Pogacar gewinnt Amstel Gold Race

Der zweimalige Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar hat sein starkes Frühjahr um einen weiteren Prestigeerfolg ergänzt.

Der 24-jährige Slowene vom Team UAE Emirates gewann am Sonntag die 57. Austragung des Amstel Gold Race in den Niederlanden. Nach 253,6 km verwies Pogacar Ben Healy vom Team EF Education-EasyPost (+0:38) und Tom Pidcock vom Spitzenteam Ineos Grenadiers (+2:14) auf die Plätze.

„Ich habe am Schluss alles rausgequetscht, um den Sieg nach Hause zu bringen“, sagte Pogacar, der vor zwei Wochen bereits die Flandern-Rundfahrt in Belgien für sich entschieden hatte. Zuvor hatte er bei der Andalusien-Rundfahrt und Paris-Nizza die Gesamtwertung geholt.

Pogacar forcierte aus einer Fluchtgruppe heraus am Keutenberg rund 30 km vor dem Ziel die entscheidende Attacke und brachte den Solo-Lauf ohne Mühe ins Ziel.

Der britische Mountainbike-Olympiasieger Pidcock und der Ire Healy als letzte Verfolger mussten abreißen lassen.

Das Amstel Gold Race bildet den Auftakt in die Ardennen-Woche, die am Mittwoch mit dem Fleche Wallone fortgesetzt wird, ehe am Sonntag mit Lüttich-Bastogne-Lüttich das letzte ganz große Eintagesrennen des Frühjahrs ansteht.

Der deutsche Radprofi Lennard Kämna hat bei der Tour of the Alps seinen ersten Saisonsieg gefeiert und Selbstvertrauen für den Giro d’Italia getankt.

Der 26-Jährige vom Team Bora-hansgrohe triumphierte am Mittwoch bei der Bergankunft der 162,5 km langen dritten Etappe in Brentonico San Valentino.

Kämna setzte sich spät aus der Spitzengruppe ab und verwies seinen russischen Teamkollegen Alexander Wlassow und Alexander Cepeda aus Ecuador (EF Education-EasyPost/beide + 0:04 Minuten) auf die Plätze.

„Ich bin sehr glücklich, dass es geklappt hat. Der Angriff war meine einzige Option. Am Ende hat es für den Sieg gereicht, das zählt“, sagte Kämna. Der frühere Giro-Sieger Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) führt die Gesamtwertung an. Kämna (+ 0:45) ist Sechster.

Die Tour of the Alps endet am Freitag. Bei der Italien-Rundfahrt (ab 6. Mai) will Bora-hansgrohe mit Wlassow um den Sieg mitfahren. Kämna ist als Co-Kapitän eingeplant. Titelverteidiger Jai Hindley startet für das deutsche Top-Team bei der Tour de France im Juli.

Sturz-Drama um Degenkolb bei Paris-Roubaix – Van der Poel siegt

John Degenkolb stürzt im entscheidenden Moment, Mathieu van der Poel jubelt nach einem Defekt seines Erzrivalen Wout van Aert im legendären Velodrom von Roubaix.

In einem dramatischen Finale hat der Niederländer seinen ersten Sieg in der Hölle des Nordens gefeiert und am Ostersonntag den Klassiker Paris-Roubaix gewonnen. Nach 257 Kilometern – davon 54,5 über brutales Kopfsteinpflaster – setzte sich der Cross-Weltmeister als Solist durch und triumphierte drei Wochen nach Mailand-Sanremo bei seinem zweiten Monument des Radsports in diesem Jahr.

Platz zwei sicherte sich der Belgier Jasper Philipsen vor seinem Landsmann van Aert. Der bravourös kämpfende Degenkolb belegte nach einem Sturz in der entscheidenden Phase Platz sieben und verpasste so seinen zweiten Triumph in Roubaix nach 2015. Trotz des Unglücks zeigte der 34-Jährige eine starke und kaum noch für möglich gehaltene Leistung. Max Walscheid rundete als Achter das starke Auftreten der deutschen Radprofis ab.

„Es ist unglaublich, wie wir als Team gefahren sind. Jasper wird Zweiter. Es geht nicht besser. Ich hatte einen der besten Tage auf dem Rad. Immer wieder habe ich attackiert, aber ich konnte die anderen nicht abhängen. Als Wout Defekt hatte, bin ich so schnell ich konnte gefahren. Natürlich ist das Pech, aber das ist Teil des Rennens“, sagte van der Poel.

Die Entscheidung fiel einmal mehr im Sektor Carrefour de l’Arbre etwa 18 Kilometer vor dem Ziel. Zunächst stürzte Degenkolb nach einer Kollision mit van der Poel, woraufhin van Aert attackierte. Der Belgier setzte sich mit van der Poel ab, doch kurz vor dem Ende des 2,3 Kilometer langen Abschnitts erlitt er einen Hinterraddefekt. Van der Poel nutzte das Pech seines Erzrivalen und fuhr zu seinem ersten Roubaix-Sieg.

Das Peloton hatte von Beginn an soliden Druck auf den Pedalen, allein in den ersten beiden Rennstunden lag der Schnitt bei über 50 Kilometern pro Stunde. Erinnerungen an das Highspeed-Rennen aus dem Vorjahr wurden wach, als am Ende das mit 45,792 km/h schnellste Roubaix der Geschichte in der Statistik stand. Routinier Degenkolb hatte damals beklagt, nicht einmal Zeit für eine Pinkelpause gehabt zu haben.

Handy-App sorgt vor Paris-Roubaix für Debatten

Jüngst fand sich in Mathieu van der Poel einer der Favoriten für den Sieg bei der „Hölle des Nordens“ im Zentrum der Debatte. Der Niederländer hatte seine Daten ein Jahr lang über die für Jedermann zugängliche Plattform Strava veröffentlicht.

Wenn man so will, so etwas wie das Facebook für Ausdauersportler. „Ich bekam immer wieder rechts und links zu hören, das nichts über mein Training bekannt ist“, sagt der 28-Jährige. Um möglichen Verdächtigungen entgegenzuwirken, machte van der Poel seine Werte öffentlich. Seit diesem Jahr ist damit Schluss.

Der Schritt ist nachvollziehbar, schließlich soll die Konkurrenz nicht wissen, wie die eigene Form ist. Van der Poels größter Rivale Wout van Aert teilt zwar noch seine Ausfahrten, lässt aber Daten wie die Herzfrequenz und die Leistung in Watt weg. „Dann bringt das eigentlich nichts, denn man kann nichts daraus schließen“, sagt van der Poel. Flandern-Sieger Tadej Pogacar verfährt genauso: Training ja, Schlüsseldaten nein.

Jeder der sich auf der Plattform anmeldet, kann Degenkolb folgen und erhält einen Einblick in seine Leistungen. So ist zu sehen, dass der gebürtige Thüringer im vergangenen Jahr über 30.000 Kilometer auf dem Rad zurücklegte. In diesem Jahr sind es bereits weit über 8000.

Auf der anderen Seite schafft die Plattform eine engere Verbindung zwischen Profi und Hobbysportler. Man kann den Paterberg in Flandern oder Alpe d’Huez in den Alpen fahren, seine Daten hochladen und die Zahlen mit denen der Profis vergleichen.

Bei diesen Bestzeiten für bestimmte Streckenabschnitte – den sogenannten KOM – findet man sogar oft die Namen von Ottonormalverbrauchern vor Stars wie Pogacar oder van der Poel. Während die Profis ihre Bestwerte meist im Vorbeigehen bei einem Rennen aufstellen, konzentrieren sich Hobbyfahrer nur auf die jeweiligen Abschnitte.

Im Dauerregen: Laporte siegt bei Rad-Klassiker

Arm in Arm mit seinem Teamkollegen Wout van Aert hat der Franzose Christophe Laporte im strömenden Regen erstmals den belgischen Radklassiker Gent-Wevelgem gewonnen.

Der WM-Zweite siegte vor dem belgischen Mitausreißer van Aert, der nach 261 Kilometern auf einen Zielsprint zugunsten seines Kollegen aus dem Jumbo-Visma-Team verzichtet hatte. Für Laporte, der im vergangenen Jahr eine Etappe bei der Tour de France gewann, ist es der erste Sieg bei einem großen Klassiker. Den dritten Platz belegte der Belgier Sep Vanmarcke im Sprint der ersten Verfolgergruppe.

Van Aert und Laporte hatten sich bei der zweiten von drei Überquerungen des Kemmelberg 53 Kilometer vor dem Ziel aus der ersten Gruppe abgesetzt und ihren Vorsprung immer weiter ausgebaut. Damit zeigte sich der niederländische Jumbo-Visma-Rennstall wieder als dominierende Mannschaft in diesem Jahr. Laporte sorgte bereits für den 19. Saisonsieg der Schwarz-Gelben.

Eine ordentliche Platzierung fuhr der deutsche Meister Nils Politt als Mitglied der ersten Verfolgergruppe ein. „Es war super kalt. Jeder ist total müde und leer“, sagte der Kölner, der vor allem beim Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix in zwei Wochen um den Sieg mitkämpfen will. Für den letzten von drei deutschen Siegen bei Gent-Wevelgem hatte John Degenkolb im Jahr 2014 gesorgt.

Immer wieder war es auf den glitschigen Straßen zu Stürzen gekommen, auch prominente Namen wurden nicht verschont. So mussten die beiden Ex-Weltmeister Michal Kwiatkowski (Polen) und Filippo Ganna (Italien) aus dem Ineos-Team das Rennen vorzeitig beenden. Einige Fahrer wie Sprintstar Mark Cavendish (Großbritannien) und Rick Zabel hatten kurzfristig auf einen Start verzichtet.

Ciccone gewinnt Katalonien-Rundfahrt vor Roglic

Der Italiener Giulio Ciccone hat die zweite Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. Der Radprofi vom Team Trek-Segafredo setzte sich nach 165,4 km bei der Bergankunft an der Skistation Vallter 2000 im Zielsprint vor dem slowenischen Gesamtführenden Primoz Roglic (Jumbo-Visma) durch.

Weltmeister Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step), der auf dem letzten Kilometer mehrere Attacken gestartet hatte, wurde Dritter.

Olympiasieger Roglic verteidigte damit souverän seine Führung im Gesamtklassement. Am Montag hatte der Slowene den Auftakt im Baskenland für sich entschieden. Weltmeister Evenepoel und Etappensieger Ciccone sind mit jeweils sechs Sekunden Rückstand die ersten Verfolger.

Die vier deutschen Starter um Anton Palzer (Bora-hansgrohe) spielten im Ausgang des Teilstücks keine Rolle. Die dritte Etappe führt am Mittwoch über 181 km von Olost ins Skigebiet La Molina. Die Rundfahrt endet am Sonntag traditionell in Barcelona.

Top-Favorit Primoz Roglic hat die erste Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. Der Slowene siegte in einem packenden Sprint vor Weltmeister Remco Evenepoel. Nach 164,4 Kilometern rund um Sant Feliu de Guíxols nördlich von Barcelona feierte das deutsche Team Bora-hansgrohe durch den Niederländer Ide Schelling den dritten Platz.

Überschattet wurde die Etappe von einem schweren Sturz bei hoher Geschwindigkeit wenige Kilometer vor dem Ziel. Dabei wurden mehrere Fahrer verletzt. Der Italiener Dario Cataldo lag mit einer stark blutenden Wunde auf dem Bürgersteig und musste per Krankenwagen abtransportiert werden.

Sein Team Trek teilte am Abend die Schwere der Verletzungen mit: Oberschenkelhalsbruch, Hüftbruch, Schlüsselbeinbruch, zwei gebrochene Wirbel, mehrere Rippenbrüche und eine kollabierte Lunge. Der 38-Jährige soll schnellstmöglich in Girona operiert werden.

Die Rundfahrt gilt als wichtiger Formtest für den Giro d’Italia im Mai. Nach sieben Etappen endet das Rennen am Sonntag in Barcelona. Für Roglic und Evenepoel ist es eine Art Generalprobe, denn bei der zweitgrößten Landesrundfahrt in Italien wird es ebenfalls zu dem Duell kommen.

Tour 2024 endet mit knackigem Zeitfahren

Mit einer knackigen Bergankunft und einem hügeligen Einzelzeitfahren endet die Tour de France 2024. Das gab der Veranstalter ASO am Montag bekannt. Im Kampf gegen die Uhr führt der Schlussabschnitt der „Grande Boucle“ über 35 km von Monaco nach Nizza, dabei müssen die Fahrer mit La Turbie und dem Col d’Eze gleich zwei anspruchsvolle Anstiege bewältigen.

Erstmals seit 35 Jahren geht die Frankreich-Rundfahrt wieder mit einem Einzelzeitfahren zu Ende. 1989 übernahm der US-Amerikaner Greg LeMond am Schlusstag das Gelbe Trikot des Franzosen Laurent Fignon mit einem Vorsprung von nur acht Sekunden – es war die knappste Entscheidung in der Geschichte der Tour.

Auch die vorletzte Etappe verspricht Spannung im Duell der Favoriten um Vorjahressieger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) und dem zweimaligen Champion Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Von Nizza aus geht es über 132 Kilometer und 4400 Höhenmeter zur Bergankunft auf dem Col de la Couillole.

Die 111. Auflage der Tour de France startet am 29. Juni 2024 in Florenz und damit zum dritten Mal nacheinander im Ausland. Im vergangenen Jahr hatte Kopenhagen den Grand Depart ausgerichtet, in diesem Sommer folgt Bilbao. Insgesamt sind drei Etappen in Italien geplant. Wegen der Olympischen Sommerspiele endet das wichtigste Radrennen der Welt zum ersten Mal seit 1905 nicht in Paris.

Sieg im Teamzeitfahren: Vingegaard jetzt vor Pogacar

Tour-Sieger Jonas Vingegaard hat Tadej Pogacar auf der dritten Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza wertvolle Sekunden abgenommen und seinen slowenischen Radsportrivalen in der Gesamtwertung überholt.

Der Däne Vingegaard gewann mit seinem Rennstall Jumbo-Visma das Teamzeitfahren rund um Dampierre-en-Burly (32,3 km) in 33:55 Minuten knapp vor den Teams EF Education-EasyPost (+0,01 Minuten) und Jayco AlUla (+0,04). Das deutsche Team Bora-hansgrohe kam mit 25 Sekunden Rückstand auf Rang sechs ins Ziel.

Das Gelbe Trikot übernahm am Dienstag der Däne Magnus Cort Nielsen (EF Education). Vingegaard hat im Kampf um den Gesamtsieg als Fünfter drei Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann.

Pogacar liegt jetzt elf Sekunden hinter Vingegaard

Pogacar, der vor der Etappe noch zwölf Sekunden vor Vingegaard gelegen hatte, rutschte auf Rang zehn zurück und hat nun elf Sekunden Rückstand auf den Tour-Champion.

Pogacars UAE Team Emirates hatte nur den fünften Rang (+0:23) belegt.

Bei der 81. Auflage des Rennens zur Sonne sind acht Etappen zu bewältigen. Am Mittwoch wartet auf dem vierten, 165 Kilometer langen Teilabschnitt von Saint-Amand-Montrond nach La Loge des Gardes die erste Bergankunft auf das Peloton, die Etappe endet mit einer 6,7 km langen Steigung der ersten Kategorie.

Der deutsche Radprofi Lennard Kämna mischt beim einwöchigen italienischen Etappenrennen Tirreno-Adriatico weiter vorne mit.

Der 26-Jährige vom Team Bora-hansgrohe erreichte das Ziel der 210 km langen zweiten Etappe von Camaiore nach Follonica mit dem Hauptfeld und verteidigte den zweiten Platz in der Gesamtwertung erfolgreich. Kämnas Rückstand auf den zweimaligen Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna vom Team Ineos Grenadiers beträgt 28 Sekunden.

Der Tagessieg beim „Rennen zwischen den Meeren“ ging am Dienstag an Fabio Jakobsen. Der niederländische Europameister vom Team Soudal-Quick Step gewann den Massensprint vor Jasper Philipsen aus Belgien vom Team Alpecin-Deceuninck und Fernando Gaviria aus Kolumbien vom Team Movistar. Phil Bauhaus vom Team Bahrain Victorious belegte den sechsten Rang.

Die dritte Etappe führt am Mittwoch über 216 km und hügeliges Terrain von Follonica nach Foligno.

Saison-Debüt von Vingegaard abgebrochen

Nach starkem Schneefall und einem Protest der Fahrer ist das Saison-Debüt von Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard abgebrochen worden.

Gut 20 Kilometer vor dem Ziel der ersten Etappe des O Gran Camino im Nordwesten Spaniens stoppte das Feld und Vingegaard intervenierte persönlich beim Rennleiter. Daraufhin stiegen die Fahrer bei Schnee und Wind in die Teamfahrzeuge. Die Etappe sollte über 188 Kilometer durch Galizien von Muralla de Lugo nach Sarria führen.

Für Vingegaard ist das viertägige Rennen der zweiten Kategorie der Einstieg in die Saison. Der Däne war zuletzt im Oktober bei der Lombardei-Rundfahrt im Einsatz. Der 26-Jährige will im Frühjahr nach dem Rennen in Spanien noch Paris-Nizza im März und die Baskenland-Rundfahrt im April bestreiten und danach einen Trainingsblock bis zum Critérium du Dauphiné Anfang Juni einlegen.

Kolumbianer dominieren UAE Tour

Radprofi Juan Sebastian Molano hat für den zweiten kolumbianischen Etappensieg nacheinander bei der UAE Tour gesorgt.

Einen Tag nach dem Erfolg von Landsmann Einer Rubio (Movistar) gewann der Fahrer vom UAE Team Emirates am Donnerstag die 174 km lange vierte Etappe, die für die sprintstarken Profis im Peloton maßgeschneidert war.

In einem Fotofinish aus dem Hauptfeld heraus verwies Molano den Niederländer Olav Kooij (Jumbo-Visma) und den Australier Sam Welsford (Team DSM) auf die weiteren Plätze. Im Gesamtklassement verteidigte der belgische Weltmeister Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) sein Führungstrikot.

Die fünfte Etappe führt am Freitag über flache 170 km von Al Marjan Island nach Umm Al Quwain und bietet den Sprintern erneut aussichtsreiche Siegchancen.

Sprint-Frauen und Teutenberg sorgen für Gold-Auftakt

Die erfolgsverwöhnten Sprint-Frauen und Tim Torn Teutenberg haben für einen goldenen deutschen Auftakt bei der Bahnrad-EM in Grenchen/Schweiz gesorgt.

Die Weltmeisterinnen Emma Hinze, Pauline Grabosch und Lea Sophie Friedrich setzten sich im Finale am Mittwoch in 46,865 Sekunden gegen Großbritannien durch und verteidigten ihren Titel aus dem vergangenen Jahr in München erfolgreich. Bronze ging an das Trio aus den Niederlanden.

Wenige Minuten zuvor hatte der 20 Jahre alte Teutenberg dem Bund Deutscher Radfahrer mit seinem Sieg im Ausscheidungsrennen die erste Goldmedaille der Europameisterschaften gesichert.

„Ich habe mich sehr gut gefühlt, und als wir noch circa sechs Fahrer waren, habe ich mir gedacht: Das kann heute was werden“, sagte der frischgebackene Europameister. Silber ging an Rui Felipe Oliveira aus Portugal, Bronze an den Niederländer Philip Heijnen.

Auf dem Holzoval untermauerten Hinze, Grabosch und Friedrich nach Bestzeiten in der Qualifikation und der ersten Runde auch im entscheidenden Durchgang ihre Favoritenstellung. Beim EM-Heimspiel in München waren in den Kurzzeitdisziplinen alle Titel an die deutschen Frauen gegangen.

Im Teamsprint der Männer unterlagen Maximilian Dörnbach, Marc Jurczyk und Nik Schröter im Duell um Bronze Frankreich. Die Goldmedaille gewannen die favorisierten Niederländer gegen Großbritannien.

Bei den Titelkämpfen in Grenchen werden bis Sonntag neben Medaillen auch die ersten Punkte für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris 2024 vergeben.

Van der Poel gewinnt Gigantenduell bei der Cyclocross-WM

Der niederländische Radstar Mathieu van der Poel hat den erwarteten Zweikampf um die WM-Krone im Cyclocross gegen Wout van Aert hauchdünn für sich entschieden.

Bei den Weltmeisterschaften im niederländischen Hoogerheide lieferten sich die beiden Cross-Giganten des letzten Jahrzehnts ein Duell bis zur Ziellinie, das der 28-Jährige van der Poel nach 32,15 km im Sprint für sich entschied.

Für den Klassikerspezialisten vom Team Alpecin-Deceuninck ist es der fünfte WM-Titel nach 2015, 2019, 2020 und 2021. Der 28-jährige Belgier van Aert (Jumbo-Visma), Gewinner des Grünen Trikots bei der letztjährigen Tour de France, hatte sich die WM-Krone in den Jahren 2016 bis 2018 gesichert.

Der britische Titelverteidiger Thomas Pidcock verzichtetet auf seine Teilnahme, er bereitet sich stattdessen gezielt auf die Straßensaison zu.

Bei den Frauen durften sich die einheimischen Fans am Samstag über eine Demonstration in Oranje freuen. Die erst 20-jährige Fem van Empel führte einen niederländischen Dreifacherfolg vor Puck Pieterse und Lucinda Brand an. Auch die Ränge fünf bis acht gingen an Fahrerinnen aus dem Gastgeberland.

Wegen des Überfalls auf den britischen Radsport-Star Mark Cavendish und seine Familie müssen zwei Männer lange ins Gefängnis.

Ein Gericht in der Stadt Chelmsford verurteilte die Täter zu 15 beziehungsweise 12 Jahren Haft. Sie waren im November 2021 in das Haus des Sportlers eingedrungen und hatten ihn und seine Frau mit einem Messer bedroht.

Dann raubten sie mehrere Gegenstände, darunter zwei Uhren, im Wert von umgerechnet knapp 800.000 Euro.

Ein 28 Jahre alter Angeklagter hatte die Tat gestanden, er erhielt deshalb eine etwas kürzere Strafe. Sein 31-jähriger Kompagnon hatte die Vorwürfe zurückgewiesen, war aber von einer Jury schuldig gesprochen worden.

„Dies war ein geplantes, gezieltes, orchestriertes und rücksichtsloses Verbrechen gegen einen international bekannten Sportler und seine Frau“, sagte der Richter. Nach zwei weiteren Tätern wird noch gefahndet.