Ex-Tour-Sieger zweifelt plötzlich an Pogacar

Tadej Pogacar hat Jonas Vingegaard auch auf der 16. Etappe der Tour de France Zeit abgenommen. Alberto Contador sieht dennoch einen Teilerfolg für den Visma-Kapitän. Beim Spanier werden nach der Ventoux-Kletterpartie sogar Zweifel am Mann in Gelb wach.

Es gebe „mehrere Gründe“, um an Tadej Pogacars Form zu zweifeln, sagte Contador am Dienstag nach der Ventoux-Etappe im „Eurosport“-Interview.

„Der erste Grund ist, dass UAE das Rennen nicht kontrollieren konnte, damit Tadej gewinnt. Jeder ist bei einem mythischen Aufstieg wie dem Mont Ventoux aber davon ausgegangen“, urteilte der Tour-Sieger von 2007.

Dazu habe ihm Pogacar im Anstieg den Eindruck vermittelt, dass er von Vingegaard bei den drei Attacken an seine Grenzen gebracht worden sei. „Obwohl es stimmt, dass er nie aus dem Sattel gegangen ist und ihn im Sitzen gekontert hat, sah es so aus, als würde er Probleme haben. Und als Tadej selbst angegriffen hat, konnte Jonas die Lücke schließen“, erklärte Contador.

Aus diesem Grund könne er auch „zu 100 Prozent“ verstehen, warum Vingegaard im Ziel erklärte, er habe für die beiden letzten schweren Alpen-Etappen am Donnerstag und Freitag neue Moral getankt, sagte der ehemalige spanische Weltklasse-Kletterer.

Pogacar selbst gab nach der Etappe offen zu, dass es Momente gab, in denen er gelitten hat. „Es war mehr oder weniger Vollgas vom Anfang bis zum Ende des Anstiegs“, sagte er. Das Team Visma habe das Tempo „super gut“ kontrolliert, lobte der Slowene, der mit seiner eigenen Leistung dennoch zufrieden war.

„Ich bin glücklich mit dem heutigen Tag. Es war eine gute Leistung von mir. Und ich habe das Gelbe Trikot verteidigt. So, wie ich es mir am Morgen vorgenommen hatte“, sagte der Führende der Tour, der seinen Vorsprung auf Vingegaard mit einem späten Antritt sogar auf 4:15 Minuten ausbauen konnte.