Neue Interview-Aussagen von Lance Armstrong an der Seite von Jan Ullrich erhitzen das Gemüt eines ehemaligen Radprofis. In einem Podcast knöpft er sich den Amerikaner vor.
Rund um die Dokumentation über Jan Ullrich haben Lance Armstrong und sein deutscher Ex-Erzrivale dem „Zeit Magazin“ ein ausführliches Interview gegeben.
Darin behauptete Armstrong unter anderem, dass das Duo sowie Marco Pantani anders behandelt worden seien, „während die anderen alle irgendwann weiterarbeiten konnten“. Das sei der Preis, den man bezahlen müsse, „wenn du der Größte bist in einer Sportart“.
An dieser Aussagen störte sich der 13-malige Tour-Teilnehmer Jérôme Pineau massiv.
„Das ist Show, das war schon immer so mit Armstrong. Er hat mehr betrogen als alle anderen“, sagte der Franzose in einem Podcast von „RMC“ wütend.
Der einstige Tour-Dominator habe nicht nur „alle bestochen“, sondern sei auch „tyrannisch“ zu den Teamkollegen und „unausstehlich“ zum Peleton gewesen.
„Er stand über allen Gesetzen. Mit seinen Aussagen schert er alle über einen Kamm. Er war der Stärkste, weil er mehr als die anderen betrogen hat! Er hat das System gekauft. Er ist der größte Bandit in der Geschichte des Sports“, wütete Pineau, der im September mit schweren Anschuldigungen (Motor-Doping) gegen das Team von Jonas Vingegaard Schlagzeilen gemacht hatte.
Sein Ratschlag an Armstrong: Er solle lieber „die Klappe halten!“ Er habe eine ganze Generation verdorben, zu der auch Pineau zählt. „Er war vielleicht talentiert, aber er hat das gesamte Peloton tyrannisiert. Er hatte das gesamte politische und sportliche System hinter sich. Es waren eben nicht alle wie er, ich war es nicht und die Jungs in meiner Mannschaft auch nicht.“
Der Vorwurf des Franzosen: „Sag nicht, dass du für die anderen bezahlt hast! Wir waren nicht alle wie du! Ich kann ihn nicht so reden hören, er hat sein ganzes Leben lang betrogen.“