Ex-Profi teilt gegen UAE aus: „Ohne Pogacar herrscht Chaos“

Auf ein erneutes Duell mit Tour-de-France-Widersacher Jonas Vingegaard bei der Vuelta a Espana verzichtete Tadej Pogacar. Im Kampf um den Gesamtsieg bei der Spanien-Rundfahrt sollte es stattdessen Co-Kapitän Joao Almeida für UAE Emirates richten. Das Auftreten des erfolgsverwöhnten Radsport-Teams sorgt stattdessen für heftige Kritik.

„Wenn Tadej Pogacar nicht da ist, herrscht Chaos“, analysiert die ehemalige Profi-Fahrerin Roxane Knetemann die aktuelle Situation von UAE Emirates bei der Vuelta a Espana im „In Het Wiel“-Podcast : „Sie tun nichts dafür, um dieses Image zu ändern – wenn überhaupt, dann verstärken sie es noch.“

Anstatt im Kampf um den Gesamtsieg an einem Strang zu ziehen, beschäftigen Nebenkriegsplätze das Team. Joao Almeida wurde bei harten Bergetappen immer wieder von seinen Helfern in Stich gelassen, insbesondere Juan Ayuso ließ den 27-Jährigen am Anstieg nach Valdezcaray hängen. Eine Szene, die hohe Wellen schlug.

„Irgendwann müssen alle wieder gemeinsam in den Bus einsteigen, oder? Ich glaube, Almeida ist der Typ, der nichts sagt. Ayuso hingegen ist ein arroganter Bengel“, ordnet Knetemann die aktuelle Teamchemie bei UAE ein und kritisiert mit Blick auf die Verantwortlichen: „Die Teamleitung macht das einfach mit – sie denkt: Lasst sie machen.“

Der Rennstall sei ein „Team voller Stars, mit so viel Talent. Sie können alle akzeptieren, dass Pogacar besser ist, aber unter sich scheinen sie sich gegenseitig zu bekämpfen“, so der harte Urteil der 38-jährigen Niederländerin. Vor der 11. Etappe der Vuelta am Dienstag hat Almeida bereits 1:15 Minuten Rückstand auf Jonas Vingegaard, der das Rote Trikot trägt.

Auch der ehemalige Radprofi und Funktionär José De Cauwer hatte bei „Sporza“ zuletzt den fehlenden Zusammenhalt bei UAE bemängelt: „Von einem Kollektiv kann man bei UAE im Moment wirklich nicht sprechen.“

 

Vingegaard verliert Rot – Turner gewinnt Etappe

Der zweimalige Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard hat das Rote Trikot bei der 80. Vuelta a España erst einmal verloren.

Der in der Gesamtwertung zeitgleich hinter ihm liegende Franzose David Gaudu schaffte es auf der zum Ende hin flachen vierten Etappe, dem dänischen Rad-Star das Outfit dank der besseren Tagesplatzierung vorerst abzunehmen. Beide bleiben mit derselben Zeit eng beieinander.

Ben Turner holte sich im Massensprint den Tagessieg. Der 26 Jahre alte Brite siegte nach der Überfahrt vom italienischen Susa ins französische Voiron vor dem belgischen Sprint-Star Jasper Philipsen und dessen Landsmann Edward Planckaert. Am Dienstag standen 206,7 Kilometer und 2919 Höhenmeter an.

Am Mittwoch kommt es zu einem Mannschaftszeitfahren mit einer Distanz von etwa 24 Kilometern. Zum ersten Mal werden sie nach dem Auftakt in Italien in Spanien starten. Die dreiwöchige Rundfahrt endet am 14. September in der Hauptstadt Madrid.

Paris-Goldmedaillengewinnerin Maike Hausberger hat vor dem Start der Rad-WM in Ronse Kritik an den Bedingungen für Para-Sportler geübt.

„Der Para Sport ist in Deutschland immer noch in den Kinderschuhen, was Material und Unterstützung betrifft. Man muss echt hart kämpfen und immer wieder aufstehen, bis man bei Leuten ist, die einen wirklich unterstützen“, sagte die 30-Jährige im „SID“-Gespräch. Den Leistungen von Para-Sportlern müsse generell „mehr Respekt gezollt werden“.

Sie selbst habe im Vorjahr mit dem Paralympics-Sieg im Einzelzeitfahren „den größten Erfolg gefeiert, den man im Sport haben kann“, so Hausberger weiter.

Dennoch habe ihr in der diesjährigen Vorbereitung kein Zeitfahrrad zur Verfügung gestanden, erst wenige Tage vor Saisonstart habe sich ein Ausrüster gefunden. Viele potenzielle Sponsoren würden wegen der geringen Follower-Zahl bei Instagram absagen. „Aber ich bin keine Influencerin und wollte das auch nie sein. Ich definiere mich über Leistung.“

Radsport-Ikone sicher: Lipowitz wird noch besser

Beim 3,1 Kilometer kurzen Prolog zur diesjährigen Deutschland-Tour hielt sich die deutsche Radsport-Hoffnung Florian Lipowitz noch einigermaßen zurück und fuhr mit neun Sekunden Rückstand auf den Tagessieger Sören Waerenskjold auf Platz 36. Der 24-Jährige wird bei den anstehenden Tagesabschnitten bis Sonntag aber weiter voll im Fokus stehen. Er elektrisiert nicht nur die heimischen Fans, sondern auch ehemalige Größen des Radsports wie Jens Voigt.

Florian Lipowitz, der im Juli einen sensationellen dritten Platz bei der Tour de France feierte, hat den 17-maligen Tour-Starter Jens Voigt ebenfalls schwer beeindruckt.

„Ich glaube tatsächlich, wir haben noch gar nicht sein volles Potenzial gesehen“, meinte der frühere Tour-Etappensieger am Rande der Deutschland-Tour, wo er als Botschafter der „kinder Joy of Moving mini tour“ auftritt.

Die lediglich vier Etappen umfassende Deutschland-Tour habe für Lipowitz nicht die allergrößte Bedeutung, werde nach Ansicht Voigts eher als Training unter Wettkampfbedingungen angesehen, so der 53-Jährige.

Im Fokus stehe bereits das kommende Jahr. 2026 könnte es dann richtig heiß hergehen. Voigt zeigte sich nämlich zuversichtlich, dass Lipowitz „noch ein kleines bisschen stärker“ und „fast auf Augenhöhe“ mit den absoluten Superstars Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard fahren wird.

Bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt hatte der Mann des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe an einigen Tagen zwar mit dem Weltklasse-Duo mithalten können, hatte am Ende im Gesamtklassement aber elf Minuten Rückstand auf Gesamtsieger Tadej Pogacar und rund sechseinhalb Minuten Rückstand auf den Zweiten Jonas Vingegaard.

Dass die beiden Ausnahmefahrer mit dem Ulmer tatsächlich einen neuen Herausforderer haben, der ihnen womöglich ernsthaft gefährlich werden könnte, elektrisiert die Radsport-Szene.

„Es ist großartig, so ein Talent im deutschen Radsport zu haben“, schwärmte auch Voigt weiter, der selbst 17 Jahre lang als Profi aktiv war. Der heutige TV-Experte meinte in Bezug auf Florian Lipowitz weiter: „Der wird uns noch viele Jahre viel Spaß bereiten.“

 

Radsport-Legende: Evenepoel von Ja-Sagern umgeben

Radsport-Superstar Remco Evenepoel hat sich in einem der spektakulärsten Deals der letzten Jahre Red Bull-BORA-hansgrohe angeschlossen. Belgiens Legende Philippe Gilbert glaubt: Der Schritt war für seinen Landsmann alternativlos, weil der 25-Jährige bei Soudal Quick-Step von zu vielen Ja-Sagern umgeben war.

Geht es nach der belgischen Radsport-Legende Philippe Gilbert, war der Wechsel von Remco Evenepoel zu Red Bull-BORA-hansgrohe der einzige Weg für den Superstar, um sich künftig weiter zu verbessern.

„Remco tut gut daran, aus seiner Komfortzone zu treten“, sagte Gilbert im „Le Soir“-Interview. Vor allem die finanziellen Ressourcen seien bei Red Bull ganz andere. „Und ich rede nicht über das Gehalt, das er bekommt, sondern die Möglichkeiten bei der Forschung, der Entwicklung, dem Training, der Qualität der Trainer und so weiter. Er wird eine reichhaltigere und solidere technische und technologische Basis haben, die nötig ist, um die Verbesserungen zu erreichen, die er anstrebt.“

Bei seinem bisherigen Arbeitgeber Soudal Quick-Step seien diese Optionen beschränkt gewesen, erklärte Gilbert weiter.

„Ich habe den Eindruck, dass er sich in den letzten Monaten bei Soudal Quick-Step vor allem auf seine Leistung fokussiert hat. Das Team hatte nicht wirklich die Werkzeuge, um ihn nach vorne zu bringen. Er hat sich mit Leuten umgeben, die Ja zu ihm gesagt haben, unabhängig von den Umständen und den Entscheidungen“, sagte der ehemalige Profi und fünffache Monument-Sieger.

Was Evenepoel laut Gilbert ebenfalls entgegenkommt, ist die große Konkurrenz bei Red Bull, das mit Primoz Roglic und Florian Lipowitz weitere Klassement-Fahrer in seinen Reihen hat. „Er wird in der nächsten Saison bei Red Bull um sein Überleben in einem Team kämpfen müssen, das viel stärker ist als das Team, in dem er jetzt fährt“, prognostizierte Gilbert.

Tour de France in Deutschland? Gespräche gestartet

Es ist schon eine Weile her, dass die Tour de France letztmals in Deutschland Station gemacht hat. Nun will ein Verein für eine baldige Rückkehr sorgen. Ideen für mögliche Etappenorte gibt es schon.

Auf dem schwierigen Weg zu einem erhofften Tour-de-France-Start 2030 in Ostdeutschland haben die Organisatoren eine erste Hürde genommen.

Wie Mitinitiator Andreas Prokop der Deutschen Presse-Agentur sagte, hat während der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt ein erstes Treffen mit Christian Prudhomme, dem Sportlichen Leiter des Tour-de-France-Veranstalter Amaury Sport Organisation (ASO) stattgefunden. „Es war ein erstes Kennenlernen, um unserer Bewerbung ein Gesicht zu geben“, sagte Prokop.

Die ASO habe das deutsche Ansinnen auch nach Sichtung erster Unterlagen sehr positiv aufgenommen. „Deutschland ist für die ASO, die ja auch die Deutschland-Tour organisiert, ein sehr wichtiger Markt, wurde uns noch einmal verdeutlicht“, sagte Prokop und betonte, dass in dem Gespräch klar erkennbar gewesen sei, dass man einer deutschen Bewerbung große Chancen einräumen würde.

An dem Treffen hätten von deutscher Seite unter anderen Rudolf Scharping, Ehrenpräsident von German Cycling, und Thomas Hofmann, Präsident des Sächsischen Radfahrer-Bundes, teilgenommen. „Als nächster Schritt folgt nun ein Besuch in Paris, um die Bewerbung zu erörtern und zu klären, wie diese aussehen soll“, sagte Prokop.

Im Hintergrund laufen detaillierte Gespräche in den beteiligten Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, um dort gerüstet zu sein. Auch erste Sponsoren wurden bereits gewonnen, die dabei helfen, die ersten Schritte zu finanzieren. In diesem Jahr soll noch Klarheit darüber gewonnen werden, wie die Bewerbung aussehen muss.

Im 40. Jahr der Deutschen Einheit soll der Tour-de-France-Start mit drei Etappen auch mit Blick auf eine gemeinsame europäische Zukunft gelingen. Die erste Etappe könnte von Dresden nach Gera über die Erzgebirgsregion mit der legendären Steilen Wand von Meerane als Symbolort der früheren Friedensfahrt führen. Eine Idee für den zweiten Tagesabschnitt ist ein Zeitfahren von Halle nach Leipzig. Eine dritte Etappe könnte von Erfurt nach Magdeburg führen.

 

Tour-Debütant verrät: Pogacar war „stinksauer“ auf Visma

Die 15. Etappe der diesjährigen Tour de France sorgte für viel Gesprächsstoff, weil einige Visma-Fahrer direkt nach einem Sturz ihres Kapitäns Jonas Vingegaard attackierten. Gesamtsieger Tadej Pogacar soll dabei der Kragen geplatzt sein.

Die 15. Etappe der Tour de France 2025 lieferte mächtig Gesprächsstoff. Grund war ein Sturz von Jonas Vingegaard in der Anfangsphase. Noch während sich der Däne zurück in das Peloton kämpfte, attackierten vorne im Feld einige seiner Mannschaftskollegen. Vor allem Tadej Pogacar stieß das sauer auf.

„Tadej hat versucht, das Rennen langsam zu machen, weil es einen Crash gab“, berichtete Tour-Debütant Tobias Lund Andresen im „Eurosport“-Gespräch von den Geschehnissen auf dem 15. Teilstück. Dass sich einige Visma-Fahrer der Ansage des Slowenen widersetzten, soll dem Mann in Gelb gar nicht gefallen haben.

„Er war stinksauer und hat zunächst nur die Visma-Fahrer verfolgt“, verriet Andresen, der das Verhalten der Vingegaard-Teamkollegen ebenfalls als „komisch“ bezeichnete. „Vor jeder Etappe bekommen wir unsere Vorgaben. An diesem Tag waren fünf von uns abgestellt, um Oscar [Onley] zu unterstützen, damit wir da sind, wenn es einen Unfall gibt“, schilderte der Picnic PostNL-Fahrer.

Besagte Ansage hatte es bei Visma aber offenbar nicht gegeben. Bei den Niederländern wurde dagegen voll zum Angriff geblasen – obwohl die Nummer eins zu diesem Zeitpunkt hinter dem Peloton unterwegs war.

Pogacar hatte seinem Ärger über die Attacken der Visma-Fahrer auch direkt nach der Etappe Luft gemacht. „Wenn ich in Jonas‘ Situation wäre, wäre ich heute Abend nicht der Glücklichste am Esstisch“, kritisierte er das Vorgehen. Die gesamte Situation bezeichnete der Slowene als „ziemlich komisch“.

Visma-Teamchef Grischa Niermann erklärte derweil, dass die Fahrer lediglich der vorgegebenen Marschroute gefolgt seien. In seinen Augen, sagte der Ex-Profi, habe nie die Gefahr bestanden, dass Vingegaard den Anschluss an das Feld verlieren würde.

Ex-Tour-Sieger zweifelt plötzlich an Pogacar

Tadej Pogacar hat Jonas Vingegaard auch auf der 16. Etappe der Tour de France Zeit abgenommen. Alberto Contador sieht dennoch einen Teilerfolg für den Visma-Kapitän. Beim Spanier werden nach der Ventoux-Kletterpartie sogar Zweifel am Mann in Gelb wach.

Es gebe „mehrere Gründe“, um an Tadej Pogacars Form zu zweifeln, sagte Contador am Dienstag nach der Ventoux-Etappe im „Eurosport“-Interview.

„Der erste Grund ist, dass UAE das Rennen nicht kontrollieren konnte, damit Tadej gewinnt. Jeder ist bei einem mythischen Aufstieg wie dem Mont Ventoux aber davon ausgegangen“, urteilte der Tour-Sieger von 2007.

Dazu habe ihm Pogacar im Anstieg den Eindruck vermittelt, dass er von Vingegaard bei den drei Attacken an seine Grenzen gebracht worden sei. „Obwohl es stimmt, dass er nie aus dem Sattel gegangen ist und ihn im Sitzen gekontert hat, sah es so aus, als würde er Probleme haben. Und als Tadej selbst angegriffen hat, konnte Jonas die Lücke schließen“, erklärte Contador.

Aus diesem Grund könne er auch „zu 100 Prozent“ verstehen, warum Vingegaard im Ziel erklärte, er habe für die beiden letzten schweren Alpen-Etappen am Donnerstag und Freitag neue Moral getankt, sagte der ehemalige spanische Weltklasse-Kletterer.

Pogacar selbst gab nach der Etappe offen zu, dass es Momente gab, in denen er gelitten hat. „Es war mehr oder weniger Vollgas vom Anfang bis zum Ende des Anstiegs“, sagte er. Das Team Visma habe das Tempo „super gut“ kontrolliert, lobte der Slowene, der mit seiner eigenen Leistung dennoch zufrieden war.

„Ich bin glücklich mit dem heutigen Tag. Es war eine gute Leistung von mir. Und ich habe das Gelbe Trikot verteidigt. So, wie ich es mir am Morgen vorgenommen hatte“, sagte der Führende der Tour, der seinen Vorsprung auf Vingegaard mit einem späten Antritt sogar auf 4:15 Minuten ausbauen konnte.

„Schlimmstes Szenario“ für Pogacar eingetreten

Tadej Pogacar hat Jonas Vingegaard, einen seiner größten Widersacher im Kampf um den Gewinn des Gesamtklassements bei der Tour de France, bislang die Grenzen aufgezeigt. Doch der Slowene könnte nun Probleme bekommen, ist ein Ex-Profi überzeugt.

Die verletzungsbedingte Aufgabe von Tadej Pogacars Mannschaftskollegen Joao Almeida habe „zweifellos das Kräfteverhältnis verändert“, sagte der ehemalige Radsportprofi Tyler Hamilton bei „TV2“. Der Ausfall sei ein „riesiger Verlust“ für das UAE Team Emirates um den Tour-de-France-Titelverteidiger.

Mit dem Portugiesen sei das Pogacar-Team im Vergleich zur Konkurrenz von Visma-Lease a Bike um Jonas Vingegaard „ziemlich gleichauf“, so Hamilton überzeugt, „aber jetzt hat Visma die Oberhand“. Die Herausforderer müssten nun „entscheiden, wie sie diese Überlegenheit ausnutzen wollen“.

Der US-Amerikaner verdeutlichte: „Es ist das schlimmste Szenario für Pogacar, wenn man einen möglichen Sturz ausschließt. Er hat seine rechte Hand verloren, und Adam Yates steht nun unter großem Druck. Es ist schade, dass sie ihn verloren haben, aber das gehört zum Radsport dazu.“

Bergspezialist Almeida hatte in den Plänen von Team UAE Emirates eine zentrale Rolle gespielt. Doch auf der siebten Etappe war der 26-Jährige zu Fall gekommen, zog sich eine Rippenverletzung zu. Zwar versuchte es Almeida auf den folgenden Etappen noch einmal, am Sonntag musste er dann aber doch das Handtuch werfen. Rund 84 Kilometer vor dem Ziel in Châteauroux war Schluss.

Almeida hatte in diesem Jahr neben der Tour de Suisse auch die Baskenland-Rundfahrt sowie die Tour de Romandie gewonnen.

„Er wäre in den Bergen definitiv eine große Hilfe gewesen, sowohl moralisch als auch körperlich“, hob der 54 Jahre alte Hamilton hervor, der 2003 den Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich gewinnen konnte und wenige Monate später auf Platz vier in der Gesamtwertung der Tour de France fuhr.

Auf Pogacars deutschen Teamkollegen Nils Politt dürfte nun voraussichtlich mehr Arbeit zukommen.

Pogacar „hat seine Grenzen“

Auf der vierten Etappe der Tour de France kam es zu einem spannenden Zweikampf zwischen den beiden Top-Favoriten Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard. Zwar gewann der Slowene vor dem Dänen, Ex-Champion Bjarne Riis nahm aber eine weitere Erkenntnis mit: Vingegaard kann Pogacar schlagen.

Die 174 Kilometer von Amiens nach Rouen endeten am Dienstag in einem Herzschlagfinale zwischen Titelverteidiger Tadej Pogacar, Herausforderer Jonas Vingegaard und dem Träger des Gelben Trikots, Mathieu van der Poel. Am Ende setzte sich der Slowene Pogacar durch und feierte den 100. Profisieg seiner Karriere.

Vorausgegangen war eine Attacke des 26-Jährigen auf der letzten Rampe. Kurzzeitig sah es so aus, als hätte er seinen großen Konkurrenten Vingegaard abgehängt, dieser kämpfte sich allerdings mit einer Energieleistung zurück. „Sowohl er als auch Pogacar waren am Limit und es war positiv, dass er die Lücke schließen konnte“, bewertete Bjarne Riis die Schlüsselszene wenige Kilometer vor dem Schlussspurt bei „B.T.“.

Dem Sieger der Tour de France von 1996 zufolge bedeutet dies zugleich: „Es hat gezeigt, dass auch Pogacar seine Grenzen hat.“

Wenig später fand auch eine Gruppe um van der Poel den Anschluss an das Duo, im Sprint hatte Pogacar dann die Nase knapp vorn. Der Niederländer, der das begehrte Gelbe Trikot dank der zuvor besseren Platzierungen verteidigte, musste hinterher anerkennen: „Ich denke, jeder sieht, auf welchem Level er fährt.“

In der Gesamtwertung liegen beide gleich auf, dicht gefolgt von Jonas Vingegaard, der acht Sekunden Rückstand hat. „Ab jetzt wird es richtig spannend. Jonas ist nicht weit von ihm entfernt, also kann alles passieren“, blickte Riis auf die kommenden Positionskämpfe mit Pogacar voraus. Entscheidend sei, dass sich Vingegaard an seiner „Explosivität“ gearbeitet habe.

Beim Zeitfahren auf der fünften Etappe gilt derweil ein anderer als Favorit: Remco Evenepoel, derzeit mit 58 Sekunden Rückstand auf Platz neun der Gesamtwertung.

Pogacar-Triumph „keineswegs garantiert“

Tadej Pogacar geht als Topfavorit in die Tour de France 2025. Alberto Contador sieht Jonas Vingegaard bei der Frankreich-Rundfahrt aber keineswegs chancenlos. Kommt es zum packenden Duell der Radsport-Giganten?

Die Tour de France 2025 verspricht jede Menge Spannung. Tadej Pogacar tritt beim Radsport-Klassiker als Topfavorit an. Herausforderer Jonas Vingegaard will zeigen, dass der übermächtig erscheinende Slowene nicht unschlagbar ist.

„Wir sehen einen Tadej Pogacar, der von Jahr zu Jahr stärker, solider und beständiger wird“, blickte der zweifache Tour-Sieger Alberto Contador gegenüber „Eurosport“ auf die aktuellen Kräfteverhältnisse im Radsport.

Vingegaard wisse allerdings, „was es heißt, die Tour de France zu gewinnen. Er weiß, was es heißt, gegen Tadej Pogacar anzutreten. Er ist ein Fahrer, der von der Tour de France besessen ist“, urteilte der Experte.

„Wenn es also einen Fahrer gibt, der es schaffen kann [Pogacar zu schlagen], dann ist es Jonas Vingegaard“, ist sich Contador sicher.

Vingegaard konnte die Tour de France 2022 und 2023 jeweils gewinnen. Im vergangenen Jahr triumphierte Pogacar zum insgesamt dritten Mal in seiner Karriere bei der Frankreich-Rundfahrt. Der 26-Jährige präsentierte sich in den vergangenen Wochen in beeindruckender Verfassung.

„Tadej Pogacar ist der Topfavorit. Aber der Sieg ist keineswegs garantiert“, orakelte Contador.

„Wir haben in letzter Zeit gesehen, dass Vingegaard im Eins gegen Eins gegen Pogacar unterlegen ist, also muss das Team taktisch vorgehen und schwierige Situationen schaffen“, riet der Radsport-Experte Vingegaards Mannschaft Visma-Lease a Bike.

Ziel müsse es sein, „Pogacar dazu zu bringen, dort zu fahren und Energie aufzubringen, wo er es normalerweise nicht tun sollte“, analysierte Contador.