Boss packt über Wechselgerüchte um van der Poel aus

Mathieu van der Poel ist vertraglich noch bis 2028 an Alpecin-Deceuninck gebunden. In der Vergangenheit streckten aber immer wieder andere Teams die Fühler nach dem Radsport-Superstar aus.

„Wir haben manchmal Druck verspürt“, sagte Sportdirektor Christoph Roodhooft mit Blick auf Abwerbeversuche anderer Teams für Mathieu van der Poel im Interview mit „Het Nieuwsblad“.

Der Belgier ergänzte: „Ich sehe noch immer Ineos-Chef Dave Brailsford (mittlerweile nicht mehr bei Inoes; Anm. d. Red.) am Morgen des Amstel Gold Race 2019 auf uns zukommen. Wenige Stunden bevor Mathieu die Amstel gewinnen sollte. Ineos war damals noch Klassenprimus bei den Grand Tours. Aber Brailsford sagte: ‚Bei den Klassikern ist mein Team Scheiße‘. Er wollte nicht nur Mathieu übernehmen, sondern das ganze Team.“

Außerdem habe Lidl-Trek vor zwei Jahren versucht, Mathieu van der Poel anzulocken. Doch das US-Team habe eine Absage kassiert.

„Wir haben mit Mathieu ein Gespräch unter Erwachsenen geführt. Wollte er gehen? Als wir das Gefühl hatten, dass das nicht unbedingt der Fall war, haben wir uns etwas ausgedacht“, eräuterte Roodhooft und führte weiter aus: „Wir haben seinen Vertrag nie auslaufen lassen. Wir haben immer vorgesorgt. Wenn nötig, indem wir ihn kurz vor dem Rennen in unserem Truck einen Multi-Millionenvertrag unterschreiben ließen.“

Dass sich van der Poel immer wieder für einen Verbleib entschied, freut auch Teammanager Philip Roodhooft. „Das wird mit seinem Charakter zu tun haben. Es gibt Menschen, die, selbst wenn es ihnen gut geht, aus reiner Neugierde trotzdem etwas verändern wollen. Und es gibt diejenigen, die bleiben, wo sie sind. Mathieu gehört wahrscheinlich zu Letzteren“, so der Bruder von Christoph Roodhooft.

Mathieu van der Poel steht seit 2014 beim heutigen Alpecin-Deceuninck unter Vertrag.