Josh Allen beklagt fehlenden Super-Bowl-Sieg

Josh Allen ist in der letzten NFL-Saison zum MVP gekürt worden. Diese Auszeichnung lässt den Quarterback der Buffalo Bills allerdings nicht vergessen, dass er sein großes Ziel abermals verpasst hat.

In seinen sieben NFL-Jahren führte Allen die Buffalo Bills sechsmal in die Playoffs, fünfmal als Divisional-Sieger der AFC East. Ein Sieg im Super Bowl blieb ihm hingegen bislang verwehrt. Darüber kann ich auch der MVP-Titel aus dem letzten Jahr offensichtlich nicht hinwegtrösten.

„Wissen Sie, es ist eine Ehre und ich weiß es sehr zu schätzen, für meine Arbeit geehrt zu werden“, erklärte der Spielmacher gegenüber „Sports Illustrated“ mit Blick auf seine Auszeichnung. „Aber gleichzeitig habe ich noch immer keinen Super Bowl gewonnen. Ich habe keinen Ring gewonnen und das ist mein einziges Ziel. Es ist der einzige Fokus, den ich je hatte, seitdem ich in diese Liga kam.“

In der Vorsaison gelang Buffalo trotz der prominenten Abgänge von Stefon Diggs und Gabe Davis souverän der Playoff-Einzug (13-4-Record). Allen ragte in der Offense abermals heraus, indem er 307 Pässe für 3.731 Yards und 28 Touchdowns (bei sechs Interceptions) anbrachte.

In den Playoffs gelangen den Bills dann immerhin zwei weitere Siege, bevor sie im AFC Championship Game fast schon traditionell an den Kansas City Chiefs (29:32) scheiterten. Seinen MVP-Titel sieht Allen deshalb auch als Zeichen dafür, dass das Team um ihn herum „in einer guten Position“ ist.

„Aber am Ende geht es darum, die Playoffs zu erreichen und dann drei, vielleicht vier Spiele zu gewinnen. Und genau das müssen wir erreichen. Wir werden weiterhin so hart arbeiten wie möglich, ich eingeschlossen. Wie können wir diese Hürde überwinden? Das ist unser einziges Ziel für die Zukunft“, betonte der Routinier, der im vergangenen März einen gigantischen Vertrag bei den Bills unterzeichnet hat.

Bills-Coach will Josh Allens Alleingänge reduzieren

Josh Allen zählt zu den besten Quarterbacks der NFL. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Spielmacher der Buffalo Bills regelmäßig die vorderen Plätze in Bezug auf geworfene Interceptions einnimmt. Dieses Problem soll in der Saisonvorbereitung behoben werden.

Im „Centered on Buffalo“-Podcast verriet Buffalo Bills-OC Joe Brady kürzlich, dass er mit Allen an seiner hohen Interception-Quote arbeiten wird – wenn der Signal Caller den nötigen Ehrgeiz an den Tag legt. „Josh ist ein großartiger Quarterback, aber [ich] will sehen, wie sehr er danach strebt, besser zu werden“, sagte der Offensive Coordinator.

Allen müsse zudem klargemacht werden, dass sein Team nicht in jeder Situation auf einen Geistesblitz von ihm angewiesen ist. In mehreren Video-Analysen soll diese Erkenntnis offenbar zum QB durchdringen.

„Wenn man ihm Ausschnitte zeigt und erklärt: ‚Hey, hier hast du ein unglaubliches Play gemacht, aber du musstest kein unglaubliches Play machen. Wie können wir es dir leichter machen? Du kannst Plays machen, die sonst niemand auf der Welt machen kann, aber wir brauchen dich nicht, um das bei jedem Snap zu machen'“, skizzierte Brady seine Vorgehensweise.

Der von den Bills-Fans umjubelte Allen trifft auf dem Feld in der Tat zu viele spontane und riskante Entscheidungen, was sich unter anderem in dessen Interception-Bilanz niederschlägt. So hat der gebürtige Kalifornier in fünf seiner sechs NFL-Spielzeiten mehr als zehn INTs geworfen. In der Vorsaison stellte er mit 18 Interceptions sogar eine neue persönliche „Bestmarke“ auf.

Wegen dieser Zahlen fällte ein anonymer Teammanager neulich übrigens ein vernichtendes Urteil über Allen. „Er hat enormes Talent, aber er macht zu viele Fehler. Er ist nicht gut genug, um an der Line of Scrimmage zu siegen, er neigt dazu, sich auf Ziele zu fixieren“, polterte der NFL-Mitarbeiter im Gespräch mit „ESPN“-Reporter Jeremy Fowler und bezeichnete Allen obendrein als „einen der überschätztesten Spieler der NFL“.