Tadej Pogacar hat Jonas Vingegaard, einen seiner größten Widersacher im Kampf um den Gewinn des Gesamtklassements bei der Tour de France, bislang die Grenzen aufgezeigt. Doch der Slowene könnte nun Probleme bekommen, ist ein Ex-Profi überzeugt.
Die verletzungsbedingte Aufgabe von Tadej Pogacars Mannschaftskollegen Joao Almeida habe „zweifellos das Kräfteverhältnis verändert“, sagte der ehemalige Radsportprofi Tyler Hamilton bei „TV2“. Der Ausfall sei ein „riesiger Verlust“ für das UAE Team Emirates um den Tour-de-France-Titelverteidiger.
Mit dem Portugiesen sei das Pogacar-Team im Vergleich zur Konkurrenz von Visma-Lease a Bike um Jonas Vingegaard „ziemlich gleichauf“, so Hamilton überzeugt, „aber jetzt hat Visma die Oberhand“. Die Herausforderer müssten nun „entscheiden, wie sie diese Überlegenheit ausnutzen wollen“.
Der US-Amerikaner verdeutlichte: „Es ist das schlimmste Szenario für Pogacar, wenn man einen möglichen Sturz ausschließt. Er hat seine rechte Hand verloren, und Adam Yates steht nun unter großem Druck. Es ist schade, dass sie ihn verloren haben, aber das gehört zum Radsport dazu.“
Bergspezialist Almeida hatte in den Plänen von Team UAE Emirates eine zentrale Rolle gespielt. Doch auf der siebten Etappe war der 26-Jährige zu Fall gekommen, zog sich eine Rippenverletzung zu. Zwar versuchte es Almeida auf den folgenden Etappen noch einmal, am Sonntag musste er dann aber doch das Handtuch werfen. Rund 84 Kilometer vor dem Ziel in Châteauroux war Schluss.
Almeida hatte in diesem Jahr neben der Tour de Suisse auch die Baskenland-Rundfahrt sowie die Tour de Romandie gewonnen.
„Er wäre in den Bergen definitiv eine große Hilfe gewesen, sowohl moralisch als auch körperlich“, hob der 54 Jahre alte Hamilton hervor, der 2003 den Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich gewinnen konnte und wenige Monate später auf Platz vier in der Gesamtwertung der Tour de France fuhr.
Auf Pogacars deutschen Teamkollegen Nils Politt dürfte nun voraussichtlich mehr Arbeit zukommen.