Saga um Kingsley Coman endlich vorbei?

Was haben sich zahlreiche Journalisten in den vergangenen Tagen und Wochen die Finger wund geschrieben, als es um die Zukunft von Kingsley Coman ging. Die große Frage: Verlässt der Offensivmann den FC Bayern noch vor Transferfrist und wenn ja: wohin? Nun gibt es offenbar eine lang erwartete Antwort in der Saga um den Münchner Profi.

Eines stand schon lange vor dem Transferschluss am Abend fest: Der Vertrag von Kingsley Coman beim FC Bayern ist noch bis Sommer 2027 datiert, also noch drei Jahre. Ob Coman sein Arbeitspapier auch nur annähernd erfüllen würde, war zuletzt völlig unklar.

Unter anderem soll Neymar-Klub Al-Hilal aus Saudi-Arabien extrem am Flügelspieler gebaggert haben und sich sogar schon formal mit den Bayern-Bossen über einen Transfer einig gewesen sein.

Aber nicht nur aus der Wüste soll es Interesse gegeben haben. Auch aus dem europäischen Ausland sollen Klubs gelockt haben: Unter anderem der FC Barcelona aus Spanien und der FC Arsenal und der FC Liverpool aus England.

Allein: Es fehlte die Zustimmung von Coman für einen Wechsel. Dieser hätte dem Vernehmen nach lieber eine Offerte aus Europa als aus der Wüste angenommen, doch am Ende entschied sich der Franzose offenbar ganz anders.

Denn wie der Transfer-Experte Fabrizio Romano und „Sky“ übereinstimmend berichten, soll Coman weder einen Wechsel nach Saudi-Arabien noch zu einem europäischen Top-Klub anstreben.

Stattdessen habe er den Bayern-Bossen mitgeteilt, dass er in München bleiben werde. Wie lange, ist nicht bekannt, aber mindestens bis zum Winter dürfte dementsprechend fortan Ruhe in der Personalie herrschen.

Somit muss der deutsche Rekordmeister, der seine Gehaltsstruktur derzeit reformiert, vorerst weiter das hohe Gehalt des französischen Nationalspielers zahlen. Dieses soll bei 17 Millionen Euro im Jahr liegen. Eine Summe, die die FCB-Verantwortlichen gern eingespart hätten, wie es zuletzt hieß.

Keine heiße Transfer-Spur bei Coman?

Verlässt Kingsley Coman den FC Bayern im Sommer? Rund um den Flügelspieler ranken sich aktuell viele Gerüchte. Eine wirklich heiße Spur soll es aber noch nicht geben.

Laut „Sky“ ist Paris Saint-Germain derzeit noch die konkreteste Option für Coman. Doch noch soll nichts fortgeschritten sein. Der TV-Sender schreibt lediglich von „formellen Gesprächen“ zwischen dem FC Bayern und PSG.

Coman darf den FC Bayern wohl im Sommer verlassen. Im Raum steht eine mögliche Leihe mit anschließender Kaufoption oder Kaufpflicht.

„Bild“ brachte zuletzt auch Manchester City ins Spiel. Teammanager Pep Guardiola kennt Coman noch aus gemeinsamen Zeiten an der Säbener Straße und beobachte ihn schon länger, so der Tenor. „Sky“ zufolge gibt es noch „kein konkretes Interesse“ der Skyblues an Coman.

Der 28-Jährige spielt bereits seit 2015 beim FC Bayern. Coman ist vertraglich noch bis 2027 an den deutschen Rekordmeister gebunden.

Die Münchner haben auf den offensiven Außenbahnen mit Coman, Serge Gnabry, Leroy Sané, Mathys Tel und Michael Olise aktuell ein Überangebot. Dahinter hoffen Talente wie Arijon Ibrahimovic oder Nestory Irankunda auf ihre Chance.

Der FC Bayern ist zudem noch an Désiré Doué von Stade Rennes interessiert. Der 19-Jährige weilte zuletzt mit der französischen Auswahl bei den Olympischen Spielen in Paris, wo er die Silbermedaille gewann. „Ich habe mich voll auf die Olympischen Spiele konzentriert. Jetzt sind die Olympischen Spiele vorbei – ich muss eine Entscheidung treffen, und die wird in ein paar Tagen fallen“, kündigte Doué nach dem verlorenen Finale gegen Spanien an.

Für den französischen Youngster sollen je nach Medienbericht rund 50 bis 60 Millionen Euro fällig werden. Der FC Bayern könnte Transfer-Einnahmen folgerichtig gut gebrauchen.

 

Bayern-Star sieht in Dortmund „fast ein Heimspiel“

Kingsley Coman spielt mittlerweile schon seine neunte Saison beim FC Bayern, feierte mit dem Klub riesige Erfolge wie den Champions-League-Titel 2020. Am Dienstagabend trifft er mit der französischen Nationalmannschaft auf einige Mannschaftskollegen aus München, welche für die DFB-Elf auflaufen werden. Der Spielort Dortmund ist dabei für Coman durchaus ein besonderer.

Den Signal Iduna Park kennt Coman eigentlich nur als Heimspielstätte des BVB, hat dort vor über 80.000 Zuschauern schon große Spiele mit seinem FC Bayern bestritten.

Am Dienstagabend (ab 21:00 Uhr) will er sich seinen großen Erfahrungsschatz aus bisher fünf Bundesliga-Gastspielen beim BVB (vier Siege, ein Remis, ein eigenes Tor) zu Nutze machen.

„Für mich ist es fast wie ein Heimspiel, obwohl wir in Dortmund spielen, dem Rivalen meines Vereins“, wurde Coman gegenüber französischen Verbandsmedien zitiert.

Coman erklärte dieses Gefühl mit seiner Verbundenheit zu Deutschland, welche er über die letzten acht Jahre aufgebaut habe: „Ich mag das Land sehr. Ich lebe dort schon seit sieben, acht Jahren. Ich habe mich sehr an das Land und die Kultur gewöhnt“, so der 27-Jährige, der für die Équipe Tricolore vor seinem 51. Länderspiel-Einsatz steht.

Trotz der schweren sportlichen Krise, in der die deutsche Nationalmannschaft spätestens seit der Weltmeisterschaft 2022 steckt, rechnet der gebürtige Pariser mit einem starken Kontrahenten: „Deutschland hat bei den letzten Turnieren nicht gut abgeschnitten, aber es ist immer noch eine Top-Nation, eine der besten in Europa.“

Der Flügelstürmer des FC Bayern erwarte ein „sehr intensives und spannendes Spiel“, in dem auch die Freundschaften zu seinen Münchner Vereinskollegen um Joshua Kimmich, Leroy Sané und Serge Gnabry für 90 Minuten ruhen müssen.

In der bisherigen Bundesliga-Spielzeit stand Coman unter Cheftrainer Thomas Tuchel in allen drei Partien für den FC Bayern in der Startelf.