Handy-App sorgt vor Paris-Roubaix für Debatten

Jüngst fand sich in Mathieu van der Poel einer der Favoriten für den Sieg bei der „Hölle des Nordens“ im Zentrum der Debatte. Der Niederländer hatte seine Daten ein Jahr lang über die für Jedermann zugängliche Plattform Strava veröffentlicht.

Wenn man so will, so etwas wie das Facebook für Ausdauersportler. „Ich bekam immer wieder rechts und links zu hören, das nichts über mein Training bekannt ist“, sagt der 28-Jährige. Um möglichen Verdächtigungen entgegenzuwirken, machte van der Poel seine Werte öffentlich. Seit diesem Jahr ist damit Schluss.

Der Schritt ist nachvollziehbar, schließlich soll die Konkurrenz nicht wissen, wie die eigene Form ist. Van der Poels größter Rivale Wout van Aert teilt zwar noch seine Ausfahrten, lässt aber Daten wie die Herzfrequenz und die Leistung in Watt weg. „Dann bringt das eigentlich nichts, denn man kann nichts daraus schließen“, sagt van der Poel. Flandern-Sieger Tadej Pogacar verfährt genauso: Training ja, Schlüsseldaten nein.

Jeder der sich auf der Plattform anmeldet, kann Degenkolb folgen und erhält einen Einblick in seine Leistungen. So ist zu sehen, dass der gebürtige Thüringer im vergangenen Jahr über 30.000 Kilometer auf dem Rad zurücklegte. In diesem Jahr sind es bereits weit über 8000.

Auf der anderen Seite schafft die Plattform eine engere Verbindung zwischen Profi und Hobbysportler. Man kann den Paterberg in Flandern oder Alpe d’Huez in den Alpen fahren, seine Daten hochladen und die Zahlen mit denen der Profis vergleichen.

Bei diesen Bestzeiten für bestimmte Streckenabschnitte – den sogenannten KOM – findet man sogar oft die Namen von Ottonormalverbrauchern vor Stars wie Pogacar oder van der Poel. Während die Profis ihre Bestwerte meist im Vorbeigehen bei einem Rennen aufstellen, konzentrieren sich Hobbyfahrer nur auf die jeweiligen Abschnitte.

Boston Bruins stehen dicht vor neuem NHL-Rekord

Das US-Eishockey-Team der Boston Bruins befindet sich in der National Hockey League (NHL) weiter auf Rekordjagd.

Die Mannschaft um Kapitän Patrice Bergeron und Torjäger David Pastrnak erreichte mit einem 4:3 nach Penaltyschießen bei den St. Louis Blues als erst vierte in der Liga-Geschichte die Marke von 60 Siegen.

Mit drei Siegen aus ihren verbleibenden fünf Spielen würden die Bruins die Bestmarke der Tampa Bay Lightning und der Detroits Red Wings, die jeweils auf 62 Siege kommen, verbessern.

Während Boston als Favorit in die Play-offs geht, werden Moritz Seider und Tim Stützle die Teilnahme daran aller Voraussicht nach verpassen.

Seider und die Red Wings gewannen auch dank einer Torvorlage des deutschen Verteidigers mit 5:2 bei den Toronto Maple Leafs, haben aber ebenso wie Stützle und die Ottawa Senators nach einem 3:4 bei den Columbus Blue Jackets nur noch eine theoretische Chance auf die „postseason“.

Seider und die Red Wings waren Minimalchance in der NHL

Der deutsche Eishockey-Nationalspieler Moritz Seider und die Detroit Red Wings haben ihre geringen Chancen auf die Playoff-Teilnahme in der nordamerikanischen Profiliga NHL gewahrt.

Bei den bereits für die Endrunde qualifizierten Toronto Maple Leafs gewann Detroit mit 5:2. Seider, der beim Team aus Detroit die meiste Einsatzzeit aller Feldspieler bekam, steuerte zwei Torvorlagen zum Sieg bei.

Bei noch sechs ausstehenden Saisonspielen hat Detroit neun Punkte Rückstand auf einen Playoff-Platz in der Eastern Conference.

Einen überraschenden Rückschlag im Rennen um den Einzug in die Finalrunde kassierten unterdessen Tim Stützle und die Ottawa Senators. Bei den Columbus Blue Jackets, abgeschlagener Tabellenletzter im Osten, verloren die Senators am Sonntag (Ortszeit) mit 3:4. Stützle blieb ohne Torbeteiligung.

In der Tabelle der Eastern Conference liegt Ottawa mit 80 Punkten drei Zähler vor Detroit.

Hansa Rostock kriegt Haue im Ost-Duell

Hansa Rostock schlittert auch unter dem neuen Trainer Alois Schwartz weiter dem Abstieg aus der 2. Bundesliga entgegen.

Die Mecklenburger verloren im ersten Spiel mit Schwartz an der Seitenlinie chancenlos 0:3 (0:1) beim direkten Konkurrenten 1. FC Magdeburg und bleiben auf dem vorletzten Tabellenplatz stecken. Der FCM sprang auf den elften Rang und setzte sich auf fünf Punkte vom Relegationsplatz ab.

Amara Conde (29.) und Jason Ceka (60./70.) erzielten vor 26.480 Fans die Treffer für die Magdeburger, die den dritten Sieg in den vergangenen fünf Spielen feierten. Hansa, das sich vor rund zwei Wochen von Trainer Patrick Glöckner getrennt hatte, ist seit sechs Partien ohne Sieg.

Die Gastgeber waren von Beginn an das aktivere Team, Conde traf nach einer schwachen Klärungsaktion von Rostocks Verteidiger Ryan Malone zu seinem ersten Saisontor.

Rostock musste ab der 57. Minute nach einer Gelb-Roten Karte gegen John Verhoek in Unterzahl agieren, Ceka krönte in der Folge seine gute Leistung mit einem Doppelpack.

Frederik Jäkel (11.), Robin Hack (29.) und Masaya Okugawa (55.) trafen für die Gäste, die erneut eine zielstrebige Leistung boten. Holstein gab sich aber nie auf und verkürzte jeweils durch Steven Skrzybski (32.) und Holmbert Fridjonsson (67.).

Bielefeld war von Beginn an in einer unterhaltsamen Partie sehr aktiv und entwickelte in der entscheidenden Zone zunächst mehr Durchschlagskraft. Die Hausherren um Coach Marcel Rapp steckten die Rückschläge jeweils weg und hatten nach dem 2:3 die große Chance auf den Ausgleich, doch der eingewechselte Kwasi Wriedt wurde im letzten Moment gestört.

In der Schlussphase zog sich Bielefeld weit zurück und versuchte, die Führung über die Zeit zu retten.

HSV-Profi Vuskovic meldet sich nach Sperre zu Wort

Einen Tag nach seiner zweijährigen Sperre wegen Epo-Dopings durch das DFB-Sportgericht hat sich HSV-Profi Mario Vuskovic zu Wort gemeldet.

„Ich werde mich davon nicht brechen lassen und bis zum Ende kämpfen, um die Wahrheit zu beweisen“, schrieb der Kroate bei Instagram.

Der 21-Jährige bedankte sich beim Hamburger SV, seinem Heimatverein Hajduk Split, dem kroatischen Fußball-Verband und vor allem den Anhängern für die Unterstützung.

„Ein riesengroßer Dank geht raus an alle meine Fans, die mir Tag für Tag zur Seite standen und es bis heute noch tun“, teilte der Innenverteidiger mit. „Eure Nachrichten und euer Support, geben mir die Motivation nicht aufzugeben und schnellstmöglich wieder auf den Platz zurückzukehren.“

Und an seine HSV-Teamkollegen und die Fans gerichtet, appellierte er mit Blick auf das Zweitliga-Spiel am Abend (18:30 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf: „Viel Glück heute und lasst uns drei Punkte holen.“

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hatte am Donnerstag bekannt gegeben, Vuskovic wegen Epo-Dopings bis zum 14. November 2024 zu sperren.

Das Abwehrtalent bestreitet den Doping-Vorwurf. Er ist seit dem 15. November 2022 gesperrt. Mit seinem Urteil blieb das Sportgericht allerdings unter der Maximalsperre von vier Jahren.

Der HSV hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der Sportgerichts-Entscheidung in Absprache mit den Anwälten des Spielers angekündigt, Berufung beim DFB-Bundesgericht einzulegen.

Der Fall hat sich zu einem Grundsatzstreit über die Epo-Analytik entwickelt. Auch die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) teilte mit, in der kommenden Woche entscheiden zu wollen, ob sie Rechtsmittel einlegt.