Abstiegsbedrohte DEG fährt Big Points ein

Der Abstiegskampf in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) spitzt sich zu – und wird zu einem Zweikampf.

Die Düsseldorfer EG besiegte am drittletzten Spieltag die Nürnberg Ice Tigers mit 4:3 (1:1, 2:0, 0:2, 1:0) nach Verlängerung, verspielte aber einen Dreier in der regulären Spielzeit. Dennoch vergrößerte der Altmeister den Abstand zu den Augsburger Panther auf drei Punkte, weil der Tabellenletzte beim 3:4 (1:0, 2:0, 0:4) gegen die Kölner Haie sogar ein 3:0 aus der Hand gab.

Die Entscheidung könnte bereits am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) im direkten Duell fallen: Mit einem Sieg in Augsburg wäre die Düsseldorfer EG gerettet. Bereits den Klassenerhalt gesichert haben die Iserlohn Roosters, die sich durch das 4:3 (2:0, 1:1, 1:2) gegen die Schwenninger Wild Wings acht Punkte vom Tabellenende absetzten.

Topscorer Brendan O’Donnell schoss die DEG, die im Schlussdrittel eine 3:1-Führung verspielte, in der Overtime zum Sieg. Augsburg ging zwar durch Chris Collins schon nach 72 Sekunden in Front, verlor trotz eines 3:0-Vorsprungs aber noch im letzten Drittel. Brady Austin besiegelte vier Minuten vor Schluss die Niederlage der Panther.

Die Eisbären Berlin sind nach dem 6:3 (3:1, 1:1, 2:1) gegen die Grizzlys Wolfsburg nicht mehr vom zweiten Platz zu verdrängen, damit sicherte sich der Meister auch das Heimspielrecht bis mindestens zur Halbfinalserie.

Nach sechs Siegen in Folge kassierte Spitzenreiter ERC Ingolstadt beim 2:3 (1:0, 1:1, 0:2) bei den Löwen Frankfurt wieder eine Niederlage. Den Hauptrundensieg hatten sich die Panthers aber bereits zuvor gesichert.

Red Bull München kehrte nach drei Niederlagen in vier Spielen mit einem 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) gegen die Adler Mannheim wieder auf Rang vier zurück. Für die Mannheimer war es die dritte Pleite in Folge.

 

DEG droht bitterer Ausfall im Abstiegskampf

Selbst der Hoffnungsschimmer am Wochenende hatte einen bitteren Beigeschmack. Durch das furiose 8:4 am Sonntag bei den Löwen Frankfurt ist die Düsseldorfer EG fünf Spiele vor dem Ende der Hauptrunde nicht mehr Letzter in der Deutschen Eishockey Liga.

Doch es droht nun der Ausfall von Top-Stürmer Tyler Gaudet, der nach einem Check in die Bande mit schmerzverzerrtem Gesicht früher vom Eis musste. Der Ausfall des zweitbesten Scorers im Team, der allein in Frankfurt zwei Tore und drei Vorlagen sammelte, wäre im Endspurt besonders bitter für die Düsseldorfer.

Der stolzen DEG – achtmal deutscher Meister – droht erstmals überhaupt der sportliche Abstieg aus der DEL. Sollte der Großclub am Ende der Hauptrunde am 7. März Letzter sein, würde wohl auch die Liga hoffen, dass einige Wochen später die Ravensburg Towerstars die Playoffs in der DEL 2 gewinnen.

Dies ist der einzige Club der Top-6-Teams der zweiten Liga, der die wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen Aufstieg nicht erfüllt.

Nur in dem Fall würde der DEL-Letzte also erstklassig bleiben. Dieses Glück hatten die Augsburger Panther 2023 und 2024. Die Schwaben kämpfen nun mit Iserlohn und eben der DEG wieder darum, nicht Letzter zu werden.

„Wir wissen auch, um was es hier geht“, sagte der frühere Nationalspieler Philip Gogulla, dem die Situation als gebürtigem Düsseldorfer nach eigenem Bekunden besonders an die Nieren geht. „Mir bedeutet das emotional vielleicht nochmal mehr. Weil ich nun mal Düsseldorfer bin und weil ich das nie erleben möchte, dass der Worst Case eintrifft“, sagte der DEG-Kapitän.

Auch im DEL-Ligabüro wird gezittert. Offizielle Statements sind nicht überliefert, doch ein Abstieg einer ihrer größten Marken würde die Liga treffen. Das in ganz Sport-Deutschland bekannteste Eishockey-Duell zwischen Düsseldorf und Köln würde wegfallen.

Düsseldorf ist ein Publikumsmagnet und polarisiert in der Szene wegen vieler früherer Erfolge. Entweder man liebt oder verachtet den Serienmeister der 90er Jahre, als Stars wie Dieter Hegen, Gerd Truntschka, Peter-John Lee, Uli Hiemer und sogar ein damaliger Weltklasse-Akteur wie Brendan Shanahan seine Schlittschuhe für den Kultclub schnürten.

Barta im 1000er-Klub der DEL

Nur zwei Tage nach Moritz Müller ist auch Alexander Barta in der Deutschen Eishockey Liga dem 1000er-Klub beigetreten, hat dabei aber eine Enttäuschung erlebt.

Mit der Düsseldorfer EG unterlag der frühere Nationalspieler dem Spitzenreiter Red Bull München am Sonntagnachmittag in seinem Jubiläumsspiel mit 1:2 (1:1, 0:0, 0:1).

Die DEG (89 Punkte) ließ als Tabellenfünfter wertvolle Zähler für die direkte Viertelfinal-Qualifikation liegen. Und die Verfolger punkteten: Die Grizzlys Wolfsburg schlugen die Adler Mannheim (3:2 n.V.), die Kölner Haie nahmen bei der Niederlage bei den Straubing Tigers (3:4 n.V.) einen Zähler mit.

Meister Eisbären Berlin schlug den Tabellenzweiten ERC Ingolstadt 5:1 (2:0, 1:1, 2:0) und liegt drei Punkte hinter Rang zehn, der mindestens zum Einzug in die Vor-Play-offs her müsste. Im Tabellenkeller schlug Schlusslicht Bietigheim Steelers die Nürnberg Ice Tigers 5:2 (0:2, 4:0, 1:0), der Vorletzte Augsburger Panther gewann bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen.

In Düsseldorf sorgte Andreas Eder spät für die Entscheidung (58.). Zuvor hatte Jonathan Blum (16.) die DEG-Führung durch Bernhard Ebner (10.) ausgeglichen. Barta blieb ohne Scorerpunkt.

Der DEG-Kapitän gab in der Saison 2000/01 sein DEL-Debüt im Trikot der Eisbären Berlin. Danach spielte der heute 40-Jährige in der Liga für die Hamburg Freezers, München und den ERC Ingolstadt. 2016 ging der Stürmer nach Düsseldorf.

Bartas Teamkollege Philip Gogulla (35) macht am Dienstag im Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings die 1000 voll. Haie-Kapitän Müller hatte am Freitag in seinem Jubiläumsspiel mit Köln einen 8:2-Kantersieg bei den Iserlohn Roosters gefeiert.