Theis überwindet Mini-Krise – Durant überholt Shaq

Die Los Angeles Clippers mit Basketball-Weltmeister Daniel Theis haben sich aus ihrem Tief der vergangenen Woche herausgekämpft und bleiben in der Profiliga NBA voll auf Playoff-Kurs.

Die Kalifornier, in den vergangenen fünf Spielen viermal unterlegen, siegten beim Hinterbänkler Portland Trail Blazers mit 116:103. Theis kam von der Bank, in knapp 20 Minuten auf dem Parkett verbuchte der Center zehn Punkte und fünf Rebounds.

In ganz andere Sphären ist Kevin Durant vorgestoßen. Der zweimalige NBA-Champion und dreimalige Olympiasieger überholte in der „ewigen“ Scorerliste die Legende Shaquille O’Neal und belegt nun Rang acht.

Zum 115:102 der Phoenix Suns gegen die Philadelphia 76ers steuerte Durant in der Nacht zu Donnerstag 22 Punkte bei. Für die Suns war es ein wichtiger Erfolg im Kampf um die Playoffs, derzeit ist das Team aus Arizona Siebter im Westen.

Durant brauchte für die Ausbeute 159 Spiele und etwa 3500 Spielminuten weniger als O’Neal. Der markanteste Unterschied der beiden Amerikaner ist der Distanzwurf: Während Center O’Neal in seiner Karriere nur einen Dreier verwandelte, steht der noch aktive Durant bereits bei 1999 erfolgreichen Versuchen.

In der ewigen Bestenliste könnte Durant weiter klettern. Auch der Fünftplatzierte Michael Jordan (32.292 Punkte) sowie dahinter Dirk Nowitzki (31.560) und Wilt Chamberlain (31.419) scheinen noch in Reichweite.

Das Ranking wird seit Februar 2023 von Superstar LeBron James von den Los Angeles Lakers angeführt. James ist der bislang einzige Profi, der in der NBA-Geschichte über 40.000 Zähler erzielt hat.

Im Spitzenspiel der Eastern Conference besiegten die Boston Celtics den Verfolger Milwaukee Bucks ohne den verletzten Giannis Antetokounmpo mit 122:119 und bleiben klarer Ligaprimus.

Clippers und Knicks schlagen Stadtrivalen

Basketball-Weltmeister Daniel Theis hat mit den Los Angeles Clippers das prestigeträchtige Stadtduell in der NBA gewonnen.

Gegen die Los Angeles Lakers, die ohne Superstar LeBron James antraten, feierten Theis und Co. in der Nacht zum Mittwoch einen 127:116-Sieg. Der deutsche Center verzeichnete drei Punkte und zwei Rebounds.

Treffsicherste Schützen waren Clippers-Star Kawhi Leonard und Lakers-Profi D’Angelo Russell mit je 27 Punkten. Als Vierter der Western Conference liegen die Clippers im Play-off-Rennen voll auf Kurs, die Lakers müssen auf Platz neun zittern.

Pausieren musste derweil der zuletzt so formstarke Isaiah Hartenstein. Ohne den den 25 Jahre alten Center, der wegen Problemen an der Achillessehne fehlte, gewannen die New York Knicks bei den Brooklyn Nets mit 108:103. Bester Werfer war Nets-Star Mikal Bridges mit 36 Punkten, bei den Knicks kamen Julius Randle und Jalen Brunson auf je 30 Zähler.

Superstar Nikola Jokic lieferte indessen eine weitere Gala-Vorstellung ab. Beim 114:109-Sieg von Meister Denver Nuggets bei den Indiana Pacers gelang dem Serben mit 31 Punkten, 13 Rebounds und zehn Assists ein Triple-Double. Auch Jokics Co-Star Jamal Murray legte 31 Punkte auf.

Theis will in Nowitzkis Fußstapfen treten

Wenn man Daniel Theis braucht, ist Daniel Theis zur Stelle. Unter dem Korb schuften, verteidigen, seinen Mitspielern der Boston Celtics den Rücken frei halten.

Der Basketball-Nationalspieler aus Salzgitter hat in den drei letzten Partien gegen die Miami Heat in der Final-Serie der Eastern Conference zwar keine Minute mehr gespielt. Doch sollte er zum Start in die NBA-Finals gegen die Golden State Warriors in der Nacht zu Freitag (3:00 Uhr MESZ) aufs Parkett geschickt werden: Theis wird im Abwehrbollwerk des Rekordmeisters seinen Job erledigen. Dafür haben sie ihn zurückgeholt und auch deswegen haben die Celtics die Chance auf den 18. Titel.

Gegen die Warriors um die Stars Steph Curry und Klay Thompson sind die Celtics zwar Außenseiter, aber keinesfalls chancenlos – zu gut ist die Defensive, die in dieser Form von keinem anderen Team der Liga gespielt wird. „Andere Teams wissen daher nicht, wie sie attackieren sollen“, berichtete Theis zuletzt in einem Interview von „Spox“. „Wir sind immer körperlich da, selbst wenn wir viel switchen, wir lassen den Gegner permanent arbeiten. Die Stopps verschaffen uns auf der Gegenseite leichte Punkte und Transition-Möglichkeiten, es macht die Offense so viel simpler. Und ja, wir bieten wenig Angriffsfläche.“

Zentraler Bestandteil der Celtics-Abwehr ist Robert Williams III, der mit Knieproblemen allerdings angeschlagen ist – und dessen Ersatzmann Daniel Theis heißt. „Niemand kann so spielen wie Rob, weil niemand so athletisch, so schnell und so lang ist“, sagte Theis. Gemeinsam mit Al Horford zeigte er aber schon zu Beginn der Playoffs gegen die Brooklyn Nets, dass das Team einen Ausfall des langen Kerls durchaus kompensieren kann. „Auch wir können switchen, können das Pick’n’Roll ganz normal verteidigen, können abseits des Balles den Ring beschützen. Es sieht bei uns eben etwas anders aus als bei Rob.“ Die Rückholaktion der Celtics, die ihn vergangene Saison noch weggetauscht hatten, hat sich für die Mannschaft gelohnt.

Zwei Spiele lang müssen die Celtics nun im für seine Lautstärke gefürchteten Chase Center in San Francisco bestehen, ehe die Finals für zwei Partien nach Boston in den TD Garden weiterziehen. Danach spielen die Teams abwechselnd ganz im Westen oder ganz im Osten der USA so lange, bis eine Mannschaft vier Siege hat. Wenn Daniel Theis auf dem Weg dorthin gebraucht wird, wird er da sein. Und in zwei bis drei Wochen womöglich als zweiter Deutscher Meister in der NBA sein.