FC Schalke droht bitterer Negativ-Rekord

Der FC Schalke 04 ist seit dem letzten Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga angekommen. Einer der Gründe für die Talfahrt der Königsblauen ist die miserable Auswärtsbilanz. Geht auch das Gastspiel am Samstagabend (ab 18:30 Uhr) bei Werder Bremen verloren, droht sogar ein historischer Allzeit-Rekord.

Nicht nur in der laufenden Bundesliga-Saison steht der FC Schalke noch ohne Sieg auf fremden Plätzen da. Auch in der gesamten Abstiegssaison 2020/2021, die der Klub bekanntlich als abgeschlagener Tabellenletzter beendete, holten die Gelsenkirchener keinen einzigen Dreier in einem Auswärtsspiel.

Der letzte Sieg auf fremdem Geläuf liegt mittlerweile drei Jahre zurück. Am 12. Spieltag der Saison 2019/2020 schafften die Knappen einen 2:1-Auswärtserfolg beim SV Werder Bremen. Jenem Gegner also, bei dem die Schalker auf am kommenden Samstag ihre Visitenkarte abgeben werden.

FC Schalke 04 droht 35. Auswärtsspiel ohne Sieg

In einzelnen Partien gerechnet hat Königsblau mittlerweile seit 34 Auswärtsspielen keinen Sieg mehr errungen. Folgt in Bremen die 35. Sieglos-Begegnung, wäre ein Bundesliga-Rekord eingestellt. 35 Auswärtsspiele ohne Erfolg brachte bislang lediglich der Karlsruher SC zustande, der zwischen 1976 und 1981 ohne Auswärtssieg in der Bundesliga blieb.

Besonders kurios: Beim letzten besagten Erfolg in der Fremde stand beim FC Schalke noch Cheftrainer David Wagner an der Seitenlinie. Seine Nachfolger Manuel Baum, Christian Gross, Dimitrios Grammozis, Frank Kramer und Matthias Kreutzer holten auswärts allesamt keinen einzigen Sieg.

Für den neu installierten Cheftrainer Thomas Reis ist es das erste erste Bundesliga-Spiel für S04 in einem fremden Stadion. Sein Debüt als Schalke-Coach ging zuvor in der heimischen Veltins-Arena mit 0:2 gegen den Champions-League-Anwärter SC Freiburg verloren.

Medien: Köln-Star sagt Flick für Katar-WM ab

Hansi Flick muss bei der anstehenden Fußball-WM auf einen Linksverteidiger verzichten, den er eigentlich gern mit nach Katar genommen hätte: Jonas Hector vom 1. FC Köln. Der Abwehrspieler, der bereits vor gut zwei Jahren aus dem DFB-Team zurückgetreten war, soll dem Bundestrainer abgesagt haben.

In einer Woche – am 10. November – wird Bundestrainer seinen Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar nominieren. Dann geht es darum, wer am 14. November mit nach Maskat fliegt. Dort absolviert das Team zwei Tage später seine WM-Generalprobe gegen den Oman, bevor es nach Katar geht. Spätestens dann wird es nicht mehr um 26 Namen gehen – sondern um elf.

Wie „Sky“ berichtet, wird allerdings ein Spieler, den Flick gern mit an Bord gehabt hätte, weder zu den elf noch zu den 26 Namen gehören: Jonas Hector.

Weil den Bundestrainer insbesondere auf der Linksverteidiger-Position große Probleme plagen, hätte Flick gern den Routinier vom 1. FC Köln mitgenommen. Doch alle Versuche, den 32-jährigen Confederations-Cup-Sieger von 2017 zu überzeugen, scheiterten.

Zwar soll Hector von der Anfrage des 57-Jährigen geschmeichelt gewesen sein, doch eine Rückkehr ins DFB-Team lehnte der langjährige Köln-Profi ab, dessen letztes Länderspiel bereits ziemlich genau drei Jahre zurückliegt. Am 19. November 2019 stand er zuletzt für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Feld. Beim 6:1-Kantersieg über Nordirland legte Hector damals zwei Tore auf. Im Oktober 2020 trat Hector dann aus persönlichen Gründen aus dem DFB-Team zurück.

Für Flick bedeutet Hectors Absage, dass er wohl mit den derzeit schwächelnden Robin Gosens (seit Jahresbeginn bei Inter Mailand) und David Raum (im Sommer von der TSG Hoffenheim zu RB Leipzig gewechselt) zur WM fahren wird. Während das Duo in der Offensivbewegung ihre Stärken hat, zeigten sich sowohl Gosens, der bei Inter meist nur Reservist ist, als auch Raum in der Defensive nicht immer sattelfest.

Als weitere Alternative könnte Flick Christian Günter vom SC Freiburg nominieren. Auch Luca Netz von Borussia Mönchengladbach gilt als mögliche Option.

Wie es derweil für Hector nach der Saison weitergeht, ist offen. Der Vertrag des Linksverteidigers läuft beim 1. FC Köln aus. Laut dem TV-Sender hat der 32-Jährige bislang noch keine Entscheidung über seine Zukunft getroffen. Möglich, dass der Abwehrspieler seine Fußballschuhe an den Nagel hängt.

WM-Ticket greifbar: Terzic findet Brandt „herausragend gut“

Mit seinem Führungstreffer brachte Julian Brandt den BVB im schwierigen Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt am Samstagabend auf Kurs. Im Anschluss erhielt der Kreativkopf ein Sonderlob von seinem Trainer.

In den vergangenen Monaten hat Julian Brandt seinen Status bei Borussia Dortmund erheblich verbessern können. Aus dem einstigen Edeljoker mit Hang zum Phlegma ist ein zentraler Erfolgsfaktor im Spiel der Schwarz-Gelben geworden.

Pünktlich zur WM läuft der 26-Jährige auf Hochtouren, Brandts Turnier-Ticket wird von Woche zu Woche wahrscheinlicher. Eine Entwicklung, die BVB-Coach Edin Terzic extrem freut.

„Er macht es in den letzten Wochen herausragend gut und wir hoffen, dass er so weitermachen kann“, lobte der Übungsleiter seinen Schützling nach dem 2:1-Erfolg in Frankfurt bei „Sky“.

Darum wurde BVB-Star Brandt vorzeitig ausgewechselt

Brandts Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 beschrieb Terzic wie folgt: „Er macht es richtig gut. Das Tor war super vollendet, aber der Diagonalball vorher auf Malen war top. Jule behält dann die Ruhe, schließt super ab und bringt uns in Führung.“

Nach 61 Minuten wurde der gebürtige Bremer, der von sport.de die gute Note 2,5 erhielt, dann allerdings ausgewechselt. Laut Terzic waren Kreislaufprobleme bei Brandt dafür verantwortlich.

„Er hat in der Halbzeit signalisiert, dass er sich nicht so gut fühlt, deshalb war klar, dass wir ihn runternehmen werden“, verriet der Borussia-Coach.

Sofort in der Kabine bleiben wollte Brandt jedoch nicht: „Er hat signalisiert, dass es noch weitergehen kann und es für 15 Minuten reicht. Dann haben wir uns in die Augen geschaut und ich habe ihn gefragt ob er bereit ist jeden Weg mitzumachen, da hat er genickt, dann haben wir uns daran gehalten“.

Mit einem längeren Ausfall ist daher wohl nicht zu rechnen. Schon am Mittwochabend steht für den BVB das nächste Pflichtspiel auf dem Programm: Zum Abschluss der Champions-League-Gruppenphase gastiert der bereits für die K.o.-Phase qualifizierte Bundesligist beim FC Kopenhagen.

WM in Gefahr? Neuer soll Training abgebrochen haben

Seit fünf Partien muss der FC Bayern bereits ohne den an der Schulter verletzten Keeper Manuel Neuer auskommen. Am Wochenende sollte der 36-Jährige gegen den 1. FSV Mainz 05 eigentlich sein Comeback geben – neueste Informationen lassen daran allerdings Zweifel aufkommen.

Die „Bild“ enthüllt, dass Neuer seine Reha-Einheit am Donnerstag bereits nach zehn Minuten abgebrochen hat. Demnach plagen den Stammtorwart des FC Bayern weiterhin Probleme an der Schulter.

Die Zeitung nennt sogar konkret die Situation, die zum Abbruch führte. Nach einem kurzen Warmlaufen und einigen Fangübungen widmete sich Neuer „Bild“ zufolge einigen langen Bällen, holte dabei mit dem linken Arm aus und verschwand dann mit Reha-Coach Simon Martinello schon wieder in den Katakomben, wo sich Neuer einer Massage unterzogen haben soll.

Am Mittwoch soll Neuer noch 40 Minuten auf dem Rasen gestanden haben. Das anvisierte Comeback gegen Mainz kommt daher „noch zu früh“, mutmaßt der Bericht weiter.

Im Tor des FC Bayern dürfte in diesem Fall erneut Sven Ulreich stehen, der Neuer zuletzt in gewohnt starker Manier vertrat.

FC Bayern schaut „von Tag zu Tag“

Sorge ist allerdings mit Blick auf die WM angebracht. Am 10. November benennt Bundestrainer Hansi Flick seinen endgültigen Kader für das Turnier in Katar, vier Tage später beginnt die kurze Vorbereitung in Oman. Die Uhr tickt also nicht unbedingt zu Neuers Gunsten.

Die Bayern-Führung zeigte sich allerdings bislang immer sehr zuversichtlich. „Man muss abwarten, von Tag zu Tag. Das ist eine schmerzhafte Geschichte, aber nichts Ernsthaftes“, erklärte Vorstandschef Oliver Kahn am Dienstagnachmittag. Coach Julian Nagelsmann zeigte sich ob einer WM-Teilnahme ebenfalls zuversichtlich.

 

Goretzka stichelt gegen „verwöhnten“ Lewandowski

Zwischen 2018 und 2022 feierten sie Seite an Seite mit dem FC Bayern erfolge und gewannen unter anderem gemeinsam das Triple, nun treffen Leon Goretzka und Robert Lewandowski schon zum zweiten Mal seit dem Abschied des polnischen Torjägers im Sommer 2022 zum FC Barcelona in verschiedenen Trikots gegenüber. Im Vorfeld erlaubte sich der Mittelfeldspieler der Münchner nun eine kleine Spitze.

Wenn der FC Barcelona am Mittwochabend (21 Uhr) den FC Bayern im heimischen Camp Nou zum Top-Spiel der Champions-League-Gruppe C bittet, können die Münchner der Partie eigentlich gelassen entgegensehen, für die Katalanen steht hingegen sehr viel auf dem Spiel: Bei einer Pleite wäre das Aus in der Königsklasse bereits besiegelt. Ein Umstand, auf den Goretzka keine Rücksicht nehmen wird.

„Es ist jedem klar: Wenn wir im Camp Nou gegen den FC Barcelona spielen – da kann es ein Vorbereitungsspiel oder ein Champions-League-Finale sein, egal -, dann ist es ein supergeiles Spiel, auf das wir uns freuen. Und wir werden auch alles tun, um es zu gewinnen“, zitiert der „kicker“ Goretzka.

„Lewy ist bei Bayern schon sehr verwöhnt gewesen“

Und weiter: „Es ist eine besondere Konstellation. Lewy ist bei Bayern schon sehr verwöhnt gewesen, immer mindestens im Achtelfinale zu stehen und weiterzukommen. Aber so ist es halt – jetzt können wir darauf keine Rücksicht mehr nehmen.“

Obwohl der FC Bayern im Sommer immer wieder betonte, Lewandowski nicht abgeben zu wollen, drängt der 34-Jährige vehement und öffentlich auf einen Abschied – letztlich mit Erfolg.

In Barcelona glänzt der Pole seitdem mit 16 Toren in 14 Pflichtspielen ebenso wie über viele Jahre beim FC Bayern, das schlechte Abschneiden in der Champions League konnte aber auch Lewy nicht verhindern.

Besonders bitter: Der FC Barcelona war im Sommer 2021 nach jahrelangem Misswirtschaften so gut wie pleite und ist auf die Einnahmen angewiesen. Wie Transfers wie der Kauf von Lewandowski für 45 Millionen Euro ins Bild passen, wirft immer wieder Fragen auf und sorgte nicht zuletzt für bissige Töne aus der Münchner Führung.

Ist Haaland bald eine Milliarde Euro wert?

Nach seinem Wechsel von Borussia Dortmund zu Manchester City schießt Erling Haaland die Premier League kurz und klein. Macht der Norweger so weiter, könnte er schon bald eine unfassbare Schallmauer knacken.

„Wenn man zum Beispiel Haaland mit Mbappé vergleicht und sich auf dem Markt ein bisschen auskennt, dann denke ich auf jeden Fall, das Haaland einen Marktwert von bis zu einer Milliarde Euro erreichen kann“, sagte Beraterin Rafaela Pimenta in einem Interview mit Transferexperte Gianluca di Marzio.

Haaland könne wegen seiner „fußballerischen Qualitäten des Images, das er sich in den letzten Jahren aufgebaut hat“ besser abschneiden als PSG-Star Kylian Mbappé, so die Nachfolgerin des verstorbenen Starberaters Mino Raiola.

Haalands Marktwert liegt laut „Football Benchmark“ aktuell bei 165,6 Millionen Euro.

In der aktuellen Premier-League-Saison netzte Haaland in zehn Spielen bereits 15 Mal ein. Hinzu kommen drei Vorlagen. Drei Mal konnte der Stürmer bereits einen Dreierpack erzielen.

Das ist Gravenberchs Problem beim FC Bayern

In dem Interview äußerte sich Pimenta auch zu Klient Ryan Gravenberch vom FC Bayern.

Beim deutschen Rekordmeister spielt der Niederländer kaum eine Rolle. Der Neuzugang kommt wettbewerbsübergreifend erst auf 351 Spielminuten, von Beginn an durfte er erst ein Mal in der Champions League und ein Mal im DFB-Pokal ran.

Über seine Situation hat sich Gravenberch zuletzt mehrfach öffentlich beklagt.

Laut Pimenta ist Gravenberchs Problem, dass der FC Bayern „zu viele gute Spieler“ im Kader hat.

„So geht es auch Mazraoui oder de Ligt. Bayern hat viele Nationalspieler im Team und ist generell ein super Verein“, sagte die Beraterin und ergänzte: „Es ist frustrierend für Profis, wenn sie nicht spielen dürfen. Nach dem Schritt zu den Bayern ist es erstmal eine große Veränderung, aber ich bin sicher, ihre Zeit wird bald kommen, denn sie sind Top-Spieler.“

Real-Klausel im Haaland-Vertrag? Das sagt Madrid-Boss Pérez

Erling Haaland beschäftigt die Medien seit Monaten wie kaum ein anderer Fußball-Star: Erst war der mögliche Abschied des Goalgetters vom BVB dominantes Thema, dann die Suche nach seinem neuen Arbeitgeber und nun sein Raketenstart bei Manchester City. Aber auch ein vermeintliches Vertragsdetails des 22-Jährigen taucht immer wieder in den Schlagzeilen auf: Eine so genannte Real-Klausel.

Von der Existenz einer Vereinbarung, die es Haaland ab dem Sommer 2024 ermöglichen soll, Manchester City gegen Zahlung einer satten Ablösesumme den Rücken zu kehren, berichteten unter anderem „Bild“-Fußballchef Christian Falk im Podcast „Bayern Insider“ sowie die spanische Sportzeitung „Marca“.

Die Spekulationen ebbten auch nicht ab, als ManCity-Teammanager Pep Guardiola öffentlich Stellung bezog und erklärte: „Es ist nicht wahr, er [Erling Haaland, d.Red.] hat keine Ausstiegsklausel für Real Madrid oder irgendein anderes Team.“

Am Rande der zurückliegenden Wahl zum Ballon d’Or 2022 wurde nun auch Real Madrids Präsident Florentino Pérez mit dem Thema konfrontiert. Der 75-Jährige ließ sich allerdings auch nicht wirklich in die Karten schauen. „Ich habe keine Ahnung. Bei uns spielen bereits die besten Spieler“, würgte Pérez das Thema nichtssagend ab.

Dass Haaland noch einmal bei Real Madrid oder einem anderen absoluten Eliteklub kickt, liegt für einen Insider indes nahe.

Experte schließt Wechsel nicht aus

„Was wir gelernt haben, ist, dass das Team Haaland sehr clever ist. Und ich bin mir sehr sicher, dass er seine Karriere nicht bei ManCity beenden wird“, führte Ex-Stürmer Jan-Aage Fjörtoft im Gespräch mit der „Sport Bild“ aus. Ein Engagement seines Landsmannes bei Real Madrid, dem FC Barcelona, Paris Saint-Germain oder auch dem FC Bayern sei keinesfalls ausgeschlossen.

Seit seinem Wechsel nach Manchester hat Erling Haaland sagenhafte 20 Tore in 14 Pflichtspielen für die Cityzens erzielt. Er hat beim englischen Meister bis 2027 unterschrieben.

Hoeneß-Opfer meldet sich zu Wort

Bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern sorgte Ehrenpräsident Uli Hoeneß einmal mehr für einen Aufreger als er Katar-Kritiker Michael Ott verbal anging. Nun meldete sich das Vereinsmitglied zu Wort.

Hoeneß hatte im Audi Dome scharf gegen Ott geschossen: „Ihr Auftritt war peinlich. Das ist der Fußballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International.“

Das Mitglied hatte zuvor einen kritischen Wortbeitrag gegen die Zusammenarbeit mit dem Wüstenstaat Katar geleistet.

„Das hat mich schon überrascht“, sagte Ott nach der JHV zur „Bild“-Zeitung zu Hoeneß‘ Ansage. Der Katar-Kritiker führte weiter aus: „Wir haben einen sachlichen Dialog hier geführt auf der Mitglieder-Versammlung, der Herr Hoeneß fällt da etwas aus dem Rahmen. Er ist sicher an keinem sachlichen Dialog interessiert, das hat man gemerkt.“

Ott verriet außerdem, dass er vor wenigen Wochen eine Anfrage von der „Zeit“ vorliegen hatte, die ein Streitgespräch mit Hoeneß geplant hatte. „Das ist offensichtlich am Hoeneß gescheitert, nicht an mir. Aber jetzt kann er mir offensichtlich ein paar böse Worte an den Kopf werfen.“

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung hatte Ott allgemein einen friedlicheren Umgang erwartet als im vergangenen Jahr. „Das war ja auch mein Ziel. Es ist ja niemandem geholfen, wenn der Verein nochmal in so einem Chaos versinkt wie letztes Jahr“, betonte er: „Ich fand es gut, dass wir das auf eine sachliche Ebene geholt haben. Das hat sich das Jahr über ja auch schon entwickelt.“

Ott von Reaktion der Bayern-Bosse enttäuscht

Von den Reaktionen der anderen Bayern-Bosse war Ott ebenfalls enttäuscht. „Ich habe extra präzisiert, dass ich gerne die Meinung des Präsidiums Stand heute hören will, sie werden ja irgendeine Meinung auch heute schon haben“, so das Vereinsmitglied: „Selbst wenn sie nach der WM noch eine Bewertung treffen wollen. Das haben sie gekonnt umschifft, das finde ich sehr schade.“

Ott wollte schon auf der tumultartigen Jahreshauptversammlung vor einem Jahr einen Spontanantrag einbringen, um die Mitglieder über den bei einem großen Teil der Münchner Fans sehr umstrittenen Sponsorenvertrag des FC Bayern mit der Fluglinie Qatar Airways abstimmen zu lassen. Das ließ das Präsidium um Hainer damals nicht zu.

Warum die Hummels-Kritik den BVB nicht spalten sollte

Mats Hummels griff sich kurz ins Haar – dann ließ er seinen Frust vor laufenden Kameras raus. Mit deutlichen Worten kritisierte der BVB-Ersatzkapitän die Leistung von Borussia Dortmund beim 1:1 im Champions-League-Spiel gegen den FC Sevilla. Ist die öffentliche Schelte angemessen? Und: Was wird sie bewirken? Eine Analyse.

Dass Mats Hummels um klare Ansagen nicht verlegen ist, stellte der BVB-Verteidiger in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis. Die drastischen Worte, die der 33-Jährige nach dem 1:1 gegen den FC Sevilla am Dienstag im TV-Interview mit „Prime Video“ wählte, ließen aber noch mehr als sonst aufhorchen.

Fehlende „Spielintelligenz“ warf Hummels seiner Mannschaft vor laufenden Kameras vor. Was ihm am Auftritt des BVB gegen Sevilla nicht gefallen habe? „Alles bis auf die 25. bis 45. Minute“, machte der Weltmeister von 2014 deutlich: „Das war kein gutes Spiel von uns.“

Damit jedoch nicht genug. „Fußball ist eigentlich ein sehr simples Spiel, aber wir machen es immer selber kompliziert“, holte Hummels wenig später aus: „Es muss aus manchen Köpfen raus, dass Fußball sexy sein muss. Dass erfolgreicher Fußball nicht Hacke, Spitze, eins, zwei, drei auf fünf Metern ist, sondern dass ein Spieler immer das Richtige macht und nicht manchmal nur das Besondere.“

Vielsagend merkte der Routinier zudem an: „Es ist schwierig, wenn man das Gefühl hat, dass da nicht genügend Leute sonst noch sind, die in der Lage sind, immer wieder anzuschieben.“

Terzic und Bellingham stimmen BVB-Routinier Hummels zu

Kurzum: Hummels‘ Worte scheinen mal wieder wie gemacht für alle, die dem BVB nach jeder schwächeren Vorstellung fehlende Mentalität vorwerfen.

Doch: Was werden sie bewirken – vor allem mannschaftsintern? Stellt sich Hummels mit solchen verbalen Vorstößen am Ende womöglich selbst ins Abseits oder stiftet damit Unruhe?

Die erste Reaktion von BVB-Coach Edin Terzic, der auf der Pressekonferenz nach dem Sevilla-Spiel mit Hummels‘ Aussagen konfrontiert wurde, lässt vermuten: Hummels‘ Wort hat in Dortmund nach wie vor Gewicht – auch, weil der Ersatzkapitän aus Sicht des Trainers keine Ego-Show abzog.

„Das sind Worte, die auch schon mal meinen Mund verlassen haben. Mir ist es wichtig, dass das Wort ‚wir‘ dabei war. Wir müssen einfach viel präziser und effektiver Fußball spielen“, stellte Terzic klar.

„Mats hat absolut Recht damit. Es ist wichtig, dass er das anspricht“, befand auch BVB-Youngster Jude Bellingham.

 

FC Bayern verkündet Davies-Diagnose

Nachdem ihn Jude Bellingham von Borussia Dortmund am Samstagabend beim Bundesliga-Klassiker zwischen dem BVB und dem FC Bayern unglücklich mit der Fußspitze im Gesicht traf, musste Münchens Alphonso Davies in der Pause in der Kabine bleiben. Der Kanadier wurde zur Sicherheit ins Krankenhaus gebracht. Nun verkündete Bayern die Diagnose.

Der Außenverteidiger des FC Bayern hat bei der viel diskutierten Aktion eine Schädelprellung erlitten. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung auf „fcbayern.com“ hervor.

Dem 21-Jährigen gehe es „den Umständen entsprechend gut“, am Sonntag musste er dennoch beim Training pausieren, heißt es weiter. Ob der Flügelflitzer Pflichtspiele verpassen wird, lässt die Meldung offen.

Im Nachgang sorgt der Tritt von Bellingham für reichlich Diskussionsstoff. Schiedsrichter Deniz Aytekin verzichtete darauf, dem bereits mit einer Gelben Karte verwarnten BVB-Star eine weitere Verwarnung zu zeigen. Aus Sicht des FC Bayern eine klare Fehlentscheidung.

„Wir hatten vor vier Monaten eine Schulung. Wenn du einen Spieler mit rohem Fuß ins Gesicht triffst, ist es glatt Rot. Das haben sie uns erzählt. Da gibt es nicht viel zu diskutieren. Er tritt ihm volle Kanne ins Gesicht. Das ist nicht Gelb, das ist eine Rote Karte“, echauffierte sich Bayern-Coach Julian Nagelsmann nach dem 2:2 (1:0) beim TV-Sender „Sky“.

Aytekin erklärt: „Gab minimalen Restspielraum“

Keeper Manuel Neuer erklärte gemäßigter. „Meiner Meinung nach ist der Kopf nicht zu tief. Anfang der Saison wurde uns von den Schiedsrichtern erklärt, dass Kopftreffer eher geahndet werden mit einer Roten Karte. Das muss der Schiedsrichter abwägen.“

„Es gab den Kontakt, aber mir hat die letzte Überzeugung gefehlt, dort auf Gelb-Rot zu gehen und so ein Spiel letztendlich zu entscheiden“, konterte Aytekin zu seiner Verteidigung, ließ bei „Sky“ aber auch andere Meinungen zu: „Ich kann jeden verstehen, der es anders auslegt.“

Einzeln betrachtet, hätte man eine Gelbe Karte geben müssen, gestand Aytekin am Sonntag dann bei „Sport1“. „Aber vom Schiedsrichter wird auch Gefühl für das Spiel erwartet. Und da gab es diesen minimalen Restspielraum.“