Pogacar kann „alle Rekorde brechen“

Die Tour-de-France-Rekorde von Doping-König Lance Armstrong sind längst aus den Büchern gestrichen, vier Fahrer gelten mit je fünf Siegen als erfolgreichste Teilnehmer der Geschichte. Der Franzose Bernard Hinault ist einer von ihnen. Er fürchtet allerdings, dass es schon bald einen neuen Rekordhalter geben könnte: Tadej Pogacar.

Noch hat Tadej Pogacar einen weiten Weg vor sich, um in der Siegerliste der Tour de France alleiniger Spitzenreiter zu werden. Der Slowene gewann die Frankreich-Rundfahrt in den Jahren 2020, 2021 und 2024, vor ihm rangieren in der Bestenliste noch Chris Froome (4), Miguel Indurain, Eddy Merckx, Jacques Anquetil und Bernard Hinault (je 5). Letzterer traut Pogacar aber durchaus zu, dass hinter seinem Namen irgendwann eine 6 steht.

„Pogacar wird in der Lage sein, alle möglichen Rekorde zu brechen. Wer soll in der Lage sein, ihn zu stoppen?“, sagte Hinault im Interview mit der italienischen Sportzeitung „Gazzetta dello Sport“. Sollte es keine „unvorhergesehenen Umstände“ geben, werde Pogacar dies gar „ohne Probleme“ schaffen, prophezeite die französische Radsport-Legende.

„Was mich an ihm mehr als alles andere beeindruckt, ist, dass er die Tour im Alter von 26 Jahren schon drei Mal gewonnen hat. Und bei den Tours, die er nicht gewonnen hat, war er Zweiter. Es steht völlig außer Frage, dass er mindestens sechs Tours de France gewinnen kann“, glaubt Hinault.

Der Franzose ist zudem davon überzeugt, dass Pogacar mehr als „nur“ Tour-Geschichte schreiben kann. Laut Hinault ist der Slowene auch in der Lage, als erster Radsportler überhaupt in einem Jahr den Giro, die Tour und die Vuelta zu gewinnen. Dies gelang bisher keinem Fahrer – auch, weil nur wenige die brutal harte Trilogie überhaupt in Angriff nahmen.

Pogacar hat zumindest das Double aus Giro und Tour im Jahr 2024 direkt in seinem ersten Versuch eingetütet. Die Vuelta fuhr der UAE-Emirates-Fahrer dann aber nicht mehr. An der Spanien-Rundfahrt nahm er erst ein Mal teil. In der Saison 2019 fuhr er hier als Dritter direkt aufs Podest.

BVB-Ärzte äußern Bedenken bei Adeyemi

Schon seit Wochen schleppt sich Borussia Dortmund mit einem Rumpfteam durch die Bundesliga. Bis BVB-Trainer Nuri Sahin wieder personell aus dem Vollen schöpfen kann, ist es offenbar noch ein weiter Weg.

Denn zumindest das kommende Heimspiel gegen den SC Freiburg kommt für die Rückkehrer Karim Adeyemi und Niklas Süle wohl noch zu früh. Das berichtet am Sonntag die „Bild“.

Bei Adeyemi gebe es große Bedenken der BVB-Ärzte, dass der überstandene Muskelfaserriss des Flügelstürmers wieder aufbricht. Am Freitag war der 22-Jährige zwar wieder ins Training mit Ball eingestiegen. In Dortmund wolle man die Belastung in den kommenden Tagen aber nur langsam steigern, heißt es.

Nach derzeitigem Stand wird Adeyemi gegen Freiburg nicht einmal im Kader stehen. Erst eine Woche später beim Gastspiel in München sei er wieder eine Option.

Für Niklas Süle könnte sogar das Auswärtsspiel beim FC Bayern zu früh kommen. Der Innenverteidiger hatte sich vor rund vier Wochen das Syndesmoseband im Sprunggelenk angerissen. Seine Rückkehr auf den Platz verzögere sich nun weiter.

Neben Adeyemi und Süle wird nächste Woche der gesperrte Emre Can sicher fehlen. Julien Duranville, Giovanni Reyna und Waldemar Anton sollen laut „Bild“ derweil gegen Freiburg zumindest im Kader stehen. Auch bei Torhüter Gregor Kobel bahnt sich ein Comeback an.

Unklar bleibt die Lage bei Flügelspieler Jamie Gittens. Der Youngster hatte seine Reise zur englischen U21-Nationalmannschaft kurzfristig absagen müssen. Noch immer gibt es keine Gewissheit über die Schwere seiner Verletzung.

Die „Bild“ berichtet allerdings, dass es sich erneut um eine Schulterblessur handeln soll. Wegen ähnlicher Probleme hatte Gittens bereits weite Teile der vorletzten Saison verpasst.

Leichte Entwarnung scheint es derweil bei Ramy Bensebaini zu geben. Der 29-Jährige musste im Spiel seiner algerischen Nationalmannschaft in der Afrika-Cup-Qualifikation gegen Äquatorialguinea mit Knie-Beschwerden vorzeitig ausgewechselt werden.

 

Doué: Der Sommerflirt, dem Bayern nicht nachtrauern wird

Dass der FC Bayern im Sommer 2024 großes Interesse am französischen Offensiv-Youngster Désiré Doué gezeigt haben soll, ist kein Geheimnis. In seinen ersten rund drei Monaten im Starensemble von Paris Saint-Germain bestritt Désiré Doué zwölf Pflichtspiele für PSG. Auf den ersten Blick eine solide Ausbeute für den 19-Jährigen, der nur zweimal gar nicht zum Einsatz kam und immerhin einen Assist beisteuern konnte. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass Doué gerade einmal 423 Minuten mitwirkte, nur dreimal in der Startelf stand und nur einmal 90 Minuten mitwirkte.

Auf einer Pressekonferenz Mitte September betonte Coach Luis Enrique zwar, er sei keineswegs unzufrieden mit Doués Entwicklung, schob jedoch nach: „Im Fußball gibt es keine mathematischen Regeln. Einem Spieler fällt es vielleicht leichter, sich anzupassen, einem anderen schwerer.“ Doué sei „ein Spitzenspieler für die Zukunft“, brauche jedoch „die richtige Mentalität, um der Mannschaft zu helfen“. Alles in allem nette Worte, die kritischen Spitzen lassen sich allerdings schwer überlesen.

Verschlimmern könnte die Situation in Kürze ausgerechnet der FC Bayern, der PSG nach der Länderspielpause am 26. November (21 Uhr) im Rahmen der Champions-League-Ligaphase empfängt. Brisant: Bei einer Pleite gegen den deutschen Rekordmeister müssten die ambitionierten Pariser sogar darum zittern, überhaupt eine Chance auf das Erreichen K.-o.-Runde zu haben – die Kritik an der Zusammenstellung des millionenschweren Teams dürfte in diesem Fall für ein lautstarkes Echo sorgen. Dass man die heimische Liga einmal mehr anführt, wird die Gemüter wohl kaum abkühlen.

Sollte dieses Szenario eintreten, dürfte auch der Druck auf Doué noch einmal zunehmen. Schließlich sind 50 Millionen Euro selbst für PSG keine Summe, an die nicht auch Erwartungen geknüpft sind.

Der Youngster selbst ist sich im Übrigen durchaus bewusst, dass es noch Luft nach oben gibt.

Er sei noch jung und wisse, dass er sich „überall verbessern“ könne, gab Doué Anfang November nach dem 1:0-Erfolg gegen Lens in der Ligue 1 zu Protokoll. Und weiter: „Das Wichtigste ist, relevant zu sein und die besten Entscheidungen im besten Moment auf dem Platz zu treffen. Wenn das der Fall ist, denke ich, dass ich mich mit der Zeit in dieser Mannschaft etablieren kann.“

 

Wembanyama schreibt mit 50 Punkten erneut NBA-Geschichte

50 Punkte in 26 Minuten: Victor Wembanyama hat erneut NBA-Geschichte geschrieben. Der 20 Jahre alte Franzose avancierte mit seiner neuen Karrierebestleistung beim 139:130 seiner San Antonio Spurs gegen die Washington Wizards zum viertjüngsten Spieler, der die 50-Punkte-Marke erreicht hat.

Jünger waren bislang nur Brandon Jennings, LeBron James und Devin Booker, die alle ebenfalls 20 Jahre alt waren, als sie die 50 Punkte knackten.

„Ich würde Ihnen gerne sagen, dass Sie auf eine bestimmte Art aufwachen oder sich beim Aufwärmen richtig gut fühlen, aber am Ende des Tages haben wir in der NBA jeden zweiten Tag ein Spiel“, sagte Wembanyama, der gegen die Wizards acht Dreier versenkte. Die NBA-Bestleistung des Centers hatte zuvor bei 40 Punkten gelegen.

„Jedes Mal, wenn wir uns aufwärmen, haben wir Schmerzen, wissen Sie, wir schwitzen, wir bluten auf dem Platz, es ist also wirklich eine Sache von Minute zu Minute, es sind 48 Minuten pro Spiel“, so Wembanyama, der nun in drei Spielen hintereinander sechs oder mehr Dreipunktewürfe traf.

Der Franzose war nicht der einzige Spieler, der am Mittwoch die 50-Punkte-Marke durchbrach. Giannis Antetokounmpo erzielte beim 127:120 der Milwaukee Bucks nach Verlängerung gegen die Detroit Pistons sogar 59 Zähler. Der Grieche versenkte 21 seiner 34 Würfe und kam zudem auf 14 Rebounds und sieben Assists.

„Als Anführer erinnere ich die Jungs immer wieder daran, Momente nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Egal, wer spielt, wir geben nicht auf und müssen immer Wege finden, das Spiel zu gewinnen“, sagte Antetokounmpo.

Vingegaard-Coach: So wollen wir Pogacar 2025 schlagen

Selten hat ein Fahrer eine Radsportsaison dermaßen dominiert, wie Tadej Pogacar im Jahr 2024. Jonas Vingegaard war einer der Leidtragenden. Der Däne will in der kommenden Saison wieder neu angreifen. Das ist allerdings einfach gesagt als getan, glaubt sein Coach.

Was ist nötig, um einen der vielleicht besten Radsportler aller Zeiten zu bezwingen? Diese Frage stellen sich allen voran Jonas Vingegaard und sein Team, die in diesem Jahr bei der Tour de France vom Slowenen die Grenzen aufgezeigt bekommen haben.

„Was Pogacar in diesem Jahr gemacht hat, ist mehr als beeindruckend. Er scheint fast keine Schwäche zu haben“, zog Vingegaards Coach Tim Heemskerk im „Velo“-Gespräch den Hut vor dem größten Rivalen. „Pogacar hat die Latte in diesem Jahr angehoben. Jetzt müssen wir diese Lücke schließen.“

Die große Frage ist: Wie? Heemskerk dazu: „Mit einer vernünftigen Vorbereitung und einigen Änderungen im Training und der Ernährung kann Jonas die Tour natürlich wieder gewinnen. Aber es gibt keine Zweifel, dass wir uns in allen Bereichen verbessern müssen, um das zu schaffen.“

Zu besagten Bereichen gehört nicht nur die Ausdauer, sondern auch die Kraft. „Wir haben die Zahlen gesehen, die Pogacar und auch Evenepoel am Plateau de Beilles und am St. Luca getreten haben. Pogacar war bei jeder Art der Belastung top. Darauf müssen auch wir hinarbeiten.“

Zudem müsse er mit dem Dänen auch an der Explosivität arbeiten, betonte der Visma-Trainer. Dieser Bereich sei jedoch sehr schwer zu trainieren und benötige viel Zeit, schilderte Heemskerk.

Außer Frage steht für den Trainer, dass Vingegaard seinen großen Rivalen bei der Tour de France 2025 nur schlagen kann, wenn er mehr oder minder sein ganzes Leben darauf ausrichtet.

„Wir müssen uns alle Bereiche anschauen, um Jonas‘ Leben so zu gestalten, dass er in der Lage ist, die Lücke zu schließen. Wir müssen zusehen, dass wir es so organisieren, dass er Zeit mit seiner Familie hat und trotzdem noch etwas mehr aus dem Training herausbekommen kann. […] Jonas muss glücklich und bei seiner Familie sein, aber er braucht auch die richtige Umgebung, um Leistung zeigen zu können“, sagte Heemskerk.

 

Giants-Coach vermeidet Bekenntnis zu Daniel Jones

Die New York Giants haben in Woche 10 der aktuellen NFL-Saison selbst gegen die krisengeplagten Carolina Panthers mit 17:20 verloren. Starting Quarterback Daniel Jones gab dabei erneut eine miserable Vorstellung ab und muss deshalb womöglich um seinen Stammplatz bangen.

Das Munich Game hat die hiesigen NFL-Fans am vergangenen Sonntag abermals begeistert. Einen gebrauchten Tag erlebte indes New York Giants-QB Daniel Jones (kein Passing Touchdown, zwei Interceptions), der erwartbar schlecht performte und seiner Karriere damit einen weiteren Dämpfer versetzte.

Nach fünf Pleiten am Stück ist nun zudem offenbar auch noch Brian Daboll von Jones abgerückt. Der Head Coach der New Yorker verteidigte seine Signal Caller in der Vergangenheit bekanntlich stets gegen jede (durchaus angebrachte) Kritik. Doch am Montag wich der Übungsleiter den Fragen zu Jones‘ Zukunft konsequent aus.

„Wir werden hier mit diesem Prozess beginnen, in dem wir zurückgehen und uns alles ansehen, was man sich normalerweise in einer Bye Week ansieht. Schemes, situative Dinge, Technik. All die Dinge, die man in einer normalen Bye Week tut“, erklärte Daboll den anwesenden Reportern.

Eine Analyse, die speziell Jones‘ Fehler gegen die Panthers in den Mittelpunkt rückt, wird es nach Aussage des fünfmaligen Super-Bowl-Siegers also nicht geben. Auf die Frage, ob er denn einen Wechsel auf der Quarterback-Position in Erwägung ziehe, entgegnete er indes schlicht: „Ich würde sagen, wir bewerten unser Team in der Bye Week, das ist, was wir tun.“

Fest steht jedoch, dass die Giants nach der jüngsten Niederlage auf 2-8 gefallen sind und dass sich Daboll nach jedem verlorenen Spiel Fragen zu Jones gefallen lassen muss – und das völlig zu Recht. In der aktuellen NFL-Saison stand der Spielmacher immerhin in allen zehn Partien seines Teams als Starter auf dem Feld, kommt aber erst auf acht Touchdowns (bei sieben Interceptions) und 2.070 Passing Yards.

Dem 160-Millionen-Dollar-Vertrag, den Jones im März 2023 unterschrieben hat, und den damit verbundenen Erwartungen kann „Danny Dimes“ somit auch in dieser Season keineswegs gerecht werden. Dabei ist es wahrscheinlich dieser Kontrakt, der die Giants noch daran hindert, ihn abzusägen. Denn erst nach dieser Spielzeit sind die Garantien in seinem Vertrag aufgebraucht.

 

Pogacar: Attacke auf Vingegaard war anders geplant

Bei der Tour de France 2024 setzte der spätere Sieger Tadej Pogacar auf der 4. Etappe das erste Ausrufzeichen. Der Slowene attackierte die Konkurrenz am Col du Galibier, setzte sich leicht ab und vergrößerte seinen Vorsprung in der Abfahrt entscheidend. Plan A sah eigentlich anders aus.

Wie Tadej Pogacar im Interview mit seinem Sponsor „MyWhoosh“ zugab, verlief die vierte Etappe der diesjährigen Tour de France nicht so, wie er es sich im Vorfeld vorgestellt hatte. Vor allem den Anstieg am Col du Galibier hatte der Superstar anders geplant.

„Mein ursprünglicher Plan sah vor, dass ich früher am Anstieg attackiere. Aber dann bin ich erst einen Kilometer vor dem Gipfel angetreten“, blickte der Slowene auf das vierte Teilstück zurück. Die Folge seiner (zu) späten Attacke: Pogacar hatte beim Überqueren der Bergwertung nur einen Vorsprung von wenigen Sekunden. „Die Lücke war nicht so groß, wie ich gehofft hatte.“

Diese kleine Lücke baute er auf dem Weg ins Tal aber konsequent aus. In der Abfahrt riskierte der UAE-Emirates-Fahrer enorm viel. „Selbst, um nur ein Polster von zehn oder 20 Sekunden zu haben, wusste ich, dass ich [in der Abfahrt] alles geben muss“, erinnerte sich Pogacar, der letztlich mit einem Vorsprung von 35 Sekunden vor seinem ersten Verfolger ins Ziel kam.

Geholfen hat ihm an jenem Tag besonders seine Streckenkenntnis, schilderte der Slowene: „Ich wusste, dass die Jungs hinter mir gute Abfahrer sind. Jonas [Vingegaard] kann sehr gut abfahren. Deswegen stand ich schon ein bisschen unter Druck, die Lücke zu vergrößern. Aber ich kannte die Abfahrt, deswegen habe ich mich etwas wohler gefühlt.“

Dennoch war die Abfahrt vom Galibier an jenem 2. Juli eine „der härtesten, die ich je gefahren bin“, sagte Pogacar: „Weil es so viel Serpentinen gibt und ich im Grunde aus jeder heraus voll gesprintet bin. Der Aufwand für 20 Minuten Abfahrt war schon ziemlich groß, weil es nicht nur den technischen Teil gab, sondern auch viele Sprints.“

 

Schalke feiert ersten Sieg unter van Wonderen

Der FC Schalke 04 hat in der 2. Fußball-Bundesliga den lang ersehnten Befreiungsschlag geschafft und damit die sportliche Krise vorerst entschärft.

Im Kellerduell gewann S04 mit 2:0 (1:0) gegen Jahn Regensburg, Trainer Kees van Wonderen feierte nach vier Pflichtspielen ohne Sieg zum Start seiner Amtszeit den bitter benötigten ersten Dreier an der Seitenlinie.

Kapitän Kenan Karaman (16.) und Toptorjäger Moussa Sylla (53.) sorgten für eine kollektive königsblaue Erlösung nach zuletzt schwachen Leistungen. Nach dem Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz verließ S04 die Gefahrenzone wieder – muss den Aufwärtstrend nach der Länderspielpause aber erst noch bestätigen.

Schalke hatte mal wieder eine turbulente Woche hinter sich: „Eurofighter“ Youri Mulder wurde zum Sportdirektor ernannt, Justin Heekeren als Sieger des Torwart-Castings ausgerufen – und seit Donnerstag geisterte auch noch der Name Anthony Modeste um die Arena. Noch während des Spiels gab es aber eine Abfuhr des vereinslosen Franzosen.

Im Vordergrund stand aber die sportliche Misere. Van Wonderen bekam von Mulder und Vorstandschef Matthias Tillmann demonstrativ den Rücken gestärkt, der Niederländer selbst holte sich Tipps von Jahrhunderttrainer Huub Stevens und brachte es vor dem Spiel bei Sky auf den Punkt: „Wir brauchen einen Erfolg!“

Eine Woche nach dem enttäuschenden 0:0 beim SSV Ulm und wenige Tage vor der Mitgliederversammlung begannen die Königsblauen mit viel Willen. Die flache Hereingabe von Tobias Mohr behauptete Karaman stark, sein Schuss aus der Drehung sprang vom rechten Innenpfosten ins Tor. „Je schlechter es dem Verein geht, desto mehr kommen. Das ist sensationell“, schwärmte Schalkes ehemaliger Stürmer Simon Terodde angesichts der Stimmungsexplosion der rund 60.000 blau-weißen Fans nach dem Führungstreffer.

Und die Gastgeber blieben tonangebend. Erst scheiterte Startelf-Rückkehrer Sylla noch freistehend an Jahn-Keeper Felix Gebhardt (35.), dann staubte er aber zu seinem siebten Saisontor ab.

 

FC Bayern mit „sehr guten Chancen“ auf Tah-Transfer

Jonathan Tah wollte im vergangenen Sommer zum FC Bayern wechseln. Bayer Leverkusen stellte sich letztlich jedoch quer und verhinderte einen Transfer. Die Münchner haben aber nach wie vor gute Chancen, dass der Innenverteidiger künftig an der Säbener Straße aufschlägt.

„Jonathan wird im nächsten Sommer zu einem großen Verein gehen. Und Bayern hat weiter sehr gute Chancen, ihn zu bekommen“, stellte Tahs Berater Pini Zahavi im Interview mit „Welt am Sonntag“ klar.

Wie der einflussreiche Spieleragent erklärte, zog es seinen Klienten eigentlich schon in der letzten Transferphase in Richtung München.

„Wir haben versucht, Tah in diesem Sommer zu transferieren. Leider hat Leverkusen zu viel Geld verlangt. Die Idee war, zum FC Bayern zu gehen, der Verein wollte ihn unbedingt holen“, packte Zahavi aus: „Wir hätten Leverkusen gern einen Transfererlös gebracht. Nun werden sie kein Geld bekommen. Das ist meiner Meinung nach ein Fehler.“

Tah ist in der Abwehrmitte von Bayer Leverkusen weiterhin gesetzt. Der Vertrag des 28-Jährigen läuft am Saisonende aus.

Leverkusens Sportvorstand Simon Rolfes hatte im Gespräch mit dem „Kölner Standtanzeiger“ zuletzt erklärt, auf ein Umdenken des deutschen Nationalspielers zu hoffen.

„Im Fußball Sachen auszuschließen, ist immer so eine Sache, es kann immer neue Entwicklung geben. Im Moment ist die Situation so, aber wir haben nie etwas ausgeschlossen. Die Tür ist nicht zu“, sagte der Kaderplaner.

Den Worten Zahavis zufolge wird Tah im kommenden Sommer allerdings einen Tapetenwechsel anstreben. Der Abwehrmann wurde in den letzten Wochen auch mit anderen Topklubs wie Real Madrid oder dem FC Barcelona in Verbindung gebracht.

Tah spielt bereits seit 2015 für Bayer Leverkusen. In der vergangenen Saison feierte er mit der Werkself das Double bestehend aus Meisterschaft und DFB-Pokal.

 

Enttäuschender NBA-Abend für DBB-Stars

Nächste Pleite für die Orlando Magic mit den Wagner-Brüdern, nichts zu holen auch für Daniel Theis und seine New Orleans Pelicans: Die deutschen Basketball-Weltmeister haben in der NBA einen enttäuschenden Abend erlebt. Orlando kassierte beim 111:118 bei den Indiana Pacers bereits die fünfte Niederlage nacheinander – da halfen auch die insgesamt 42 Punkte der Wagner-Brüder nichts.

Franz Wagner steuerte 28 Punkte, acht Rebounds und sechs Assists bei. Doch das reichte ebenso wenig zum ersehnten Erfolg wie die 14 Zähler von Bruder Moritz und die fünf von Rookie Tristan da Silva, der erneut starten durfte. Die Ausbeute der Magic bleibt mager: Von den bisherigen neun Spielen haben sie sechs verloren.

Exakt die gleiche Bilanz weisen die Pelicans mit Center Theis auf. Bei der 122:131-Heimniederlage gegen die Cleveland Cavaliers – das mit neun Siegen einzig noch ungeschlagene NBA-Team – hielt New Orleans die Partie zwar bis zur Halbzeit ausgeglichen, doch die Cavs zogen im dritten Viertel davon. Theis blieb in seinen sechs Minuten auf dem Feld ohne Punkte, es war die dritte Pleite für die Pelicans in Serie.

Auch für die New York Knicks setzte es in der Nacht zu Donnerstag eine Niederlage. Der deutsche Rookie Ariel Hukporti, der Anfang der Woche mit einem neuen Vertrag ausgestattet worden war, kam beim 116:121 bei den Atlanta Hawks nicht zum Einsatz. Für die Knicks war es die vierte Niederlage im siebten Spiel.

Ebenfalls nicht zum Einsatz kamen die weiterhin verletzen Maxi Kleber und Isaiah Hartenstein. Klebers Dallas Mavericks besiegten auch dank der 27 Punkte von Luka Doncic die Chicago Bulls mit 119:99, die Oklahoma City Thunder von Hartenstein verloren beim 122:124 bei den Denver Nuggets nach sieben Siegen ihr erstes Saisonspiel.