Alba kämpft gegen Bayern mit Verletztenmisere

Die Verletztenmisere von Alba Berlin in der Finalserie der Basketball-Bundesliga gegen Bayern München nervt Matt Thomas. Das gab der Alba-Guard nach der 63:67-Niederlage im dritten Spiel der Best-of-five-Serie um den Meistertitel zu. Doch „wir können uns nicht selbst Leid tun und es als Ausrede nutzen“, stellte der 30-Jährige anschließend bei „Dyn“ klar.

„Du musst die Einstellung haben, jederzeit für deinen Teamkollegen einspringen zu können. Das ist Sport“, erklärte der mit 17 Punkten beste Werfer der Berliner, die wegen zahlreicher Ausfälle erneut ohne echten Point Guard auskommen mussten.

Zudem kam Weltmeister Johannes Thiemann weiter angeschlagen nur auf knapp unter zwölf Minuten Spielzeit.

Dennoch blieb Alba am Mittwoch bis zum Schluss im Spiel. Thomas glich nach einem zwischenzeitlichen 0:13-Lauf kurz vor Schluss noch einmal zum 61:61 aus, ehe die Bayern dann doch die Oberhand behielten.

„Wir hätten nur am Ende des Spiels ein bisschen besser sein müssen“, haderte Thomas: „Wir haben in der zweiten Halbzeit gut gespielt, uns zurückgekämpft, unsere Fans mit ins Spiel gebracht und eine Big-Plays gezeigt. Aber gegen Ende haben wir es nicht mehr gut gemacht.“

Vor allem die überraschende Abwehrtaktik, eine „Box-and-one-Defense“, von Bayern-Trainer Pablo Laso hatte Alba zuvor immer wieder vor Probleme gestellt. „Das war etwas Neues und wir haben es dagegen nicht gut gelöst in der ersten Halbzeit“, sagte Thomas: „Darüber müssen wir sprechen, um in Spiel vier besser zu sein.“

In Hälfte zwei hätten er und seine Teamkollegen dann „zu viele Ballverluste“ gehabt und seien „in der Offensive nicht mehr dahin gekommen, wo wir hin wollten“, sagte Thomas: „Dafür müssen wir Bayern Respekt zollen.“

Der Pokalsieger aus München braucht nun nur noch einen Sieg, um sich das Double zu sichern, am Freitag (18:00 Uhr/Dyn) steigt Spiel Nummer vier in Berlin.

Alba erhält EuroLeague-Startplatz

Alba Berlin darf auch in der kommenden Saison neben Bayern München in der Basketball-EuroLeague spielen, der deutsche Meister ratiopharm Ulm ist wie erwartet nicht in der „geschlossenen Gesellschaft“ der 18 europäischen Eliteklubs dabei. Die Gesellschafter der EuroLeague erteilten Alba erneut eine Wildcard, die schon in den vergangenen beiden Jahren die Eintrittskarte des Klubs in den Wettbewerb gewesen war.

Die Bayern zählen hingegen zu den zwölf Klubs, die über eine dauerhafte Lizenz zu den insgesamt 18 teilnehmenden Teams am wichtigstem europäischen Vereins-Format gehören.

Sportlich hatte Alba die Wildcard in der vergangenen Saison mit 23 Niederlagen in 34 Spielen als Tabellen-16. nicht gerechtfertigt. Die Bayern waren mit der gleichen Bilanz 15. geworden. In der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit waren die Bayern im Halb-, die Berliner schon im Viertelfinale ausgeschieden.

Meister Ulm geht in der neuen Saison wie auch die Hamburg Towers im unterklassigen Eurocup an den Start, auch in diesem werden die Startplätze nicht nach dem Abschneiden in den lokalen Ligen vergeben. Vize Telekom Baskets Bonn spielt als Titelverteidiger in der Champions League, dorthin kann die Bundesliga wie auch in den Europe Cup Teams nach sportlichen Gesichtspunkten entsenden.

ALBA Berlin gegen AS Monaco chancenlos

ALBA Berlin hat in der Euroleague die vierte Niederlage nacheinander kassiert. Der Basketball-Bundesligist verlor in eigener Halle vor 9098 Zuschauern gegen den französischen Vizemeister AS Monaco deutlich mit 84:102 (36:51).

Damit steht der deutsche Meister in der Königsklasse wieder auf dem letzten Platz. Beste Berliner Werfer waren Yanni Wetzell mit 17 und Gabriele Procida mit 16 Punkten.

Trainer Israel Gonzalez musste wie erwartet auf die verletzten Maodo Lo und Ben Lammers verzichten. Sein Team kam dennoch zunächst gut in die Partie.

In dem ausgeglichenen ersten Viertel lagen die Berliner fast immer in Führung, konnten sich aber nicht mehr als vier Punkte absetzen (22:18).

ALBA Berlin verliert völlig den Faden

Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste dann besser in die Partie, gleich zu Beginn des Viertels lagen die von Ex-ALBA-Coach Sasa Obradovic trainierten Monegassen erstmalig vorn.

So sehr Monaco aufdrehte, so sehr baute ALBA nun ab. Kaum noch ein Wurf fand den Weg in den Korb der Gäste. Nach einem 2:18-Lauf wuchs der Berliner Rückstand zur Pause weiter an.

Nach dem Seitenwechsel versuchten sich die Hauptstädter noch einmal aufzubäumen, konnten den Rückstand kurz einstellig gestalten (45:54). Doch es blieb nur ein kurzer Hoffnungsschimmer.

Ende des dritten Viertels betrug der Rückstand dann sogar 22 Punkte (51:73). Davon erholte sich ALBA nicht mehr.

Überraschungsteam Rostock will auch Alba Berlin ärgern

Überraschungs-Tabellenführer Rostock Seawolves geht voller Vorfreude in das unwahrscheinliche Top-Spiel der Basketball-Bundesliga gegen Meister Alba Berlin.

„Für uns ist es ein weiteres Spiel, auf das wir uns unglaublich freuen. Und in dem wir alles daran setzen werden, als Sieger vom Platz zu gehen“, sagte Trainer Christian Held im vereinseigenen Podcast vor der Partie am Sonntag (18:00 Uhr).

Liga-Neuling Rostock führt die Tabelle nach vier Siegen aus vier Spielen vor den Berlinern an, die bislang ebenfalls viermal gewonnen haben.

Dennoch versuchte Held, die Begeisterung im Zaum zu halten. Er verstehe die Euphorie um die Partie, jedoch könne sie für das Team nicht dieselbe Bedeutung haben, „weil wir einfach noch nicht da sind, wo wir hinwollen. Es ist ein Schritt auf dem Weg, wo wir hinwollen. Das Ziel ist der Klassenerhalt.“

In der Rostocker Stadthalle, die mit 4600 Zuschauern ausverkauft sein wird, ist Alba also der klare Favorit. „Alba ist da schon so ein bisschen das Maß der Dinge aktuell. Es ist unglaublich beeindruckend, was die da abreißen. Über die vergangenen Jahre immer wieder, aber auch jetzt in der Liga und in der EuroLeague“, so Held.

Die Berliner waren in der EuroLeague ebenfalls mit drei Siegen stark gestartet, verloren jedoch die vergangenen beiden Partien.

 

Buschmanns Einsatz war „eine Ehre“ für EM-Helden

Die deutschen Basketball-EM-Helden Maodo Lô und Andreas Obst haben sich vor dem Saisonstart in der BBL begeistert über den Einsatz von RTL-Kommentator Frank Buschmann beim erfolgreichen Heimturnier geäußert.

„Er hat einen großen Namen“, sagte Lô im Doppel-Interview mit seinem Nationalmannschaftskollegen Obst in der „Sport Bild“ und betonte: „Es war eine Ehre, dass er zu unseren Spielen kam.“

Für den 29-Jährige vom deutschen Basketball-Meister Alba Berlin war mit Buschmanns Engagement als Kommentator klar, dass das Turnier größere Dimensionen angenommen hat. „Als bekannt wurde, dass er unsere Spiele kommentiert, dachte ich: Wow! Wir sind gerade dabei, etwas Bedeutendes zu erreichen. Es wird alles aufgefahren, was Rang und Namen hat“, führte Lô aus.

Auch Obst outete sich als Buschmann-Fan. „Aktuell habe ich ihn natürlich nicht gehört, weil ich auf dem Feld stand. Aber ich fand cool, dass er kommentiert hat“, erklärte der 26-Jährige vom FC Bayern München: „Früher habe ich ihn immer sehr genossen. Das war beste Unterhaltung.“

Maodo Lô über den Hype: Gute Vermarktung ist jetzt gefragt

Geht es nach Lô und Obst, soll der neue Hype nach der gewonnenen EM-Bronzemedaille aber nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleiben. Hierfür sieht Lô auch die BBL in der Pflicht. „Wir haben neue Fans gewonnen. Aber die Liga muss das weiter ausbauen. Eine gute Vermarktung ist gefragt. Man sollte den Wind mitnehmen“, meinte der Nationalspieler.

DBB-Teamkollege Obst stimmte Lô zu. „Ich denke, dass sich etwas von dem Hype auf die Liga überträgt“, äußerte sich der Bayern-Spieler zuversichtlich: „Viele Leute sind jetzt zum ersten Mal mit Basketball in Verbindung gekommen – die muss man bei der Stange halten. Basketball muss in der Öffentlichkeit bleiben.“

Dazu gehört für Obst auch, dass das WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Finnland nicht am selben Tag stattfindet wie das Duell zwischen Alba gegen Bayern in der Euroleague, wie es aktuell vorgesehen ist.