Als Champions-League-Sieger dürfen die Telekom Baskets Bonn in Singapur beim FIBA International Cup spielen, von den gefeierten Titelgewinnern ist aber keiner mehr da.
Erfolgstrainer Tuomas Iisalo? In Paris. Topstar TJ Shorts? In Paris. Tyson Ward? Auch in Paris – genau wie Sebastian Herrera, Michael Kessens, Leon Kratzer und Collin Malcolm.
Es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass Profis nach einer starken Saison in der Bundesliga Angebote aus dem Ausland erhalten. Von Klubs wie Paris Basketball etwa, die mehr zahlen können. Auch Überraschungsmeister ratiopharm Ulm kann ein Lied davon singen, so sind in Finals-MVP Yago dos Santos und Bruno Caboclo zwei Stützen weg.
Doch der Personalaustausch in Bonn, sozusagen ein Zwangsumbau, hat schon eine besondere Dimension.
Bonn betritt Neuland, 2016 standen die Frankfurt Skyliners als bislang einziges deutsches Team durch ihren Triumph im FIBA Europe Cup im Finale und verloren zu Hause gegen Guaros de Lara aus Venezuela. An der Seitenlinie der Hessen stand damals übrigens Gordon Herbert, Weltmeistertrainer des deutschen Nationalteams.
Die runderneuerten Bonner um EM-Bronzegewinner Christian Sengfelder starten am Donnerstag (09.00 MESZ) gegen Al Manama/Bahrain, es folgt am Samstag (13.00) das zweite Gruppenspiel gegen die Zhejiang Golden Bulls/China. Zum Einzug ins Endspiel (Sonntag) muss der erste Platz her.
Bei fünf der vergangenen sechs Auflagen setzte sich jeweils das europäische Team durch. Für die Telekom Baskets hat der Titel aber nicht die ganz große Bedeutung. Überhaupt geht es darum, Ziele anzupassen. „Wenn nach einer Wolke-sieben-Saison alles neu aufgestellt werden muss, ist ein realistisches Erwartungsmanagement angesagt – von Klub, Fans, Medien“, sagte Wiedlich dem Bonner General-Anzeiger.
„Für mich sind die Spiele ein Teil unserer Vorbereitung. Aber wir wollen dennoch gewinnen“, meinte Moors zum Singapur-Abenteuer. Auch wenn er genau um die Gefahr des Erfolges weiß.