Pogacar „hat seine Grenzen“

Auf der vierten Etappe der Tour de France kam es zu einem spannenden Zweikampf zwischen den beiden Top-Favoriten Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard. Zwar gewann der Slowene vor dem Dänen, Ex-Champion Bjarne Riis nahm aber eine weitere Erkenntnis mit: Vingegaard kann Pogacar schlagen.

Die 174 Kilometer von Amiens nach Rouen endeten am Dienstag in einem Herzschlagfinale zwischen Titelverteidiger Tadej Pogacar, Herausforderer Jonas Vingegaard und dem Träger des Gelben Trikots, Mathieu van der Poel. Am Ende setzte sich der Slowene Pogacar durch und feierte den 100. Profisieg seiner Karriere.

Vorausgegangen war eine Attacke des 26-Jährigen auf der letzten Rampe. Kurzzeitig sah es so aus, als hätte er seinen großen Konkurrenten Vingegaard abgehängt, dieser kämpfte sich allerdings mit einer Energieleistung zurück. „Sowohl er als auch Pogacar waren am Limit und es war positiv, dass er die Lücke schließen konnte“, bewertete Bjarne Riis die Schlüsselszene wenige Kilometer vor dem Schlussspurt bei „B.T.“.

Dem Sieger der Tour de France von 1996 zufolge bedeutet dies zugleich: „Es hat gezeigt, dass auch Pogacar seine Grenzen hat.“

Wenig später fand auch eine Gruppe um van der Poel den Anschluss an das Duo, im Sprint hatte Pogacar dann die Nase knapp vorn. Der Niederländer, der das begehrte Gelbe Trikot dank der zuvor besseren Platzierungen verteidigte, musste hinterher anerkennen: „Ich denke, jeder sieht, auf welchem Level er fährt.“

In der Gesamtwertung liegen beide gleich auf, dicht gefolgt von Jonas Vingegaard, der acht Sekunden Rückstand hat. „Ab jetzt wird es richtig spannend. Jonas ist nicht weit von ihm entfernt, also kann alles passieren“, blickte Riis auf die kommenden Positionskämpfe mit Pogacar voraus. Entscheidend sei, dass sich Vingegaard an seiner „Explosivität“ gearbeitet habe.

Beim Zeitfahren auf der fünften Etappe gilt derweil ein anderer als Favorit: Remco Evenepoel, derzeit mit 58 Sekunden Rückstand auf Platz neun der Gesamtwertung.