Pogacar-Triumph „keineswegs garantiert“

Tadej Pogacar geht als Topfavorit in die Tour de France 2025. Alberto Contador sieht Jonas Vingegaard bei der Frankreich-Rundfahrt aber keineswegs chancenlos. Kommt es zum packenden Duell der Radsport-Giganten?

Die Tour de France 2025 verspricht jede Menge Spannung. Tadej Pogacar tritt beim Radsport-Klassiker als Topfavorit an. Herausforderer Jonas Vingegaard will zeigen, dass der übermächtig erscheinende Slowene nicht unschlagbar ist.

„Wir sehen einen Tadej Pogacar, der von Jahr zu Jahr stärker, solider und beständiger wird“, blickte der zweifache Tour-Sieger Alberto Contador gegenüber „Eurosport“ auf die aktuellen Kräfteverhältnisse im Radsport.

Vingegaard wisse allerdings, „was es heißt, die Tour de France zu gewinnen. Er weiß, was es heißt, gegen Tadej Pogacar anzutreten. Er ist ein Fahrer, der von der Tour de France besessen ist“, urteilte der Experte.

„Wenn es also einen Fahrer gibt, der es schaffen kann [Pogacar zu schlagen], dann ist es Jonas Vingegaard“, ist sich Contador sicher.

Vingegaard konnte die Tour de France 2022 und 2023 jeweils gewinnen. Im vergangenen Jahr triumphierte Pogacar zum insgesamt dritten Mal in seiner Karriere bei der Frankreich-Rundfahrt. Der 26-Jährige präsentierte sich in den vergangenen Wochen in beeindruckender Verfassung.

„Tadej Pogacar ist der Topfavorit. Aber der Sieg ist keineswegs garantiert“, orakelte Contador.

„Wir haben in letzter Zeit gesehen, dass Vingegaard im Eins gegen Eins gegen Pogacar unterlegen ist, also muss das Team taktisch vorgehen und schwierige Situationen schaffen“, riet der Radsport-Experte Vingegaards Mannschaft Visma-Lease a Bike.

Ziel müsse es sein, „Pogacar dazu zu bringen, dort zu fahren und Energie aufzubringen, wo er es normalerweise nicht tun sollte“, analysierte Contador.

Voigt stellt besonderen Pogacar-Vorteil heraus

Jonas Vingegaard fordert Tadej Pogacar mit seinem Team bei der Tour de France heraus. Dabei greift der Däne mit einer äußerst schlagkräftigen Truppe an – was zugleich aber auch zu einem Problem werden könnte, so der ehemalige Radsportprofi Jens Voigt.

Bei der Tour de France (5. bis 27. Juli) läuft es wie in den vergangenen Jahren auf einen Zweikampf zwischen UAE Team Emirates um Tadej Pogacar und Visma-Lease a Bike um Jonas Vingegaard hinaus. Beide Teams seien „ungefähr ausgeglichen“, schätzt der zweifache Tour-Etappensieger Jens Voigt im Podcast „The Cycling Dane“ ein.

Dennoch sieht Voigt in Vingegaards Truppe einen möglicherweise entscheidenden Fahrer: Allrounder Wout van Aert.

„Wenn Wout van Aert bei der Tour de France in guter Verfassung ist, könnte er in den etwas flacheren und den mittelschweren Bergetappen eine enorm wichtige Rolle einnehmen, um Jonas in Position zu bringen. Wenn er in guter Form ist, ist er besser als jeder andere mit derselben Rolle aus Tadej Pogacars Team“, so der 53-Jährige: „Und wenn es darauf ankommt, kann er auch klettern. Er ist ein Schlüsselfaktor für Vingegaard.“

Auf der anderen Seite habe van Aert auch selbst große Ambitionen, will selbst mindestens eine Tour-de-France-Etappe gewinnen. „Der Typ ist ein Gewinner, ein Champion. Er will eines Tages gewinnen. Wie macht man alle glücklich? Das könnte ein herausforderndes Problem werden“, orakelte der heutige TV-Experte, der die Frankreich-Schleife seit Jahren aus nächster Nähe begleitet.

Van Aert zu einem Etappensieg zu verhelfen sei zwar, „ein – in Anführungszeichen – kompliziertes Problem“, welches das Team aber durchaus lösen könne, gab sich der Ex-Profi überzeugt. Im mit Stars besetzten Team Visma-Lease a Bike radelt nicht zuletzt auch Adam Yates, frisch gebackener Sieger des Giro d’Italia.

Auch Sepp Kuss, Vuelta-Champion von 2023, sei noch immer ein „Top-Fahrer“, auch wenn ihm „die letzten Prozentpunkte“ zur absoluten Weltspitze fehlten. Intern habe Matteo Jorgenson die Rolle als Edelhelfer inzwischen „übernommen“, auf ihn wird Vingegaard sicher zählen können.

„Komplett anders“ – Vingegaard-Ansage an Pogacar

Jonas Vingegaard bereitet sich zurzeit im Höhentrainingslager in Spanien auf die Tour de France und den Showdown mit Dauerrivale Tadej Pogacar vor. Von den Gipfeln der Sierra Vevada schickt der Däne eine Kampfansage an Pogacar.

In den Jahren 2022 und 2023 diktierte Jonas Vingegaard die Tour de France, gewann die große Schleife jeweils vor Tadej Pogacar, 2023 sogar mit großem Vorsprung.

Im Vorjahr drehte der Slowene den Spieß dann um, distanzierte Vingegaard über die drei Wochen seinerseits deutlich. 2025 steht der nächste Showdown an: Holt Pogacar seinen vierten oder Vingegaard seinen dritten Tour-Sieg?

Pogacar geht nach einer beeindruckenden Frühjahrs-Saison mit Siegen bei der Flandern-Rundfahrt und Lüttich-Bastogne-Lüttich als Favorit in das wichtigste Radrennen der Welt. Die Experten, die zu Vingegaard tendieren, verweisen auf dessen schweren Sturz, der ihm 2024 die Tour-Vorbereitung erheblich erschwert hatte.

Auch Vingegaard selbst sieht sich in diesem Jahr wesentlich besser aufgestellt. „Ich hatte auch letztes Jahr das Gefühl, um den Sieg mitfahren zu können, das war aber offensichtlich nicht der Fall“, sagte der 28-Jährige im „Eurosport“-Interview: „Dieses Jahr fühle ich mich komplett anders – wie mein Körper auf der einen Seite auf das Training reagiert und auf der anderen Seite, was mein Körpergefühl angeht.“

Aussagen, die sich ohne weiteres als Ansage an Pogacar interpretieren lassen. Tenor: Pass nur auf, dieses Jahr bin ich seutlich stärker.

Vingegaard betonte zugleich, dass er sich selbst im Vergleich zu seinen besten Tour-Tagen noch steigern müsse. „Jeder macht gerade einen Schritt nach vorne“, so der zweimalige Frankreich-Triumphator: „Daher muss ich besser sein als ich es vor zwei Jahren war.“

Damals fuhr Vingegaard auf den Champs-Éysées mit mehr als sechs Minuten Vorsprung auf Pogacar ein.

Zum ersten Vorab-Kräftemessen der Rivalen kommt es ab 8. Juni bei der klassischen Tour-Probe Criteriúm du Dauphiné.

„Ich habe diesen Prozess immer genossen, auf das höchstmögliche Level für die Tour de France zu kommen“, sagte Vingegaard zu den Strapazen, denen er sich derzeit in der Sierra Nevada unterwirft: „Die Tour ist immer das große Ziel und ich liebe es, im Trainingslager hart zu arbeiten.“

 

Hiobsbotschaft für Jonas Vingegaard

Schlechte Nachrichten für Jonas Vingegaard und das Visma-Team wenige Wochen vor Beginn der Tour de France 2025: Ein potenziell wichtiger Helfer des Dänen muss sich nach einem Sturz bei der Dünkirchen-Rundfahrt einer Operation unterziehen. Ob er bis zur Frankreich-Rundfahrt wieder fit wird, ist nicht sicher.

Jonas Vingegaard muss seine Mission „Tour-Sieg“ womöglich ohne einen wichtigen Helfer angehen. Der Franzose Axel Zingle stürzte beim Etappenrennen Vier Tage von Dünkirchen und zog sich dabei einen Bruch des siebten Halswirbels zu.

In einer ersten Untersuchung war noch von einer oberflächlichen Verletzung ausgegangen worden. Ein weiterer Check offenbarte dann jedoch einen Bruch, der operativ behandelt werden muss. Er hoffe nun auf eine „schnelle und vollständige Genesung“, erklärte Zingle gegenüber französischen Medien.

Einen Tour-Helfer ist Vingegaard schon los

Bitter für Zingle ist vor allem der Zeitpunkt der Verletzung. Der 26-Jährige galt als heißer Favorit auf einen Platz im Tour-Team von Visma | Lease a Bike und sollte als Klassiker-Spezialist dabei helfen, Jonas Vingegaard das Leben zu erleichtern. Rund einen Monat vor dem Tour-Start zeigte seine Formkurve steil nach oben. Die Vier Tage von Dünkirchen führte er zum Zeitpunkt seines Sturzes an.

Besonders ärgerlich für das Team Visma: Zingle ist nicht der einzige potenzielle Vingegaard-Helfer, der bei der Frankreich-Rundfahrt fehlen könnte. So steht etwa der frühere Vize-Weltmeister und Olympia-Dritte Christophe Laporte bei der Großen Schleife nicht zur Verfügung. Der Routinier leidet unter einer hartnäckigen Virusinfektion, die ihn schon seit Monaten außer Gefecht setzt. Sportchef Grischa Niermann bestätigte Laportes Tour-Aus vor wenigen Tagen im „L’Équipe“-Interview.

Die Tour de France beginnt in diesem Jahr am 05. Juli in Lille und endet am 27. Juli in Paris. Jonas Vingegaard geht neben Titelverteidiger Tadej Pogacar als Top-Favorit ins Rennen.

Vingegaard kritisiert Änderung an ikonischer Tour-Etappe

Radsport-Superstar Jonas Vingegaard kann die Entscheidung der Tour-de-France-Organisatoren, die ikonische Schlussetappe in Paris zu verändern, nicht nachvollziehen.

Die Organisatoren der Tour de France wollen den Radsport-Fans in diesem Jahr zum Abschluss der Großen Schleife ein weiteres Highlight liefern: Auf der letzten Etappe am 27. Juli erklimmen die Fahrer in diesem Jahr den Montmatre, auf Kopfsteinpflaster geht es auch an der berühmten Basilika Sacré-Coeur vorbei.

Die Änderung des Streckenverlaufs hat einen guten Grund. Bereits bei den Olympischen Spielen vor einem Jahr verlief das Straßenrennen über den Montmatre, die spektakulären Bilder gingen damals um die Welt.

Während sich Fans auf jede Menge Renn-Action freuen dürfen, sind viele der Tour-de-France-Starter wenig begeistert. So auch der zweifache Sieger Jonas Vingegaard, der Kritik an der Entscheidung übte.

„Um ehrlich zu sein, ist das meiner Meinung nach keine gute Idee“, stellte er in einer Medienrunde klar. Bei den Olympischen Spielen sei die Fahrt über den Montmatre noch „großartig“ gewesen, doch bei der Großen Frankreich-Rundfahrt seien die Voraussetzungen ganz andere. „Damals waren nur 50 Fahrer im Peloton, als sie am Montmatre ankamen. Bei der Tour de France werden es 150 Fahrer sein, die auf einem engen Anstieg um die beste Position kämpfen. Es könnte weitaus stressiger werden, als die Organisatoren erwarten.“

Der Däne ist längst nicht der einzige Top-Fahrer, der skeptisch ist. Auch Olympiasieger Remco Evenepoel hätte sich gewünscht, dass einfach beim Status quo bleibt. „Wir werden in der ersten Tour-Woche schon genug Kämpfe austragen. Da Montmatre nun dazu kommt, heißt es, dass wir auch am letzten Tag um Positionen kämpfen müssen“, so der Belgier gegenüber „Sporza“: „Wir werden schon müde genug sein.“

Traditionell besteht das letzte Teilstück der Frankreich-Rundfahrt aus einer „tour d’honneur“, das Gelbe Trikot wird nicht mehr angegriffen.

Die abschließende Etappe gipfelt in einem Acht-Runden-Sprint auf den Champs-Élysées, dem Pariser Pracht-Boulevard. In diesem Jahr kehrt das Tour-Finale in die Hauptstadt zurück, nachdem die Rundfahrt 2024 wegen Olympia in Nizza geendet war.

Ex-Profi warnt Tour-Titelverteidiger Pogacar

Titelverteidiger Tadej Pogacar wird als klarer Favorit bei der Tour de France 2025 an den Start gehen. Ein ehemaliger Fahrer sieht den Slowenen im Duell gegen Jonas Vingegaard jedoch nicht so weit vorne, wie die meisten Fans, Experten und Insider.

Niemand zweifelt daran, dass Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard den Sieg bei der Tour de France 2025 unter sich ausmachen werden. Nur wenige zweifeln an einem erneuten Erfolg des Slowenen, der dem Radsport-Frühjahr auf beeindruckendste Art und Weise seinen Stempel aufgedrückt hat.

Der ehemalige britische Profi Adam Blythe ist von einem erneuten Tour-Triumph Pogacars allerdings noch nicht überzeugt. Er sagt: Die Menschen vergessen, wie gut ein Vingegaard in Top-Form wirklich ist.

Der Däne habe Pogacar vor zwei Jahren viel Zeit in einem Einzelzeitfahren abgenommen. „Und es gab einen Tag, an dem er ihm sechs Minuten an einem Berg abgenommen hat. Ich denke, das wird angesichts des letzten Jahres und Jonas‘ Verletzung vergessen“, sagte Blythe im „TNT“-Interview.

„Ich glaube nicht, dass Vingegaard unterschätzt wird. Aber wenn man sich anschaut, was Jonas letztes Jahr gemacht hat, als er eine Tour-Etappe gewonnen hat nachdem er vor der Tour sechs Wochen auf seinem Rücken gelegen hat … Er war immer noch in der Lage, den besten Tadej zu schlagen, den wir bis zu diesem Jahr je gesehen haben. Und jetzt hat er eine viel bessere Vorbereitung als letztes Jahr“, brach Blythe eine Lanze für den Dänen.

Wenn er anstelle des UAE-Teams wäre, „würde er [Vingegaard] mich nervös machen. Wenn Jonas in Top-Form war, hat Tadej ihn nie geschlagen“, verwies der frühere Fahrer auf die Tour-Jahre 2022 und 2023, in denen Vingegaard die Frankreich-Rundfahrt mit 2:43 bzw. 7:29 Minuten Vorsprung auf seinen großen Rivalen aus Slowenien gewann.

Rad-Star Vingegaard nimmt Saisonstart ins Visier

Der zweimalige Tour-Sieger Jonas Vingegaard wird bei der Algarve-Rundfahrt in Portugal ab dem 19. Februar in die Saison starten. Dies gab das Team Visma-Lease a Bike des 28 Jahre alten Dänen bekannt.

Weitere Starts im Frühjahr hat Vingegaard bei Paris-Nizza (ab 9. März) und der Katalonien-Rundfahrt (ab 24. März) geplant. Vor der Tour de France (ab 5. Juli), die er zum dritten Mal gewinnen will, wird Vingegaard Mitte Juni noch das Critérium du Dauphiné als Generalprobe bestreiten.

Im Gegensatz zu seinem großen Rivalen Tadej Pogacar (Slowenien) fährt Vingegaard nicht die klassischen Eintagesrennen.

Tour-Titelverteidiger Pogacar wird bei der UAE-Tour in der Heimat seines Teamsponsors ab dem 17. Februar sein Saisondebüt feiern. Vor der Tour trifft er wohl nur bei der Dauphiné auf Vingegaard.

Der dänische Radprofi Jonas Vingegaard unternimmt in der kommenden Saison einen erneuten Angriff auf das Gelbe Trikot der Tour de France und Titelverteidiger Tadej Pogacar.

Der zweimalige Gewinner der Frankreich-Rundfahrt bestätigte am Dienstag seinen Start bei der 112. Großen Schleife im Sommer (5. bis 27. Juli).

„Ich kann es kaum erwarten, wieder bei der Tour an den Start zu gehen. Es ist das Rennen, das mir am meisten bedeutet. Ich will es zum dritten Mal gewinnen“, sagte Vingegaard.

Unterstützt wird der 28-Jährige vom Team Visma – Lease a bike unter anderem von starken Bergfahrern wie Ex-Vuelta-Champion Sepp Kuss, Matteo Jorgenson, Simon Yates und Wout van Aert.

„Wir werden uns in den kommenden Monaten optimal vorbereiten und alles dafür tun, um die Tour zu gewinnen“, sagte Vingegaard.

Im Vorjahr hatte er nach einer komplizierten Vorbereitung den zweiten Platz hinter Pogacar belegt. Im Nachgang an die diesjährige Tour de France plant Vingegaard zudem einen Einsatz bei der Vuelta in Spanien (23. August bis 14. September).

„Wir werden unsere konkreten Ziele später in der Saison definieren. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass man nicht alles planen kann. Aber ich gehe nie ohne Ambitionen in ein Rennen“, sagte Vingegaard.

 

Vingegaard-Coach: So wollen wir Pogacar 2025 schlagen

Selten hat ein Fahrer eine Radsportsaison dermaßen dominiert, wie Tadej Pogacar im Jahr 2024. Jonas Vingegaard war einer der Leidtragenden. Der Däne will in der kommenden Saison wieder neu angreifen. Das ist allerdings einfach gesagt als getan, glaubt sein Coach.

Was ist nötig, um einen der vielleicht besten Radsportler aller Zeiten zu bezwingen? Diese Frage stellen sich allen voran Jonas Vingegaard und sein Team, die in diesem Jahr bei der Tour de France vom Slowenen die Grenzen aufgezeigt bekommen haben.

„Was Pogacar in diesem Jahr gemacht hat, ist mehr als beeindruckend. Er scheint fast keine Schwäche zu haben“, zog Vingegaards Coach Tim Heemskerk im „Velo“-Gespräch den Hut vor dem größten Rivalen. „Pogacar hat die Latte in diesem Jahr angehoben. Jetzt müssen wir diese Lücke schließen.“

Die große Frage ist: Wie? Heemskerk dazu: „Mit einer vernünftigen Vorbereitung und einigen Änderungen im Training und der Ernährung kann Jonas die Tour natürlich wieder gewinnen. Aber es gibt keine Zweifel, dass wir uns in allen Bereichen verbessern müssen, um das zu schaffen.“

Zu besagten Bereichen gehört nicht nur die Ausdauer, sondern auch die Kraft. „Wir haben die Zahlen gesehen, die Pogacar und auch Evenepoel am Plateau de Beilles und am St. Luca getreten haben. Pogacar war bei jeder Art der Belastung top. Darauf müssen auch wir hinarbeiten.“

Zudem müsse er mit dem Dänen auch an der Explosivität arbeiten, betonte der Visma-Trainer. Dieser Bereich sei jedoch sehr schwer zu trainieren und benötige viel Zeit, schilderte Heemskerk.

Außer Frage steht für den Trainer, dass Vingegaard seinen großen Rivalen bei der Tour de France 2025 nur schlagen kann, wenn er mehr oder minder sein ganzes Leben darauf ausrichtet.

„Wir müssen uns alle Bereiche anschauen, um Jonas‘ Leben so zu gestalten, dass er in der Lage ist, die Lücke zu schließen. Wir müssen zusehen, dass wir es so organisieren, dass er Zeit mit seiner Familie hat und trotzdem noch etwas mehr aus dem Training herausbekommen kann. […] Jonas muss glücklich und bei seiner Familie sein, aber er braucht auch die richtige Umgebung, um Leistung zeigen zu können“, sagte Heemskerk.

 

Visma dementiert Vingegaard-Berichte

Berichte in zwei renommierten Sportzeitungen haben die Herzen der Radsport-Fans am Dienstag kurzzeitig höher schlagen lassen. Dort hieß es, dass Superstar Jonas Vingegaard im Jahr 2025 das spektakuläre Double aus Giro- und Tour-Start plant. Das Team des Dänen dementierte die Meldungen jedoch umgehend.

Sowohl die italienische Sportzeitung „Gazzetta dello Sport“ als auch das belgische Blatt „Het Laatste Nieuws“ berichteten am Dienstag von den Vingegaard-Plänen, in der kommenden Saison den gleichen Weg wie Tadej Pogacar zu beschreiten und sowohl beim Giro d’Italia als auch der Tour de France starten zu wollen.

Visma-PR-Chef Sander Kleikers deutete auf Nachfrage der dänischen Zeitung „Ekstra Bladet“ jedoch an, dass die Berichte nicht mehr als reine Spekulationen sind. „Ich weiß wirklich nicht, woher diese Info kommt. Sie kommt ganz sicher nicht aus unserem Team“, sagte Kleikers.

Weiter erklärte er: „Wir haben noch nicht einmal damit angefangen, die aktuelle Saison zu bewerten. Ich weiß wirklich nicht, woher das jetzt kommt. Das ist sehr überraschend.“ Die italienische und belgische Zeitung hatten zuvor behauptet, Vingegaard wolle gerne am Giro 2025 teilnehmen. Sein Team werde daher nach einer Möglichkeit suchen müssen, die Italien-Rundfahrt in den Kalender des Dänen zu integrieren.

Sollte sich Vingegaard tatsächlich beim Giro 2025 auf das Rad schwingen, wäre dies eine Premiere für den zweimaligen Tour-Sieger, der eine Teilnahme an der Italien-Rundfahrt bisher noch nicht in seiner Vita stehen hat. An der Tour nahm er insgesamt vier Mal teil, an der Vuelta zwei Mal. Sein bestes Ergebnis dort war der zweite Platz im Jahr 2023.

Das legendäre Double aus Giro- und Tour-Sieg galt bis zu diesem Jahr eigentlich als unerreichbar. Tadej Pogacar schaffte das Kunststück als erster Fahrer seit Marco Pantani im Jahr 1998.

„Absolute Topform“: Pogacar würdigt Vingegaards Leistung

Tadej Pogacar hat nach dem beeindruckenden Comeback-Sieg seines Rivalen Jonas Vingegaard keinerlei Zweifel an der Leistungsfähigkeit des amtierenden Tour-Champions.

„Chapeau an ihn, ein toller und verdienter Sieg. Jeder konnte sehen, dass er in absoluter Topform ist“, sagte der Slowene: „Es wird jetzt ein fairer Kampf.“

98 Tage nach seinem Horrorsturz bei der Baskenland-Rundfahrt hatte sich Jonas Vingegaard nach einem packenden Zweikampf im Zentralmassiv überraschend im Sprint in einer Millimeter-Entscheidung gegen Pogacar durchgesetzt.

Der erste Etappensieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt war hoch emotional für den zweimaligen Tour-Sieger aus Dänemark.

„Dieser Sieg bewegt mich zutiefst“, sagte Vingegaard, der nach der Zieldurchfahrt schnell seine Frau Trine anrief und viele Tränen vergoss: „Sie hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich zurückkam“, sagte Vingegaard. Er habe „niemals gedacht“, dass er zurück „auf diesem Level“ sei: „Ich hatte viele Selbstzweifel.“

Im April hatte sich Vingegaard mehrere Knochen gebrochen, er verletzte sich schwer an der Lunge und fürchtete sogar um sein Leben.

Bei der Tour schien es zunächst so, als könne Vingegaard nicht sein volles Potenzial abrufen – die Aufholjagd nach Pogacars Attacke 30 km vor dem Ziel und der beeindruckende Kraftakt im Finale in Le Lioran wecken nun aber Hoffnung auf ein packendes Duell in der zweiten Hälfte der 111. Großen Schleife. Am Wochenende wird in den Pyrenäen der nächste Showdown erwartet.

Pogacar gab sich nach der Niederlage äußerlich cool. „Mal sehen, was bei den größeren Anstiegen in den Pyrenäen passiert“, sagte der Anführer vom UAE Team Emirates und ergänzte: „Ich bin wirklich zuversichtlich.“ Nach der elften Etappe beträgt sein Vorsprung auf den drittplatzierten Vingegaard 1:14 Minuten.

Zwischen den beiden Dominatoren der vergangenen Jahre liegt noch Remco Evenepoel, der wie Primoz Roglic (Slowenien) vom deutschen Team Red Bull-Bora-hansgrohe im Gigantenduell an der Spitze aber anscheinend nicht mithalten kann.

„Jonas und Tadej sind in einer eigenen Liga, auf einem anderen Level“, räumte der belgische Shootingstar von Soudal Quick-Step ein.