EHC München gewinnt im Penaltyschießen

Der EHC Red Bull München ist nach der Entlassung des früheren Bundestrainers Toni Söderholm in die Erfolgsspur zurückgekehrt.

Nach drei Heimpleiten am Stück verspielte der viermalige Meister in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) unter der Leitung von Interimscoach Max Kaltenhauser zwar eine 4:1-Führung beim Vizechampion Fischtown Pinguins Bremerhaven, siegte aber doch noch mit 5:4 (1:0, 3:1, 0:3, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen.

Filip Varejcka verwandelte als einziger der insgesamt 14 Schützen. Zuvor hatten die Münchner zwölf Sekunden vor der Schlusssirene noch den Ausgleich kassiert. Alex Friesen war für die Bremerhavener zur Stelle, vorher trafen Jan Urbas (45.) und Miha Verlic (47.). Für den EHC waren der frühere NHL-Profi Tobias Rieder (15./32.), Ben Smith (21.) und Adam Brooks (30.) erfolgreich. Ross Mauermann (22.) hatte zwischenzeitlich für Fischtown verkürzt.

„Das war ein wilder Ritt“, sagte Kaltenhauser bei MagentaSport: „Ich denke, wir haben den Sieg in Summe verdient.“

Nach drei Niederlagen im neuen SAP Garden nacheinander, darunter die für die Entlassung Söderholms ausschlaggebende Pleite gegen Schlusslicht Düsseldorfer EG am Freitagabend, gelang dem EHC unter Kaltenhauser die Trendwende. Wer auf den Finnen Söderholm, der die großen Fußstapfen seines Vorgängers Don Jackson nicht ausfüllen konnte und nach etwas mehr als einem Jahr wieder gehen musste, folgt, ist noch unklar.

An der Spitze bleibt weiter der ERC Ingolstadt. Die Panther stellten bei den Kölner Haien mit dem 3:2 (0:0, 2:2, 0:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen einen Vereinsrekord ein. Acht Siege nacheinander gab es in der Klubgeschichte nur in den Saisons 2003/04 und 2005/06. Daniel Schmölz verwandelte den entscheidenden Versuch.

Knapp hinter der Mannschaft von Trainer Mark French liegen die Eisbären Berlin. Der Meister setzte sich zum Abschluss des neunten Spieltags bei den Löwen Frankfurt mit 5:2 (2:0, 1:1, 2:1) durch. Wie München kommen auch die Adler Mannheim noch nicht in Fahrt. Der achtmalige Meister verlor nach einem schwachen zweiten Drittel mit 1:3 (0:0, 0:3, 1:0) bei den Grizzlys Wolfsburg und bleibt auf Rang sechs.

 

Fehlstart für München – Ingolstadt gewinnt in Overtime

Topfavorit Red Bull München hat einen Fehlstart in das Playoff-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hingelegt.

Der Hauptrundensieger verlor überraschend sein Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 1:3 (0:0, 0:1, 1:2). Spiel zwei der Serie „best of seven“ wird am Freitag (19:30 Uhr/MagentaSport) in Bremerhaven ausgetragen, vier Siege sind zum Weiterkommen notwendig.

Der Tabellenzweite ERC Ingolstadt verbuchte dagegen einen hart umkämpften Heimsieg: Die Schanzer setzten sich mit 5:4 (1:0, 1:3, 2:1, 0:0, 1:0) in der zweiten Verlängerung gegen die Düsseldorfer EG durch. Fabio Wagner erzielte in der 82. Minute das Siegtor.

Die Münchner bissen sich vor 4832 Besuchern die Zähne am starken Gästetorhüter Maxi Franzreb aus. Ross Mauermann traf mit der Schlittschuhkufe zur Bremerhavener Führung (29.), Markus Vikingstad erhöhte zu Beginn des Schlussdrittels auf 2:0 (42.). Austin Ortega gelang nur noch der Anschlusstreffer (58.), Vikingstad traf 24 Sekunden vor Schluss ins leere Tor.

„Wir haben sehr viel richtig gemacht, aber unsere Chancen nicht genutzt“, sagte Münchens Kapitän Patrick Hager: „Wir werden uns davon aber nicht verrückt machen lassen.“

DEG-Topscorer Philip Gogulla schoss die Gäste vor 4026 Zuschauern in Ingolstadt kurz vor Schluss der regulären Spielzeit mit seinem zweiten Tor des Abends, seinem insgesamt 33. Play-off-Treffer (55.), mit 4:3 in Führung. Doch Ingolstadts Doppeltorschütze Ty Ronning erzwang die Verlängerung (58.).

Zuvor hatten Mirko Höfflin (11.), Charles Bertrand (26.) und Ronning (53.) für den ERC sowie Gogulla (21.), Mikko Kousa (35.) und Kapitän Alex Barta (37.) für die DEG getroffen.

Das Schiedsrichtergespann musste schon nach wenigen Minuten zu dritt weitermachen, weil Linienrichter Joshua Römer mit einer Handverletzung ausfiel.