Der britische Radprofi Geraint Thomas hat sich beim 106. Giro d’Italia das Rosa Trikot zurückgeholt. Der ehemalige Tour-de-France-Sieger vom Team Ineos Grenadiers belegte auf der Spitze des Monte Bondone Platz zwei und übernahm nach dem Ruhetag wieder die Spitzenposition von Bruno Armirail (Frankreich/Groupama-FDJ), der Zeit einbüßte. Thomas hatte bereits in der zweiten Woche das Trikot des Führenden für mehrere Tage getragen.
Den Etappensieg sicherte sich der Portugiese Joao Almeida (UAE Team Emirates) im Sprint vor Thomas, mit 25 Sekunden Rückstand folgte der dreimalige Vuelta-Sieger Primoz Roglic (Slowenien/Jumbo-Visma) auf Platz drei. Der deutsche Hoffnungsträger Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) konnte am schweren letzten Anstieg das Tempo der Spitze nicht mitgehen und wurde mit 1:20 Minuten Rückstand Elfter. In der Gesamtwertung kletterte der 26-Jährige dennoch auf Rang sechs.
„Ich bin überglücklich, ein Traum wird wahr“, sagte Sieger Almeida, der sich im Gesamtklassement auf den zweiten Platz verbesserte: „Mir fehlen die Worte, um das zu beschreiben.“
Nach einem Tag Pause warteten direkt zahlreiche Berge und insgesamt 5200 Höhenmeter auf die Fahrer. Es bildete sich eine Spitzengruppe um Kämnas Teamkollege Patrick Konrad, welche die Favoriten dann aber knapp zehn Kilometer vor dem Zielstrich stellten. Im Anschluss entbrannte der Kampf um die Gesamtführung, dem Angriff von Almeida konnte nur Thomas folgen.
Der 17. Tagesabschnitt am Mittwoch ist eine klassische Übergangsetappe, über 197 fast ausschließlich flache Kilometer geht es für das Peloton von Pergine Valsugana nach Caorle. Dort will der deutsche UAE-Fahrer Pascal Ackermann (Kandel) seinen zweiten Etappensieg bei der diesjährigen Rundfahrt in Angriff nehmen.
Bei den darauffolgenden zwei schweren Bergankünften sowie dem anspruchsvollen Einzelzeitfahren mit 1050 Höhenmetern auf 18,6 km fällt die Entscheidung im Kampf um das Rosa Trikot.