Die Adler Mannheim beginnen das Gigantenduell im DEL-Viertelfinale mit einem 7:1 bei Eishockey-Rekordmeister Eisbären Berlin – mit Tom Kühnhackl als Matchwinner.
Die Hauptrolle war für Tom Kühnhackl etwas ungewohnt. Ein Tor, drei Vorlagen: Der zweimalige Stanley-Cup-Sieger, bislang nicht gerade als Topscorer aufgefallen, entschied das erste Gigantenduell im Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) – und wollte danach vor allem über seine Kollegen sprechen.
Seinen Landshuter Kumpel Stefan Loibl, dem er einen Treffer auflegte, kenne er „schon lange“, sagte der 32-Jährige nach dem 7:1-Paukenschlag der Adler Mannheim beim DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin. Und wenn man noch einen erfahrenen Spieler wie den Kanadier Jordan Szwarz in seiner Reihe habe, „dann kann so ein Spiel schon mal dabei rauskommen“.
So ein Spiel – der höchste Play-off-Sieg der Mannheimer seit zwölf Jahren und das größte Berliner Debakel in der Meisterrunde seit 2007 – ist selten in Kühnhackls Karriere. Der Stürmer, der mit den Pittsburgh Penguins und Superstars wie Sidney Crosby und Jewgeni Malkin 2016 und 2017 den Stanley Cup gewann, ist eigentlich kein Torjäger oder Punktesammler.
Ganz anders als sein Vater Erich, der als Rekordtorschütze und Topscorer der Nationalmannschaft und der Bundesliga Legendenstatus erlangte, hat er sich einen Namen als kampfstarker, defensiver Stürmer gemacht – vor allem in der NHL mit der Aufgabe, die Stars des Gegners zu stoppen.
Auch nach seiner Rückkehr nach Europa fiel Kühnhackl nicht als Offensivkünstler auf, beim schwedischen Topklub Skelleftea AIK blieb er mit 13 Toren in zwei Jahren ein Defensivspezialist. Die Mannheimer holten ihn im vergangenen Sommer als Königstransfer und Topverdiener in die DEL – doch aus seiner angestammten Rolle kam Kühnhackl nur schwer heraus.
21 Punkte in 45 Hauptrundenspielen bedeuteten teamintern nur Rang neun – und ligaweit „unter ferner liefen“. Ein einziges Mal traf er in einem Spiel doppelt, Kritiker zweifelten schon, ob die teure Verpflichtung wirklich so klug gewesen sei – vor allem weil Mannheim trotz des prominent besetzten Kaders eher durch die Punkterunde taumelte und den Umweg über die Vor-Play-offs nehmen musste.