Ist Sabitzer das fehlende Puzzlestück des BVB?

Wenige Wochen nach der millionenschweren Verpflichtung von Trainer Julian Nagelsmann von RB Leipzig überwies der FC Bayern im Sommer 2021 erneut einige Millionen – die Rede ist von 15 – nach Sachsen, um dem neuen Coach den Wunsch nach Marcel Sabitzer zu erfüllen. Ein Deal, der zum Missverständnis werden sollte: Noch bevor Nagelsmann im März 2023 überraschend seinen Hut nehmen musste, verabschiedete sich Sabitzer auf Leihbasis zu Manchester United. Nun soll mit Borussia Dortmund endgültige ein Abnehmer gefunden sein.

Bleibt die Frage: Was will der BVB überhaupt mit einem Spieler, der beim großen Konkurrenten nur selten eine Rolle spielte?

Wer am Montag einen Blick auf das Instagram-Profil von Marcel Sabitzer wirft, wird schnell feststellen, dass der Österreicher seine Zeit beim FC Bayern am liebsten schnell hinter sich lassen will. Der 29-Jährige hat kurzerhand alle Schnappschüsse gelöscht, die ihn mit den Münchnern in Verbindung bringen. Wohlgemerkt, Aufnahmen aus Leipziger Zeiten oder von der Leihe in Richtung Old Trafford können die beinahe eine Millionen Follower weiter bestaunen.

Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis erste Fotos im BVB-Trikot folgen – zumal bereits Bilder kursieren, die Sabitzer auf dem Weg zum Medizincheck in Dortmund zeigen sollen. Der „Sport Bild“ zufolge müssen sich die Klubs zwar noch auf eine Ablöse für Sabitzer (Vertrag bis 2025) einigen, dabei soll es sich allerdings nur noch um eine „Formsache“ handeln. 15 bis 20 Millionen Euro soll den Borussen der Nationalspieler wert sein. Aber was bekommen die Schwarzgelben für diese Summe?

Hauptaufgabe der BVB-Kaderplaner um Sportdirektor Sebastian Kehl ist es im laufenden Transfersommer, den Abgang von Jude Bellingham zu Real Madrid aufzufangen. Letzterer spülte zwar 103 Millionen Euro in die Kassen (die Summe kann angeblich durch Bonuszahlungen auf 133 Millionen Euro anwachsen), hinterlässt allerdings eine enorme Lücke.

Flucht aus Dortmund? BVB-Star redet Klartext

Beim BVB kommt Gio Reyna über die Jokerrolle meist nicht hinaus, auch deshalb machten in den vergangenen Wochen Wechselgerüchte die Runde. Nun hat der immer wieder von Verletzungen zurückgeworfene US-Amerikaner über seine Zukunft gesprochen.

Am Montag startet der Nordamerika-Trip von Borussia Dortmund, „Local Hero“ Giovanni Reyna ist dabei eine Sonderrolle zugedacht. Auf dem Rasen werden die Fans den Offensivmann jedoch nicht in Aktion erleben: Der 20-Jährige hat sich zum wiederholten Male eine hartnäckige Blessur zugezogen.

Schon 2022/2023 standen für Reyna nur etwas mehr als 1000 Einsatzminuten zu Buche, verteilt auf 30 Pflichtspiele. Immerhin sieben Tore und vier Vorlagen sammelte er dabei.

Mangels Stammplatzchancen wurde zuletzt über einen möglichen Abschied des Edeltechnikers noch in diesem Sommer spekuliert, als potenzieller Abnehmer tauchte Borussia Mönchengladbach kurzzeitig in der Gerüchteküche auf.

Jegliche Absichten, alsbald den Arbeitgeber zu wechseln, hat Reyna jetzt allerdings dementiert. „Ich kann mir keinen besseren Klub vorstellen, für den ich spielen könnte“, erklärte der Youngster im Gespräch mit „ESPN“-Reporter Derek Rae.

Reyna weiter: „Ich habe das Glück, dass mein erster Profiverein zugleich ein Klub ist, der die Chance hat, die Bundesliga, den Pokal und die Champions League zu gewinnen. Von Dortmund aus geht es nicht mehr weiter nach oben.“

Der BVB sei ein „top, top Verein“, bei dem er absolut glücklich sei. „Ich könnte hier für immer spielen“, schwärmte der Nationalspieler, dessen aktueller Vertrag noch bis 2025 gültig ist.

Mit der Rolle als Edeljoker hat sich Reyna zwar noch nicht endgültig abgefunden, fürs Erste kann er aber damit leben. „Ich habe gesehen, dass spät von der Bank zu kommen der Mannschaft zu einigen Siegen verholfen hat“, hob der Kreativkopf hervor.

BVB ausgestochen? Barca holt 400-Millionen-„Monster“

Borussia Dortmund hat eine Schlappe auf dem Transfermarkt erlitten. Ein angeblich auch vom BVB umworbenes Top-Talent zieht es zum FC Barcelona.

Der FC Barcelona hat das 18 Jahre alte Toptalent Mikayil Faye vom kroatischen Zweitligisten NK Kustosija verpflichtet – und eine künftige Ablösesumme auf 400 Millionen Euro festgeschrieben. Das teilten die Katalanen am Montag mit.

Der Senegalese, an dem auch der BVB interessiert gewesen sein soll, erhält einen Vertrag bis 2027.

Bei Barca dürfte Faye, Spitzname „Monster“, vorerst allerdings nur wenig Chancen auf Spielminuten in der ersten Mannschaft haben. Die Verpflichtung des Abwehrtalents ist beim spanischen Meister wohl eher langfristig gedacht.

Zuvor hatte die „Daily Mail“ über das Interesse des BVB an Faye berichtet. Auch der FC Chelsea wurde als Interessent genannt.

Transfer-Insider Fabrizio Romano hatte allerdings bereits in der vergangenen Woche vermeldet, das Objekt der Begierde ziehe es zu Barca. Fünf Millionen Euro Ablöse plus Bonuszahlungen sollen an Kustosija fließen, so der bestens vernetzte italienische Reporter.

Faye hatte bei Kustosija in der abgelaufenen Saison 13 Spiele absolviert, davon elf in der Startelf.

Internationale Aufmerksamkeit hatte der Innenverteidiger bereits im Jahr 2019 bei der U17-WM in Brasilien als damals 15-Jähriger erregt. Mit der Auswahl Senegals erreichte der Linksfuß das Achtelfinale. Zuvor hatte Faye als 14-Jähriger bereits erste Erfahrungen bei der U17-Afrika-Meisterschaft gesammelt.

Kustosija hatte Faye erst im vergangenen Februar von Diambars FC in seiner Heimat verpflichtet und mit einem Langzeitvertrag ausgestattet. Jetzt zog es ihn bereits weiter zu einer der Top-Adressen des internationalen Fußballs.

Während Faye also nicht kommt, wird ein anderes Abwehr-Juwel den BVB wohl zumindest vorübergehend verlassen: Laut „L’Équipe“ parken die Dortmunder den 19 Jahre alten Soumaila Coulibaly zunächst auf Leihbasis beim FC Burnley in der englischen Premier League. Derzeit sollen aber noch Verhandlungen über eine mögliche Kaufoption laufen.

Angeblich Wunschspieler: BVB-Star bei Lazio Rom gehandelt

Zahlreiche Spieler von Vizemeister Borussia Dortmund haben Interesse aus dem In- und Ausland geweckt. So auch ein Angreifer des BVB, der in der Rückrunde zum Leistungsträger avancierte. Nun gibt es erste konkrete Spekulationen über einen möglichen Wechsel im Sommer.

Borussia Dortmunds Donyell Malen wird mit einem Transfer zu Italiens Vizemeister Lazio Rom in Verbindung gebracht. Das Portal „tuttomercatoweb“ berichtet, dass der Niederländer zu den absoluten Wunschspielern von Trainer Maurizio Sarri zählt.

Lazio hat sich in der abgelaufenen Spielzeit erstmals seit drei Jahren wieder für die Champions League qualifiziert. Prunkstück der Hauptstädter war die überragende Defensivarbeit, nur Meister SSC Napoli kassierte in 38 Ligaspielen weniger Gegentore als die Adler. Auf der anderen Seite hat Lazio weniger Tore geschossen als jeder der Konkurrenten aus den Top fünf der Serie A. Donyell Malen soll dem Bericht zufolge in der kommenden Spielzeit daran also etwas ändern.

Ein Transfer des 24-Jährigen sei mehr als nur ein Gedankenspiel und könnte „tuttomercatoweb“ daher durchaus Realität werden. Ob sich der BVB auf einen Deal einlässt, steht jedoch auf einem anderen Blatt.

Malen endlich Leistungsträger beim BVB

Donyell Malen kam 2021 von der PSV Eindhoven zur Borussia, wo er einen Vertrag bis 2026 unterzeichnete. Angesichts der damals gezahlten Ablöse in Höhe von 30 Millionen Euro und der noch immer langen Vertragslaufzeit dürfte ein Transfer für Lazio sicher kein Schnäppchen werden.

Zudem: Nach langen Leistungsschwankungen und einem großen Formloch in der Hinrunde, das dem 21-fachen niederländischen Nationalspieler die Teilnahme an der Weltmeisterschaft kostete, zählt Malen mittlerweile zu den wichtigsten Offensivspielern von Borussia Dortmund.

Mit neun Toren und sechs Vorlagen ist Malen der drittbeste Scorer des BVB in der abgelaufenen Saison. Seine vielen Torbeteiligungen in 2023 machten die Aufholjagd der Mannschaft von Trainer Edin Terzic erst möglich. Letztlich verpassten Malen und der BVB jedoch den ersten Gewinn der Meisterschaft seit 2012, der Titel ging abermals an den FC Bayern.

BVB angeblich mit Real wegen Bellingham einig

Unmittelbar vor dem entscheidenden „Finale“ gegen Mainz 05 kocht bei Borussia Dortmund die Gerüchteküche hoch. Angeblich hat sich der BVB mit Real Madrid auf einen Wechsel von Jude Bellingham geeinigt – für eine niedrigere Ablösesumme als bisher gemutmaßt.

Während Borussia Dortmund dem Saisonfinale entgegenfiebert, laufen die schwarz-gelben Personalplanungen im Hintergrund angeblich weiter auf Hochtouren.

Nach Informationen der spanischen Sportzeitung „Marca“ hat der BVB nun eine der wichtigsten Fragen geklärt: Der sich bereits seit einigen Tagen abzeichnende Transfer von Jude Bellingham zu Real Madrid ist angeblich beschlossene Sache.

Dem Vernehmen nach soll es bei einem Besuch einer Delegation der Königlichen in Deutschland zu einem Durchbruch gekommen sein, beide Seiten hätten sich grundsätzlich auf den Mega-Deal geeinigt.

Die Rahmendaten: Zunächst sollen 100 Millionen Euro als Sockelablöse nach Dortmund fließen. Über verschiedene Boni kann die Summe allerdings noch deutlich wachsen. Ursprünglich soll die Borussia rund 150 Millionen Euro für ihr Mittelfeld-Ass aufgerufen haben.

BVB zog Spielertausch wohl nie in Erwägung

Bellinghams aktuelles Arbeitspapier beim BVB ist noch bis 2025 gültig. Neben Real galt Manchester City zuletzt als zweiter chancenreicher Bewerber im Rennen um den 19 Jahre alten Engländer, hat nun aber offenbar endgültig das Nachsehen.

Zwischenzeitlich war über mögliche Verrechnungsgeschäfte zwischen den Königlichen und dem BVB spekuliert worden. Gleich mehrere Reservisten der Spanier hätten demnach im Tausch für Bellingham in den Ruhrpott wechseln können.

Laut „Marca“ haben die Dortmunder derartige Konstrukte jedoch nie ernsthaft in Erwägung gezogen.

Bellingham war 2020 von seinem Ausbildungsverein Birmingham City zur Borussia gekommen. In kürzester Zeit entwickelte sich der Teenager beim BVB zum Leistungsträger, der international enormes Interesse weckte.

Am Samstag könnte er sich mit der Meisterschaft vom BVB verabschieden.

BVB-Abgang? Hummels liegen „lukrative Angebote“ vor

Borussia Dortmund kämpft wenige Wochen vor dem Saisonende weiter um seinen Abwehrchef Mats Hummels. Denn: Am BVB-Routinier sollen auch Klubs aus dem Ausland konkretes Interesse zeigen.

Mats Hummels hat „lukrative Angebote“ aus Italien und Spanien vorliegen, berichtet „Bild“ – ein Umstand, der den aktuellen Vertragspoker durchaus beeinflussen könnte. Der BVB hatte dem 34-Jährigen kürzlich eine Offerte über einen einen neuen Einjahresvertrag vorgelegt, noch ist keine endgültige Entscheidung getroffen worden.

Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl hatte jüngst erst die Hoffnung ausgesprochen, dass Hummels die Tinte unter seinem Angebot bald setzt. „Wir wollen gerne mit Mats verlängern, das weiß er auch. Und Mats weiß auch, dass wir diesbezüglich bald eine Entscheidung brauchen – und am besten vor Saisonende“, so der Ex-Kapitän des BVB.

Man sei nach wie vor in „sehr guten Gesprächen“. Kehl wisse jedoch auch, dass Hummels grundsätzlich seine nähere Zukunft planen müsse, „da hängen einige Themen dran“.

Neben der Verlängerung beim BVB und einem Wechsel zu einem der vermeintlich interessierten Klubs aus dem Ausland brachte „Bild“ nun eine weitere Option ins Spiel: das Karriere-Ende. Sollte Hummels mit Dortmund das große Ziel erreichen und in dieser Saison die Meisterschaft gewinnen, wäre dies ein realistisches Szenario. Der Innenverteidiger wollte sich auf Nachfrage von „Bild“ hierzu jedoch nicht äußern.

Sein Cheftrainer Edin Terzic hatte auf der jüngsten Spieltagspressekonferenz des BVB derweil einmal mehr eine Lanze für seinen Vizekapitän gebrochen.

„Mats ist in dieser Saison der verfügbarste Innenverteidiger. Wir wussten, wir konnten uns immer auf ihn verlassen. Das macht er herausragend gut“, so der 40-Jährige. Einen derartigen Konkurrenzkampf, der in dieser Spielzeit durch die guten Hummels-Leistungen in der Innenverteidigung möglich war, wünsche er sich „auch für die kommende“.

Enthüllt: BVB-Flirt Álvarez erhält grünes Licht

Borussia Dortmund muss sich auf den Abgang von Jude Bellingham einstellen. Edson Álvarez von Ajax Amsterdam ist als möglicher Nachfolger in den BVB-Fokus gerückt. Der niederländische Rekordmeister würde dem Mittelfeldspieler wohl keine Steine in den Weg legen.

Wie der „kicker“ unter Berufung auf Ajax nahestehende Quellen berichtet, „hat Álvarez die Zusage, den Klub im Sommer verlassen zu dürfen“. Somit steht einem Dortmunder Vorstoß im Sommer nichts im Weg.

Álvarez hat sich mittlerweile als Top-Kandidat für das zentrale Mittelfeld des BVB entpuppt. Die Schwarz-Gelben seien „begeistert von dem Spieler und wollen ihn unbedingt holen“, erklärte „Bild“-Reporter Tobias Altschäffl unlängst im Podcast „Bayern Insider“. Es soll zwischen Verein und Berater bereits mehrere Gespräche gegeben haben, erläuterte der Journalist weiter.

Álvarez spielt seit 2019 bei Ajax Amsterdam und ist unter Cheftrainer John Heitinga nicht mehr aus der Startelf wegzudenken.

Der FC Bayern soll sich ebenfalls mit dem 25-Jährigen beschäftigen. Jedoch zögere der deutsche Rekordmeister noch, so Altschäffl. Das will der BVB allem Anschein nach ausnutzen. Die Verpflichtung Mexikaners könne sogar schon bis Ende Mai unter Dach und Fach gebracht werden, heißt es.

Bei der Borussia könnte Álvarez direkt das Erbe von Jude Bellingham antreten. Der 19-Jährige hat sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge mit Real Madrid auf einen Wechsel geeinigt.

Laut „Sport Bild“ will Geschäftsführer José Ángel Sánchez demnächst die Gespräche mit dem BVB führen. Der Fixbetrag für den englischen Nationalspieler soll sich „bei etwas über 100 Millionen Euro“ bewegen. Dazu kommen noch Bonuszahlungen, über deren Höhe das Sportmagazin keine konkreten Angaben machen konnte.

Bellingham besitzt beim BVB noch einen Vertrag bis zum Sommer 2025. An einem vorzeitigen Abgang aus Dortmund zweifelt aber kaum noch jemand.

Wann verliert der BVB die Geduld mit Sébastien Haller?

Auch die erschreckend geringe Anzahl an Stürmer-Toren könnte Borussia Dortmund die Meisterschaft kosten.

Im Endspurt der Saison steht daher Sébastien Haller im Fokus. Wann verliert der BVB die Geduld mit dem 30-Millionen-Mann?

Auf den ersten Blick funktioniert Borussia Dortmunds Offensive gut.

67 Tore hat der BVB nach 30 Saisonspielen in der Fußball-Bundesliga auf dem Konto. Nur der FC Bayern traf im Oberhaus noch häufiger (81 Mal) als die Schwarz-Gelben.

Das Problem: Einen herausragenden Torjäger, der auch knappe Spiele regelmäßig entscheidet, hat der BVB nicht in seinen Reihen.

Spielmacher Julian Brandt ist mit acht Treffern der erfolgreichste BVB-Profi in der Liga. Außenspieler Donyell Malen folgt auf Rang zwei mit sieben Toren, genauso viele hat Youssoufa Moukoko auf dem Konto.

Um Sébastien Haller zu finden, muss man im internen Torjäger-Ranking des BVB weiter nach unten schauen. Lediglich vier Treffer stehen erst in der Statistik des 28-jährigen ivorischen Nationalspielers. 15 Einsätze brauchte er dafür.

Dass Haller die gesamte Hinrunde wegen seiner Hodenkrebs-Erkrankung verpasste und sich im neuen Jahr nach zwei Operationen und einer Chemo-Therapie erst wieder an seine volle Fitness und Spielfähigkeit herantasten musste, fließt natürlich in die Bewertung mit ein.

Klar ist aber auch: Viele in Dortmund dürften sich vom früheren Frankfurter trotz dieser Umstände mehr erhofft haben. Vor allem in engen Spielen, wie den beiden Revierderbys gegen den FC Schalke 04 (2:2) und den VfL Bochum (1:1), war Haller oftmals nahezu kein Faktor.

Über allem schwebt die Frage, ob die 1,91 Meter große Sturmkante überhaupt ins BVB-System passt. Hereingaben von außen sind nicht das bevorzugte Mittel unter Trainer Edin Terzic, ligaweit schlägt der BVB nur die siebtmeisten Flanken. Ein Typ für schnelle Umschaltaktionen oder filigranen Kombinationsfußball ist Haller zudem nicht.

Für viele Beobachter ist es deswegen durchaus verwunderlich, dass er vor der Saison von den Verantwortlichen als Wunschspieler für die Nachfolge von Erling Haaland ausgemacht wurde und 30 Millionen Euro an seinen Ex-Klub Ajax Amsterdam flossen.

Leistungsexplosion bei BVB-Star: „Unglaubliche Fähigkeiten“

In der Hinrunde zählte Angreifer Donyell Malen noch zu den schwächsten Spielern auf Seiten von Borussia Dortmund. Im Winter galt er gar als möglicher Wechselkandidat. Mittlerweile zeigt der Niederländer aber sein wahres Gesicht, freut sich BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.

Der BVB war bei der Verpflichtung von Donyell Malen durchaus ins Risiko gegangen, zahlte man im Sommer 2021 doch nicht weniger als 30 Millionen Euro an die PSV Eindhoven. Nach Malens Debütsaison mit Höhen und Tiefen war man im Ruhrgebiet in 2022/23 vom endgültigen Durchbruch ausgegangen – umso enttäuschter fiel dann die Ausbeute des Flügelstürmers in der Hinrunde aus: Kein Tor, zwei magere Vorlagen – viel zu wenig für die großen BVB-Ansprüche.

Langsam aber sicher profitiert Borussia Dortmund aus dem Deal. Im Kalenderjahr 2023 hat Malen den Schalter sichtbar umlegen können und seine vielen Kritiker vorerst verstummen lassen. Sechs Tore und drei Vorlagen lieferte der 24-Jährige allein in den vergangenen fünf Liga-Spielen. Beim jüngsten 4:0 (3:0) gegen Eintracht Frankfurt legte er einen Doppelpack hin.

Eine gute Entwicklung, wie Kaderplaner Kehl nun hervorhob. „Dass er unglaubliche Fähigkeiten hat, sehen wir schon seit Monaten und das wussten wir auch schon im letzten Jahr. Er ist ein unglaublich bereicherndes Element für diese Mannschaft, das war die Idee hinter seiner Verpflichtung und ich bin froh, dass er das jetzt auch viel häufiger unter Beweis stellt“, zitiert „WAZ“ den ehemaligen Mittelfeldspieler.

Malen habe zuletzt der „letzte Schritt“ gefehlt „und den hat er jetzt gemacht. Donny hat unglaubliches Selbstvertrauen getankt“.

Im Aufschwung ist zudem Nationalspieler Karim Adeyemi, der wie Angreifer-Kollege Donyell Malen in der Hinrunde bisweilen als Fremdkörper galt. Adeyemi habe eine „unfassbare Leistung abgerissen“, so Kehl über den Stürmer, der zwei Tore vorlegen konnte. Nach nur einer Vorlage in 2022 steht er mittlerweile bei drei Toren und fünf Vorlagen in der Bundesliga.

BVB-Stürmer Haller entgegnet Zweiflern: „Riesenfehler“

Nach nur einem Tor in zwölf Pflichtspielen für den BVB kamen mancherorts erste Zweifel am nach einer Tumor-Erkrankung genesenen Sébastien Haller auf. Der Mittelstürmer von Borussia Dortmund ließ die Kritiker beim 6:1-Kantersieg gegen den 1. FC Köln eindrucksvoll verstummen und hatte anschließend eine kleine Botschaft parat.

„Wenn man denkt, dass nach nur drei Wochen alles, was sechs Monate zuvor war, einfach so vergessen ist, wäre das ein Riesenfehler“, entgegnete Sébastien Haller gegenüber „Sport1“ am Samstagabend angesprochen auf die aufkeimende Kritik.

Der Ivorer hatte bei der Dortmunder Gala sein zweites und drittes Saisontor erzielt: Beim zwischenzeitlichen 2:0 knallte Haller den Ball nach schneller BVB-Kombination in die Maschen, beim 5:1 musste er nach dem Freistoß-Lattentreffer von Mahmoud Dahoud nur den Fuß hinhalten.

In der Einzelkritik von sport.de kam Haller wenig überraschend sehr gut weg: „Behaupte sich in der Spitze oftmals stark und überzeugte obendrein mit Goalgetter-Qualitäten. Legte zudem vielfach geschickt für die Kollegen ab. War so auch beim 6:1 einer der Hauptdarsteller.“ Haller zeigte somit seine wohl beste Leistung im Trikot der Schwarz-Gelben, die womöglich so etwas wie ein Brustlöser werden könnte.

Vor dem Kantersieg gegen Köln war rund um den BVB bereits von einem Stürmerproblem gesprochen worden, befindet sich doch auch Ersatzmann Anthony Modeste seit Monaten schon in einer Schaffenskrise. Aufgrund der Ausfälle von Youssoufa Moukoko und Karim Adeyemi war Trainer Edin Terzic nahezu gezwungen, Sébastien Haller Woche für Woche einzusetzen, obgleich seine Krebserkrankung nur wenige Monate zurücklag. Und nachdem sich Haller im BVB-Spiel sichtlich schwer tat, kamen zudem erste Zweifler auf.

„Der Job eines Stürmers ist es, Tore zu schießen“, erklärte der Doppelpacker nun: „Das hat heute gut geklappt.“ Er sei „glücklich“, überhaupt spielen zu können. „Das ist alles Bonus für mich.“ Haller wolle weiterhin „geduldig“ sein: „Es ist natürlich nicht einfach, wenn ich spiele und nicht treffe. Aber ich habe erst ein paar Spiele mit der Mannschaft gemacht. Ich brauche noch etwas Zeit, aber ich bin optimistisch.“