Angeblich Wunschspieler: BVB-Star bei Lazio Rom gehandelt

Zahlreiche Spieler von Vizemeister Borussia Dortmund haben Interesse aus dem In- und Ausland geweckt. So auch ein Angreifer des BVB, der in der Rückrunde zum Leistungsträger avancierte. Nun gibt es erste konkrete Spekulationen über einen möglichen Wechsel im Sommer.

Borussia Dortmunds Donyell Malen wird mit einem Transfer zu Italiens Vizemeister Lazio Rom in Verbindung gebracht. Das Portal „tuttomercatoweb“ berichtet, dass der Niederländer zu den absoluten Wunschspielern von Trainer Maurizio Sarri zählt.

Lazio hat sich in der abgelaufenen Spielzeit erstmals seit drei Jahren wieder für die Champions League qualifiziert. Prunkstück der Hauptstädter war die überragende Defensivarbeit, nur Meister SSC Napoli kassierte in 38 Ligaspielen weniger Gegentore als die Adler. Auf der anderen Seite hat Lazio weniger Tore geschossen als jeder der Konkurrenten aus den Top fünf der Serie A. Donyell Malen soll dem Bericht zufolge in der kommenden Spielzeit daran also etwas ändern.

Ein Transfer des 24-Jährigen sei mehr als nur ein Gedankenspiel und könnte „tuttomercatoweb“ daher durchaus Realität werden. Ob sich der BVB auf einen Deal einlässt, steht jedoch auf einem anderen Blatt.

Malen endlich Leistungsträger beim BVB

Donyell Malen kam 2021 von der PSV Eindhoven zur Borussia, wo er einen Vertrag bis 2026 unterzeichnete. Angesichts der damals gezahlten Ablöse in Höhe von 30 Millionen Euro und der noch immer langen Vertragslaufzeit dürfte ein Transfer für Lazio sicher kein Schnäppchen werden.

Zudem: Nach langen Leistungsschwankungen und einem großen Formloch in der Hinrunde, das dem 21-fachen niederländischen Nationalspieler die Teilnahme an der Weltmeisterschaft kostete, zählt Malen mittlerweile zu den wichtigsten Offensivspielern von Borussia Dortmund.

Mit neun Toren und sechs Vorlagen ist Malen der drittbeste Scorer des BVB in der abgelaufenen Saison. Seine vielen Torbeteiligungen in 2023 machten die Aufholjagd der Mannschaft von Trainer Edin Terzic erst möglich. Letztlich verpassten Malen und der BVB jedoch den ersten Gewinn der Meisterschaft seit 2012, der Titel ging abermals an den FC Bayern.

Leistungsexplosion bei BVB-Star: „Unglaubliche Fähigkeiten“

In der Hinrunde zählte Angreifer Donyell Malen noch zu den schwächsten Spielern auf Seiten von Borussia Dortmund. Im Winter galt er gar als möglicher Wechselkandidat. Mittlerweile zeigt der Niederländer aber sein wahres Gesicht, freut sich BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.

Der BVB war bei der Verpflichtung von Donyell Malen durchaus ins Risiko gegangen, zahlte man im Sommer 2021 doch nicht weniger als 30 Millionen Euro an die PSV Eindhoven. Nach Malens Debütsaison mit Höhen und Tiefen war man im Ruhrgebiet in 2022/23 vom endgültigen Durchbruch ausgegangen – umso enttäuschter fiel dann die Ausbeute des Flügelstürmers in der Hinrunde aus: Kein Tor, zwei magere Vorlagen – viel zu wenig für die großen BVB-Ansprüche.

Langsam aber sicher profitiert Borussia Dortmund aus dem Deal. Im Kalenderjahr 2023 hat Malen den Schalter sichtbar umlegen können und seine vielen Kritiker vorerst verstummen lassen. Sechs Tore und drei Vorlagen lieferte der 24-Jährige allein in den vergangenen fünf Liga-Spielen. Beim jüngsten 4:0 (3:0) gegen Eintracht Frankfurt legte er einen Doppelpack hin.

Eine gute Entwicklung, wie Kaderplaner Kehl nun hervorhob. „Dass er unglaubliche Fähigkeiten hat, sehen wir schon seit Monaten und das wussten wir auch schon im letzten Jahr. Er ist ein unglaublich bereicherndes Element für diese Mannschaft, das war die Idee hinter seiner Verpflichtung und ich bin froh, dass er das jetzt auch viel häufiger unter Beweis stellt“, zitiert „WAZ“ den ehemaligen Mittelfeldspieler.

Malen habe zuletzt der „letzte Schritt“ gefehlt „und den hat er jetzt gemacht. Donny hat unglaubliches Selbstvertrauen getankt“.

Im Aufschwung ist zudem Nationalspieler Karim Adeyemi, der wie Angreifer-Kollege Donyell Malen in der Hinrunde bisweilen als Fremdkörper galt. Adeyemi habe eine „unfassbare Leistung abgerissen“, so Kehl über den Stürmer, der zwei Tore vorlegen konnte. Nach nur einer Vorlage in 2022 steht er mittlerweile bei drei Toren und fünf Vorlagen in der Bundesliga.

Malen verspricht: „Werde mich verbessern“

Donyell Malens Debütsaison im Trikot von Borussia Dortmund verlief durchwachsen. Nun kündigte der Niederländer eine deutliche Leistungssteigerung an.

„Ich habe mir viel vorgenommen für die neue Saison. Ich möchte mich täglich verbessern und ich werde mich auch verbessern. Davon bin ich überzeugt“, sagte Malen selbstbewusst zu „Sport1“.

Sein erstes Jahr beim BVB sei „okay“ gewesen. „Ich hatte einige gute, aber auch schlechte Momente. Ich bin insgesamt aber sehr optimistisch, dass es ein besseres Jahr wird und ich dem Team mit meinen Toren helfen kann“, so Malen, der in der vergangen Saison neun Tore in 38 Pflichtspielen erzielte.

Zuversichtlich stimmt Malen vor allem die Tatsache, dass er sich mittlerweile bestens bei Borussia Dortmund eingelebt hat: „Ich bin jetzt ein Jahr hier und kenne die Leute im Umfeld mittlerweile viel besser. Ich glaube, dass jetzt viele Dinge leichter von der Hand gehen werden.“

Druck wegen der hohen Ablöse von 30 Millionen Euro, die der BVB an PSV Eindhoven zahlte, verspürt Malen nicht. „Die Summe ist nun mal da. Daran kann ich nichts ändern“, so der Offensivspieler, der ergänzte: „Ich versuche ruhig und cool zu bleiben. Das ist mir, glaube ich, ganz gut gelungen.“

BVB stand nach Malen-Diagnose „unter Schock“

In dem Interview sprach Malen auch über die Hodentumor-Diagnose von Neuzugang Sébastien Haller. „Wir standen alle unter Schock“, gestand der 23-Jährige: „Mit Seb hatten wir ein sehr gutes Gefühl. Ich kenne ihn ja noch von Ajax, wir haben oft gegeneinander gespielt. Er ist wirklich ein super Spieler.“

Wichtig sei nun vor allem, dass Haller wieder gesund wird. Bis dahin müsse jeder Spieler im Kader der Dortmunder Verantwortung übernehmen. „Wir alle sind gefragt. Ich, aber auch die anderen“, hob Malen hervor.

Auch nach dem Abgang von Erling Haaland nimmt Malen wohl eine wichtigere Rolle im Angriff ein. Froh über den Wechsel des Norwegers war der Niederländer aber keinesfalls. „Einer der Besten ist gegangen. Das ist nicht schön. Ich habe mir viel von ihm abschauen können“, sagte er: „Wir wissen alle, wie gut er ist. Wir müssen Wege finden, ohne ihn auch erfolgreich zu sein.“

„Ich weiß, wie ich de Ligt überwinden kann“

In der kommenden Bundesliga-Saison freut sich Malen vor allem auf das Duell mit Landsmann Matthijs de Ligt, der von Juventus Turin zum FC Bayern gewechselt ist.