Mannschaft „keine Angst und werden nicht aufgeben“.
Dazu haben sie auch keinen Grund. Nicht mit einem Keeper wie Livakovic, der erst als dritter Torwart nach Portugals Ricardo 2006 und seinem Vorgänger Danijel Subasic vor vier Jahren im Achtelfinale gegen Dänemark dreimal in der größten Lotterie des Fußballs parierte.
„Natürlich war dies das beste Match meines Lebens und einer der schönsten Momente in meiner Karriere“, sagte der 27-Jährige, den selbst die heimische Presse nicht auf der Rechnung gehabt hatte.
„Uns war gar nicht bewusst, dass es sich um einen weiteren Elfmeterspezialisten handelte“, schrieb die Tageszeitung „Slobodna Dalmacija“.
Und plötzlich lieben Kroatiens Sportjournalisten Livakovic so sehr wie die Klatschpresse seine Ehefrau Helena, die in Katars Stadien im grünen Torwart-Trikot und mit sündhaft teurer Handtasche von Yves Saint Laurent über der Schulter für Aufsehen sorgt.