Matchwinner Niels Giffey rang nach 50 Minuten Basketball-Krimi um die richtigen Worte. „Ja, wow“, stammelte der völlig geschaffte Weltmeister des FC Bayern München in einer ersten Reaktion ins Mikrofon.
Sein Team hatte beim 101:100 (88:88, 74:74, 37:40) in der Euroleague gleich zwei Verlängerungen gebraucht, um das Gastspiel beim französischen Klub Villeurbanne für sich zu entscheiden. „Das war ein langer, langer Kampf über die beiden Verlängerungen. Das war sehr gut für uns in einem harten Spiel. Das gibt uns ordentlich Selbstvertrauen“, sagte Niels Giffey.
Der 32 Jahre alte Routinier, der sonst oft eher eine Nebenrolle spielt, wurde zum Held in den Schlusssekunden. Zwei Sekunden vor dem Ende nahm Giffey ein Offensivfoul auf, in der Folge verwandelte er einen Freiwurf zum 101:100-Schlusspunkt.
„Du willst den ersten treffen und den zweiten verwerfen, aber es lief andersherum. Wir nehmen es auch so. Das war sehr wichtig für uns“, befand Giffey.
Das von Spannung und Dramatik geprägte Euroleague-Spiel war Werbung für den europäischen Basketball. So sah es auch Gianmarco Pozzecco, Trainer des unterlegenen Klubs aus Frankreich.
„Wir hatten ein fantastisches Team, alles war perfekt. Meine Spieler geben niemals auf. Sie haben ein fantastisches Spiel gespielt, aber es fehlt der Sieg“, sagte Pozzecco. Die Bayern haben bislang vier von zehn Partien in der Euroleague gewonnen. Am Sonntag (15:30 Uhr/Dyn) spielen die Münchner bei Bundesliga-Aufsteiger Rasta Vechta.