Tour-Debütant verrät: Pogacar war „stinksauer“ auf Visma

Die 15. Etappe der diesjährigen Tour de France sorgte für viel Gesprächsstoff, weil einige Visma-Fahrer direkt nach einem Sturz ihres Kapitäns Jonas Vingegaard attackierten. Gesamtsieger Tadej Pogacar soll dabei der Kragen geplatzt sein.

Die 15. Etappe der Tour de France 2025 lieferte mächtig Gesprächsstoff. Grund war ein Sturz von Jonas Vingegaard in der Anfangsphase. Noch während sich der Däne zurück in das Peloton kämpfte, attackierten vorne im Feld einige seiner Mannschaftskollegen. Vor allem Tadej Pogacar stieß das sauer auf.

„Tadej hat versucht, das Rennen langsam zu machen, weil es einen Crash gab“, berichtete Tour-Debütant Tobias Lund Andresen im „Eurosport“-Gespräch von den Geschehnissen auf dem 15. Teilstück. Dass sich einige Visma-Fahrer der Ansage des Slowenen widersetzten, soll dem Mann in Gelb gar nicht gefallen haben.

„Er war stinksauer und hat zunächst nur die Visma-Fahrer verfolgt“, verriet Andresen, der das Verhalten der Vingegaard-Teamkollegen ebenfalls als „komisch“ bezeichnete. „Vor jeder Etappe bekommen wir unsere Vorgaben. An diesem Tag waren fünf von uns abgestellt, um Oscar [Onley] zu unterstützen, damit wir da sind, wenn es einen Unfall gibt“, schilderte der Picnic PostNL-Fahrer.

Besagte Ansage hatte es bei Visma aber offenbar nicht gegeben. Bei den Niederländern wurde dagegen voll zum Angriff geblasen – obwohl die Nummer eins zu diesem Zeitpunkt hinter dem Peloton unterwegs war.

Pogacar hatte seinem Ärger über die Attacken der Visma-Fahrer auch direkt nach der Etappe Luft gemacht. „Wenn ich in Jonas‘ Situation wäre, wäre ich heute Abend nicht der Glücklichste am Esstisch“, kritisierte er das Vorgehen. Die gesamte Situation bezeichnete der Slowene als „ziemlich komisch“.

Visma-Teamchef Grischa Niermann erklärte derweil, dass die Fahrer lediglich der vorgegebenen Marschroute gefolgt seien. In seinen Augen, sagte der Ex-Profi, habe nie die Gefahr bestanden, dass Vingegaard den Anschluss an das Feld verlieren würde.

High-School-Coach findet neues NFL-Team

Teddy Bridgewater hat offenbar noch nicht mit der NFL abgeschlossen. Der zuletzt als High-School-Coach tätige Quarterback hat nun seinen Posten aufgegeben und ein neues Team für sein Comeback gefunden.

Bridgewater hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, weil er seine Spieler mit unerlaubten Zuschüssen aus eigener Tasche unterstützt hat und dafür suspendiert wurde. Er trainierte bis zuletzt die Miami Northwestern Bulls und das äußerst erfolgreich: sein Team gewann 2024 die Class 3A State Championship.

Nun jedoch hat er offenbar genug vom unterklassigen Coach-Dasein. Wie „The Portal 305“ als erstes berichtete, hat Bridgewater seinen Spielern verkündet, dass er das Team in der kommenden Saison nicht mehr trainieren wird und stattdessen in die NFL zurückkehren will.

Für den 32-Jährigen geht damit eine Achterbahnfahrt munter weiter. Erst 2023 hatte er eigentlich seine Karriere beendet und coachte die Bulls als Assistent, ehe er dann doch für die Detroit Lions auflief. Anschließend beendete er seine Karriere erneut.

Wie nun unter anderem Adam Schefter von „ESPN“ berichtet, wird sich Bridgewater den Tampa Bay Buccaneers anschließen und dort um den Backup-Posten hinter Baker Mayfield kämpfen. Zuvor hatte unter Rick Stroud von der „Tampa Bay Times“ von einem Besuch Bridgewaters und einem Medizincheck für den QB berichtet. Nun geht er in seine zehnte Saison in der NFL.

Bridgewater war ursprünglich der 32. Pick der Minnesota Vikings im Draft 2014 und übernahm das Team noch in seiner Rookie-Saison als Starter.

Die Saison 2016 verpasste er mit einer schweren Knieverletzung komplett, ehe er sich 2017 zurück kämpfte und fortan nur noch als Backup fungierte.

2018 ging es zu den New Orleans Saints, wo er hinter Drew Brees anstand, 2020 dann war er Starter bei den Carolina Panthers für eine Saison. 2021 heuerte er ebenfalls als Starter bei den Denver Broncos an. Nach einem Abstecher in Miami 2022 spielte er noch zwei Jahre für die Lions, erneut als Backup.

In der Saison 2024 wurde Bridgewater für seine Leistung neben der Seitenlinie zum Florida Football Coach of the Year gewählt.

Andreas Eder würdigt toten Bruder

Nach dem Tod seines Bruders Tobias empfindet Eishockey-Profi Andreas Eder eine tiefe Verbundenheit zu seinem neuen DEL-Klub Eisbären Berlin.

„Für mich fühlt es sich jetzt an, als würde ich nach Hause kommen. Weil hier so viel Zusammenhalt und Unterstützung im vergangenen Jahr war, über das Normale weit hinaus. Tobi und ich haben früher täglich miteinander telefoniert und er hat mir viel über den Verein erzählt“, sagte Eder dem „Tagesspiegel“.

Im Januar war Tobias Eder mit nur 26 Jahren an Speiseröhrenkrebs gestorben. Andreas Eder machte am 12. Juli seinen Wechsel aus München in die Hauptstadt öffentlich.

Genau der Tag, an dem sein Bruder geheiratet hätte. „Für uns alle war das natürlich ein schwieriger Tag, aber wir fanden es richtig, dass trotzdem etwas Gutes passiert“, sagte Eder rückblickend.

Mit seinem Bruder hatte er sich in den Vorjahren oft über den DEL-Champion aus Berlin unterhalten. „Bevor er krank geworden ist, war es auch unser Traum, noch mal zusammenzuspielen. Wo dieser Ort gewesen wäre, weiß natürlich niemand“, sagte Eder.

In der Eisbären-Kabine wird der 29-Jährige seinem toten Bruder ganz nah sein. „Ich sitze jetzt sogar auf seinem Platz. Das war die Idee unseres Teambetreuers, und ich habe dieses Angebot gerne angenommen“, berichtete der DEL-Stürmer.

Der Hauptstadt-Klub hatte Tobias Eder den Titelgewinn in der vergangenen Saison gewidmet. Die Erinnerung an den ehemaligen Mitspieler prägte die Feierlichkeiten.

Eders Verlobte nahm stellvertretend die Goldmedaille entgegen. Die Spieler posierten unter anderem mit einem Trikot von Eder. Eders Tod hatte bundesweit für Bestürzung gesorgt.

Abreibung! Zehn Düsseldorfer gehen auf der Alm unter

Arminia Bielefeld hat den Schwung aus der vergangenen Traum-Saison in die neue Spielzeit auf beeindruckende Weise mitgenommen.

Der DFB-Pokalfinalist und Liganeuling fertigte den Aufstiegsaspiranten Fortuna Düsseldorf im Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga nach langer Überzahl mit 5:1 (1:1) ab und setzte sich zumindest bis Sonntag an die Tabellenspitze. Die ambitionierten Rheinländer kassierten schon am ersten Spieltag einen Dämpfer.

Der Fortuna gelang zunächst ein Start nach Maß: Neuzugang Cedric Itten (35.) erzielte seinen Premierentreffer, ehe erst die Gelb-Rote Karte gegen Tim Oberdorf (44.) und dann der sofortige Ausgleich durch Bielefelds Noah Sarenren Bazee (45.) den Jubel der Gäste völlig verstummen ließ.

In der zweiten Halbzeit versetzte Julian Kania (54.) mit einem verwandelten Handelfmeter die Alm in ein Tollhaus. Nach einer Ecke traf der drei Minuten zuvor eingewechselte Joel Felix (75.) zum 3:1. Joel Grodowski (79.) und Sam Schreck (90.+7) besorgten die weiteren Treffer.

„Es ist alles zum richtigen Zeitpunkt passiert. Die Gelb-Rote Karte, danach der Ausgleichstreffer so kurz vor der Halbzeit. Wir kommen dann aus der Pause und kriegen keine zehn Minuten später den Elfmeter“, sagte Kania nach dem Spiel bei RTL: „Mit einem Mann mehr spielen wir das dann gut runter, erarbeiten uns viele Chancen und waren sehr effektiv. Dann kommt so ein Ergebnis zu Stande.“

Bevor die erste Flutlichtpartie der Saison begann, hatte die Arminia die vorzeitige und langfristige Vertragsverlängerung mit Stammtorhüter Jonas Kersken im Stadion bekanntgegeben.

In der Startaufstellung setzte Arminia-Coach Mitch Kniat auf drei Debütanten: Tim Handwerker, Marvin Mehlem und Benjamin Boakye.

Auf der Gegenseite schickte Daniel Thioune gleich vier Neuzugänge auf den Platz. Zwei davon besorgten in Koproduktion die Düsseldorfer Führung.

Kurz nachdem Mittelfeldspieler Christian Rasmussen nach einer schönen Einzelaktion den Ball zwar ins Kreuzeck, jedoch nur ans Gestänge befördert hatte, legte der Däne den Ball für Itten vor. Der Neuzugang aus Bern verlud einen Verteidiger und traf. Dann sorgten bittere 60 Sekunden für eine Trendwende. Erst wurde Oberdorf nach wiederholtem Foulspiel an Grodowski vom Platz geschickt, dann besorgte Sarenren Bazee den prompten Ausgleich.

Den Schock aus der ersten Hälfte und die Unterzahl verdaute das Team von Daniel Thioune nicht mehr, stattdessen legte Bielefeld weitere Tore nach und schoss sich an Tabellenspitze.

Wie Arminia die Fortuna (und andere Favoriten) ärgern wird

Nach zwei Jahren Abstinenz und dem Fast-Absturz in die Regionalliga ist Arminia Bielefeld zurück in der 2. Liga – und wie! Bei den Ostwestfalen ist die Euphorie mit DFB-Pokalfinale und dem Double aus Drittliga-Meisterschaft und Westfalenpokal so groß wie noch nie. Cheftrainer Mitch Kniat hat beim DSC eine Einheit geformt, die auch gegen große Namen wie Fortuna Düsseldorf und Co. für Furore sorgen soll.

Ein ganz normaler Aufsteiger ist Arminia Bielefeld in diesem Jahr wohl nicht. Der Traditionsklub kehrt als DFB-Pokalfinalist in die 2. Bundesliga zurück. Der Aufstiegsmannschaft um Kapitän Mael Corboz ist es gelungen, in Ostwestfalen eine nie zuvor dagewesene Euphorie zu entfachen. Der Rückenwind vor dem Zweitliga-Auftakt gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag (ab 20:15 Uhr, live im Free-TV bei RTL) ist riesig.

„Als wir angefangen haben, da mussten wir die Leute noch anrufen und mehr oder weniger anbetteln, dass sie ins Stadion kommen, Dauerkarten kaufen oder behalten“, blickte Cheftrainer Mitch Kniat im Gespräch mit RTL/ntv und sport.de auf seine Anfangszeit 2023 bei der Arminia zurück. Da waren die Bielefelder gerade aus der Bundesliga in die Drittklassigkeit durchgereicht worden.

„Und jetzt war alles schnell vergriffen“, ergänzte der 39-Jährige. 17.000 Dauerkarten hat der DSC an den Mann und die Frau gebracht. In der Vereinsgeschichte ein absoluter Rekordwert. Der Aufsteiger, der seine Mitgliedszahlen seit Anfang der Spielzeit 2024/25 fast verdoppeln konnte, hätte sogar noch mehr verkaufen können.

Der Hype um den Pokalfinalisten ist allerdings nicht nur dem sportlichen Erfolg zu verdanken. Auch eine eingeschworene Mannschaft, die sich voll mit dem Verein identifiziert, und die mutige, offensive Spielweise der Schwarz-Weiß-Blauen sorgen dafür, dass die Arminia-Tickets wie warme Semmeln über den Ladentisch gehen.

In der 3. Liga spielte die Kniat-Truppe den wohl ansehnlichsten Fußball der Liga, der lange allerdings zu selten von Erfolg geprägt war. Hohes Pressing, riskanter Aufbau mit Kurzpassstaffetten und viel Ballbesitz entfalteten erst in der abgelaufenen Rückrunde ihre Wirkung. In Liga-Spielen blieb der DSC seit Anfang März ungeschlagen – eine beeindruckende Serie.

NBA-Knaller! Wagner-Brüder spielen in Deutschland

Die Orlando Magic um ihre drei deutschen Spieler Franz und Moritz Wagner sowie Tristan Da Silva werden ein reguläres Saisonspiel in Deutschland austragen. Das gab die NBA am Mittwochnachmittag bekannt.  

Aus der Mittelung geht hervor, dass die Magic am Donnerstag, den 15. Januar 2026, in der Uber Arena in Berlin auf die Memphis Grizzlies treffen werden. Kurz darauf werden beide Mannschaften ein zweites internationales Spiel in London abhalten. Dieses wird am Sonntag, den 18. Januar, stattfinden. 

In diesem Zuge gab die Liga bekannt, dass sie 2028 nach Deutschland zurückkehren wird – mit einem Spiel in Berlin und einem in Paris. Im Jahr 2027 wiederum werden Spiele in Manchester und Paris ausgetragen. 

Das Aufeinandertreffen der Magic und der Grizzlies in Berlin wird das erste reguläre Saisonspiel sein, welches auf deutschem Boden ausgetragen wird. Bisher gab es 13 Spiele in Deutschland, die jedoch ausschließlich im Rahmen der Preseason angesetzt waren. 

„Ein reguläres NBA-Saisonspiel mit den Orlando Magic in unserer Heimatstadt Berlin zu haben, bedeutet uns alles“, wird das deutsche Bruderpaar von den Magic zitiert. „Wir sind hier aufgewachsen und haben von genau solchen Momenten geträumt. Es ist eine große Ehre, Berlin und Deutschland vertreten zu dürfen und zu zeigen, wie sehr Stadt und Land den Basketball lieben.“

Die beiden Wagners sind in der Hauptstadt aufgewachsen und durchliefen das Nachwuchsprogramm von Alba Berlin bis hin zur Profimannschaft. „Wir hoffen, dass wir Kinder genauso inspirieren können, wie wir damals inspiriert wurden, als wir die Spiele aus der Ferne verfolgt haben“, erklärten die beiden Nationalspieler. 

Mit Moritz Wagner schnupperte bereits ein Magic-Akteur NBA-Luft in Berlin. 2014 trat er mit Alba Berlin gegen die San Antonio Spurs an. Zuvor kam Dirk Nowitzki 2012 für ein Preseason mit den Dallas Mavericks in die Hauptstadt.