Tadej Pogacar hat eindrucksvoll vorgelegt – nun ist Rad-Star Jonas Vingegaard gefordert, im Fernduell der Tour-Favoriten ein Zeichen zu setzen.
Nach der Machtdemonstration seines schärfsten Konkurrenten beim Klassiker Strade Bianche schaut die Radsport-Welt ab Montag auf Tour-Sieger Jonas Vingegaard. Der Däne startet als klarer Favorit in die Fernfahrt Tirreno-Adriatico.
Auf den sieben Etappen vom Tyrrhenischen Meer an die Adriaküste geht es für Vingegaard auch um ein Zeichen im Fernduell mit dem Slowenen Tadej Pogacar. Der hatte mit einer historischen Soloflucht bei den Strade Bianche für Staunen gesorgt.
Beim „Rennen zwischen den Meeren“ trifft Vingegaard auf keinen seiner Rivalen, die ihn im Sommer vom Tour-Thron schubsen wollen. Pogacar, 2022 vor Vingegaard Sieger der Fernfahrt durch Italien, pausiert. Dessen Landsmann Primoz Roglic, seit diesem Jahr Kapitän des deutschen Teams Bora-hansgrohe, fährt ebenso wie der Belgier Remco Evenepoel bei Paris-Nizza. Dennoch kann sich das Feld beim Start im toskanischen Seebad Lido di Camaiore sehen lassen.
Neben Vingegaard nehmen fünf weitere Grand-Tour-Sieger das Zeitfahren über 10 km in Angriff: die Giro-Champions Richard Carapaz, Jai Hindley und Tao Geoghegan Hart sowie der frühere Vuelta-Gewinner Simon Yates. Und auch der viermalige Tour-Champion Chris Froome ist dabei.
Mit Ausnahme des nicht mehr konkurrenzfähigen Froome fordern sie alle Vingegaard heraus – und wollen nach 1108 km in San Benedetto del Tronto an der Adriaküste triumphieren.
Der deutsche Fokus liegt auf Lennard Kämna, der mit dem Team Bora-hansgrohe seine Vorbereitung auf den Giro d’Italia startet.
Für Vingegaard ist die Fernfahrt einer der wenigen Härtetests im Frühjahr. Bevor sich der 27-Jährige am 29. Juni in Florenz auf den Weg macht, seinen dritten Tour-Sieg in Serie einzufahren, startet er nur bei der Baskenland-Rundfahrt und der Dauphine. Die Frühjahrsklassiker lässt Vingegaard aus – und damit auch ein direktes Duell mit Pogacar.